Theater-Tipp & Nachlese 13./14.März 2018
THEATER - TIPP : 1968 - in den Münchner Kammerspielen
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13./14.0320 Uhr |
- die letzten Vorstellungen ! - - Teach-in mit Rainer Langhans bzw. Thomas Wagner ab 18.30
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© Münchner Kammerspiele Auf Montage: Münchner Freiheit und weiße Luftkissen. 1968 -inszenatorisch teils limitierte, eklektische Gedankensammlung zum Thema. Die vom Pariser Collectif Catastrophe doppelt - erst französisch, dann deutsch - dargebrachten Textkaskaden bringen die Vorstellungsdauer auf fast 3 Stunden. Keine Pause, aber ein unverhofftes Hopfengetränk zwischendurch. Außerdem mit Leonie Böhm, Gintersdorfer/Klassen, Henrike Iglesias, Elfriede Jelinek, Wojtek Klemm, Anna-Sophie Mahler, Raumlabor Berlin & Alberto Villareal. |
Dass der in diesem Zusammenhang üblich verdächtige, ewige `Kommunarde´ Rainer Langhans seine Hoffnungen bezüglich einer gesellschaftlichen Wende zum Besseren ausgerechnet auf Facebook setzt, war vielleicht die größte Verblüffung des Abends. Nach dem von Bayern 2-Mann Roderich Fabian sachte moderierten Monolog des im Vergleich zum `Summer of Love´ "frustierteren, aber auch glücklicheren" Zeitzeugen Langhans durften die neun zeitgenössischen Regie- und Projekt-Teams ran. In Erinnerung an den weiland von Peter Stein inszenierten Viet Nam Diskurs - mit Gast Wolfgang Neuss, der am Ende für Vietcong-Waffen im Publikum sammeln ging. Ein paar späte Texte des Berliner Unikums werden denn auch als erstes auf ein zufälliges Opfer im Publikum losgelassen, bevor der Münchner Freiheit-(80er)Hit Ohne Dich über den Saal kommt. Überhaupt in der Folge sehr heterogene Musikdarbietungen, von Ballade bis Knabenchor, an denen sich einige Zuschauer/Zuhörer (wie am zwischenzeitlich kredenzten Erholungs-Bierchen) dennoch dankbar festhalten. Immerhin werden die damals wie heute brisanten Themenkomplexe (Post-)Faschismus, Kolonialismus & Rassismus, Feminismus und Protest (am stärksten im Beitrag von Wojtek Klemm zu den im Ostblock wieder aufgeflammten Selbstverbrennungen) angerissen. |