• EVENTz
  • Filmfest München Islamische Filmemacher

Filmfest München Islamische Filmemacher

filmfest münchen
23.06. - 02.07. 2016
Schwerpunkt ISLAMISCHE filme

Islamische Filmemacher & ihre ganz spezielle Art zu erzählen...
Flüchtlinge und Terrorismus – die Medien zeichnen derzeit ein recht einseitiges Bild des Nahen Ostens, heizen Gemüter eher auf, als zur Aufklärung gegen rassistische Ressentiments beizutragen. Das Kino kann da abseits der Politik einen Einblick in unterschiedliche Kulturen der Region geben, indem es Geschichten aus dem Alltag erzählt – oder wie es der iranische Regisseur Morteza Farshbaf beim Podiumsgespräch am Sonntag im Gasteig formulierte: ”Das Kino ist eines der seltenen Fenster, durch die ich ehrlich kommunizieren kann.“

K1024 gab2
Perspektivwechsel – Neues Kino aus islamischen Ländern

In seinem psychologischen Drama Avalanche (Di. 28.06., 20.00 Uhr, Rio 2 | Do. 30.06, 22.30 Uhr, Münchner Freiheit 3) zeichnet Farshbaf das Porträt einer Frau, die sich während eines zehn Tage dauernden Schneegestöbers über Teheran immer tiefer in ihre psychische Isolation begibt. Das ist schwer auszuhalten, denn der Zuschauer bekommt – ebenso wenig wie der Ehemann im Film – keine Erklärung, was in der Protagonistin vorgeht.
Deutlich leichter ist das Roadmovie El Clásico (Di, 28.06., 22.30 Uhr, Rio 2) über die Reise der kleinwüchsigen Brüder Alan und Shirwan von ihrer kurdischen Heimatstadt im Irak nach Madrid angelegt. Eine Komödie, wie im Programmheft angekündigt, ist der Film dennoch nicht: Um den Vater seiner Freundin zu überzeugen, dass er – obwohl kleingewachsen – der richtige Mann für seine Tochter ist, möchte er Fußball-Superstar Ronaldo ein paar Schuhe überreichen, die der Schwiegervater in spe – ein großer Real-Madrid-Fan – für den Star gefertigt hat. Regisseur Halkawt Mustafa lebte ein Jahr lang mit den Brüdern in einem Appartement, um sich mit der Alltagswelt von Kleinwüchsigen vertraut zu machen. Keiner der beiden war vorher je in einem Kino, geschweige denn vor der Kamera gestanden. „Alan hatte daher Mühe, Realität und Film-Fiktion auseinanderzuhalten. Für ihn waren alle Gefühle echt“, verrät Halkawt Mustafa beim Q&A nach dem Screening.
Einen Einblick in den Alltag verschiedener sozialer Schichten vermittelt Regisseurin Hala Khalil in Nawara (Mo. 27.06., 21.30 Uhr, HFF Kino 2 | Di. 28.06., 17.00 Uhr, Münchner Freiheit 4). Nawara geht ihrer Arbeit als Hausmädchen in der Villa einer steinreichen ägyptischen Politiker-Familie nach. Nach dem ‚Arabischen Frühling’ ist alles anders, oder doch nicht? Regisseur Mohamed Diab wiederum liefert mit Clash (Di. 28.06., 22.30 Uhr, Münchner Freiheit 1) einen eruptiven Ausschnitt aus dem Bürgerkriegschaos in Kairo, indem er 25 Menschen – Militär-Anhänger und Muslim-Brüder – auf engstem Raum in einen Polizei-Van steckt. „Der Dreh war gefährlich“, so Mohamed Diab, „nicht wegen irgendwelcher Restriktionen, sondern wegen der normalen Leute auf der Straße. Schließlich stand auf dem Van nicht ‚Filmcrew’. Heutzutage weiß man nie, wie die Ägypter auf so ein Gefährt reagieren...“
Regisseurin Mai Masri schließlich erzählt in 3000 Nights (Mo. 27.06., 22.00 Uhr, HFF Kino 2 | Sa. 2.07., 10.00 Uhr, City 3) die Geschichte einer palästinensischen Lehrerin, die einen Anhalter mitnimmt und daraufhin zu Unrecht wegen Unterstützung von Terroristen verurteilt wird: acht Jahre Gefängnis zwischen palästinensischen und israelischen Insassinnen. Im Knast bringt sie einen Jungen zur Welt... „Der politische Aspekt, die Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis kommen vor, doch eigentlich ist es eine Geschichte über eine Mutter, die ihr Kind unter schwierigen Umständen großzieht.“
gb
------------------------------------------------------------------------------------------------

Programm

Infos

News

Preisträger


www.filmfest-muenchen.de

 

 

K1024 gab1

 

Podiumsgespräch mit Filmemachern aus der islamischen Welt im Gasteig (v.l.n.r.): Noura Kevorkian (23 Kilometres), Morteza Farshbaf (Avalanche), Mohamed Diab (Clash), Moderator Bernhard Karl (Leiter Internationales Programm), Halkawt Mustafa (El Clásico), Mai Masri (3000 Nights), Emin Alper (Frenzy).

 

 

Weitere Filme von islamischen Filmemacher(inne)n :


The Salesman (Mi. 29.06., 20.30, Carl-Orff-Saal | Sa. 02.07., 17.00, Münchner Freiheit 2). Hauptdarsteller Shahab Hosseini & Regisseur Asghar Farhadi in Cannes ausgezeichnet.

Frenzy (Sa. 02.07., 21.30, HFF Kino 2). Spezialpreis der Jury in Venedig 2015.

Go Home (Fr. 01.07.; 17.30, Münchner Freiheit 1 | Sa. 02.07., 22.00, Gloria).

Ein Lied für Nour (Mi. 29.06., 12.00, City 2 | Sa. 02.07., 17.30, Mü.Freiheit 3)

Camino a la Paz (Di. 28.06., 17.00, Münchner Freiheit 2 | Do. 30.06., 22.00 , Gloria | Fr. 01.07., 20.00, Mü. Freiheit 3)

The Land of the Enlightened ( Fr. 01.07., 22.00, City 3 | Sa. 02.07., 17.30, Mü. Freiheit 1)

Peur de rien (Mi. 29.06., 14.30, City 3)

Tramontane (Fr. 01.07., 22.30, Rio2 | Sa. 02.07., 19.00, HFF Kino 2)

Yahya didn’t keep quiet (Mi. 29.06., 16.30, Rio 1 | Sa. 02.07., 15.00, Mü. Freiheit 1)

23 Kilometres (Screenings abgeschlossen)

K1024 gab1

--------------------------------------------------------

MUSIKFILME auf dem Festival:

Argentina - R: Carlos Saura

Born To Be Blue - Chet Baker-Biopic

Ein Lied für Nour - Arab Idol in Kairo

One More Time - Walken als Crooner

Radio Dreams - Q&As mit Regisseur