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Nachlese World Soundtrack Awards 19./20.10. 2016 GENT, BELGIEN - Stargast Ryuichi Sakamoto

"Muss immer alles knapp so sein? Gebt den Komponisten mehr Freiheiten, mehr Zeit und mehr Geld!" Ryuichi Sakamoto

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Ryuichi Sakamoto wurde auf den World Soundtrack Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der japanische Komponist (u.a. Himmel über der Wüste, The Revenant  & Femme Fatale. Oscarpreisträger (für Der Letzte Kaiser/The Last Emperor), nahm den Lifetime Achievement Award aus den Händen seines deutschen Partners Carsten Nicolai aka Alva Noto aka in Empfang und bedankte sich betont bescheiden. "Ich sehe mich eher als Amateur, denn als ernstzunehmender Filmmusik-Komponist. Ich habe nur vergleichsweise wenige Filme vertont, nur eine Handvoll etwa in Amerika. Ich hatte allerdings das Glück, mit außergewöhnlichen Künstlern wie Nagisa Oshima, Bernardo Bertolucci, Oliver Stone  oder Alejandro González Iñárritu arbeiten zu dürfen." Sein Appell an die Film-Produzenten weltweit: "Gebt den Komponisten mehr Freiheiten, mehr Zeit und mehr Geld!" Abschließend spielte Sakamoto Solo-Piano bei der Titelmelodie aus Merry Christmas, Mr. Lawrence. Vorher waren die diesjährigen Awards vergeben worden, u.a. gewann Carter Burwell in Abwesenheit gleich drei mal - als Komponist des Jahres (und zwar gegen massive Hochkaräter-Konkurrenz: John Williams, Ennio Morricone oder Thonas Newman) u.a. für: Carol, Hail, Cesar oder Legend. Der Abend nahm für Burwell einen grandoisen Verlauf. Mit Carol räumte er auch den Public Choice Award ab, für Anomalisa stammt auch der mit Regisseur Charlie Kaufman in den Augen der Jury beste für einen Film geschriebene Song: None of Them Are You. Für seine dritte Dankesrede per Video hatte sich der unabkömmliche Burwell dann zumindest in einen Smoking geworfen...

1 WINNERFilmfestGent2016Nachwuchs-Preisträger Sándor Török, Jeff Beal, Ryuichi Sakamoto, Dirk Brossé & Hans Helewaut © WSA/FFest 

Im zweiten Teil des Abends kamen diverse TV-Filmmusiken mit dem von Dirk Brossé dirigierten Bussels Philharmonic & Flemish Radio Choir als eigens erarbeitete Suiten zur Aufführung, u.a. erstmalig Roots, Mad Men, Fargo, Sherlock oder Homeland. Das Highlight: Jeff Beal, zuvor als TV Composer of the Year ausgezeichnet, spielte selbst die Trompete bei seinem Vorspann zum US-Erfolg House of Cards. Am 20. 10. wurden weitere von Brossé & Orchester einstudierte TV-Musiken in das Programm integriert - etwa Sakamotos Wild Palms, Star Trek, Twin Peaks oder Morricones Moses.


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