Reviews 23 - 10-05

     
     Cinesoundz - Reviews 23 October / November 05  
     
     Herbst und die übliche Veröffentlichungsflut, aus der es die Goodies zu picken gilt. Wegen Arbeitsüberlastung der Redaktion und diversen Nachzüglern kommt dieser Üpdate etwas verspätet - vor allem im World Music-Bereich (WOMEX!) gibt es im Dezember noch Einiges vorzustellen - watch out. Have a look and listen.

     
     soundtracks :  
     Die weisse Massai  
     Original Soundtrack – Composed by Niki Reiser - Virgin / EMI  
     
     
    Bei allem was man gegen die beflissene Selbstvermarktung der Bestsellerautorin Corinne Hoffmann einwenden kann, ist mit "Die weisse Massai" eine recht gelungene Umsetzung der auf wahren Begebenheiten basierenden Geschichte einer Schweizerin, die der vermeintlichen Liebe ihres Lebens in den kenianischen Busch folgt, an die Spitze der deutschen Kinocharts gelangt - auch wenn Ethno-Puristen und Nörgler aller Couleur anderer Meinung seien mögen. Ein solches Unterfangen hätte ja auch massiv schieflaufen können. Der Film erzählt jedoch aus der Sicht der Frau, ohne die fremde Kultur zu diskreditieren und schwelgt bei aller Massenkompatitbilität selten unnötig. Am ehesten könnte man dies noch der gefälligen Orchester-Musik Niki Reisers vorwerfen, der seine "Nirgendwo in Afrika" Linie fortsetzt: das Orchester dominiert, sparsame, meist percussive afrikanischen Elemente werden eingewoben. Es gibt dabei mehr native Gesangseinlagen, deren Herkunft das allein Reisers sattsam bekannte bisherige Engagements aufzählende Presseinfo leider ebenso verschweigt wie die schmucklose Vorab-CD. Man erfährt also leider wenig über den Reichtum ostafrikanischer Musik. Nach der Arbeit für Caroline Link quasi gesetzt, konnte Niki Reiser ein wesentlich grösseres Budget als im deutschen Film üblich für seinen Score verwenden, was auch vorbereitende Studien in Kenia ermöglichte. Arbeitsbedingungen auf Hollywood-Level - die Reiser wohl künftig auch international suchen wird.  

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     Corpse Bride  
     Original Soundtrack – Composed by Danny Elfman - Warner US (Import)  
     
     
    Nach "Charlie and the Chocolate Factory" ist "Corpse Bride" Danny Elfmans zweite Arbeit für einen Film von Tim Burton innerhalb eines Jahres. Auch dieser Score für den als viktorianisches Musical angelegten Streifen ist gespickt mit Songs, in denen der Komponist - als Bonejangles and His Bone Boys- und die hochkarätigen Originalstimmen (u.a. Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Emily Watson und Christopher Lee) sich austoben dürfen. Die Stop-Motion-Animation übertrifft dank der technischen Entwicklung in der Zwischenzeit den von "The Nightmare Before Christmas" gewohnten Standard noch um Einiges - ein neues, phantasie- und liebevolles Gothik-Bravourstück des wirr frisierten Exzentrikers unter den Hollywood-Regisseuren. Unverständlich und angesichts der Klasse der Beteiligten auch auf der Tonebene umso ärgerlicher ist nur, daß der Soundtrack zu diesem Meisterwerk hierzulande nur als US-Import zu bekommen ist. Allen, die auch nach mehrmaligem Kinobesuch gespannt auf die DVD-Veröffentlichung sind, sei zur Verkürzung der Wartezeit und zum erneuten Abtauchen die wunderbare Website zum Film empfohlen.  

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    http://corpsebridemovie.
    warnerbros.com
     
     
     A History of Violence  
     Original Soundtrack – Composed by Howard Shore - Silva Screen / Edel  
     
     
    David Cronenbergs neuer Thriller, hochkarätig besetzt mit Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed Harris & William Hurt dekonstruiert sehr gekonnt eine familiäre Kleinstadtidylle, die Komponist Howard Shore mit Klängen, die den Hörer fast nach Hobbingen versetzen, verstärkt, der man nach dem Intro des Films jedoch schon nicht mehr recht über den Weg traut. Intellektueller als von einem Tarantino oder Rodriguez angelegt, hat diese vordergründig mainstreamkompatible Gewaltstudie inclusive unkonventionellem Sex und stellenweise absurder Komik das Zeug zum Kultfilm. Howard Shore spielt sich mit seinem Orchesterscore da selten in den Vordergrund, sondern liefert einen meist ruhigen, fast biederen Mantel für Cronenbergs mal schwelende, mal ausbrechende Gewalt. Melodisch stechen Viggo Mortensens nah am "Herrn der Ringe" gebautes Heldenthema und die Umsetzung der intensiven "Staircase"-Szene hervor.  

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     Mad Hot Ballroom  
     Original Soundtrack – Various Artists - Rough Trade  
     
     
    Gesellschaftstanz? - irks. Zunächst mit ähnlichen Vorbehalten wie viele der jungen Protagonisten dieses Dokumentarfilms in den Kinosessel geflezt, nehmen den Zuschauer der Eifer und die skurrilen Kommentare der 8-11jährigen Persönlichkeiten in den „Dancing Classrooms“ gefangen. Dass Tanzen in einer Stadt wie New York richtungsweisenden Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben und zusätzlich Spaß machen kann, vermittelt "Mad Hot Ballroom". Im Rahmen eines gemeinnützigen Programmes der Stadt werden 6.000 Schülern aus allen Stadtteilen in zehn Wochen ein Mix aus Standard- und lateinamerikanischen Tänzen beigebracht, bis sie in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Der Soundtrack versammelt mit den Stücken aus dem Film einige akustische Souvenirs, ob Swing, Tango, Foxtrott, Merengue oder Rumba und macht tatsächlich Lust es auch mal zu versuchen. Everybody dance now! In China übrigens ist ist Tanzen Volkssport Nr.1 - 1 Milliarde Chinesen können nicht irren...  

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    www.madhotballroom.de

     
     
     Wallace & Gromit - The Curse of the Were-Rabbit  
     Original Soundtrack – Various Artists - Varese Sarabande / Colosseum / Rough Trade  
     
     
    Something wicked this way hops...ob die deutsche Synchronisation adäquat mit dem vor Anspielungen strotzenden neuen Abenteuer aus dem Hause Aardman umgehen wird, darf bezweifelt werden. So machen der als Erfinder genial-dämliche Käseliebhaber Wallace und sein treuer, ungleich lebenstüchtigerer Hund Gromit in Deutschland einfach Jagd auf ein Riesenkaninchen...Das blutgefrierende Were-Rabbit und wohl auch die Anti-Pesto-Kampagne bleiben dem englischen Sprachraum vorbehalten: Peter Sallis als Wallace, Ralph Fiennes als sein kriminell-snobbiger Konkurrent und als Lady Tottington Helena Bonham Carter (nach "Corpse Bride" erneut leading voice in einem "gruseligen" Stop-Motion-Picture). Aber bei aller Brillanz der Originalstimmen - Garant des Erfolges der Produktionen von "Plasticine Man" Nick Park, der gerade den Feuerschaden in seinem Archiv verwinden muss, waren immer die detailverliebten Knet-Szenarien, in denen sich seine Helden stets neu bewähren müssen. Die Musik für den ersten abendfüllenden W&G-Film für Chor und Orchester hat denn auch gleich Hans Zimmer produziert und für die Zitateschlacht dem etatmässigen Komponisten Julian Nott der bisherigen Kurzfilme seinen Gefolgsmann Rupert Gregson-Williams an die Seite gesetzt. Weiter beteiligt : James M. Dooley, Lorne Balfe & Alastair King. Die Musik setzt wieder ein Ausrufezeichen hinter einzelne Einfälle und kommentiert die zahlreichen Anspielungen, für deren erneutes Nachverfolgen man bereits der DVD-Ausgabe entgegensehen darf.  

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    www.uip.co.uk/
    wallaceandgromit

    www.aardman.com
     



     
     The Legend of Zorro  
     Original Soundtrack – Composed by James Horner - Sony Classical / SonyBMG  
     
     
    Zorro bringt mal eben Kalifornien als 31. Bundesstaat in die United States, muss sich aber daheim mit der vernachlässigten Frau Elena fetzen. Never change a winning team : Die beiden Stars Antonio Banderas und Catherine
    Zeta-Jones verleihen dem von Bond-Regisseur Martin Campbell inszenierten Mantel- und Degen-Sequel-Stoff genügend Schauwerte, Ironie und leidlich amüsantes Geschlechtergerangel, um ihn wohl zu einem erneuten Erfolg zu machen. Die Promoton läuft und da auf der Soundtrackseite mit James Horner auch wieder der Mann für das ganz grosse Kino randurfte, ist nach fast 7 Jahren wieder dieselbe Mannschaft wie bei "Die Maske des Zorro" beisammen. Und Horner scheint hier zu alten Stärken zurückgefunden zu haben. Unter Verwendung der Themen aus der ersten Film geht es insgesamt mexikanischer zu - ein hübsch altmodischer Abenteuer-Score, wie es ihn schon länger nicht gegeben hat.
     

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     Der Fischer und seine Frau  
     Original Soundtrack – Various Artists - Virgin / EMI  
     
     
    Doris Dörrie wollte ausgehend von Motiven des bekannten Märchens einen weiteren leichten aber geistreichen Film über Ihr Lieblingsthema drehen, die Schwierigkeiten andauernder Liebe zwischen Mann und Frau und die Ansprüche & Träume insbesondere letzterer im Spannungsfeld zwischen Karriere und Kind(er-Wunsch). Was leider anhand hölzern agierender Mimen um Alexandra Maria Lara herum, gestelzter Dialoge und eines mauen Drehbuchs nur ein deutsches Komödchen mit bunten Koi-Tupfen geworden ist. Musikalisch wurden vom langjährigen Partner Virgin Records zwar auch Acts wie KT Tunstall oder Keren Ann (im Doppelpack) hereingereicht, für die plattenfirmenseitig mehr Präsenz gewünscht wird, doch insgesamt findet sich erstaunlich wenig EMI-Repertoire. Auch die fernöstliche Thematik wird nicht weiter vertieft, dagegen mit einem Hank Williams-Track, noch aktuellen Gitarrenfegern (Interpol, Maximo Park, Timid Tiger), Egoexpress und anderem Lado-Zeugs oder einem Underwater-Love-Verschnitt operiert. Auf jeden Fall goutierbarer als ein Film in dem über lange Strecken Aquarium-Fischen Dialoge ins Maul gelegt werden.  

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     Goal !  
     Original Soundtrack – Various Artists - SonyBMG  
     
     
    Gute Fußballfilme sind Mangelware, mal sehen, was das WM-Jahr in dieser Hinsicht bringen wird, so langsam groovt sich ja alles auf die Megaveranstaltung ein...Schon jetzt neu im Kino: "Goal!" Entstanden im Motherland of Football (unter Mitwirkung des aktuell im Mittelfeld dribbelnden Premiership-Clubs Newcastle United und mit Disco-Cameos von Alan Shearer, David Backham, Raul und Zinedine Zidane garniert), erzählt "Goal!" ohne Überraschungen die Geschichte eines mexikanischen US-Einwandererkindes, das um einen Profivertrag bei den "Magpies" kämpft. Fußball-Fan Noel Gallagher wählte Songs mit aus, die jetzt folgerichtig beim Oasis-Label Big Brother / Helter Skelter als Soundtrack erschienen sind. Neben Tracks von UNKLE, Dirty Vegas, The Bees, Kasabian & Zero 7 enthält der "Goal!"-OST das neue Oasis-Stück "Who Put The Weight Of The World On My Shoulders?", sogar eine neue Happy Monday-Nummer und zwei Remixe, des "Premiership"-Medleys von Gaeme Revell hätte es da nicht mehr bedurft. Sonst für den Britrock-Fan eine runde Sache. Für eine nennenswerte Schnittmenge mit Fußballfans spricht dabei Einiges. Die meisten Kino-Progamm-Macher haben dagegen meist die Quittung dafür bekommen, daß -bis auf Sönke Wortmann- Cineasten selten ins Stadion und Fußball-Anhänger kaum vor die Leinwand zu kriegen sind.  

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     The Dukes of Hazzard  
     Original Soundtrack – Various Artists - Columbia / Sony Music Soundtrax / SonyBMG  
     
     
    Soundtrack zum Remake der gleichnamigen US-TV-Serie von 1979: Südstaaten-Folklore in Gestalt von Willie Nelson, pubertär-anarchische Johnny Knoxville-Komik und die blonde Gospel-Britney Jessica Simpson, deren Karriere ja auch irgendwie angeschoben werden muss. Das Huhn darf sich dann auch auf dem Soundtrack-Opener über Nancy Sinatras "These boots are made for walkin'" hermachen --> Sakrileg. Der Film, der in den USA kurzzeitig die Kinocharts anführte, ist nur für infantile Charaktere bis zum Ende zu ertragen. Die zugehörige Cd steigert sich nach dem abschreckenden Start zu einer vertretbaren Southern-Rock-Scheibe mit altem und neuerem Stoff von den Allman Bros., Lynyrd Skynyrd, Charlie Daniels, Molly Hatchet & Ram Jam bis zur James Gang, mit der man dem netten Hillbilly von nebenan beim nächsten Ausritt eine Freude machen kann, zumal die letzten 10 Sekunden einem one-liner von Willie Nelson gehören.  

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     Hustle & Flow / Rize / Get Rich or Die Tryin´  
     Original Soundtracks – Various Artists – Atlantic-Warner / Silva Screen - Edel / Universal  
     
     Hip Hop rules the Cinema. Zunächst mag man ja nicht glauben, daß dieser sehr an das Eminem-Vehikel "8 Mile" erinnernde & von MTV coproduzierte Hustler-Hip-Hop-Streifen alles andere auf dem Sundance-Festival in der Publikumsgunst übertroffen haben soll. Der Protagonist ist nicht nur Zuhälter, sondern ein kompletter Unsympath namens DJay(!) - geht es noch schlimmer ? Die abgefilmte, mühsame Entstehungsgeschichte der Aufnahme des programmatischen "It´s Hard Out Here For a Pimp" weckt dann allerdings doch Interesse. Die auch auf dem Soundtrack auffällige Hookline bringt Leben in die Existenz des Underachievers, seiner weiblichen Umgebung und den ganzen Film. Nebenbei lässt sie die antriebslose, hochschwangere, von Terrence Howards DJay bisher nur rauh geduldete Taraji P. Henson als Backgroundsängerin zur herzensguten, veritablen Sexbombe aufblühen. Die Macht der Musik, understand ? Für einen ganzen Soundtrack reichts eigentlich nicht - trotz der erwähnten, von den Hauptdarstellern performten Hookline, dem Titel-Track und dem dankenswerterweise enthaltenen Dialog mit dem Verkaufsgespräch, in dessen Verlauf DJay zu seinem ersten Instrument gelangt. Zuviel (unter)durchschnittliches Nigger-Daddy-Pussy-Gehupe und Gepose. Auch der Film lässt zum Ende mit Chris "Ludacris" Bridges als "Skinny Black" (& sogar Isaac Hayes) wieder stark nach...MTV in need of better scripts...
    Star-Photograph und David LaChapelle, bisher nur auf dem Videoclip-Sektor (Moby, Gwen Stefani, Christina Aguilera) aktiv, taucht in seinem Debütfilm in die „Clowning“ und „Krumping“ (to crumple=zerknittern)-Subkultur der Straßen von Los Angeles ein. In den scheiend bunt-furiosen Bildern demonstrieren die Dance-Performer wie Tommy the Clown, Tight Eyez, Lil C und Miss Prissy in aggressiven und atemberaubenden Choreographien ihre "Styles", ihre sehr persönliche Art zu überleben. Eine Ergänzung von Gang- & Gangsta-Mythen des Hip Hop, der allerdings auf dem Soundtrack neben einzelnen Score-, Gospel- oder Oldie-Fragmenten eindeutig dominiert. Die interessanteren Stücke stammen von einem mit der Bewegung aufgewachsenen Musiker & Choregraphen namens Flii Stylz. Play Tracks 2,4,9.
    "Get Rich or Die Tryin" als 50-Cent-Vehikel ist der dritte Soundtrack im Bunde. Der Film mit der uns mittlerweile bekannt vorkommenden Story "vom Drogendealer zum Rapsuperstar" wurde hier noch nicht gezeigt, 50cent versammelte jedoch für den bereits vorab veröffentlichen Soundtrack die komplette G-Unit Crew für das für seine Verhältnisse eher ruhigere Album. Mobb Deep , Nate Dogg, Spider Loc undwiesiealleheissen. Wers mag..

     
     
     

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     Wie im Himmel – Grenzverkehr  
     Original Soundtracks - Normal / Indigo  
     
     
    Im Booklet des Soundtracks zum schwedischen Film "Wie im Himmel" sind nicht nur aussagekräftige Fotos, sondern neben einem Abriss der Story auch Credits und Infos über den Werdegang des Komponisten Stefan Nilsson enthalten. Schliesslich steht im Mittelpunkt des Regisseurs Kay Pollack die Musik: ein ausgebrannter weltbekannter Dirigent zieht sich nach einem Zusammenbruch in ein kleines Dorf zurück und übernimmt dort widerstrebend den Kirchenchor. Bis sich der Film zu "Gabriella´s Song"- in dem sich Helen Sjöholm als Opfer häuslicher Gewalt gegen alle Widerstände freisingt- und einem enormen Chorfinale durchringt, sind einige menschliche Befindlichkeiten durchzustehen. Skandinavienfreunde sowie Liebhaber von Klassik- und Chormusik kommen auf ihre Kosten, während im Kino auch nicht zuletzt die Parallelen zum vor einem Jahr gestarteten dänischen "Oh Happy Day" interessieren. Für die einen wird die Grenze zum Kitsch von Regisseur & Komponist gelegentlich überschritten, während andere den Mut zum Pathos, das in der Musik, wie im Leben seinen Platz hat, loben. Im vorweihnachtlichen Umfeld jedenfalls nicht ohne Chancen, sollte der Film hierzulande sein Publikum finden.
    Wong, Schilcher und Hunter sind 16 Jahre alt, leben in Niederbayern und haben es noch nie getan. Die Mädchen haben mehr Interesse an den großen Jungs, da können Mofafahrer nicht mithalten. Schließlich bleibt nur eine letzte Option, zum Zuge zu kommen: ab über die nahe Grenze nach Tschechien. Die bayerische Komödie "Grenzverkehr" wird nach Zuspruch im Freistaat nun auch in ausgewählten Programmkinos im restlichen Bundesgebiet gestartet. Auch die Musik ist nicht nur Nebensache. Hauptdarstellerin Henriette Richter-Röhl singt den Opener mit Komponist Manuel Lopez zusammen, der für die meisten gitarrenbasierten Tracks zuständig ist. Sein Partner Joe Mubare war schon in Werbung und diversen Tatorten tätig, aus dem Booklet erfährt man allerdings nichts über die Musiker. Ein paar ihrer Nummern sind sommerkompatibel & eingängig. Eine BumsDisco-Nr. aus Münchner Produktion ist ironisch eingesetzt. Ab Track 8 wird es dann allerdings seehr dünn und drei Tracks müssen gar in der langen Version wiederholt werden, um auf Soundtracklänge zu kommen.
     

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     other filmmusic :  
     
     Kronos Quartet and Asha Bhosle - You´ve Stolen my Heart  
     Songs from R.D. Burman´s Bollywood - Nonesuch / Warner  
     
     
    Die indische Diva Asha Bhosle hat im Lauf ihrer Karriere Tausende von Songs aufgenommen, die meisten für die von gigantischem Musikhunger gekennzeichnete Filmindustrie ihres Landes - öfter übernahm sie dabei gleich die Parts mehrerer Rollen im gleichen Fim. Sie ist damit wahrscheinlich die meistgehörte Gesangsstimme der Welt. Die mittlerweile 70 Jahre alte Sängerin mit der weit jünger wirkenden hellen Stimme gibt weiter weltweit Konzerte und stand kürzlich auch der Berliner TAZ Rede & Antwort. Ihre Begegnung mi dem Kronos Quartet auf der vorliegenden Nonesuch-CD hat ausschließlich Kompositionen des 1994 verstorbenen indischen Soundtrack-Gurus Rahul Dev Burman zum Thema, mit dem Asha Bosle 15 Jahre verheiratet war. Und, wie zu erwarten, ergibt sich erheblicher Mehrwert bei einem solchen Zusammentreffen. Die öfters als seichte, mindestens leichte Muse abgetanen indischen Filmmusik-Schlager entfalten in den neuen Arrangementen, an denen auch Zakir Hussain und die chinesische Pipa-Virtuosin Wu Man Anteil haben, neue Faszination. Und das i-Tüpfelchen ist eben dieses "Brimful of Asha", das bereits in der hitgewordenen Hommage des UK-Inders Tijinder Singh & seiner Band Cornershop besungen wurde. Wunderbares Album, zudem mit reichhaltigen Infos & zweisprachigen Texten aller Songs opulent ausgestattet  

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     Burt Bacharach - At this Time  
     SonyBMG  
     
     
    Wow! Burt Bacharach, Songwriting-Legende & Lifestyle-Ikon, ruht sich mit 77 Jahren keineswegs auf seinen Lorbeeren aus. Der grosse Adult-Contemporary-Produzent und -Komponist hat ein komplett neues Album eingespielt, keine kleine Sensation anhand der Klasse der Kompositionen und Arrangements und der Namen, die hier versammelt wurden: neben den üblichen Verdächtigen Elvis Costello oder Rufus Wainwright überraschen die Zusammenarbeit mit Prinz Board von den Black Eyed Peas und Dr. Dre für Drum- und Bass-Loops, sowie die Text-Kollaboration mit dem lange in der Versenkung verschwundenen Tonio K. Da stimmt alles bis ins Detail - zum Niederknien. Manches auf dieser wunderbaren CD klingt ein bißchen nach Abschied. Und wenn der Meister in alter "What The World Needs Now..."-Tradition auf dem zweiten Track der CD selbst die leicht brüchige Stimme wehmütig erhebt, muss man fast schlucken. At this time we still need you so much, Mr.Bacharach.  

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     for films  
     selected tracks for moving pictures edit 10 - Freibank  
     
     
    Freibank hat das Wort: Schon fast 20 Jahre lang empfiehlt sich der Verlag als Alternative zu den großen Musikverlagen – die CD-Serie „for films“, mit der Klaus Maeck & Co das Repertoire vor allem Film- und Werbeproduktionen, Website- und Videospiel- Herstellern sowie TV-Entscheidern präsentieren, geht ins 10. Jahr. Zum Jubiläum gibt es - auch im Handel- das vorliegende Doppelalbum mit diverser Elektronika auf der weißen, sowie einem Reigen von orientalischen Klängen über Brasil & Electrolatino hin zu Songs und Elektropunk auf der schwarzen CD. Und alle 40 Tracks sind nur ein kleiner aktueller Ausschnitt aus dem breiten Internetangebot. Erfolgreiches Stöbern. www.freibank.com  

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     Charmed - The Book of Shadows  
     Original TV Soundtrack – Various Artists - Silva Screen / Edel  
     
     

    Zum zweiten Mal "music from and inspired by" zur auch im deutschen Abendprogramm erfolgreichen "teen witch-with-a-family-twist"-Serie - meist vertretbar-gefälliger Pop-Rock-Material weiblicher Künstler, wie auch im Radio zu hören ist: The Donnas, Liz Phair, Sarah Mc Laughlan, die unvermeidliche Dido etc. bis man dann bei Sarah Brightman doch abdrehen muss. Opener allerdings ist interessanterweise die Mid-90s Smiths-Coverversion von Love Spit Love, der Nachfolgetruppe des charismatischen, ehemaligen Psychedelic Furs-Sängers Richard Butler.
     

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     pop / rock :  
     
     Seeed - Next !  
     Downbeat / Warner  
     
     
    Das neue dritte, mit Spannung erwartete Album von Seeed ist wohl das erste, daß von der stetig gewachsenen Fangemeinde nicht mit ungeteilter Begeisterung aufgenommen wird. Nach "New Dubby Conquerors" und "Music Monks" waren die Erwartungen an die jüngst auch bei Festivals im Ausland überzeugende Party-Posse hoch. Dementsprechend wird u.a. -gute Idee- Lady Saw als guest vocalist aufgeboten, aber auch noch mehr als bei den Vorgängern auf dicke Hose gemacht, incl. einiger nicht allzu gelungener deutscher Textstellen. Musikalisch abwechslungsreich, neben Ragga & Dancehall neuerdings (track 6, 10) auch mal kurz in die Electro-Ecke schielend, wird mit "Goosebumps" auch die Fun-Ska-Abteilung wieder bedient, die erste Single ist ein Reggae, die zweite könnte das frech produzierte "Ding" werden - ein Hit, falls mich einer fragt. Next ?

    Franz Ferdinand - You could have it so much better
    Domino / Rough Trade

    Skepsis pur bei soviel Hype allüberall - zugegebenermassen hat Franz Ferdinands zweites Album mit dem Opener, den folgenden beiden Nummern, "You´re The Reason I´m Leavin´", "Outsiders" und " I´m Your Villain" treibende, gut produzierte Rocktitel (hin & wieder mit einem break zuviel) oder den beatlesk-akustischen Song "Eleanor Put Your Boots On" zu bieten, der Titeltrack ist dann schon nicht mehr so toll und der Rest bleibt gar nicht hängen - zuwenig für ein "Meisterwerk" und auch zuwenig für nach dem ersten Album selbsternannte oder hochgeschriebene Superstars aus
    Glasgow oder von anderswo. Immerhin ist das alles vor allem Retro. Zumal grade die Originale (Gang of Four) nochmal so richtig hinlangen und das alles wieder ins Verhältnis setzen.
     

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     Depeche Mode - Playing the Angel  
     Mute / EMI  
     
     
    Depeche Mode - ein vor allem deutsches Phänomen: 25 jähriges Jubiläum und gleich wieder die gewohnte Nr.1 in den Charts für «Playing The Angel», das dem Oeuvre der Band in seiner ersten Hälfte ein paar gut & teuer produzierte (aber nicht wirklich neue) Nummern hinzufügt, um ab der ersten Gore-Gesangs-Nr. stark nachzulassen (er tuts später nochmal). Das uninteressante Gerangel zwischen Gore & Gahan um die Pole-Position innerhalb der Band, die nun auch schon seit 10 Jahren als Trio unterwegs ist, wird wohl noch Jahre später in der Journaille breitgetreten werden. Sonst alles beim Alten inclusive. Anton Corbijn-Bookletgestaltung, innen verdammt an The Joshua Tree gemahnend. Depeche Mode und U2 werden sich eh immer ähnlicher. Play Tracks 1, 2, 5  

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     Paul Weller - As is now  
     V2 / Rough Trade  
     
     
    Ob als Mod-Punk mit the Jam, als Style-Council-Mastermind oder Solo-Traditionalist, Paul Weller war immer ein bemerkenswerter Songschreiber. Es gibt eigentlich kaum einen Stil, den er im Laufe seiner über dreißigjährigen Karriere nicht ausprobiert hätte: Rock, Motown-Soul, R&B, Jazz, Acid etc. Zuletzt wirkte jedoch nur wenig von dem was er veröffentlichte noch wirklich nach, jetzt, nach einer zwischengeschobenen Coverversionen-Sammlung, scheint die eigene Kreativität wieder erwacht zu sein. Auf "As Is Now" ist Weller einmal mehr wandlungsfähiger Singer-Songwriter. Folkige Sixties, frühe Jam, Lennon, Randy Newman, bischen gebremsten Funk - all dies kommt einem im Lauf der abwechslungsreichen Platte inden Sinn. Gerade hat der Meister in München u.a. deutschen Städten nach dem Rechten gesehen.  

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    Gang of Four - Return the Gift / The Dead 60´s /
    Ruts/Various Artists - Babylon´s Burning Reconstructed
     
     V 2 / Rough Trade - SonyBMG - Collision / Echo Beach / Indigo  
     
     
    Die stilbildenden Wave-Recken der Spät-70er/Anfang80er aus Leeds sind also tatsächlich zurück (auch wenn die erwarteten Deutschland-Auftritte kurzfristig krankheitsbedingt doch nicht zustandekamen) und nicht einfach so, sondern mit einem CD-Doppelpack, das auf Cd1 die überarbeiteten Versionen ihrer wichtigsten Stücke (bevor "Is it Love?") und auf Cd 2 Remixe von Acts wie Ladytron, Hot Hot Heat oder den Dandy Warhols präsentiert.Teil2 kann dem Phänomen jedoch kaum etwas Relevantes hinzufügen (was Intro-Kriterium für jeden Remix sein sollte). Bleiben die polierten großartigen Monolithen der ersten Cd wie insbesondere "Paralyzed" und "What We All Want", der Opener "To Hell With Poverty" und der Hit " I Want A Man In A Uniform", die in der jetzigen Form einen interessanten Vergleich mit den noch originaleren Originalen der jahrzehntelang aufgehobenen Lps herausfordern.

    Auf ihrem Debüt hantieren die 23-jährigen Jungs aus Liverpool fast beängstigend virtuos mit den Stilzutaten der erklärten Vorbilder The Clash Punk, Ska, Reggae und Dub und lassen dabei auch die Melodien & sozialpolitisches Bewusstsein nicht zu kurz kommen. Kein Stück klingt wie das Andere, auch eine große Clash-Tugend auf einem scheinbar so begrenzten Feld wie der Punk es vor ihnen war. Die stimmliche Nähe von Sänger Matt McManamon zum seligen Joe Strummer tut ein Übriges. Madness & Specials, Italo-Western, Jacky Mittoo-Orgel klingen auf diesem großartigen Album an, Harmonika-Sprengsel und Sirenen weisen jetzt schon den Weg in Richtung "Sandinista", weiter auf dieser Route geht es dann auch mit der gleich beigelegten reinen "Space Invader Dub"-Bonus-CD. Deren zehn kurze verhallte Stücke runden ein erstaunliches Debüt ab, auf dessen deutschen Release man seit dem kurzen aber fulminanten Auftritt im Atomic Cafe gespannt gewartet hat.

    Die Ruts aus England waren eine der ersten Punk-Bands, die Reggae, Dub und Punk verschmolzen, ihre legendäre Single "Babylon´s Burning" erreichte im Mai 1979 die Top 10 der britischen Charts. Malcolm Owens Vocals klangen nicht nur damals schon nach Strummer, die weitere traurige Parallele : auch der Ruts-Sänger ist nicht mehr unter uns. Jetzt gibt es einen Sampler, auf dem insgesamt 16 Versionen von Babylon´s Burning zu finden sind : dub drenched soundscapes. Von Rob Smith von Smith & Mighty, Apollo 440 oder Kid Loco bis zu Mitgliedern der Toten Hosen (nicht die schlechteste) haben diese sich das Originalstück der Ruts noch einmal vorgenommen und neu bearbeitet. Dabei sind 16 Version des immergleichen Stückes, so stilbildend, bedeutend und großartig dieses im Original sein mag,
    einfach zuviel des Guten. Die noch bessere Idee wäre gewesen, wie auf dem Cover schon suggeriert, das gesamte Album "The Crack" als Hommage remixen zu lassen (man erinnere sich an "Jah War"...). Play tracks 2, 10, 11.


     

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     Jay-Jay Johanson - Rush  
     Virgin / Labels / EMI  
     
     
    Beim Opener fühlt man sich stimmlich an A-ha, vom Song her stark an 10cc´s "I´m not in Love" erinnert. Der schwedische Dandy geht mit den folgenden synthetischen Discobeats stark in Richtung frühe Pet Shop Boys und damit man ahnt es nicht, in die Achtziger...Das dritte Stück klaut zudem arg bei Easy Lover von den beiden Phil´s (die die Zielgruppe wahrscheinlich auch schon nicht mehr kennt) Wenn im Albumverlauf dann das Tempo mal hängt, wirds schnell öd. Dazu noch ein "It´s not easy being green"-Cover. Jay Jay allein im Wald. Für ein Album wolln wir das mal durchgehen lassen, beim nexten Album muss der stets wandlungsfähige Pop-Kermit sich aber wieder was Besseres, Originär-Originelles einfallen lassen.  

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     Jahcoozi - Pure Breed Mongrel  
     kitty-yo / Intergroove  
     
     
    Immenser Crossover auf dem Debüt von Jahcoozi : Zitatpop, Electro-Knarz, Dancehall. Sasha Perera, die aus Sri Lanka stammende gebürtige Londenerin feuert mal Ihre mcee-Kaskaden mit erhöhter Frequenz, kann aber auch sanft und süß oder rau und kräftig daherkommen. Mit ihrer Intonation steht und fällt auch das Konzept. Mehr gute Songs vom Schlage "Changing Time" von Robot Koch (Berlin) and Oren Gerlitz (Tel Aviv) würden da nicht schaden. nach der Hälfte der Tracks ist man der eindimensionalen Plucker-Blip-Feep-Produktion nämlich schon müde, trotz Sasha.
    Play Track 2, 3,5.

    www.kitty-yo.de
     

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     Chikinki - Lick your ticket / The Posies - Every Kind of Light /
    The Earlies - These Were...
     
     kitty-yo - Intergroove / Rykodisc - Rough Trade - Virgin / EMI  
     
     
    Dreimal Gitarrenfraktion im Sausewind - Nach der guten Melt!-Performance interessieren sich zunehmend mehr junge Menschen für diese Briten, die Rock und Elektronoise nebeneinanderstellend daherkommen. Das zweite Stück erinnert tatsächlich an Blue Öyster Cults "Don´t Fear The Reaper" - mit Beatbox. Frei heraus - der Chikinki-Kosmos bleibt dem Rezensenten auch bei Sezieren der Ingredenzien veschlossen. "Like it or leave it" - Wir halten es mit Track 10 des Albums und widmen uns den Posies...






    Die Indie-Helden, hauptsächlich Ken Stringfellow und Jon Auer, legen fünf Jahre nach dem vorläufigen Ende ihrer Band ein neues Album vor, nun auf Rykodisc beheimatet. Darauf findet sich zwar entspannte, aber auch nicht im geringsten zwingende Musik, die sich ebenfalls weigert, melodisch zu uns zu sprechen - egal ob es ruhiger oder rockiger zugeht..







    The Earlies machen es einem auf ihrem Debüt durch die offensichtlichen Referenzen an die experimentelleren Sachen der Beach Boys nur scheinbar einfacher, da auch diese Nachwuchsmusiker aus England und (!) Texas nicht auf den Punkt kommen und sich mii ihren übereinandergeschichteten Vocals in Zeitlupen-Sunshine-Pop verlieren, bis man die Geduld mit den Frühch(tch)en verliert - da reisst es auch der einzige Uptempo-Track an Position 10 nicht mehr.

     

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     Richard Hawley - Coles Corner / Petra Jean Phillipson - Notes on Love
    Chocolate Genius Inc. - Black Yankee Rock
     
     Mute - EMI / Virgin - EMI / Rykodisc - Rough Trade  
     
     
    Schöne Platte..., das wird man öfter hören, wenn man den guten Richard Hawley dabei hat. Optimal für den Herbst.Der samtige Sound seiner "Coles Corner"-CD treibt z.B. länger clubabstinente Pärchen in Hawleys intime Konzerte, wo sie umschlungen zuhören. Den Melodien dieses Albums möchte man in alten Kinos mit roten Vorhängen von der Loge aus lauschen. Divine Comedy kommen einem auch in den Sinn. Öfter singt der ehemalige Pulp-Gitarrist auch wie ein junger Johnny Cash, um uns endgültig für ihn einzunehmen. Roots und Sparsamkeit trotz Streicherarrangements, all das gelingt dem Mann aus Sheffield, den alle Kollegen derzeit so loben und der kürzlich erst in München im Club2 Station machte...Play any track.



    ...Ebendort hatte es die ebenfalls gute Petra Jean Phillipson im Vorprogramm schwer, deren Solodebüt daheim bei ruhigem Zuhören seine grossen Qualiäten eher entfalten kann als an der Live-Front. Die ehemalige Sängerin von David Holmes' Band The Free Association hat sich erklärtermassen acht Jahre Zeit für -immer wieder unterbrochene- Arbeiten am Debüt genommen. Jetzt ist sie ganz offensichtlich soweit. Produziert hat Ex-Verve-Gitarrist Simon Tong, und zwar sparsam. „Notes on Love" heisst das schöne Album, dem man trotz dem rausfallenden letzten Track diesen Herbst ebenfalls eine
    Chance geben sollte. Play esp. Tracks 2,3,5,7



    Herbstmusik No.3 : Chocolate Genius Inc. aka Marc Anthony Thompson, zurück & besser denn je mit seinem Debüt für Commotion Records , 'Black Yankee Rock'. Produziert hat Craig Street (Norah Jones, Cassandra Wilson, k.d. lang) der Thompson auch mal Genresprünge gestattet, großteils bleibt es aber ruhig. Auf dem dritten (und sechsten) Track meint man kurz David Sylvian zuzuhören. Rock, Blues, Jazz und Soul sind die Zutaten aus denen Chocolate Genius Inc mit einem Gastmusikeraufgebot von Van Dyke Parks über Marc Ribot und Roy Nathanson bis zu Me'Shell NdegéOcello eine stimmige Kollektion von feinen Songs fabriziert. Play Tracks 1, 3, 5.
     

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     Spillsbury - 2 / Bernadette La Hengst - La beat  
     Lado Music / Trikont - Indigo  
     
     
    In zwei Jahren kann sich viel tun im schnell-lebigen Popbiz. Der Sexappel deutsch intonierter Elektronummern ist seit dem Spillsbury-Debüt rapide verfallen. Mit dem zweiten Spillsbury-Album schwimmt das Duo fast schon gegen den Strom, deutschsprachiger Elektropunk ist "durch". Abzuwarten ist, ob mit nach wie vor vorhandener Labelunterstützung und den früher stets überzeugenden Live-Performances gegen den Trend angegangen werden kann, oder ob es bald zu oft heisst, "Weisst Du wie es ist? - Zwei von Vielen - das ist nicht mein Lieblingssong".

    Play tracks 2,3,4.


    Bernadette La Hengst mit dem im September bei Trikont erschienenen Album "La beat", auf dem die Ex-Die-Braut-Haut-ins-Auge-Sängerin Agit-Pop und Klangexperimente von so umfangreichem Samplegehalt inszeniert, daß dem interessierten Leser an dieser limitierten Stelle nur das eigene akustische Einlassen auf die Ideenwelt der Dame nahegelegt werden kann. Für private Dramen ist auch noch Platz: "Solange wir selber nicht wissen, was wir vom Glück wollen, tun wir immer nur das, was wir müssen, ohne es uns zu holen." Play Tracks 8,9
    Als Autorin und Performerin ist Bernadette auch beteiligt am Kunst/Performance Projekt "Unos United" (www.unosunited.de), offizieller Kulturbeitrag zur WM 2006, das demnächst in Zürich und danach in verschiedenen Städten aufgeführt wird. Auf Tour ist die live stets energetische Person im Oktober - siehe : www.truemmerpromotion.de
     

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    www.trikont.de
    www.lahengst.com
     
     
     Sofa Surfers - The Red Album  
     Klein Records  
     
     
    Das neue -rote- Album der Sofa Surfers, die noch zu überraschen wissen : Nix mit entspanntem TripHop oder Dub-Exkursionen : weniger Eletronik, und nur mehr eine Minimal-Instrumentierung: git./b./dr. Der Soul-Gesang von Mani Obeya passt dazu allerdings hervorragend und klingt sehr modern. "Believer" hat das Zeug zum Klassiker. "It´s different all right, but it does sound like a Sofa Surfers album. The feeling is the same." Gute Platte.
    Play Tracks 1,3, 5,9.

    www.kleinrecords.com
     

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     electronica :  
     
     c/o pop festival compilation 2005 - Various Artists  
     label c/o pop  
     
     
    Von der diesjährigen Popkomm blieb eindeutig weniger zurück als von der vorgelagerten Kölner c/o pop. Nicht, daß beide Veranstaltungen im unmittelbaren Wettbewerb um die genau gleiche Klientel stünden, vergleicht man jedoch einmal die "Festival-Kopplungen" hat die Elektro-Messe noch deutlicher die Nase vorn. Auch wenn der Vergleich mit der dem Berliner Tip-Magazin in nicht unerheblicher Auflage beigelegten, schmucklosen aber offiziellen "Popkommpilation" als giveaway (mit 10 acts von EL*KE bis Knorkator) sicherlich hinkt. Mehr macht das c/o pop-Doppeldigipak aber ,
    funktioniert mit den Fotos im Innenteil schon optisch als eine Art Souvenir. Inhaltlich bietet das Package, für das immerhin das messeeigene Label erst ins Leben gerufen wurde, einen munteren Querschnitt durch die (nicht nur)
    deutsche Szene von Knarz bis Techno. Zwei exclusive Tracks und viel "Vinyl-only" Labels : Kompakt, Playhouse, Warp, Lado, K7 u.a. -wobei unsere Sympathien eher auf der ersten Hälfte von CDzwo (mit Ladyflash, Annie) ruhen.
     

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     Madita - Madita  
     couch records  
     
     
    Neuer Couchrecords Act : Madita - Wandelbare Stimme mal kleines mädchen, mal kraftvoll & energisch : Madita kommt aus dem Dzihan & Kamien-Umfeld. Letzterer ist hier gleich als Lebenspartner und Produzent eingebunden. Deutlich hörbare Jazz-Einflüsse & Austro-Downbeat. Dabei in den Arrangements mehr wirkliche Instrumente als Samples. Auch mal tanzbar, kann man alle Titel der Cd durchhören, ohne sich zu langweilen.

    Play Track 1,3, 9

    www.couchrecords.com
     

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     Nordic Lounge Vol. 3 - Various Artists / The Similou - So Hot Right Now  
     dnm  
     
     
    Auch die dritte Nordic Lounge Compilation hebt sich trotz des bösen L-Worts im Titel weiter aus der Masse der Konfektionsware hervor, auch wenn die Trackauswahl dem Labelkenner keine wirklichen Überraschungen mehr zu
    bieten vermag : Plej, Dalminjo, Slug oder Morricone-Remixes-Held Hird, die mit den "Dealers of Nordic Music" weltweit Achtungserfolge erzielen konnten offerieren keine unveröffentlichten Tracks. Die Bandbreite reicht dabei von Nu-Jazz, über Uptempo bis hin zu Housigem.

    www.dnm.se www.nordiclounge.com




    The Similou waren bisher hier und da auf verschiedenen Samplern vertreten, mit denen sich der hymnische, schwedische Beatpop zu positionieren suchte. Einen Hit gibt es dabei mit dem Opener des Albums "All This Love" schon, tieferen Eindruck konnte das Duo mit anderen Tracks bis auf Nr.7 bisher nicht hinterlassen, schon die ähnlich gestrickte dritte Nummer macht von allem etwas zuviel. Jesse und Dizzy aus Göteborg fühlen sich dieser Art von Discopop wohl ohne wie bspweise das Feld vielseitiger und einfallsreicher zu beackern, für ein ganzes Album zuwenig. Play Tracks 1, 7

     

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     Various Artists - I Like It / Soulsearching  
     Compost  
     
     
    Folge 2 der I Like It-Reihe mit dem so einfachen wie faszinierenden Konzept: 4 DJs pick 3 of their favourite tracks.-auch die Fragebogenkärtchen mit DJ-Fangfragen von Übergepäck bis Groupies liegen wieder bei. Die neue Folge feartured den Output Records label-owner Trevor Jackson, Stefan Betke (aka Pole), Richard Dorfmeister, sowie DJ-duo Trickski und damit eine Bandbreite von Friedrich Guldas Solo-Piano (Dorfmeister) über eine schräg-maritime Merkwürdigkeit von David Thomas (Pole), ein 80´s-Dub-Monster von den wiederzuentdeckenden Colourbox (Jackson) bis
    zur wahrlich eklektischen Auswahl von Trickski, die noch einen Bonus-Track beisteuern dürfen. Die Reihe macht Spaß und holt kontinuierlich ungewöhnliche Qualitäts-Musik ans Licht -möge Compost "I Like It" noch länger mit weiteren interessanten Schatzgräbern fortführen.


    Neben Florian Kellers "Into Somethin´ Radioshow" leistet auch "Soulsearching - the Compost Radioshow" von Michael "Soulpatrol" Rütten Ähnliches, letztere mittlerweile über diverse Frequenzen in verschiedensten Ecken der Welt zu empfangen.So macht auch Radio wieder Spaß, great vocals, funky grooves and jazzy breaks - no boundaries.
    Empfehlung auch für diese überfällige CD.
     

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     Cobra Killer & Kapajkos - "Das Mandolinenorchester"  
     Monika / Indigo  
     
     
    Dieses Cobra Killer-Album im Mandolinenmantel ist womöglich die schonendste erste Begegnung mit dem Duo.Direkter Kontakt mit dem vorhergehenden Album 76/77 oder ein Konzert/Performancebesuch könnten manche überfordern. Unbekannt ist das Duo schon lang nicht mehr. Gina V. D´Orio und Annika Line Trost spielen trotz ihres jungen Alters seit fast fünfzehn Jahren in diversen Bands. 1998 gründeten sie Cobra Killer, veröffentlichten auf Alec Empires Label Digital Hardcore, tourten durch die Welt und ließen Peaches bei ihrem ersten Berlin-Gig als Support auftreten. Ihre Shows überschreiten die Grenzen zwischen Bühne und Publikum auf expressive Weise. Cobra Killer reißen Konventionen ein --> für Freunde von Exotik & Exzentrik. Play Tracks 3, 6, 10  

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     Soul G and Tony Match - Round Trip 2 Tokyo  
     mole / intergroove  
     
     
    Who are these guys ? Tony Match ist ein begnadeter Schlagzeuger und Percussionist, der seinen eigenen Stil aus Jazz, Soul und Hip-Hop kreierte. Soul G ist DJ und Produzent. Er wurde bekannt durch sein Engagement bei einer der besten französischen Hip-Hop Bands "La Rumeur", die er produzierte. Zusammen verkauften die beiden Freunde von ihrem Debüt-Album "Pineapple Corner" (2003) mehr als 10.000 Exemplare. Ihre Tracks tauchten in der Folge als Background für Fernsehshows, auf einer Reihe von bekannten Compilations oder im Sounddesign für die Air-France-Website auf. Danach folgten zwei DVD Projekte, die sie mit der Stimme von Zero7s Mozez zusammenbrachte. Damit kam auch die Idee, mehr und mehr mit Gesang auf ihrem neuen Album "Round Trip 2 Tokio" zu arbeiten: Mit der Dänin LIV und der Japanerin Karoi Kaneko, deren Soloprojekte sich Soul G als Produzent annahm. In Track 6 eine Sample aus der italienischen 60sFilmmusik zu Perry Rhodan (Seri). Gefälliges Downbeat-Album. Play Tracks 3, 6, 14  

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     Rinocerose - Schizophonia  
     V 2 / Rough Trade  
     
     
    Der rausgebratzte Gitarrensample-Big Beat-Electro von Jean-Philippe und Patrice Carrie aka Rinôçérôse (benannt nach einem Bildnis eines Geistig kranken Menschen) zum dritten Mal bei V2 : "Elektronik im Geist und Rock im Herzen" - so kündigt das Label im September 2005 das psychosomatisch groovende Drittwerk "Schizophonic" an. Die Platte entsteht im Laufe von zwei Jahren in Montpellier, Paris, Lausanne und London. Neben stampfenden Dance-Bässen, durchgehenden 4/4-Bassdrums sowie viel 80er-Atmosphäre finden sich erneut alles von AC/DC-Riffs ("Bitch") bis zu Indierock-Licks ("Fiction Dancer"), einiges kommt einem da bekannt vor, wahrscheinlich geschickt zusammengeklau(b)t,Disco-Funk und Punk-Attitüde. Diverse Gastsänger ins Studio, die für noch mehr Abwechslung sorgen. Play Tracks 4, 10  

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     Motown Remixed - Various Artists  
     Motown / Universal  
     
     
    Motown, die erfolgreichste Plattenfirma der sechziger Jahre und das wichtigste Soullabel aller Zeiten ist eine lebendige Legende. Das zeigen die zeitlosen Hits und ewigen Stars von Marvin Gaye bis Smokey Robinson, von Gladys Knight über Edwin Starr bis Stevie Wonder. Auch Bands wie Undisputed Truth oder Rare Earth haben Hoffnungen und Träume n Musik verwandelt, genau wie die Supremes, Jackson 5 und Temptations und deren Solostars Diana Ross, Michael Jackson oder Eddie Kendricks. Well spoken. „Motown Remixed“ nun wagt in kurzer Zeit das Sequel zur nicht unumstrittenen ersten Folge des Remix-Projektes, irritierenderweise unter genau dem gleichen Titel. Seit Jahrzehnten in Planung und seit Jahren in Arbeit, gibt es weitere Eregbnisse in Form frischer Neubearbeitungen. Manchmal bedarf es gar nicht vieler Veränderungen um den im Original eben schon so mitreissenden Tracks etwas Drive mitzugeben ohne den Charakter solcher Diamanten irreparabel zu beschädigen.Herausstechende Beiträge hier sind der auf Smokey Robinsons Stimme runtergebrochene Soul Society Remix von "Tears of A Clown" und der groovende "Smiling Faces Sometimes" vom australischen Remixer Katalyst aka Ashley Anderson.
    Play Tracks 5, 10
     

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     Vive La Fete - Grand Prix  
     Surprise / Lowlands  
     
     
    Über Karl Lagerfeld bekannter gewordenes belgisches Pärchen : Der Chanel-Designer kommt über den Pariser DJ Michel Gaubert an eine "République Populaire"-CD und jagt sie 2002 bei einigen Modenschauen über den Äther. Die logische Folge: Pynoo und Mommens dürfen ihren selbsternannten "Kitsch Pop" bald persönlich performen und bereisen die Laufstege von Paris bis Las Vegas und Tokyo. 2003 erscheint das dritte Album "Nuit Blanche", ein französischer Ausdruck für eine durchzechte Nacht und jetzt der nächste Streich. Nach wie vor verbindet das Duo Synthie-Pop der 80er mit NDW-Sounds, mischt neuerdings aber auch ungeniert Gitarren unter. Mommens sieht es pragmatisch: "Wir wollten diese Musik schon immer für uns selbst, für alle Homosexuellen, Bisexuellen, Lesben und andere moderne Menschen wie du und ich machen." Mehr schein als sein..teilweise kurzzeitig amüsant. Play Tracks 3, 9, 11, 13  

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     catalog :  
     
     Caterina Valente - Sweet Beat - The Legendary 60´s Pop Session  
     bureau b / Edel  
     
     
    Willkommene Wiederveröffentlichung einer Caterina Valente LP von 1968. "Seet Beat" wurde als Hommage an die Popmusik der 60er für die Teldec eingespielt und konnte nun aus den Major-Archiven erneut ans Licht geholt werden. Die Interpretationen sind durchweg charmant und gut gesungen, gegeben werden u.a "We can work it out" von den Beatles, "Waterloo Sunset" von den Kinks, "Happy Together" von den Turtles oder "Scott Mc Kenzies "San Francisco". "Flower Power" und "Swinging London" lassen grüssen. Heinz Kiessling besorgte die meist einfallsreichen und relativ sparsam gehaltenen Arrangements. Caterina Valente, die für "Sweet Beat" auch Gitarren-Parts einspielte und im Begleitchor zu hören ist, singt viele Passagen mit sanfter, zurückgenommener Stimme, ohne dabei an Ausdruckskraft einzubüssen. Die CD wird durch ein 20-seitiges Booklet mit zweisprachigem Begleittext und Fotos ergänzt.  

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     Pete Townshend - Anthology  
     Revisited rec. / SPV  
     
     
    Pete Townshend, der Kopf der legendären "The Who", schrieb neben den meisten Hits der Gruppe natürlich auch die Musik zu den Filmen "Tommy" ,"Quadrophenia" und "The Kids Are Alright". Anfang der 80er nahm Townshend zudem einige beachtliche Solo-Alben auf, die die meisten Songs der vorliegenden Doppel-CD "Anthology" liefern : "Empty Glass", "All The Best Cowboys Have Chinese Eyes" oder "White City". Interessanterweise entstanden viele dieser kleinen Meisterwerke in Krisen-Phasen oder waren von seiner Band abgelehnt worden. Opulente Ausstattung incl.Townshend-Kommentaren zu den einzelnen Songs, 34 an der Zahl, allesamt digital remastered. Und das Ganze ist quasi nur ein Appetizer : Der gesamte Backkatalog des Künstlers (10 Studio + 2 Live-Cds) wird ab 2006 von Revisited/Inside Out wiederveröffentlicht. Something to look forward to.... www.petetownshend.com  

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     Simply Red - Simplified  
     simplyred.com  
     
     
    Rrisikoarm, obwohl (oder gerade weil?) auf eigenem Label unterwegs, macht sich Mick Hucknall über den eigenen Katalog her, der meist sachte latinifiziert oder balladisiert wird (produziert wie bereits das letzten Album von Andy Wright). Hucknall wollte erklärtermassen die neuen Versionen gleichberechtigt neben die Originale setzen. Zwei gänzlich neue Titel sind denn doch enthalten, "A Song For You", eine der vielen Balladen (Cover eines Leon Russell-Songs) und die Single "Perfect Love". Seltsam bleibt die ungeordnete Abfolge der Songs, die das Album bei allem gesanglichen Einsatz unfertig wirken lässt...  

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     Carly Simon - Moonlight Serenade  
     SonyBMG  
     
     
    "Moonlight Serenade", Carly Simons erstes Album for Columbia Records, führt sie wieder mit Richard Perry zusammen, dem Produzenten ihrer grossen 70er Jahre-Erfolge ("You're So Vain", "Mockingbird" ,"The Right Thing To Do","Nobody Does It Better" um nur einige zu nennen). Auch in den 80ern verdanken wir der Dame großartige Pop-Momente wie "Why" oder "Kissing With Confidence" (was nicht viele wissen, Carly war auch die Stimme des Will Powers-Satire-Projekts). In den 90ern gab es einen steten Wechsel von Cover- und Originalalben mit leicht abfallender Erfolgskurve. Jetzt werden mit angerauhter Stimme Standards von Glenn Miller, Cole Porter, Rodgers & Hart, Jerome Kern & Oscar Hammerstein II, George & Ira Gershwin etc aufgenommen.. erneut die ganz sichere Nummer nach einem
    Weihnachtsalbum...die letzte Nr : Let it Snow... - Nix gegen Weihnachten,
    aber : Where to, Carly ?.
     

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     world music :  
     
     Babazula - Double Oryantal  
     doublemoon  
     
     
    Babazulas in Instanbul mit einer Anzahl Gastmusiker aufgenommenes und erneut vom Dub-Spezialisten Mad Professor gemastertes und abgemischtes drittes Album für Doublemoon dürfte den Status des Labels in den Weltmusik Top 10 weiter festigen. Diesmal sind auf zwei Tracks nicht nur die allegegenwärtigen Riddim Twins Dunbar & Shakespeare mit
    von der Partie, auch der Neubauten-Musiker Alexander Hacke war durch die Zusammenarbeit mit Fatih Akin in der Stadt und verewigte sich mit seinem Bass auf "Double Oryantal". Wie natürlich sich Reggaeelemente und orientalische Musik unter Beimischung sparsamer Elektronik verbinden lassen, beweist das Kollektiv mit diesem ruhigeren Sequel zu "Psychebelly Dance Music" scheinbar ohne Kraftanstrengung. Play tracks 2,6,10 - vier Stücke als Dub-Beigabe.
     

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     Emmanuel Jal & Abdel Gadir Salem - Ceasefire  
     World Music Network  
     
     
    Der ehemalige Kindersoldat Emmanuel Jal hat es mit seiner bemerkenswerten Biographie mittlerweile nicht nur auf die Seiten der New York Times, sondern auch auf die Live8-Bühne und an die Spitze der World-Music-Charts geschafft. Im Sudan, dem mit einer Westeuropa entsprechenden Fläche grössten afrikanischen Land tobte noch bis in dieses Jahr ein scheinbar endloser blutiger Konflikt, in den auch Jal über 5 Jahre als zwangsrekrutierter Milizkämpfer verwickelt war. Nach seiner Flucht in den Nachbarstaat Kenia begann er zunächst in Kirchen mit einer eigenen Art von kontrovers aufgenommenem Gospel-Rap aufzutreten. Mit dem lokalen Hit "Gua" ließ er dann erstmals auch international aufhorchen. Sein Partner auf dem neuen Album, der aus dem Norden des Sudans stammende ehemalige Präsident der nationalen Musiker-Gewerkschaft, Orchesterchef Abdel Gadir Salim wurde während eines Konzerts in Khartoum beinahe Opfer einer Messerattacke eines fundamentalistischen Attentäters. Ihre Zusammenarbeit hat über die hohe künstlerische Qualität hinaus Bedeutung: Jal ist bekennender Christ, Salim Moslem. Ihre Botschaft heisst "Ceasefire", ein Appell an die sudanesischen Warlords, die Waffen endlich ruhen zu lassen. Das einzigartige Album ist zudem im Zusammenspiel von Jals Raps auf Nuer und Arabisch, Salims Oud & traditionellerem Gesang, federndem Funk, Saxophon, Akkordeon und jubilierenden Chorsängerinnen eine wahre World-Music-Hitsammlung. Play esp.tracks 1,2,6,8,9  

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    www.emmanueljal.net
    www.worldmusic.net
     
     
     Nneka - Victim of Truth  
     Yo Mama  
     
     
    Gutes Debüt - zwischen dieser Platte mit Drive und dem immer noch bemühten Fake-Sound einer Zoe bspweise liegt einiges an Talent & Wegstrecke, um mal einen Vergleich zu ziehen. Nneka Egbuna kommt wie der im letzten Update vorgestellte Bantu aus Nigeria, lebt aber nun seit einiger Zeit in Deutschland - gesungen wird strictly english, auf Afrika wird textlich hier & da bezuggenommen. Musikalisch dominiert Soul, Hip Hop- und Ragga-Elemente werden eingestreut, nur ein Stück ist ein Reggae. Das passt natürlich zu Label-Kollege Patrice, dessen Vorprogramm Nneka folgerichtig schon mehrfach bestritten hat, als Vorbereitung auf die erste eigene Club-Tour, die Nneka derzeit mit ihrer Hamburger Band absolviert.  

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     Mestizo Music - Rebelion en America Latina - Various Artists /
    Los de Abajo - LDA v The Lunatics
     
     Trikont / Indigo - Virgin / EMI  
     
     
    Globalisierungswiderstand wird auf Spanisch formuliert: Besonders stark ist die Bewegung in Lateinamerika, wo sich die Kritik an Politik & Diktatur, Militär, IWF & Konzernen traditionell in der Musik der Straße entlädt. Auf dieser für Trikont von Marianne Kochs articulation e.V. zusammengestellten CD besteht die „Rebellion en America Latina" aus „Mestizo Music" verschiedener Couleur: Reggae & Dub, Salsamuffin, HipHop, Latin Ska - alles relativ lebendig und tanzbar. Das wie immer umfangreiche Text-Booklet erzählt von den soziokulturellen Bewegungen aus Mexico, Argentinien oder Strassenkinderprojekten aus Brasilien. Eine besondere Entdeckung sind die Acts aus Medellin, Kolumbien: B.S.C. aka Bellavista Social Club und Coffee Makers, auch die rockige Cumbia der -mit starkem Latinoanteil- in Köln ansässigen Band La Papa Verde verdient Erwähnung.Clandestino-Star Manu Chao mischt bei der Nummer seiner argentinischen Kumpels von Karamelo Santo ebenfalls mit. Für den politischen Tänzer.
    Los de Abajo aus Mexico sind keine primär politische Band, spielen ihre vollendete Mischung aus Latin-Ska/Punk, Hip Hop, Salsa und anderen lateinamerikanischen Klängen aber stets auch auf p.c. Festivals. 1998 verhalf ihnen David Byrne (Talking Heads) zu internationalem Durchbruch als er ihr Debütalbum auf seinem Luaka Bop-Label veröffentlichte. Inzwischen hat sich das Kollektiv einen Namen als eine der besten Latin-Livebands gemacht. Ab Oktober wieder mal live in Deutschland unterwegs - in München erneut in der intimen Atmosphäre des Nightclub im Hotel Bayrischer Hof. Tip !
     

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     X-Plantaz - Maasai Hip Hop / Bongo Flava - Swahili Rap from Tanzania
    Alif - Dakamerap
     
     out here rec / hausmusik  
     
     
    Bevor sich Jay Rutledge mit seinem out here - Label der Region annahm, hat während der letzten Jahre hat nicht viel neue Musik aus Ostafrika den Weg zu uns gefunden. Fast unbemerkt von der westlichen Welt hat dort eine neue Generation vom Musikern ihren eigenen Stil kreiert. Ihr Mix aus HipHop, lokalen Melodien und Swahili-Texten, auch bekannt als "Bongo Flava" ist schnell zum populärsten Musikstil Tansanias avanciert. Dabei ist dieser Flava erfrischend neu. Er mixed alte afrikanische Wurzeln mit 80er Jahre Synthi Sounds und neuen Hip Hop-Elementen, freshen Melodien und zwar für das europäische Ohr gewöhnungsbedürftigen, aber trotzdem irgendwie catchy Reimen aus dem Alltag der Städte Tansanias. Play tracks 1 & 9.



    X Plastaz stammen aus dem Norden Tansanias, aus Arusha ('A-Town'). Die Gruppe besteht aus Ruff-Nell (Nelson Buchard), Gsan (Godson Rutta), Ziggy-Lah (Abdalla Minja), Merege (Yamat ole Meibuko), Dineh (Diana Rutta), Steve (Steve Rutta) - drei erwachsenen MC´s, einem minderjährigen Rapper-Paar und einem Massai-Sänger. Ihr Swahili und Haya wird, z.B. auf "Not Ready" durch zwei englisch rappende Gaststars ergänzt. Ursprünglich war dieser Anti-Kindersoldaten-Track, in dem explizit der Nahostkonflikt genannt wird, ein Beitrag zu einer US-Dokumentation über Kriege weltweit. Ausführliches Booklet wie immer bei out here. Play Tracks 2 & 9.


    Seit über 10 Jahren hat Hip Hop nun seinen Platz in der senegalesischen Musikszene. Wie weit die Diversifikation in Dakar inzwischen geht, zeigt die erste Nummer der Cd des weiblichen (!) Trios Alif : Das Gerüst des Tracks ist Ennio Morricones "Indagine Su Un Cittadino.." (nicht unähnlich der Bearbeitung von Kid Sundance auf dem 03er Morricone Remixes-Album Vol. 1 - but uncredited...). Alif (attack liberate of the infantry feministe) wurde schon 1997 gegründet und ist die erste Rapgruppe aus dem Senegal, die nur aus Frauen besteht. Ihre erste Veröffentlichung verursachte einige Aufmerksamkeit in ihrem eher traditionellen Umfeld. Nach einigen Sampler-Beiträgen und Gastauftritten bei Pee Froiss und Positive Black Soul schließt ihr Album den Kreis, verbindet Hip Hop wieder mit seinen afrikanischen Wurzeln und kombiniert ihn mit traditionellen Sabar-Rhythmen. Spannende Sache. Play tracks 1 & 3.
     

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     Sinead O´Connor - Throw Down Your Arms  
     Edel  
     
     
    Schon das zweite Sinéad O'Connor-Album 2005. Waren auf der EMI-Zusammenstellung "Collaborations" aus dem Frühsommer noch ihre Zusammenarbeiten mit U2, Peter Gabriel, Transglobal Underground und anderen zu begutachten, stand kurze Zeit später ein sehr persönliches neues Album an. Mit den Riddim Twins Sly Dunbar & Robbie Shakespeare als Produzenten wurden in den legendären Tuff Gong-Studios eine Auswahl ihr besonders wichtiger Roots-Reggae-Stücke aufgenommen, die nun als Doppel-Album (incl. einer reinen Dub-CD als Bonus) erscheinen und auch derzeit live europaweit zur Aufführung kommen. Auf "Throw Down Your Arms" spult Sinéad O'Connor meist die Zeit zurück. Peter Tosh, Winston Rodney aka Burning Spear & Lee Perry sind O´Connors Helden, deren Stücke sie respektvoll und -nur in der Tonhöhe an ihre Stimme angepasst- straight als Tribute wiedergibt. Von der eindringlichen a-cappella Version von "Jah Nuh Dead" wird der spirituelle Ton vorgegeben, mit "War" schließen beide Cds. must-have.  

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     Rim Banna - The Mirrors of my Soul  
     Strange Ways / Indigo  
     
     
    Die vorliegende Cd ist das Resultat der Suche des Osloer Produzenten Erik Hillestad nach authentischem Material für die bemerkenswerte Kopplung "Lullabies from the axis of Evil". In Palästina stiess er auf Rim Banna.
    Deren Spezialität: Vertonung palästinensischer Lyrik und die Modifizierung der Folklore ihres Volkes unter Beigabe westlicher Popzutaten. In ihren Songs nimmt sie klar Partei für die unterdrückten Palästinenser, es gibt eine Ballade über ein 18 Monate altes von israelischen Snipern erschossenes Kleinkind, das letzte Stück der Cd ist Jassir Arafat gewidmet. Auch auf israelischer Seite gibt es Opfer im scheinbar unlösbaren Nahost-Konflikt. Kann Rim Bannas Stellung beziehende Musik da Brücken bauen? Sie hat eine Antwort parat: "Wenn Palästinenser und Israelis zusammen auf die Bühne gehen, lässt das vielleicht die Europäer ruhig schlafen, aber dem Friedensprozess dient es nicht. Vielmehr müssen wir jeder verstärkt zu unserem eigenen Volk sprechen und singen, um in den Köpfen etwas zu
    verändern". Es lohnt also der Blick in das arabisch-englisch-französische Booklet der meist ruhig gehaltenen CD, die in Oslo von Rim Banna, ihrem Mann, dem russischen Komponisten & Gitarristen Leonid Alexeienko und norwegischen Studiomusikern aufgenommen wurde.
     

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     Nitin Sawhney - Philtre  
     V 2 / Rough Trade  
     
     
    Mit seinem bereits 7. Studioalbum präsentiert Nithin Sawhney wieder ein locker gestricktes Konzeptalbun zu Themenkreis „Heilung“ und erneut einen musikalischen Schmelztiegel. Geblieben sind Soul, R&B und Indisches, neu dazugekommen sind dubbige Blues-Elemente a la Skip McDonald und Flamenco. 15 der besten Gastsänger wurden vom kosmopolitischen Inder mit britischem Pass zur Veredelung von "Philtre" geladen. Der jüngst verlautbarte Soundtrack-Vertrag mit Hollywood überrascht anhand Sawhneys Vielseitigkeit & Finesse nicht mehr allzusehr, auch wenn man konstatieren muss, daß das vorliegende Album kalkulierter klingt und insgesamt weniger Wärme als die Vorgänger auszustrahlen vermag.  

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     Cabruera - Proibido Cochilar  
     Piranha  
     
     
    Piranha-Sambas for sleepless nights - diese Musik braucht der Rezensent aktuell. Inspiriert von der Mangue Beat-Bewegung eines Chico Science aus Recife, verbinden Cabruêra aus dem Nordosten von Brasilien ihre ländlichen Forró-Party-Wurzeln mit städtischem Groove-Material wie Rock,Funk, Jazz, Rap, Reggae, Jungle bis Electro und Loungesounds. Vielseitig und für Neugierige vielleicht am ehesten mit dem Sound des bekannteren Carlinhos Brown zu vergleichen. "The coolest underground group in that crazy wonderful country" lt. popmatters.com . 2 Remixe. Play tracks 4, 5, 8, 9  

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     Hurdy-Gurdy - Prototyp  
     Westpark / Verlag "Pläne"  
     
     
    Hurdy Gurdy bedeutet Drehleier - was mit diesem archaisch anmutenden Instrument, das gegenwärtig in Schweden eine Renaissance erlebt, in Verbindung mit Elektronik & Effekten alles anzustellen ist, davon vermittelt die vorliegende, treffend "Prototyp" betitelte CD zweier Mitglieder der über Skandinavien hinaus bekannten Folk-Bands Garmana & Hedingarna einen unterhaltsamen Eindruck. Die Herren mit den kingenden Namen Hallbus Totte Mattson und Stefan Brisland-Ferner sind dabei keine Traditionalisten : Alte skandinavische Volkslieder treffen auf Klangbasteleien, Clicks & Cuts auf die erstaunliche Klang-Vielfalt des "mitelalterlichen" Synthesizers, oder - auf schwedisch : Nykelharpa.  

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     jazz :  
     
     Bill Frisell - East / West  
     Nonesuch / Warner  
     
     
    Bill Frisells erste Live -Aufnahme für Nonesuch besteht aus zwei Trio-Konzerten im New Yorker "Village vanguard" von 2003 (dr. kenny wollesen, b Tony Scherr) sowie im "Yoshi´s" in Oakland ein halbes Jahr später (dr. kenny wollesen, b Victor Krauss). Wie unschwer zu erkennen, ersteres im Osten, letzteres im Westen der USA. Der vielseitge Gitarrist bringt dabei eine Mischung aus eigenen Stücken, Traditionals, einem Motown-Titel, einem Bob Dylan- sowie einem Johnny Cash-Track. Die so unerschiedlichen Kompositionen macht sich Frisell jedoch auf intime Weise und scheinbar mühelos untertan, so daß es eine Freude ist beide Cds durchzuhören.  

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     Mark Murphy - Once to every Heart  
     Verve / Universal Jazz  
     
     
    "Quite simply, the best male singer in jazz" schrieb die New York Post über den Amerikaner Mark Murphy, der Anfang der 50er Jahre von Sammy Davis Jr. entdeckt wurde und nun bereits seit über 40 Jahren im Jazzgeschäft ist. Nachdem sich Till Brönner für eines seiner Clubkonzerte begeisterte, beschlossen die beiden Jazzer unterschiedlicher Generationen ein klassisches Balladenalbum zu produzieren. Hat man sich an Murphy´s Intonation gewöhnt, entfaltet das Album seine Qualitäten. Begleitet von Brönner, Frank Chastenier (p) und Christian v. Kaphengst (b). Die Orchesterarrangements (Streicher und Flöten) stammen von der amerikanischen Komponistin Nan Schwatz – es wird nicht gerade gekleckert im Hause Universal.  

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     Nils Landgren & Joe Sample - Creole Love Call  
     ACT / edel  
     
     
    "You play bone ? Are you any good ?" Nils Landgren, "Mr. Red Horn", hat sich für "Creole Love Call" mit seinem langjährigen Bekannten, dem legendären Pianisten Joe Sample zusammengetan, dem Gründungsmitglied der Funk-Jazz-Formation The Crusaders. Landgren steht hier, umgeben von einem Sextett aus New Orleans, mehr als Sänger im Vordergrund, nimmt nur ab und zu seine Posaune zur Hand. Creole Love Call ist eine atmosphärische Reise durch Blues, Rhythm & Blues oder auch mal Gospel-Pop, wenn in With You In Mind Charmaine vom Neville Brothers-Clan mitsingt. Und Landgren wie Sample faszinieren mit beseeltem Groove, Tempo und ihrer Präzision. Die Aufnahmen zum Album waren noch vor dem verheerenden Hurrikan in New Orleans entstanden.
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     Kasten Daerr Trio / Bantha Food  
     Traumton  
     
     

    "Carsten Daerr ist aktuell einer der meistbeachteten Upstarter in Sachen Jazz-Piano - und das weit über Berlin hinaus. Sein kongeniales Trio mit Oliver Potratz am Bass und Eric Schaefer am Schlagzeug navigiert souverän durch insgesamt 16 neue Kompositionen. Nichts klingt hier wie längst entdeckt und abgehakt, nein, faule Kompromisse werden bewusst vermieden. " meint jazzthing. In der Tat hört sich der Jazz dieses Trios ganz spannend an. Live und/oder im Studio hat Daerr schon mit mit dem Till Brönner Quintett, Ed Schuller und Bobby McFerrin gearbeitet Und zu sagen hat der Mann auch was zu seinen Stücken, was, kann im Booklet der CD nachgelesen werden... www.carstendaerr.de
     

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     Spyritual - Wall of Soul  
     kitty-yo  
     
     
    Versprochen wird ein Wall of Soul: Und Juha Tuukkanen (Produktion) und Terhi Koivisto (Stimme) aus Helsinki. fabrizieren in der Tat seelenvolle Nu Jazz - Elektronik-Collagen mit sparsamen Beats. Für die warme Atmosphäre sorgen die öfter ebenfalls als Chor eingesetzten Vocals von Terhi, der Schlagzeugbesen und die Bläser-Arrangements der Jazzer Mikko Pettinen & Antti Hynninen. The Return of trip Hop ? Give it a chance. This album will grow on you.

    Play Tracks 2,3,10,13

    www.kitty-yo.de

     

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     Nils Petter Molvaer - er  
     Sula / Universal  
     
     
    Der norwegische Trompeter, Komponist & Produzent Nils Petter Molvaer bewegt sich mit seinem neuen Album erneut virtuos auf dem Terrain zwischen Jazz, Ambient, Dub & Breakbeat Für "ER" wurde ein Track ("Darker") über die Plattenfirma in einen Remixwettbewerb eingebracht, das Ergebnis, den Track, den sich Molvaer aus den Einsendungen ausgesucht hat, wird das gerade erscheinende Album ergänzen. Weiter fällt das von Sissel Endresen gesungene "Only These Things Count" noch aus dem Rahmen, des mit 45 Minuten recht knapp ausgefallenen Albums.  

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     inbetween :  
     
     Camille - le fil  
     Virgin / EMI  
     
     
    In Frankreich gefeiert, hierzulande noch unbekannt : Das zweite Studioalbum der jungen Französin Camille Le fil ("Nouvelle Vague")passt in keine Schublade - Extravagant, experimentell, ungezähmt, wild, intelligent verwebt sie Songstrukturen, löst sie auf, lässt die ausgefeilten Gesangsarrangements gegeneinander und ineinander laufen. Der Albumtitel ist Programm. "Le Fil" heißt auf Deutsch "Der Faden". Und ein solcher ist musikalisch deutlich zu erkennen. Das komplette Album ist mit einem summenden "H" unterlegt, an dem sich die 15 Titel wie an einer Perlenschnur
    aufreihen. Camille beeindruckt dabei durch einen enormen Ideenreichtum und ihre variable Stimmführung. Mal klingt sie wie "das nette Mädchen von nebenan", mal ist sie "die energische Frau von gegenüber".Auf instrumentale
    Unterstützung verzichtet die 26-jährige Sängerin, Songschreiberin und Pianistin meist. Vielmehr benutzt sie ihre eigene Stimme als "Multifunktionsgerät" und macht so Musik aus Gebrabbel, Quieken oder dem Geräusch, das entsteht, wenn man seine Lippen zusammenpresst und dann Luft durchbläst. Auch an die World-Musik-Stimmakrobatik von Zap Mama
    fühlt man sich hin & wieder erinnert.Faszinierend.
     

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    www.camille-lefil.com
     
     
     Bertrand Burgalat - Portrait Robot  
     Tricatel  
     
     
    "Portrait-Robot", das 2005er Album von Bertrand Burgalat, entzieht sich der Kategorisierung und ist eine Reise in die Gedankenwelt eines der wichtigsten zeitgenössischen Künstler Frankreichs. Burgalat wurde bekannt durch die Produktionen für sein eigenes Pariser Label Tricatel (April March, Michel Houellebecq) wie auch durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Depeche Mode, Einstürzende Neubauten, Pizzicato Five, Laibach, Mick Harvey,Air. "Portrait-Robot" bedeutet einen klaren Richtungswechsel in der Arbeit Burgalats, was die musikalische Vielschichtigkeit und den persönlichen Ausdruck anbelangt. "Portrait-Robot" steht mit seinem subtilen Disco-Humor, den verträumten Arrangements, dem Retro-Schick und der insgesamt großen Gesten in der besten Tradition moderner französischer
    Popmusik. Einige der Texte stammen zudem von Alfreda Benge, alias Alfie, die sonst nur für ihren Ehemann, die Musikerlegende Robert Wyatt, geschrieben hat. Insbesondere in den Tracks wie 7, 9 oder 11, kommen die
    meisterhaften Arrangements zum Tragen, in krassem Gegensatz zu Burgalats schaurigem Gesang, mit dem er dennoch zu kokettieren scheint. Die CD erscheint in einem opulenten Digipak mit 24-seitigem Booklet, zwei
    Bonus-Tracks sowie einem animierten Video.
     

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     Kitty Hoff - Rauschen  
     Virgin / EMI  
     
     
    Wer eines der stilvollen Showcases im Frühsommer miterlebt hat, wusste, was von Kitty Hoffs Debüt zu erwarten war : kleine, eigene Geschichten über Leichtatrosen, Postpakete, kleine Hunde und Brötchen - Chanson auf deutsch, Bossa Nowa, etwas Swing, Barjazz, dezenter Pop der leisen Art. Der Sängerin stärkt dabei ihre Band Foret Noir den Rücken, für die die Stilvielfalt ihrer Frontlady kein Problem darstellt. Kitty Hoff sollte Ihr Publikum finden, vielleicht demnächst bald auch in Ihrer Nähe...

    www.kittyhoff.de
     

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     borngräber & strüver - transcontinental  
     lassomusic / soulfood  
     
     
    "Transcontinental" ist das erste Album von Jens Strüver und Christian Borngräber. Über fünf Jahre haben sie daran gearbeitet und es ist ein Album, das vor allem zu Hause funktioniert und erst dann im Club. Einzelne Tracks waren schon auf der for films edit. 7 und edit. 8 zu hören - seit Mitte Oktober ist das Album bei Freispiel - Lassomusic erhältlich. Passagen, die wie moderne Klassik anmuten, Klangcollagen, Stimmfetzen, eine Burroughs-Lesung, Beats, auch mal laute Gitarre. Irgendwie sehr filmisch das Ganze, und funktioniert im Vorder- wie im Hintergrund.

    Play Tracks 2,3,5,10
     

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     M. Arfmann . Deutsche Grammophon Recomposed  
     DG / Universal Classics & Jazz  
     
     
    Sakrileg bei DG ! Fast ein Dutzend der bekanntesten Klassik-Ohrwürmer wurden hier „recomposed" - und warum nicht schlicht „remixed"? Beim Label Deutsche Grammophon muß der „gehobenen" Klassikkundschaft seriös & plausibel verkauft werden, daß man Hand an Karajan und andere Heiligtümer legen lässt. Das will schon gut ausformuliert sein. Da wird flugs die Verbindung zur musikalischen Bearbeitung aus Bachs Zeiten hergestellt. Natürlich soll dergestalt bei einem jungen Publikum Interesse an den Originalen geweckt werden, die es auf einer zweiten, den Remixen als Bonus beiliegenden CD gibt. Was hat Dubster Matthias Arfmann (Turtle Bay Country Club) nun mit den Karajan-Aufnahmen aus dem Archiv gemacht: Bass-Linien destilliert, Temposchwankungen ausgebügelt, Sounds repariert,
    Rhythmus-Tracks drunter und drüber gepflanzt. Dabei geht und kommt er weiter als bisherige Remixer, nicht alles läuft rund, wert war es das Experiment aber allenal. Über Dvorak´s Auszug aus der "Neuen Welt"-Symphonie oder Mendelssohns "Hebriden"-Ouvertüre bsp.weise werden Onejirus englische und kikuyu-vocals gelegt. Erst scheint das beziehungslos nebeneinanderherzulaufen, dann funkt es doch irgendwie (ebenso wie im Konzert, das wg. mauer Presse-Vorbereitung zunächst nur auf spärliches Publikumsinteresse stiess, aber zunehemend Interessierte anzog) "Recomposed" wird jedenfalls in Serie gehen, der zweite Remixer ist bereits beauftragt : der finnische Elektro Extravagant Jimi Tenor.
     

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     classical :  
     
     You Are (Variations)  
     Composed by Steve Reich - Nonesuch / Warner  
     
     
    "You Are Wherever Your Thoughts Are" - Im nächsten Jahr feiert der großeamerikanische Komponist Steve Reich seinen 70. Geburtstag. Mit dem hier vorliegenden Zyklus besinnt er sich noch einmal auf sein frühes Werk, die so berühmten „Music For 18 Musicians“, auch auf You Are.. dominieren Klavier 84x), Marimba (2) und Vibraphon (2). Kurz zum Text : Zwei kurze englischsprachige Zeilen aus den Werken von Rabbi Nachman von Breslau und Ludwig Wittgenstein sowie einen Psalm und eine Stelle aus dem frühen Talmud sind von Reich hier verarbeitet worden. Ob man sich Reichs Musik intellektuell-musikwissenschaftlich nähert ode sich einfach in die repetitven Klänge des Minimalisten fallenlässt, mag dem Hörer überlassen bleiben. Komplettiert wird die CD vom 11minütigen Cello Counterpoint. von 2003.


     

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     Salzburger Festspiele 2004 - Violin Concerto op.33 u.a.  
     Composed by Erich Wolfgang Korngold - Oehms Classics  
     
     
    Zu einer Sensation geriet das Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele 2004. Begleitet von den Wiener Philharmonikern unter Seiji Ozawa spielte Benjamin Schmid das Violinkonzert op. 35 von Erich Wolfgang Korngold.
    Diesem Werk, von der Geiger-Legende Jascha Heifetz 1947 aus der Taufe gehoben, blieb er nichts schuldig – in der Tradition der großen romantisch-virtuosen Violinschule brachte er die farbige Musik zum Leuchten und elektrisierte das Publikum mit souveräner Beherrschung der technischen Extrem-Anforderungen. Weitere Mitschnitte von Korngold-Aufführungen der Salzburger Festspiele 2004 ergänzen das Album, nämlich Benjamin Schmid kammermusikalisch mit der Suite op. 23 und die Vier Stücke op. 11 sowie der Gesang der Heliane op. 20, gespielt von dem Geiger David Frühwirt und dem Pianisten Henri Sigfridson. Eine Gelegenheit, den vor allem als Hollywood-Filmmusik-Komponisten (der er nur durch die Emigation wurde) bekannten Korngold als Schöpfer interessanter Instrumentalmusik kennenzulernen.
     

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     Fraunhofer Saitenmusik - Klangräume  
     Trikont / Indigo  
     
     
    "You Are Wherever Your Aufgrund des diesmal hohen Klassikanteils auf der aktuellen Cd zur Klassik versetzt, hat für die Münchner Saitenvirtuosen die Konzertsaison begonnen - bis zum März nächsten Jahres stehen eine Vielzahl von Auftritten, meist im Bayrischen an. Die aktuellen Stücke sind allerdings inspiriert von vermeintlich kühlen nordischen Einflüssen. So entstand eine tolle Kompilation unterschiedlichster Musikstile, die jedoch störungsfrei ineinander greifen und wohltuend zurückhaltend und doch forsch genug, um an aktuelle Hörgewohnheiten anzudocken, Hörgenuss zu erzeugen. Klangräume im hohen Norden - Es finden sich auf der 56minütigen CD ohne Brüche böhmische und dänische, deutsche und schweizer, englische, irische und finnische Einflüsse von der Renaissance bis heute. Nur der offenbar unvermeidliche Pachelbel-Kanon hätte es vielleicht nicht sein müssen.  

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     audiobook :  
     
     Berlin  
     

    Eine akustische Reise zwischen Wannsee und Alex - Geophon

     
     
    "..der Leierkastenmann und das Rattern der Straßenbahn, Presslufthammer und Jazz, das internationale Flair auf dem Potsdamer Platz.." Die Atmosphäre einer Stadt akustisch einzufangen - eine reizvolle, wenn auch komplexe Aufgabe...Keine gelesene Fassung eines gebundenen Reiseführers, sondern ein eigenes Wissensvermittlungs-Konzept unter besonderer Berücksichtigung akustischer Eigenheiten bietet der Geophon-Verlag mit seinen Audio-Reiseimpressionen. Dabei ist es egal, ob man sich mit dem entsprechenden Hörbuch auf eine Stadt einstimmen, oder ob man nach einem Urlaub noch einmal Atmosphäre spüren möchte. Der "Berlin"-Ausgabe liegt ein kleiner Stadtplan zur Orientierung bei, also wird auch der aktuell Reisende bedacht. Genug Neugierige scheint es zu geben, diverse Städte sind bereits seit einiger Zeit bei geophon im Angebot.  

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    www.geophon.de
     
     
     Das Morgenland ist Weit  
     Oss Kröher liest - Verlag "Pläne"  
     
     
    Hat man sich an das rauhe, eigentümlich intonierende Altersorgan des Barden Oss Kröher erst gewöhnt, ist seine Lesung über die 1951 erst recht abenteuerliche Reise im Seitenwagen-Motorrad aus dem Nachkriegsdeutschland bis nach Indien eine angenehm nostalgische Sache. Für den reiselustigen Motorradfahrer Pflichtlektüre, findet sicherlich auch der Eine oder Andere Gefallen daran, der sonst mit zwei Rädern nix am Hut hat. Auch die Verpackung mit erstaunlich guten Farbfotos trägt zum guten Gesamteindruck bei. Paradoxerweise wäre die Reise heute trotz des technischen Fortschritts wohl kaum einfacher, ruft man sich die Land-Reiseroute vors geistige Auge...

     

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     Gebrauchsanweisung für China  
     Kai Strittmatter liest - Roof / Indigo  
     
     
    Der langjährige China-Korrespondet der Süddeutschen Zeitung liest aus seinem in der Buchausgabe bei Piper erschienenen etwas anderen Reiseführer. Unterteilt in thematische, jeweils von einem chinesischen Kernbegriff eingeleitete Kapitel leistet Strittmatter ganze Arbeit: man erfährt bsp.weise -neben der Einordnung diverser ausserhalb Chinas gepflegter Klischees- vom Stellenwert von Heintje und Sissi im Reich der Mitte. Über 4 Cds ergeben sich trotz der sauberen Intonierung und angenehmen Stimme des Autoren leichte Abnutzungserscheinungen, wie bei vielen reinen Lesungen, denen man hin und wieder eine kleine akustische Ausgestaltung und Auflockerung wünschen würde, Abbildungen in einem gebundenen Buch vergleichbar. Naturgemäß eine Frage des Aufwands, zumindest würden die Möglichkeiten des Mediums Audio-CD so noch effektiver genutzt.  

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