Reviews 24 - 12-05

     
     cinesoundz - reviews 24 - december 05
     
     
     Seasons Greetings... Aufgrund der traditionellen Veröffentlichungsfülle zum Jahresende zwei Soundtracks mit klassischer Musik in ebendieser Sektion weiter hinten - Have a look and listen.

     
     soundtrack :  
     King Kong
     
     Original Soundtrack – Composed by James Newton Howard - Decca / UMG/Universal
     
     
     
    Für den grössten Film des Jahres kommt die zugehörige Filmmusik-CD erstaunlich sparsam daher, auch eingedenk der opulent verpackten Soundtrack-Versionen zu Peter Jacksons "Lord of the Rings"-Trilogie. Zwar kann das 16-seitige Bookelt zu einem "Special Mini Poster" ausgeklappt werden, was bei diesem Film ausnahmsweise sogar Sinn macht. Die Credits listen jedes einzelne Mitglied des allein von drei Dirigenten befehligten, für den Film zusammengestellten Orchesters (plus Chor). Vielleicht blieb für mehr Konzept einfach keine Zeit - James Newton Howard, der in einem Gewaltakt den dreistündigen Film im Austausch für "Ringe"-Komponist Howard Shore, von dem sich Jackson während der Arbeit an "Kong" getrennt hatte, zu vertonen hatte, liefert eher eine Art Patchwork als einen geschlossenen Score: etwas Broadway a la Gershwin, Action-Cues, bei denen (wie in den Saurier-Sequenzen) etwas weniger mehr gewesen wäre, Jurassic Park-Zitate, Lyrisches ("Beautiful") und orchestrale Klänge, die aus eigenen Arbeiten übernommen scheinen (zB Waterworld). Auch interessante Reminiszenzen an die grossen Job-Vorgänger Steiner (´33) und Barry (´76) fliessen ein. Und am Ende bleibt "Kong" dem Ringe-Score vermutlich mehr auf den Fersen, als dies Shore selbst gewollt hätte: im Finale fühlt man sich fast nach Mittelerde versetzt, wenn erneut ein Knaben-Sopran und der Chor zum Einsatz kommen. Der Film ist auch mit diesem Score ein Ereignis, nur ob Shore nicht doch noch einfühlsamer vertont hätte, wird man leider kaum mehr erfahren.
     

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     Drawing Restraint 9
     
     Original Soundtrack – Composed & performed by Björk - One Little Indian / Polydor / Universal  
     
     
    Björks Soundtrack zum Film ihres Lebensgefährten Matthew Barney, dessen Cremaster Circle gegenwärtig in ausgewählten deutschen Kinos läuft. Der neue Film wird dort kaum zu sehen sein (nur bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig wurde er in Anwesenheit der Künstler aufgeführt -siehe Cinesoundz-Bericht-), sondern als Teil der Ausstellung "Drawing Restraint", die die konfliktreiche Beziehung des Menschen mit seiner Umwelt und die Kämpfe zwischen unterschiedlichen Energien im menschlichen Körper thematisiert. Björk & Barney beziehen sich dabei stark auf die Kulturtradition Nippons, gedreht wurde z.B. vor Nagasaki auf einem japanischen Walfänger. Mal dominieren instrumentelle Klänge, mal die "Medulla"-Stimmakrobatik der letzten Veröffentlichung der Isländerin, mal eingängig mal eher sperrig, was wahre Fans der konsequenten Künstlerin, die uns hier wieder einmal an ihrem ganz eigenen Kosmos teilhaben lässt, nicht zu sehr überraschen sollte.
     

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     Everything Is Illuminated
     
     Original Soundtrack – Various Artists - TVT Records
     
     
     
    "Many Girls want to be carnal with me, cause I´m such a premium dancer.." Eugene Hutz´s Alex als ukrainisches HipHop-Fashion Victim ist die Type der freien Adaption von Jonathan Safran Foers Debütroman, die eigentlich mit "Herr der Ringe"-Star Elijah Wood als amerikanisch-jüdischer Eigenbrötler auf der Suche nach Fammiliengeheimnissen wirbt : "Mit Frodo ins Schtetl" titelt z.B. der (Münchner) Boulevard über den in Venedig erstmals öffentlich gezeigten Film. Wood war erklärtermassen von der Musik dieses für ihn neuen Teils der Welt begeistert, die auch den Soundtrack zum bizarren Road Movies bestimmt (einen der wenigen in diesem Jahr auf TVT). Neben dem einfühlsamen Score des klassisch geschulten Paul Cantelon gibt es eine energetische Tour durch osteuropäische Klänge zwischen Strassenmusik und Rock, mit der sich ein Russendisko-Abend ohne weiteres bestreiten liesse. Da die Liste der Beteiligten hier den Rahmen sprengt : http://www.tvtsoundtrax.com/everythingisilluminated/ - die empfehlenswerte
    Webseite zum Soundtrack. Der beachtlichen ersten Regiearbeit des Schauspielers Liev Schreiber (der auch als Executive Producer des Soundtracks & Liner Notes-Autor fungiert) & seiner Musik wünscht man, daß sie nicht im Weihnachtsrummel untergehen mögen.
     

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     Raging Bull
     
     Original Soundtrack – Various Artists - MGM / Capitol / EMI
     
     
     
    "Raging Bull should have become an album; the (performing) rights became crazy. I really went to a lot of trouble with the music." Martin Scorcese ist bekannt für die minuziöse Source-Musik-Plazierung in seinen Filmen. Über sein stilbildendes Werk "Raging Bull" von 1980 mit Robert de Niro als Boxer Jake La Motta sagt er: "Every single note was there for a reason, because I felt an intimate connection, a spark between a certain passage and a particular moment in the picture". Der Momente gab es so viele hochkarätige, daß sich ein Soundtrackalbum erst zum 25-jährigen Jubiläum des Filmes realiseren liess - mit der nachträglich von "Band"-Leader Robbie Robertson kompilierten Doppel-CD ( 37 Tracks!) wird klar, warum : Ella Fitzgerald, The Ink Spots, The Mills Brothers, Bob Crosby & The Bobcats, Ted Weems, Tony Bennett, Harry James, Gene Krupa, Nat King Cole, Louis Prima, Perry Como, Russ Colombo, Artie Shaw, Larry Clinton, Frankie Lane, Marilyn Monroe, The Hearts, Ray Charles u.v.a. sind beteiligt ! Zusätzlich spielten unter Robertsons Leitung Garth Hudson (piano, sax), Richard Manuel (dr), Larry Klein (b), Dale Turner von Oingo Boingo) noch weitere Source Tracks ein. Abgerundet durch erstklassige, erhellende Liner Notes von Scorcese & Produzent & Arrangeur Robertson zum Klassiker und seiner Musik. Dicke Empfehlung. Like Marty says : "Perhaps the music will interact with the world around you in ways I could never imagine. Which is as it should be."
     

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     Grizzly Man
     
     Original Soundtrack – Composed & performed by Richard Thompson - Cooking Vinyl / Indigo
     
     
     
    "A mesmerizing portrait of a man who staged a 13-year dance with death " - "The true story of a life gone wild" - Hollywood Reporter, Variety und andere US-Fachpresse überschlagen sich angesichts Werner Herzogs aktuellem Dokumentarfilm über den Exoten und Bärenfanatiker Timothy Treadwell, der über 100 Stunden selbstaufgenommenes Videomaterial von seinen Ausflügen zu den Grizzlys aus der Wildnis Alaskas hinterließ, nachdem er und seine Lebensgefährtin im Oktober 2003 von einem Bären zerrissen worden waren. Eine Steilvorlage für Herzog, den in seinem Werk stets die Extreme menschlicher Motivation und Schaffenskraft fasziniert haben : "I discovered a film of human ecstasies and darkest inner turmoil", dennoch bleibt der oft genug obszessive Regisseur auch in seinem eingesprochenen Kommentar realistisch - Treadwell überschritt auch für ihn eine Grenze, die die Natur geschaffen hat. In Zeiten wo die Dokumentarfilme eines der grössten deutschen Filmemacher offenbar keines Kinostarts für wert befunden werden, sind akustische Lebenszeichen wie "Fairport Convention"-Urgestein Richard Thomsons lyrischer Gitarrenscore doppelt willkommen, der in nur zwei Tagen im Dezember 2004 in Berkeley, California improvisiert & aufgenommen wurde. Herzog war anwesend und lobt ausdrücklich Thompson, seine "world class" Musiker Danielle deGruttola (cello), John Hanes (perc/dr), James O´Rourke (p,git), Damon Smith (b) und Produzent Henry Kaiser. Bleibt zu hoffen, daß bald auch wieder außerhalb von Festivals Möglichkeiten bestehen, Herzogs neueres Werk zu begutachten. Mehr zu diesem außergewöhnlichen Film unter http://www.grizzlyman.com
    Künstler-Website : http://www.richardthompson-music.com
     

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     Merry Christmas
     
     Original Soundtrack – Composed by Philippe Rombi - Virgin Classics / EMI
     
     
     
    Der französische Filmkomponist Philippe Rombi hat sich in seinem Heimatland mit Scores zu vielen kleineren Filmenwie "5x2" profiliert, etwas bekannter wurde er hierzulande mit seiner Arbeit für "Swimming Pool" von François Ozon. Für die internationale Co-Produktion "Merry Christmas" (wieso zB nicht "Stille Nacht" ?) galt es, Weihnachtslieder aus drei europäischen Nationen in einen romantischen Orchesterscore einzuflechten und entsprechend zu arrangieren: Im Dezember 1914 liegen sich bei klirrender Kälte französische, britische und deutsche Verbände kampfbereit eng gegenüber. Am Weihnachtsabend legen die Kontrahenten tatsächlich für einen kurzen Zeitraum die Waffen beiseite und feiern gemeinsam -eine wahre Begebenheit. Die Musik als elementarer Bestandteil der Völkerverständigung wird in diesem auf deutscher Seite mit Diane Kruger, Daniel Brühl & Benno Fürmann besetzten und von Christian Carion recht konventionell gefilmten Drama ausdrücklich thematisiert: Die Hauptfiguren sind Opernsänger, denen Anne Sörensen und Nikolaus Sprinck die ausgebildete Stimme leihen. Filmstart natürlich im Advent. Kernstücke von Rombis Score dürften das sechsminütige "La Guerre" und das fünfminütige "War Adagio" sein - schon einen Tag später war damals die weihnachtliche Waffenruhe beendet...  

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     The Machinist
     
     Original Soundtrack – Composed by Roque Banos - Mellowdrama / Edel
     
     
     
    Erst jetzt wird der Score zu einem Film veröffentlicht, der jedem Zuschauer im Gedächtnis bleiben wird. Christian Bales Transformation in den ausgezehrten, keinen Schlaf findenden Protagonisten Trevor Reznik wird begleitet von düsteren, sich gewollt klassisch an Bernard Herrmanns "Vertigo"-Klangkosmos anlehnenden Orchesterflächen, Glockenspiel und Theremin werden viel und effektvoll eingesetzt. Verantwortlich dafür ist der Spanier Roque Banos, international seit der Musik zum britischen Gangsterfilm "Sexy Beast" mit Ben Kingsley ein Begriff. Die Richtung wurde vom Regisseur Brad Anderson vorgegeben : "Like Reznik´s life, Roque´s score builds..and seems to spiral back in on itself..it´s music that enters the psyche." Nicht nur für Herrmann-Fans ein Muß.
     

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     Keine Lieder Über Liebe
     
     Original Soundtrack – Composed & performed by Hansen Band - Grand Hotel van Cleef / Universal
     
     
     
    Den schon auf der letzten Berlinale gezeigten großteils improvisierten Liebes-Dreiecks-Film "Keine Lieder über die Liebe" mit Jürgen Vogel, Florian Lukas und Heike Makatsch, gefolgt von Makatschs Lesetour durch diverse Clubs, wird nicht jeder mögen. Erstaunlich auf jeden Fall, wie gut sich Jürgen Vogel als Sänger der Hansen Band aus der stimmlichen Affäre zieht. Neben ihm sorgen Marcus Wiebusch, Thees Uhlmann, Felix Gebhard & Max Schröder, also eine Art Quersumme der Bands kettcar & Tomte für die Bedienung der Instrumente & ordentliches Songmaterial.
    Play Track 1,2,6,8 www.keine-lieder-derfilm.de www.hansen-band.de

    Der von der Musikberaterin des Films Charlotte Goltermann zusammengestellte Soundtrack zu Leander Haußmanns augenzwinkernder Verarbeitung der eigenen NVA-Wehrdienst-Zeit in den frühen 80ern. Mit Element of Crime fühlt man sich nicht nur an den thematischen Vorgänger "Sonnenallee", sondern auch den direkt vorher entstandenen "Herrn Lehmann" erinnert, wenn es um Einzelschicksale “in der unattraktivsten Armee aller Zeiten“ mit "Echt"-Sänger Kim Frank, Oliver Bröcker und Detlef Buck geht. Ostalgie wird allerdings musikalisch kleingeschrieben, nur das "Gänselieschen" von Renft findet sich unter viel internationalem Repertoire der 60er bis 80er a la Ten Years After, Cat Stevens (zur Vereidigungsszene), Eric Burdon, Canned Heat und Patti Smith, das die Phantasie damals über alle Mauern trug. Lange bis nach dem Filmstart brauchte es, bis die Soundtrack CD hier ankam. Daß sie durch aktuelles Material von Heather Nova, Kristofer Äström und Aimee Mann komplettiert wird, ist wohl weniger Leander Haußmanns hübsch in den Liner Notes beschriebenem "Lebenssoundtrack", aus dem sich nicht alles lizensieren liess, als der Tatsache geschuldet, daß die CD schließlich von V2 veröffentlicht wurde. Dennoch ist das sehr willkommen, vor allem wegen der launigen Dreingabe eines Gesprächs zwischen Sven Regener und Haußmann über die Musik im Film & auf der CD incl. Blues Harp-Rausschmeißer vom Regisseur.
     

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     L'Auberge Espagnol 2 / Wiedersehen in St.Petersburg  
     Original Soundtrack – Various Artists - Milan / Warner
     
     
     
    Leidlich lebendige Source-Track-Compilation für den Nachfolger der bunten Studenten-Twen-Gemeinschaft aus dem Vorgänger "Auberge Espagnole", hierzulande etwas unter Wert gelaufen und schon wieder aus dem Kino verschwunden. Für acht der 18 Tracks zeichnen "Kraked Unit" verantwortlich, ein sich seit mittlerweile 5 Jahren gern im französischen Film verbreitendes Musiker- & Produzenten-Kollektiv um Loik Dury und Monte Christo. Boban Markovic sowie Beth Gibbons & Rustin´ Man sind weitere Gäste auf der "Poupees Russes"-Soundtrack-CD, die noch einen Score Track von Laurent Levesque und insgesamt zuviel Mittelmaß versammelt.
     

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     Harry Potter & The Goblet Of Fire
     
     Original Soundtrack – Composed by Patrick Doyle - Warner
     
     
     
    Nach dreimal John Williams übernimmt im Gefolge von Regisseur Mike Newell mit dem 52-jährigen Schotten Patrick Doyle auch ein neuer Komponist das musikalische Harry Potter-Ruder. Nicht ohne zumindest eine Reminiszenz mit "Hedwig's Theme" einzubauen. Sonst werden vom Routinier Doyle von kammermusikalisch bis wuchtig alle Register gezogen. Walzer, Märsche, lyrische Momente, Unterwasser-Chöre und (Voldemort)Dramatik. Die innerhalb der Potter-Gemeinde ebenso wie der Komponistenwechsel vieldiskutierten, wirklich schwachen Songs des vierten Films von Pulp-Boss Jarvis Cocker & Radiohead-Musikern sind vom Raum im Film wie vom Format her zu vernachlässigen. Doyle dagegen wird der Potter Gemeinde sicher auch beim nächsten Film erhalten bleiben.

     

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     The Chronicles of Narnia
     
     Original Soundtrack - Composed by Harry Gregson-Williams - Disney / EMI
    Original TV Soundtrack - Composed by Geoffrey Burgon - Silva Screen / Edel
     
     
     
    Der zwischen Harry Potter und King Kong eingekeilte christlich-kultisch daherkommende 100 Mio. $-Disney-Hoffnungsträger ist auf mehrere Folgen angelegt, es sei denn, das Publikumsinteresse nimmt vorher zu sehr ab, was man allerdings nach Ansicht des ersten Teil bereits befüchten muss, auch wenn das Spetakel seine Momente hat, Tilda Swinton bspweise als Eishexe brilliert etc. Im direkten, rein budget-technisch wohl etwas unfairen Vergleich der TV- und Kino-Scores der Verfilmungen der Narnia-Chroniken von C.S. Lewis hat zunächst Harry Gregson-Williams symphonische Fantasy-Orchestermusik die Nase vorn. Size matters : The Los Angeles Recording Arts Orchestra, drei Chöre (The Bach Choir, The Choir Of The King's Consort, Sylvia Young Theatre School Choir) und vier Songs von Imogen Heap, Alanis Morissette (als "Wunderkind"), Ex-Crowded House-Mastermind Tim Finn und der vielbeschäftigten Soundtrack-Vokalistin Lisbeth Scott sorgen mit enormem Aufwand zumindest für ordentlich Abwechslung im musikalischen Background des zweifelhaft gestrickten Christmas-Fantasy-Bombasts. Auch der instrumentale Score arbeitet recht vielseitig die verschiedenen Stimmungen und Charaktere ab, ohne die Geschlossenheit eines "Lord of the Rings" annähernd zu erreichen.
    Und dann gibt es auch noch einen drögen Inspired by-Sampler voller von christlichem Glauben stark durchdrungener Künstler, große Sache in den USA, der hiermit ..ähm..erwähnt sei. Texte komplett im Booklet, latürnich.
    Die Disney-Offensive nimmt Silva Screen keck zum Anlass, neben sieben Tracks aus der BBC-TV-Serie zu den Chroniken eine ganze CD mit neuen, vom Komponisten Geoffrey Burgon selbst dirigierten Orchestersuiten seiner Fernseh-Musiken herauszubringen. In Sachen Narnia eine Nummer kleiner, auf sympathische Weise altmodisch, aber handwerklich durchweg von beachtlicher Qualität - kein Vergleich zum grausamen deutschen TV-Alltag.
     

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     other filmmusic :  
     Desperate Housewives
     
     Music from and inspired by TV Soundtrack – Various Artists - Virgin / EMI
     
     
     
    Die erste Staffel von „Desperate Housewives“ ist auch auf ProSieben versendet, aber es gibt ja gerade den DVD-Release der Box, da passt ein begleitender Soundtrack zur Quoten-Hitserie, wie Serienautor Mark Cherry im Booklet betont. Darüberhinaus auch als Produzent der Cd involviert, gibt uns Cherry auf der als Hollywood/Disney-Release hierzulande bei Virgin gelandeten CD leider wenig von Danny Elfmans Background-Musik (immerhin ein Hidden Track über die "wisteria-mysteria-hysteria lane"), aber wenigstens einige O-Töne jeweils einer Hausfrau sowie ganz viel Modern Country Radiofutter hier mehr oder weniger bekannter US-Platinum Acts wie Shania Twain, LeAnn Rimes oder SheDaisy (die drei Sisters aus Utah übernehmen im Video gleich alle Housewife-Rollen) aber auch Inspiriertes von den Indigo Girls oder k.d.lang. "Mothers Little Helper" ist natürlich eine Song-Steilvorlage, hier dargeboten von Liz Phair. Eine kleine Latin-Einlage mit Gloria Estefan darf nicht fehlen - bis zum Privat-TV-Start der zweiten Staffel im nächsten Jahr, lässt sich die Wartezeit für den Fan also überbrücken - God Bless The American Housewife...
    http://www.prosieben.de/spielfilm_serie/desperate_housewives/index.php
     

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     Crime & Dissonance
     
     Soundtrack-Compilation – Composed by Ennio Morricone - Dagored / Ipecac / Southern / Indigo
     
     
     
    Maestro Morricone ist eben unter Musikern vor allem auch für seine gerne mal dissonanten Scores für eine Reihe ialienischer Genrefilme oft gewalttätigen Inhalts, die sogenannten "Giallos", berühmt. Da brauchte es nicht erst den australischen Ex-Faith No More- und Fantomas-Anführer Mike Patton, der hier mit Liner Notes Autor John Zorn als Pate der subjektiven Doppel-CD-Zusammenstellung von Alan Bishop fungiert. Einfluss und Parallelen in den Extremen zu Pattons Musik sind durchaus auszumachen, ebenso richtig ist, daß Morricones 70´s Arrangements auf eigentümliche Weise nach 30 Jahren noch modern klingen (im Gegensatz zu seinen letzten orchestralen Filmmusiken). Die sparsam, aber mit wunderbarem Cover ausgestattete Kopplung hat jedenfalls ihre Berechtigung und könnte wieder neue Entdecker an das vielseitige Werk des grössten lebenden Filmmusik- Komponisten heranführen. Morricones Background ist eben auch die langjährige Mitgliedschaft in der Avantgarde-Gruppe "Gruppo di Improvisazione Nuova Consonanza", deren Mitglieder teilweise auf den bis auf eine Ausnahme aus den Jahren 1969-74 stammenden Tracks auch mitwirken. Von seltenen "Ninna Nanna"-Passagen entschärft, wird auf dieser Doppel-CD mit dem programmatischen Titel sägend und brodelnd quasi das Gegenstück zum versammelten Wohlklang der Mondo Morricone-Dreifaltigkeit versammelt - womit fast nur noch ein umfassender Release Morricones sakraler Kompositionen aussteht, für den sicher irgendwo auf der vom neuen Katholen-Kult erfassten Welt Berufene in den Startlöchern stehen.
     

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     All Time Top 100 TV Themes
     
     Original TV Theme Compialtion – Various Artists - TVT Records
     
     
     
    The most memorable tunes that make up the soundtrack of our lives come from our favorite TV shows! All-Time Top 100 TV Themes all together on a 2 disc set! That pretty much says it all.... Tee Vee Toons kompakt - 100 Screens auf dem Cover und ebensoviele zumindest in den USA seeehr bekannte TV-Melodien in der offenbar bis auf weiteres abschließenden Folge der TVT-Serie, ein Muß für alle unterwegs im Bereich TV- oder Filmmusik. Auch wenn allzuoft ödestes Serienfutter anstand, die musikalischen Trademarks kann man immer mal gebrauchen. Und diverse Male muß man nachschauen, woher jetzt wieder diese bekannte Melodie eigentlich stammt. Also, Jetsons, Jeffersons, Waltons, Flintstones, Charlie´s Angels, Simpsons und sonstige Families & Friends(sic)- seid willkommen.
    http://www.tvtrecords.com/artists/?rel_id=499
     

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     Battleship Potemkin
     
     Alternative Soundtrack – Composed & performed by Tennant/Lowe
     
     
     
    ..auch bekannt als die Pet Shop Boys. 2004 live mit den Dresdner Sinfonikern unter Leitung von Jonathan Stockhammer auf dem Londoner Trafalgar Square vor 20.000 Zuschauern aufgeführt, was die Dimensionen dieses ersten alternativen Filmscores der ambitionierten Popster aufzeigt. Sergej Eisenstein hatte sich angeblich mal gewünscht, sein Filmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin" möge alle zehn Jahre einen neuen Soundtrack bekommen, zur Premiere 1925 waren dies noch klassische Versatzstücke, wenig später die Klänge des zeitgenössischen Komponisten Edmund Meisel. Ob der Film zu den Orchestrationen von Torsten Rasch in Kombination mit den einfach gestrickten Technobeats & Synthies der Elektropop-Dandys so funktioniert, wie es überwiegend begeisterte Live-Publikum ´04 suggeriert, mag jeder anhand einer Filmkopie des Stummfilms plus der vorliegenden Cd überprüfen. Einige ästhetische Muster von Klassenkampf, Matrosen, Roter Stern etc, die im Booklet nur angedeutet werden, legen nahe, daß hier Vieles passen könnte, die legendäre Treppenszene in in diesem neuen akustischen Gewand ist allerdings sicher nichts für puristische Cineasten.
     

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     Bollywood - An Anthology of Songs from Popular Indian Cinema
     
     Soundtrack – Compilation - Silva Screen / Edel
     
     
     
    Indien ist der größte Filmproduzent der Welt, you know? Jährlich entstehen allein in der Filmstadt "Bollywood" (Mumbai) etwa 800 abendfüllende Kinofilme etc etc. Dementsprechend viel Musik ist mittlerweile auf ungezählten Compilations dem westlichen Publikum zum Twecke des Überblicks angetragen worden. Die vorliegende Kopplung unternimmt gar nicht erst den Versuch, sich in der Aufmachung besonders originell zu positionieren oder herausragend Neues zu präsentieren (was wohl auch nicht zu den Stärken des Silva Screen-Labels zu zählen sein dürfte), sondern liefert eher einen soliden, chronologisch und stilistisch bunt gemischten Blick auf die bunte Traumwelt vom Subkontinent - durchweg gut recherchiert und empfehlenswert, wenn auch in unterschiedlicher Tonqualität. In den Liner Notes vom Herausgeber der begleitenden Buchausgabe, Lalit Mohan Joshi, liefert sie anderswo oft vernachlässigte kurze Hintergrundinfos zu jedem einzelnen ausgewählten Track und benennt Film, Vokalisten, Komponisten und Texter. Mehr zum Buch "Popular Indian Cinema" unter http://www.dakinibooks.com/bollywood.html  

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     Dadafon - Lost Love Chords
     
     Artist Album incl. Songs from "Factotum" - Universal Norway / UMIS
     
     
     
    Auf der aktuellen Platte der norwegischen Band finden sich zwei separat nicht veröffentlichte Songs aus "Faktotum", der Verfilmung einer Episode aus Henry Chinaski aka Charles Bukowskis Leben mit einem denn auch in diversen Feuilletons abgefeierten Matt Dillon als Underdog in Hochform. Der norwegische Arthouse Regisseur Bent Hamer scheint sich musikalisch für seine Landsleute ausgesprochen zu haben - erfreulich, denn Dadafión sind durchaus eine lohnende Entdeckung. Die beiden auch hier im Mittelpunkt stehenden Film-Tracks sind zwei Streichquartett-verstärkte Balladen mit sehr präsenter, bei aller Ruhe energetischer Sängerin. Und obwohl sie auf der CD nicht einmal herausragen, werden sie über den Film hoffentlich für zusätzliche Aufmerksamkeit dem übrigen atmosphärisch hochklassigen Handwerk der Band gegenüber schaffen. Mission accomplished. Play tracks 1,6,7..and especially Track 3. Warm anziehen, Cardigans & Konsorten.
     

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     The Essential Michel Legrand
     
     Filmmusic-Compilation – Composed by Michel Legrand - Silva Screen / Edel
     
     
     
    Der dreifache Oscar-Preisträger Michel Legrand dirigiert hier höchstselbst einige seiner grössten Erfolge - "Parapluies de Cherbourg", "Demoiselles de Rochefort", "Summer of 42", "Yentl", "Wuthering Heights" und natürlich "The Thomas Crown Affair". Der agile Altmeister ist sogar zusätzlich noch am Piano und Spinett zugange. Das Flemish Radio Orchestra ist ein inspirierter Klangkörper (mit dem alljährlichen Musik-Filmfestival Ghent quasi eine Heimspiel-Region für grosse, insbesondere auch europäische Filmmusik). Empfehlenswerte kompakte Einführung in das Werk dieses wichitgen Filmmusik-Künstlers.
    www.silvascreenmusic.com
     

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     The Shield
     
     Original TV Soundtrack – Various Artists - SIlva Screen / Edel
     
     
     
    HipHop, Gangsta-Rap, Rock, Crossover und anderes hartes Gedöns aus dem Soundtrack zur Polizei-Gewalt thematisierenden US-Cop-Serie (auch auf Pro 7), dem LA-Gegenstück zu NYPD-Blue. (In der vierten Staffel seit 2002 übernimmt Glenn Close eine Lead-Rolle im sonst männlich geprägten Cop-Universum.) Erholsam, wenn zwei, drei Latino-Acts oder Kelis zwischendurch auch mal etwas subtiler zu Werke gehen.
    Play Tracks 6, 12,17.
     

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     pop / rock :  
     Kate Bush - Aerial
     
     EMI
     
     
     
    Zwölf Jahre hat Kate Bush, die größte britische Popkünstlerin, tatsächlich kein Album veröffentlicht - nun gleich ein Doppelschlag "Aerial", macht die 7. Studio-LP ihrer nun 30-jährigen Karriere, die von einem einzigartigen Zusammenspiel von Publikumserfolg und Durchbrechen von Format- Strukturen in kommerzieller und musikalischer Hinsicht geprägt ist, die ansonsten vielleicht nur mehr an Pink Floyd zu messen wäre. Die erste CD "A Sea of Honey" beginnt gleich mit dem reggae-rockigen „King Of The Mountain“ (eine Single, die keine ist), textlich kommt Elvis Presley ins Spiel, gefolgten von einem komplexen Zahlen-Walzer, eine Art Menuett als Liebeserklärung an ihren kleinen Sohn, in dessen mütterlichem Taumel dem Hörer vielleicht am schon am meisten abverlangt wird, käme nicht direkt danach mit „Mrs. Bartolozzi“ eine Moll-Haushalts Groteske, gut eine halbe Minute zu lang. Hier droht die CD kurz umzukippen, bis der Bass von „How To Be Invisible“ glücklicherweise wieder etwas Pop-Fahrt aufnimmt. In der Folge „Joanni“, eine Midtempo-Hommage an Jean D‘Arc und „A Coral Room“, das sich mit dem Fall der Twin Towers piano-balladesk befasst. Bis hierhin ist man noch gespalten. Danach gönnt Kate Bush sich und uns mit CD 2 „A Sky Of Honey“ nach behutsamem Opener einen musikalischen Spaziergang durch einen Tag incl. Naturgeräuschen, Spoken Word, erzählendem Bass, verhallter Gitarre, sich ruhig aufbauend, dann in einen schnellen Flamenco fallend und wieder verhaltend um Vogelstimmen zu konterkarieren, bevor wieder mit sanft Rhythmischem die Nacht mit grummelndem Bass fällt und das Titeltrack-Finale folgt, wo wieder der Dialog mit den Vogelstimmen auftaucht - die wilde Fee lacht. Die zweite CD punktet. Zu erwähnen noch die excellenten, bewährten Kräfte aus dem Bush-Umfeld, die hier an den Instrumenten beitragen : u.a. Eberhard Weber, Del Palmer, Stuart Elliott, Bosco D´Oliviera und andere sowie Lol Creme, Gary Brooker und Paddy Bush im Chor. Außergewöhnlich !
     

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     Nine Horses - Snow Borne Sorrow
     
     samadhisound / Galileo MC
     
     
     
    Nach dem doch arg enttäuschend konturlosen Vorgänger "Blemish" ist David Sylvians neues, unter dem Projekttitel Nine Horses auf dem eigenen ambitionierten Label veröffentlichtes Album wieder in der Balance. Viel weist auf den Soundkosmos von Japan und die Solo-Highlights der 80er Jahre hin und verschiedene alte (& neue) Mitstreiter tragen Ihren Part bei. Sylvians Bruder Steve Jansen und der deutsche Elektroniker Bernd (der seinen bescheuertes "Burnt" auch mal wieder sein lassen könnte) Friedmann sind als Mitkomponisten und Mixer genannt, Produzent ist Meister selber. Ryuichi Sakamoto revanchiert sich für Sylvians jüngste Appearance auf "Chasm" mit dem Klavierpart auf dem Titeltrack.
    www.davidsylvian.net www.samadhisound.com
     

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     Lyn Leon - Private Pop
     
     SPV Recordings / SPV
     
     
     
    Gar nicht unähnlich dem Sound von Japan präsentiert sich die interessante Backingband der New Yorker Jazzsängerin Carolyn Leonhart (of Steely Dan-Fame). Lyn Leon wird von den Schweizer Perkussionisten Stephan Diethelm und Matthias Eser, die sich besonders sphärischen Glasklängen verschrieben haben, geleitet. Die beeindruckenden, von der Glasbläserei "Glasi Hergiswil" hergestellten Ensembles verschiedener Glaskörper, gefüllter und überspülter Schalen & Behältnisse waren live vor kurzem auf einer Tour durch Sessel-Clubs in Deutschland und der Schweiz zu bewundern. Live und auf CD ergänzt von Marimba, Vibraphon und wechselnden Bass- und Schlagzeugkräften, ergibt sich ein dichter, polyrhythmischer Gruppenklang abseits des Mainstream. Mit dem Release der vorliegenden Cd auch in Frankreich und den USA wagt Lyn Leon den Schritt in neue Territorien. Da sich die beiden Glas-Artisten & Leonhart bereits seit 10 Jahren über den Atlantik hinweg die Treue halten, bleibt auf das fortgesetzte Wirken der interessanten Formation zu hoffen.
     

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     Mardi Gras BB - The Mighty Three
     
     Hazelwood / Indigo
     
     
     

    Jedes Jahr ein neues Album. Mardi Gras.BB sind nicht in New Orleans weggeschwemmt worden, sondern haben vorher noch ein abgespecktes Swamp-Rock-Garagen-Album aufgenommen. An zwei erklärtermassen verregneten Tagen. Bass (Reverend Krug), krachiges Schlagzeug (Sir Erwin Ditzner), E-Gitarre & Dr. Wenzens Vocals und ab geht´s - auch ohne
    Gebläse. Wie die Stones ohne Jagger & wenn Richards singen könnte & 3 Nummern kleiner, aber eben mighty. Geht in Ordnung.
    Play Tracks 4, 10, 11.
     

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     Yonderboi - Splendid Isolation
     
     Mole / Daredo / Intergroove
     
     
     
    Krähenkrächzen wie auf Morricone RMX, dann breitet sich das gegenwärtig angedüsterte Klanguniversumin des mittlerweile 24-jährigen Lászlo Laszlo Fogarasi Jr aus Chören, Breakbeats, viel verschiedene Gitarrensounds, Handclaps, 80´s-Pop-Anklänge. Der Ungar, bei seinem vielbeachteten Debut "Shallow & Profound" zarte 19 und prompt in der Auswahl für das damalige Cinesoundz-Remix-Projekt (nur durch Management-Kapriolen noch verhindert) hat sich fraglos weiterentwickelt (aber stimmlich noch nicht gefunden). In der "Splendid Isolation" seitdem ist ein vielseitiges Album entstanden, das sich von Lounge und Downbeat in Richtung (Konzept-)Pop bewegt, was unter den Fittichen von JunkieXl-Holländer Tom Holkenberg nicht unbedingt zu erwarten war. Schon eher die Big Beat- und Depeche Mode-Anklänge (u.a.in Track 6) und daß das entspannte "Follow Me Home" Dire Straits incl. Meeresrauschen auf den Floor gezerrt wird - hier eher ein Fremdkörper.
     

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     Babyshambles - Down In Albion
     
     Rough Trade / Sanctuary
     
     
     
    Arg skeptisch jeder Art von erst-Insel-dann-ME-Hype gegenüber wird man zusätzlich durch peinliche Boulevard-Bits über Lebensstil und -gefährtin des Drogenopfers & Ex-Libertines und Now-Babyshambles-Sängers Pete Doherty abgeschreckt. Durch diese Ressentiments müssen sich die schlampigen, rohen, unfertigen Gitarrenklänge zu Dohertys oft autobiographischen Texten erst hindurcharbeiten. Nun, der (Nicht-)Produzent heisst Mick Jones und war maßgeblich bei The Clash..Stimmlich passt Doherty da ja schonmal. Und irgendwann ahnt man dann, daß das hier ebenfalls Substanz hat - und hört nochmal hin, entdeckt Reggae-, Punk-, Smiths- und andere Anleihen. Und auch wenn man "Albion" doch insgesamt immer noch für überbewertet hält, vielleicht sollte man sich doch mal die Libertines, diesen Inselhype vom letzten & vorletzten Jahr, den auch Mick Jones produziert hat, besorgen..? Play tracks 1(feat.Kate Moss), 6,8,10 (feat.General),13.

     

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     The Cardigans - Super Extra Gravity
     
     Stockholm Records / Universal
     
     
     
    Der zusammengeschrieenen Begeisterung um die Cardigans kann sich Cinesoundz erneut nicht anschliessen. "Super Extra Gravity" ist nun tatsächlich schon das sechste Album. Das schwedische Quintett um die schon länger nicht mehr blonde Sängerin Nina Persson schrammelt mehr als zuvor, will aber eingängig bleiben. Das Vorgängeralbum war als anspruchsvolles Meisterwerk gelobt, aber schlechter verkauft worden - jetzt also goldener Mittelweg. Wobei Track 8, "In The Round", herausragt und der Rest leider zu schnell wieder abtaucht.
     

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     The Magic Numbers - The Magic Numbers
     
     Heavenly Recording / EMI
     
     
     
    Zwei eher dickliche und recht haarige Hippie-Geschwisterpärchen sind auf der Insel nicht gerade hypeverdächtig - und doch konnten sich viele Kritiker auf die Magic Numbers und ihr Debutalbum einigen. Kein Wunder - Folk, Soul-, Blues- und Funk-Zutaten mischen sich im Sound des illustren Vierers um Songschreiber Romeo Stodart mit den gemischten Vocals auf das Effektivste. Auch live eilt den magischen Nummern ein ausgezeichneter Ruf voraus, einige Headliner sollen sie im UK schon als Vorprogramm angst & bange gespielt haben, obwohl sie nicht nur Schnelles im Programm haben.

    Play Tracks 2, 4, 5, 9. www.themagicnumbers.net

     

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     Element of Crime - Mittelpunkt der Welt
     
     Polydor/ Universal  
     
     
    Neues aus Delmenhorst (Berlin/überall) - "Wo die Neurosen wuchern" will Bestsellerautor Sven Regener (dessen Produkte im Booklet gleich mitbeworben werden) wieder musikalischer Landschaftsgärtner sein. Seine Welt ist einigermassen unverändert, wie die Besetzung und Musik seiner Band Element of Crime (Jakob Ilja: Lead-Gitarre; Richard Pappik: Schlagzeug; David Young: Baß und Sven Regener: Gesang, Rhythmusgitarre und Trompete). Die einzigartigen lakonischen Texte machens wieder mal - Regener streift sonor durch Kindheitserinnerungswälder, an Getränke Hoffmann und orangenen Helden der Entsorgung vorbei - Melancholie ja, aber keine tiefe Traurigkeit, eben "den ganzen Tag untröstlich und Spaß dabei". Eine Element of Crime-Tour im März 2006 steht bereits, da wird es kaum einen im Publikum stören, daß sich auf dem "Mittelpunkt der Welt" nur textlich neue Kompositionen finden.

     

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     Messer Chups - Crazy Price
     
     Solnze / Southern Records / Soulfoof
     
     
     
    Die Headliner-Band des russischen Solnze Labels mit ihrer im Heimatland bereits auf mehreren Cds verewigten Cartoon music - Ingredenzien: Surf, Garage, Lounge, Electro, Exotica, Incredibly Strange, englische & russische Filmtonspur-Samples und Soundtracks. Unlängst auch in München bei der Bavarian in der gegenwärtigen Besetzung Gitarrist Oleg Guitarkin und Bassistin Zombie Girl live kennenzulernen. Letztere als ein Art Kreuzung aus Vampirella und Poison Ivy unterwegs - very sexy. Dazu Comic- und 60s-Trash-Movie-Projektionen : SciFi-Horror-Erotica. It´s fun, especially live, but their Cds are worth to be checked out as well.

    http://www.messerchups.ru
     

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     Paul McCartney – Chaos And Creation In The Backyard
    The Rolling Stones - A Bigger Bang
    Earth, Wind & Fire - Illumination
     
     Parlophone / EMI - Virgin / EMI - / Sanctuary
     
     
     
    3 mal der Blick in die vermeintliche Pop-Rock-Soul-Gruft - Große vergangener Tage lassen nach Jahren wieder von sich hören...
    Warum nur fühlt sich die deutsche Journaille immer versucht, Mr McCartney solo bei jeder Gelegenheit penetrant als "Paule" oder gar "Päule" einzugemeinden? Nun war der Rezensent bis auf eine kurze Wings-Phase eigentlich kein Fan von PMC alone, insbesondere wirkt die eh fragile Stimme des Herrn zunehmend etwas wackelig und angestrengt und weigert sich, auf coole Johnny-Cash-Weise zu altern. Nun isser aber ein monumentaler Songwriter und das klingt auch öfter an auf diesem, seinem ersten Studioalbum seit vier Jahren (und 20sten Soloalbum seiner Karriere), das zudem von Nigel Godrich fein und sehr Fab Four-mäßig produziert ist. "Friends To Go" ist Beatles pur..13+1 Hidden Track. Play some of them: 1,2,3,5, 9, 13.

    Ist es tatsächlich acht Jahre her, daß die Stones ein Studioalbum rausgebracht haben ? Nun, musikalisch ist alles beim (ganz) Alten, ein altersweises Blues-Werk gibt´s aber vorerst nicht - Uptempo ist angesagt. Jagger/Richards schreiben wieder zusammen, textlich manchmal an der Altherren-Eigenparodie langschrammend. Richards´ Riffs & Ron Woods´ Slides, Charlie Watts´ trockene Drums - business as usual und Keith kann immer noch nicht singen. Jagger legt sich gar mit US-President GWB an. Für Bill Wyman als Bassaushilfe: Darryl Jones, produziert hat Don Was. Welcome back Stones-Sound. Zuwenig gute Songs allerdings für 64 min. Immer noch Big & Bigger ist der Bang vor allem live - im nächsten Jahr ist u.a. ein Gratis-Konzert in Rio de Janeiro geplant, erwartet werden an die zwei Millionen Fans...Play Tracks 4, 5, 8, 12

    Wohl selten wurde soviel Booklet-Platz für Danksagungen an Manager, A & R & sonstige Entourage verbraten wie beim Reunion-Album der legendären Earth, Wind & Fire. Die Anwälte dürften im Vorfeld einiges zu tun gehabt haben, bis abgestimmt war, zu welchen Konditionen die nun vier Original-Mitglieder Maurice White, sein Bruder Verdine, Philip Bailey und Ralph Johnson wieder Studio und Bühne entern. Es wollte alles gut geplant sein, man hat ja Verantwortung mit einem solchen Namen: 35 Jahre nach ihrer Gründung blicken Earth, Wind & Fire auf eine ruhmreiche Karriere zurück. 8 Grammys, 4 American Music Awards, 8 Doppelplatin Alben, 8 Nummer Eins R& B Hits, 10 Top Ten Alben in den USA , 4 im UK, Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame Rock n’ Roll Hall Of Fame - zeitlose Hits wie "September", "Fantasy" & "Boogie Wonderland" - you name it. Trotz Beteiligung von Produzenten, Songwritern & Musikern wie Raphael Saadiq (The Roots), Jimmy Jam & Terry Lewis, Vikter Duplaix, den Black Eyed Peas (und...äh..Kenny G.) ist "Illumination" keine Erleuchtung, sondern bestenfalls zur Hälfte solide geworden. Immerhin bei den Arrangements reden die angegrauten Herren maßgeblich mit - auch wenn sich die Stimmen nicht mehr so ins Falsett schrauben, ist der Gruppensound meist wiederkennbar. Play Tracks 4,5, 9,11,
     

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     Keren Ann - Nolita
    Sheryl Crow - Wildflower
    Fiona Apple - Extraordinary Machine
     
     Labels / EMI - A&M/Universal - Epic / Clean Slate / SonyBMG
     
     
     Das vierte Album der Französin (niederländischer Abstammung) Keren Ann, bekanntgeworden durch ihre Zusammenarbeit mit Benjamin Biolay und Henri Salvador, ist wieder zweisprachig gesungen bzw geflüstert und leise, leise. Gitarrenakkorde, versprengte Klaviereinwürfe, vereinzelt mal gestopfte Trompete, Beseneinsatz und Stehbass. Etwas "Nouvelle Chanson", etwas aus Ihrer "Lady & Bird"-Kooperation mit dem Isländer Birgi Johansson, etwas US-Songwriter-Vorbilder - auch an Carla Brunis ähnlich zartes Album fühlt man sich beim Hören von "Nolita" zuweilen erinnert, das im Wohnzimmerstudio von Keren Ann entstanden ist. Einem Teil der Auflage ist auf DVD eine Künstler-Doku von Nico Tavernise beigelegt.

    Shery Crow, in grauen Major-Zeiten noch dem (A&M-)Verantwortungsbereich des Rezensenten zugeordnet, der das Vergügen hatte, die Künstlerin am Beginn Ihrer Karriere kennenzulernen und ihr erfolgreiches Debüt in Deutschland zu veröffentlichen, hat nicht mehr mit allem, was in Folge, vom Mainstream umarmt, veröffentlicht wurde, unser Interesse wachgehalten. Auch der Boulevard-Background mag dabei eine Rolle gespielt haben. Bei der aktuellen Cd weht uns sowohl von der Cover- und Bookletgestaltung eindeutig etwas zu viel Heather Nova entgegen. Die drei, vier ersten Tracks (und Track 9 &11 auch noch), die gleich zwei "Singles" enthalten, klingen verdammt gleich. Crow strebt ins Wolkige, von der voluminösen Produktion erschlagen. Ab der Mitte des Albums erst melden sich die bisher bestimmenden Einflüsse Westcoast-Rock,Country, Blues wieder, halbherzig, weichgespült. Einzig der wunderschöne Titeltrack lässt aufhorchen und bezeichnenderweise ist er in der abgespeckten, als Acoustic Bonus Track enthaltenen Version am stärksten. Sheryl, wake up.

    "Here it comes, a better version of me." Der Text von Track 3 der endlich von der mittlerweile fusionierten Sony veröffentlichten, gerade grammy-nominierten dritten Fiona Apple CD "Extraordinary Machine" gewinnt spezielle Bedeutung: Sechs Jahre kein Album des 90´s-Shooting Stars, Streit mit der Plattenfirma Epic, die die Aufnahmen (nach 2 Platin-Vorgängern!) für nicht kommerziell genug erklärte. Nur zwei Tracks der ursprünglichen Version sind weiter enthalten, der wunderbare Opener weiterhin in der Version von Jon Brion (OST Magnolia, Aimee Mann). Das neue Album ist jedoch auch mit dem verordneten Erfolgsknöpfedreher Mike Elizondo (u.a. Dr. Dre, Eminem, Gwen Stefani, 50 Cent), dem noch Co-Produzent Brian Kehew (Moog Cookbook, Air, Eels, Beck) an die Seite gesetzt wurde, ein kraftvolles Comeback, ein Zeichen ungebrochener Kreativität voll starker, leicht angedüsterter Songs. Klavier & Streicher dominieren, Kammermusik & Vaudeville lassen grüssen. In den oft spitzen Texten gibt es Einiges an Verweisen auf die Verletzungen der letzten Zeit. Mit diesem starken Auftritt, ergänzt von Meldungen, daß auch Jon Brions im Internet als Demo kursierende frühere Album Version ausproduziert im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll, könnte dem vorhergegangenen Jammertal noch doppelt Gutes entspringen. Apple dazu : "I really think it would be cool to compare [the two versions]." Indeed, Fiona. Hintergrund / Fan-Forum : www.freefiona.com
     
     
     

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     electronica :  
     Biggabush - Sound Sensation
     
     Stereo Deluxe / Ministry of Sound  
     
     
    Erst Mitte Januar soll mit dem Release von Biggabushs neuer "Sound Sensation" ein neues Erfolgskapitel für die Stereo-Deluxe-Abteilung bei Ministry of Sound aufgeschlagen werden, im Print umfangreich geworben wird jetzt bereits. Bleibt zu hoffen, daß die Weihnachtsunterbrechung sich da nicht negativ auswirkt. Die weiter aktive Ex-Hälfte der Rockers Hi-Fi legt jedenfalls eine gute NuJazz-Downbeat-Dub-Mix-CD in der Tradition der DJ-Kicks-Serie vor. Glyn "Bigga" Bush from Dorset legt dabei auch Die Re-Edit-Hand an zB Coati Mundi & die ebenfalls bereits verblichenenPressure Drop und geizt nicht mit Unveröffentlichtem (zb eine Remixversion des "Get Carter"-Filmthemas), was den Mehrwert für Clubster & Fans noch erfreulich steigert.Latin-, Funk-, Afrobeat-, Ragga- und Jazzeinflüsse mixen sich auf angenehme Weise. Sogar das Popcorn-Cover unter einem der Bush-Pseudonyme, "Lightning Head", geht noch in Ordnung.  

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     Kraak en Smaak - Boogie Angst
     
     Jalapeno Records
     
     
     
    Kraak en smaak´s Debütalbum "Boogie Angst" beginnt mit deutlichen 80´s Reminiszenzen. Basis für die Dancefloor-Spielereien der Holländer (ein Trio, kein Duo) ist der Funk, was ja nicht die schlechteste Retro-Zutat darstellt. Ob nun aber James Brown auch stimmlich nochmal bemüht werden muss ? Über Albumlänge gibt es doch einigen Leerlauf, für das heimische Sofa, das erklärtermassen auch anvisiert wurde, passiert zuwenig - die Boogie Angst wird sich noch am ehesten im Club einstellen. Hidden Track : eine alternativer Mix des Openers.
    Play Tracks 3, 5.

    www.kraaksmaak.nl www.jalapenorecords.com
     

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     Isargold
     
     Various Artists - Compost  
     
     
    Schon der Name ist hübsch - aus dem seltenen Flussgold der Isar sind erklärtermassen früher Dukaten hergestellt worden, da hat hat wohl jemand "Unter unserem Himmel" vom BR verfolgt. Der Lokalpatriotismus der Szene ist nicht zu unterschätzen. Benjamin Fröhlich (Play-Records), DJ & Eventler, gestartet als Veranstalter von illegalen Parties kennt sich in der Labellandschaft aus und hat eine, lose den Einfluss der 70´s-Munich Cheap-Disco Era-Tradition reklamierende Kopplung aus goldenen Highlights & Unveröffentlichtem der ansässigen Labels wie Gigolo, Compost, Gomma, Erkrankung durch Musique, und Disko B zusammengestellt : Nuggets from Munich´s vital artist, label & club scene Incl. Nightlife-Karte München Play Tracks 4, 5, 13 ...und als Rausschmeisser eine Giorgio Moroder-Reminiszenz.
    Isargold Release Party @ Registratur - 7.Januar.06 : Line Up Benjamin Fröhlich (Play Records), Michael Reinboth (Compost), Hiltmeyer Inc. (Gomma), Mooner (Erkrankung Durch Musique) - not to be missed.
     

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     Mattafix -Signs Of A Struggle
     
     Buddhist Punk / EMI  
     
     
    Der Projektname nimmt Pidgin-Bezug auf die Herkunft der einen Hälfte : Marlon Roudette stammt von der Karibikinsel St. Vincent, wo "matters fixed" soviel wie "alles ok" bedeutet. Preteesh Hirji dagegen ist indischer Abstammung, insofern finden sich unterschiedlichste Einflüsse in der Musik des Duos aus dem Schmelztiegel London die sich vielleicht am ehesten mit der der Pet Shop Boys vergleichen lässt, aber mit sachten HipHop-,Karibik- und Reggae-Einflüssen.Der leicht leiernde hohe Gesang bis ins Falsett von Roudette ist gewöhnungsbedürftig, aber ebenso wie die Melodieführung von einigem Wiedererkennungswert (während die konventionellen Raps eher stören) - was Mattafix damit dem meisten (Gitarren)-Hype von der Insel schonmal voraus hat. Play Track 1, 8, 9. www.mattafix.com  

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     Science Fiction Jazz Vol. 9
     
     Various Artists - Mole / Intergroove
     
     
     
    Die erfolgreiche Compilation-Serie "Science Fiction Jazz", mittlerweile in ihrer 9. Ausgabe, kompiliert von Robert Jan Meyer a.k.a. Minus 8. So richtungsweisend & trendsuchend wie der selbstformulierte Anspruch das suggeriert, gehts aber eigentlich nicht (mehr) zu, 80s-Anleihen allerorten und ob Acid nun wiederkommt oder nicht, Avantgarde ist das eher nicht. Im Gegenteil scheint eher, die bpm-Anzeige im Augenwinkel, eine safer, floorkompatibler Uptempo-Mix aus Alt & Neu, der in jedem Fall durchgängig tanzbar sein sollte, das Ziel gewesen zu sein. Das ist stimmungsabhängig
    und Geschmackssache, uns gehts zu synthetisch zu. Der Titel ist jedenfalls nur noch irreführend.

     

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     OHM+ : The Early Gurus Of Electronic Music 1948 - 1980
     
     Various Artists - Ellipsis Arts / Edel
     
     
     
    Oszillatoren, Generatoren, Verstärker, Transistoren, Microchip - technologische Veränderungen haben immer auch den Bau neuer Instrumente inspiriert : Theremin, Clavivox, Electronium, Synthesizer und alle Arten von Computern bereicherten nach und nach das Instrumentarium von Klangpionieren und Epigonen. Der Entwicklung der Pioniertaten der experimentellen elektronischen Musik von 1948 bis 1980 kann nun erneut auf der lange vergriffenen 3-CD-Box und dem sie in der opulenten Sonderverpackung begleitenden 110-seitigen Buch erneut nachvollzogen werden. Einzelheiten und jede vollständige Namensliste würden den hiesigen Rahmen bei weitem sprengen - Cage, Lansky, Theremin, Ashley, Sala, Czukay, Reich, Varèse, Messian, Stockhausen, Schulze, Eno u.v.a. werden auf 42 Tracks vorgestellt. Tatsächlich geht das Team von ellipsis arts aus Roslyn, New York hier den komplexen "Wurzeln des Kabelbaums" fundiert auf den Grund, um einen zu schönen Spracheinfall des Presseinfos aufzugreifen. Einzige Einschränkung: Die der neuen Version mit dem dezenten "+" im Titel beigegebene Bonus-DVD mit 2 Stunden zusätzlichem Bild- und Filmmaterial zum Thema macht leider auf einigen Playern/Computern Leseprobleme. Da wollten irgendwelche Elektrone nicht so, wie sie sollten. Die Neuedition ist dem gerade verstorbenen Synthie-Vater Robert Moog gewidmet.
     

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     Jah Wobble - Mu
     
     Trojan - Sanctuary
     
     
     
    Beim Darlegen des Album-Konzepts seiner Elektro-Dub-Cd "Mu" verheddert sich der gute Jah Wobble etwas im Zen-Garten, bis alles wieder auf die tiefe E-Saite seines Arbeitsgeräts hinausläuft. Schönes Beispiel dafür, daß man Musik eben nur begrenzt mit Worten Herr werden kann. Ausdrücklich hebt Wobble den Part seines langjährigen Weggefährten und Mitproduzenten hervor, Engineer Mark Angelo (Lusardi). Geschraubt wurde mit Sicherheit eine längere Weile, die beiden fahren fernöstliche Klangfarben, Flöten, Streicher, mehrere japanische & chinesische Sprach- und Gesangsamples, Vocoder & Synthie-Kaskaden auf (das alles oft in nur einem Track). Dennoch ist dem alten Haudegen mit dem filosofisch verbrämten, erst als Surround Sound-Produktion geplanten (und stellenweise arg überproduzierten) ersten Release seit 11 Jahren ein willkommenes Lebenszeichen geglückt. Play Tracks 6, 7, 8, 10.
     

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     catalog :  
     Rickie Lee Jones - Duchess of Coolsville
     
     Rhino/WSM/ Warner
     
     
     
    Für Rickie Lee Jones Fans ein must-have : Opulente Werkschau auf 3 Cds und 32 Seiten Booklet, die das Schaffens-Spektrum der kleinen, energiegeladenen Ausnahmesängerin und "Duchess of Coolsville" würdigen. Liner Notes von Hilton Als (New Yorker) und Walter Becker (Steely Dan) plus ungewöhnlich viele Kommentare von crediblen Künstlerkollegen wie Emmylou Harris, Randy Newman, Quincy Jones & Van Dyke Parks (u.v.a.). Veritable Hits wie "Chuck E´s in Love" & "It Must Be Love", Perlen wie "Bye Bye Blackbird" und Entdeckungen wie das Rough Demo "Young Blood" von der dritten Cd, die Unveröffentlichtes und Live Tracks mit Dr. John oder Bill Frisell featured. Songwriter-Value for money...Highly recommended.
     

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     Love, Beat & Poetry - Turkish Psychedelic Music
     
     Various Artists – Normal Records / Indigo
     
     
     
    Nun also bereits die neunte Folge in der Love, Beat & Poetry-Reihe und diesmal gibt es einiges zu entdecken. Beat trifft auf Orient, musikalische Begegnungen zuhauf, es wird keineswegs nur psychedelisch geschrammelt. Die Opener der beiden Seiten der Vinyl-Klappcover-Ausgabe, die Normal dankenswerterweise weiter parallel veröffentlicht, beide von Selda Bagcan, die man schon rein optisch die türkische Mina nennen könnte, sind bereits allein den Kauf des Albums wert. Dann gibt es aber noch mehr veritablen Mid-70s stuff von so schönen Lps wie Discotür und Türkofon !
    Total Turkish Delight also - vielleicht überhaupt die gelungenste Zusammenstellung der gesamten Serie bisher. Auch wenn die Cheryl Shrode-Fotos aus der Bunny Yeager nicht mehr werden, hoffen wir in diesem Sinne auch noch auf Folge 10, ein psychedelisches Eckchen der Welt wird sich doch noch finden lassen.. Play Tracks 1,4,9,12,15.
     

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     Atömström Vol.2
     
     Panatomic / Indigo
     
     
     
    Atömström två ! Fix nachgeschoben aufgrund des Erfolges der von Henning Furbach kompilierten ersten Folge mit derzeit allüberall purzelnden Skandinavier-Gitarren-Hits. Und - was nicht immer so ist, das Niveau von Folge eins von 2004 wird erriecht, auch wenns zwischendurch nicht mehr ganz so mitreissend ist - Meist wird englisch gesungen (3x svenska, 2x francais(!?)), Atomic-Cafe-Tanzgarantie und 14 (!) CD-Premieren incl - wie steht´s im Booklet ? Hej då, enjoy the music ! ....und Nr. 3 wird schonmal ganz sachte angekündigt... Play Tracks 1, 2, 3, 6, 23.

    www.panatomic.de



    SZ – Diskothek 1955 - 2004
    Various Artists - Compilation Series - Süddeutsche Zeitung GmbH

    Zum Jahresende nochmal ein dicker Geschenktipp - er gilt generell der hier schon früher vorgstellten Diskothek der Süddeutschen Zeitung. Richtig falsch liegen wird man mit keiner der Einzel-Cds/Bücher aus 50 Jahren Pop-Historie. Einzig folgende Kritik an dem mit enormer Manpower, Fachwissen und editorischem Aufwand realisierten, derzeit bei ungefähr der Hälfte angekopmmenen Edition sei erlaubt. Bei aller versammelten Qualität hätte etwas mehr Understatment doch gutgetan. Daß 20 Tracks aus dem Ausstoß eines ganzen Jahres immer eine höchst subjektive Auswahl bleiben wird, sollte auch den beteiligten Geschmackspäpsten klar sein. "Ein Jahr und seine 20 Songs"...wie wäre es denn mit "Ein Jahr und 20 seiner Songs" gewesen, liebe SZ ? ...your humble reader & listener.
     

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     world music :  
     Mastaki Bafa - Wawa
     
     Network Medien
     
     
     
    Die Demokratische Republik Kongo, das frühere "Zaire", liegt im Herzen Afrikas. Seit nunmehr 15 Jahren erlebt der drittgrösste Flächensazaat Afrikas apokalyptische Zustände. In den letzten Jahren starben hier drei Millionen Menschen in einer der tödlichsten Krisen der Gegenwart. Produzent Christian Schulze: "Es ist zynisch und grausam, wie selektiv die Weltgemeinschaft mit humanitären Katastrophen umgeht und die Frieden suchenden Kongolesen in dem brutalen Gemetzel allein lässt." Der Krieg wütete besonders heftig in der Region, aus der Mastaki Bafa stammt, der 1965 an der Grenze zu Burundi in den Armenvierteln der Stadt Bukavu geboren wurde. Das auch auf der jüngsten Cinesoundz-CD "Rhythm of Peace" enthaltene "Faila" geht auf das Leid im Kongo ein und die ganz persönlichen Verluste des überlebenden Künstlers, der Krieg, ethnische Konflikte und die Zerstörung seines Landes hautnah erlebt und mit Glück überlebt hat. Trotz derart schwieriger Themen ist Bafas eingängige Musik mit den hellen akustischen Gitarren, den weiblichen Backing-Vocals und der vielseitigen, aus verschiedenen Regionen des Kongo stammenden Percussion seiner Formation Global Acoustic Vision von Leichtigkeit gekennzeichnet. Eine Entdeckung.
     

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     Cheikh Lo - Lamp Fall
     
     World Circuit / Indigo
     
     
     
    Neben Youssou N'Dour (der auch auf einem Track mitwirkt) und Baaba Maal wohl der international bekannteste senegalesische Musiker, hat sich Cheikh Lo für sein aktuelles Album während einer fünfjährigen Veröffentlichungs-Pause erneut mit verschiedensten Einflüssen vollgesogen. Der religiöse (islamische) Musiker agiert als Percussionist, Sänger und Songwriter und bindet vor allem kubanische und starke brasilianische Elemente in seine Musik ein. M´Balax ist nur mehr ein Stil-Element unter vielen, Samba, Reggae, Afrobeat und Son finden auch statt. James Brown- Mitstreiter Pee Wee Ellis am Saxophon und Samba N'Dokh (Tama/Drums), Lamine Faye (Gitarre), Thio M'Baye (Perkussion) und Pee Wee Ellis (Saxofon) sind unterstützend tätig auf diesem vielseitigen in Dakar, London und Bahia aufgenommenem afro-brasilianischen Trip.
    Play Tracks 4, 5, 6, 10, 12.
     

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     Culcha Candela - Next Generation
     
     Urban/Homeground / Universal
     
     

    Seeed und die Mestizo-Welle haben das Feld bereitet. Der melodiöse Culcha – Ragga-Sound ist auf dem zweiten Album noch differenzierter, Reggae, Salsa, Hip Hop, Dub, Reggaeton und Pop geben sich die Klinke in die Hand. Auch wenn ab der Mitte des Album insbesondere bei den deutsch gesungenen Songs die Einfälle etwas zu wünschen lassen - durch ihre Live-Stärken bügeln die Berliner Vieles bei einer wachsenden Fan-Gemeinde aus. Auch als Basic- oder Deluxe-Version erhältlich. Enhanced CD incl. Video. Play Tracks 1, 2, 3, 4, 5.

     

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     Souad Massi - Honeysuckle (mesk elil)
     
     Wrasse Records / Harmonia Mundi
     
     
     
    Seit ihren Alben "Raoui"(The Storyteller) und "Deb" (Heartbroken) ist die algerische Ausnahmesängerin eine feste Größe im Weltmusik-Zirkel, wobei sie sich nicht auf Folklore-Traditionen ihrer Heimat reduzieren lässt, sondern bereits seit längerem von Paris aus ihre aus verschiedenen Versatzstücken sehr international zusammengestellte Musik veröffentlicht. Auf "Mesk Elil"(Honeysuckle) finden sich kapverdische und rockige Anklänge, mal arabisch, mal englisch gesungen, ein Uptempo-Remix und je ein Duett mit Daby Touré und mit Rabah Khalfa. Produziert von Jean Lamoot (Noir Desir, Salif Keita). Play Tracks 3, 5, 11.

    www.souadmassi.com.fr www.wrasserecords.com
     

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     Trio Joubran - Randana
     
     Randana / Fairplay / Harmonia Mundi
     
     
     
    Nach Rim Banna weitere substantielle Musik aus dem Krisenherd Palästina: Die Oud-Virtuosen Samir, Wissam und Adnan Joubran stammen aus Nazareth, leben in Ramallah und begeisterten unlängst mit einer Serie von Konzerten auch in Deutschland. Auf internationalen Jazz- und World-Music-Festivals umjubelt, lassen die Brüder Elemente aus Pop und Klassik in ihre Kompositionen und virtuosen Improvisationen auf den mandelförmigen arabischen Holz-Lauten einfliessen, ohne sich dem westlichen Geschmack anzubiedern. Vier längere Instrumentals und das live in Ramallah mit Samirs Vocals aufgenommene "Ahwak" bietet diese erste Cd der Künstler als Trio. Sehr empfehlenswert für das Jahresende. An ode to the oud...
     

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     The Mothers - Township Sessions
     
     Mr. Bongo Recordings  
     
     
    The Philani Mothers, ein 1986 gegründeter Chor der gleichnamigen wohltätigen Gesundheitsorganisation, nahm zwei Jahre später in Xhosa gesungene Cassette mit ‘Lyrical Health Messages’, die jetzt von Nitin Sawhney, Kid Loco, Faze Action, Kalahari Surfers und anderen geremixt wurden. Die Einnahmen des vom Londoner Produzenten Peter Raeburn, initiierten Projekts kommen der Organisation und ihren aktuellen Projekten zur Verbesserung der Lage in den Townships von Capetown zugute. Cross-cultural fusion of music, education and awareness...
    Play Tracks 4, 6, 10. www.mrbongo.com
     

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     Bukky Leo & Black Egypt - Afrobeat Visions
     
     Mr. Bongo Recordings
     
     
     
    Zweiter Mr. Bongo-Wurf ist Bukky Leo, Saxophonist aus Lagos, Nigeria ist eine Tony-Allen Entdeckung. In dessen Gefolge und bei Fela Kuti erwarb er Live- und Studio-Routine, bevor es ihn in den 80ern nach London verschlug, er Teil der dortigen Acid-Jazz-Szene wurde und später seine Live-Formation "The Source" gründete. Seit den 90ern mit Lebensmittelpunkt in Ägypten, ist Leo mit seiner aktuellen Gruppe Black Egypt als Afrobeat-Grösse etabliert und als Saxophonist immer wieder mit den African Jazz All Stars und Tony Allen's Big Band on the road. Das Ergebnis der Kollaboration mit Produzent Ben Mitchell (Tery Callier u.a.) ist die vorliegende Platte, die in 1 1/2 jähriger Arbeit entstand und sich in je eine Hälfte (Acid)Jazz - und Afrobeat-Tracks aufteilt. www.mrbongo.com
     

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     Burhan Öcal - New Dream
     
     Doublemoon
     
     
     
    Der türkische Percussion-Meister lädt zur Teilnahme an seinem neuen musikalischen Traum - eine Reise in die kleinasiatische Klangwelt. Öçal, der schon international mit Künstlern wie Joe Zawinul oder Trilok Gurtu arbeitete, nimmt sich hier als Instrumentalist sehr zurück und wird mehr als nur unterstützt vom Violinisten Vokan Gumuslu, (auf drei Tracks) der Stimme der Sängerin Emel Sayin und den Electro-Beats des Franko-Tunesiers Smadj. Hier liegt das Problem der Platte -die Krem-Pa-Ensemble-Streicherbreitwände aus der ottomanischen, klassischen Musik der Türkei sind zwar beeindruckend, der traditionell gefärbte Gesang geht zuweilen jedoch bis an die Nervgrenze und wird auch noch auf fast allen Tracks mit allzu einförmigen modernen Programm-Beats übergossen. Das Zusammenspiel der Kräfte funktioniert und groovt leider nur auf Track 4 der CD - ein eingeschränktes Vergnügen.
     

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     La Papa Verde - Officialmente I Legal
     
     Funkhaus Europa / Galileo MC
     
     
     
    Vor drei Jahren schwappte die Mestizo-Welle auch nach Köln, wo ein Chilene, ein Mexikaner, ein Kolumbianer und vier deutsche Musiker sich trafen und La Papa Verde gündeten ("die grüne Kartoffel" - Mehr zur p.c.-Bandphilosophie der Globalisierungskritiker auf der band-Website: www.lapapaverde.de). Cumbia und Punk, Ska und Rock - und mittendrin das Wandervogel-Liederbuch der Kölner Edelweißpiraten. Das Debüt Album „Oficialmente i Legal" datiert zwar schon aus dem Frühsommer diesen Jahres, erhielt Ende September durch einen Beitrag auf dem Trikont-Sampler "Mestizo Music-Rebelion en America Latina", der Rock-Cumbia "La Paloma de la Paz", aber neue Aktualität. Mit einem weiteren Track, dem Opener "Bombones de Amor" waren die Kölner auch in der Auswahl für die gerade exclusiv für Missio veröffentlichte Cinesoundz-CD "Rhythm of Peace" vorgesehen. Auf Cd-Länge gibt es noch vereinzelte Schwachpunkte, manchmal klingt Vieles einen Tick zu brav - aber nur weiter, die starke Konkurrenz schläft nicht. Play Tracks 1,4,5.
     

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     Boban Markovic Orchestar feat. Marko Markovic - The Promise
    Frank London´s Klezmer Brass Allstars - Carnival Consiracy
     
     Piranha / Indigo
     
     
     
    Piranha mit zweimal für das Label typischer Blas-Musik osteuropäischer Prägung. Boban Markovic, der serbische "King of Gypsy Brass", auch aus Kusturicas "Underground" bekannt, lässt auf seinem dritten erstmals komplett im Studio eingespielten Album „The Promise“ seinen erst 17jährigen Sohn Marko als Solisten ins musikalische Rampenlicht des Orchesters treten, der an Flügelhorn, Trompete und Kavalflöte (und mit zwei Kompositionen) gleich eindrucksvolle Fähigkeiten demonstriert. Produziert von Ben Mandelson aka Hijaz Mustapha, einem der früheren 3 Mustapha 3, die die Anfänge der rürigen Berliner Label- und Agentur-Company mitgeprägt haben. Mandelson also wacht über die die Fusion von Klängen der jahrhundertealten Roma-Musiktradition mit ottomanischen Militärkapellen-Motiven, westlichem Jazz, Funk und einem Schuss Latin.

    Carnival, Klezmer Brass Allstar style: Frank London versammelte in New York um seinen Bandkern von 10 Leuten insgesamt mehr als 40 Musiker aus 8 Ländern & 4 Kontinenten um seine jüdischen, auf jiddisch, spanisch, ukrainisch und weiteren Dialekten gesungenen Upbeat-Weisen einzuspielen. - The ultimate Jewish conspiracy oder Breitwand-Karnevals-Klezmer, in kleineren Dosen als auf Albumlänge und mitllerer Lautsärke durchaus stimmungsvoll. Aber bei den Liner-Notes und den Booklet-Illustrationen von Richard Kenigsman steigen wir spätestens aus. Balkan & Blechfreunde aber werden zweimal laut jubeln.
     

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     Golden Afrique Vol. 1 & 2
     
     Various Artists - Network Medien
     
     
     


    Das deutsche Weltmusiklabel Network Medien, Einigen vielleicht durch seinen exclusiv von 2001 vertriebenen Longbox-Labelsampler "Emociones" oder die "Desert Blues"-Sahara-Compilations ein Begriff, präsentiert mit den beiden ebenfalls im auffälligen Hochformat produzierten Doppel-Cds "Golden Afrique" seine beiden bisherigen Flaggschiffe.

    Volume 1 widmet sich klassischen Aufnahmen aus den Jahren 1971 bis 1983 aus Westafrika, während sich der zweite Teil ausschließlich der Region Kongo widmet, wobei der zeitliche Rahmen diesmal auch frühere Aufnahmen ab 1956 einbezieht. Jeweils dreisprachig ausgelegt, bieten die 24-seitigen Booklets reichhaltige Texte zu den einzelnen Aufnahmen sowie viele Abbildungen der Original-Cover, dankenswerterweise schafft die Ausstattung also Platz für diesen oft vernachlässigten reizvollen Aspekt solcher Retrospektiven.

    Fast noch interessanter als der hochgelobte erste Teil der vor allem Entdeckungen aus den musikalisch mittlerweile bei aller Vielfalt schon erschlossenen Territorien Mali, Senegal, Gambia, Cote d´Ivoire, (aber auch Guinea, Guinea-Bissau, Tschad & Togo) und frühe Highlights von Stars wie
    Youssou N´Dour, Salif Keita oder sogar Miriam Makeba (im Exil in Guinea) präsentiert, ist das brandneue Kongo-Doppel ausgefallen.

    Von kongolesischer Rumba bis zu den Anfängen von Soukous, des Highlife-Rivalen in Sachen afrikanische Tanzmusik, spannt sich der Bogen bei der Retro-Tour durch die leidgeprüfte und dennoch musikalisch so reichen Region. Manu Dibango ist noch der bekannteste hier vertretene Künstler, während Namen wie Tabu Ley Rochereau, Franco & OK Jazz, Sam Mangwana, Docteur Nico, Nyboma und viele andere nur Spezialisten bereits bekannt waren.

    Diverse bisher unveröffentlichte Tracks ergänzen diese wunderbaren Soundtracks afrikanischen Lebens aus der Zeit des Aufbruchs vieler Staaten des Kontinents in die oft schwierige Unabhängigkeit.
    Retro-Africa Galore - hoher Suchtfaktor.
     

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     African Music for Children / Madagascar / Brazil: Rio de Janeiro
     
     Various Artists - Rough Guides / World Music Network / Edel
     
     
     Auf die durchweg sehr empfehlenswerte Rough Guide Serie vom World Music Network sei zum Jahresende hier erneut hingewiesen, mit drei exemplarischen Portalen in faszinierende musikalische Welten :
    Ein besonderes Highlight stellt die aus einer Umfrage bei mehr als 26 englischen Schulen unter 5-11-Jährigen
    entstandene Kopplung "African Music For Children", die gleich mit dem wunderbar swingenden Track "Tounga" von Issa Bagayogo eröffnet wird, mit Ricardo Lemyo, Mory Kanté, Tony Allen, den u.a. von unserer "Rhythm of Peace" Cd bekannten X-Plastaz und anderen wunderbar vielseitig durchgroovt und uns eine erste Begegnung mit dem "Ayssianian Elvis" oder "Ethiopian James Brown" Alèmayèhu Eshèté beschert hat. Kinder an die Macht!
    Eine Entdeckung ist auch die Musikszene von Madagascar, einem trotz des farbigen Insel-Images ärmsten Länder Afrikas. Von Tanzrhythmen, Hochland-Folklore, Songwriter- bis zu ausproduzierten World-Pop-Klängen reicht die Palette inclusive einer wohl der Lage im Indischen Ozean zu verdankenden Vielfalt arabischer, persischer, chinesischer, indischer und europäischer Einflüsse. Weiteres Stöbern in den Schätzen Madagascars ausdrücklich angeraten. Brasilien musste im Rahmen der Serie naturgemäß in diverse Subszenen untergliedert werden und die der Cidade Maravilhosa gewidmete CD weckt mit ihrer farbenprächtigen Vielfalt zwischen Samba-Stilen, Choro, Bossa Nova, Funk und Carioca sofort Lust auf Reise und näheres Kennenlernen - sicher ganz im Sinne der Macher : Abschließend sei Rough Guide-Chef Ellingham zur erfolgreichen Diversifikation vom Travel-Buch- in den Musik-Sektor zitiert: "For twelve years, we did nothing but travel guides. In those guides, we always have included thoughtful essays on a variety of topics...From those essays on music grew our first non-travel project, The Rough Guide to World Music. That was such a success that we saw we could apply our unique Rough Guide perspective to any number of categories, to music and much more. Our mission, no matter what kind of book or CD, is to demystify, entertain, and enlighten."
     
     
     

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     jazz :  
     Our New Orleans - A Benefit Album
     
     Various Artists – Warner
     
     
     
    Schnell nach der Hurricane- & Flut-Katastrophe von New Orleans hat Nonesuch mit einem einzigartigen Benefit-Sampler aus der betroffenen Musiker-Community angemessen reagiert. Nicht nur die Kürze der Produktions-Zeit, auch die Bandbreite und Qualität der 16 Neuaufnahmen von Allen Touissant, Buckwheat Zydeco, Irma Thomas und Dr. John bis hin zu Randy Newman, der für den Schluss-Track sogar die Philharmoniker von New York und Louisiana hinter sich versammelt, sind dabei bemerkenswert. Als Produzenten agieren keine Geringeren als Joe Henry, Ry Cooder, Hal Willner u.a.. Die Liner Notes stammen von einem weiteren Produzenten, Dick Spitzer, Host der in New Orleans produzierten Radio Show "American Routes" und Pulitzer-Preisträger (und Crescent City-Anwohner) Richard Ford. All this for a good cause ! "All New Orleanians gaze at the future with trepidation and longing now". Buy that record and play tracks 1, 2, 7, 11, 14, 15 before, if you like.
     

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     Jamie Cullum - Catching Tales
     
     Universal Jazz
     
     
     
    Nach Twentysomething, Jamie Cullums Erstling, geht die Reise beim aktuellen Nachfolger in Richtung mehr

    Eigenkompositionen, lediglich 3 Coverversionen a la "I Only Have Eyes For You" sind noch enthalten. Nun stand dem 25-jährigen Live-Energiebündel und Universal-Jazz- Hoffnungsträger bei "Catching Tales" aber auch illustres Hilfspersonal zahlreich zur Seite: Stewart Levine (Simply Red), Dan the Automator (Gorillaz), Guy Chambers (Texas, Kylie Minogue), Salaam Remi (Fugees, Nas, Beenie Man) u.a. Auch die Stilpalette wurde breiter, es wird weniger gecroont, dafür aber schonmal Fühler Richtung Britpop und schwarze Musik ausgestreckt, so lässt bei "Mind Trick" Mr. Stevie Wonder deutlich grüssen. Not really Jazz anymore, aber das wird an dieser Stelle eh nicht so eng gesehen. Vielseitiges Album, dem man mehrere Durchgänge gestatten sollte. Play Tracks 2,3,6.
     

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     Young Friends - Great German Songbook
     
     ACT / Edel  
     
     
    Ja, „Mundorgel" in Jazz ? Titel & Verpackung wecken leichte Skepsis. Dann aber funktionieren Titel wie "Kauf Dir einen bunten Luftballon" und "Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen" zuerst recht gut und man hört dem Sextett um Pianist Michael Wollny mit der starken Bläsersektion Axel Schlosser, Florian Trübsbach und Johannes weiter zu bei ihrem Streifzug durch irgendwie Deutsches zwischen Mittelalterlichem und Bert Kaempfert (denn auch "Strangers in the Night" - made in Germany). In den Arrangements des Kölner Komponisten Florian Ross gilt es das meiste Ausgangsmaterial neu zu entdecken. Der Naidoo-Track ist -wie im Original- am ehesten Geschnackssache. Im Januar weitere Tourdaten... siehe www.actmusic.com
     

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     inbetween :  
     Twyla Tharp - The Catherine Wheel
     
     DVD - Warner
     
     
     
    "The Catherine Wheel" war Anfang der 80er die Broadway-Produktion der New Yorker Twyla Tharp Dance Foundation, eine verstiegene Interpretation der Geschichte der heiligen Katarina, einer Märtyrerin aus dem 4. Jahrhundert, die aufs Rad geflochten und dem Folterinstrument seitdem seinen Namen gab. Auf der jetzt auch hierzulande veröffentlichten NTSC-DVD findet sich die von der Choreographin selbst für das Fernsehen umgeschriebene bei Kritikern mindestens ebenso erfolgreiche Version - mit einer computergenerierten Figur, Schattenspielen und Außenaufnahmen, ergänzt von einer Interview-Sektion mit Tänzerinnen & Tänzern sowie der wie aus einem Woody Allen-Film entsprungenen prototypischen New Yorker Künstlerin Tharp. Zuzeiten war der Originalscore von David Byrne, dem damaligen Sänger & Komponisten der stilbildenden Talking Heads das Zugpferd für nicht unerhebliche Verkäufe einer modernen Balletmusik, die der Produktion in ihren besten, an Byrnes Zusammenarbeit mit Brian Eno erinnernden Momenten, mit distinguiertem Funk und Vokalsamples Retro-Glanz verleihen.
     

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     Radio Russendisko
     
     Various Artists - Russendisko Records
     
     
     
    Wladimir Kaminer und Yuriy Gurzhy präsentieren 'Radio Russendisko' und nehmen gleichzeitig auf ihrem eigenem Label die Geschicke ganz in die eigenen Hände. Mit einem im Vergleich zu den bisherigen Compilations auf Trikont neuen Format: halb Hörbuch, halb Musik-CD. Neben fünf unveröffentlichten Kurzgeschichten von Kaminer werden exklusive Musikproduktionen wie der "Rote Mercedes" ("Those Were the Days" meets Hauptstadtkombos wie Seeed), kurzweilige Enthüllungen zu Kunstrussen wie Ivan Rebroff, kosmischen Aufnahmegeräten, dem 'Rasputin'/Boney M-Phänomen und Russen auf dem Mars geboten. Da der gröbste Hype eigentlich durch ist und vieles an der Klischeereiterei auch noch putzig bleibt, wenn man sich an Kaminers russischdeutsch gewöhnt hat, sei diesem rührigen Team seine Nische gegönnt. Russendisko for sale, Slips mit rotem Stern gibts auch schon - www.russendisko.de
     

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     Sylvain Chaveau & Ensemble Nocturne - Down To The Bone
     
     DSA/ Cargo Records  
     
     
    (Noch) ein Depeche-Mode -Tribute, diesmal als reduzierte Kammermusik :Kontrabass, Klavier, Streicher, wenig Elektronik. Funktioniert, denn die Melancholie der markanten Melodieführung ist nun mal stets eins der Markenzeichen der Band gewesen. Interessante Trackauswahl. Passend auch der Relase im dunklen deutschen November - in dem auch David Sylvian oft veröffentlicht, in dessen Stimmlage Sylvain (ob wohl auch der Vorname Kalkül und Referenz ist?) Chaveau wildert - offensichtlich bis zur Plagiatsreife. Da ist es gar nicht mehr so überraschend, daß Sylvain Chaveau kein klassisch ausgebildeter Musiker ist und offenbar weder Noten lesen noch schreiben kann - eher ein intuitiv arbeitendes Talent, so einer hat im Frankreich nach Yann Tiersen beste Chancen. Debussy, Ravel, Musique Concrete sind weitere Einflüsse, die auf seinen bisherigen vier Alben schon durchscheinen. Mal sehen, was der Reduktionskünstler als nächstes Sujet wählt. www.dsa-wave.com
     

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     Hannes Wader – Jahr Für Jahr
    Liederjahn - Spielen Sie auch Gitarre?
     
     Verlag "pläne" GmbH / ARIS
     
     
     
    14 Songs aus den letzten 10 Jahren, sowie eine 1972er Live-Version des "Tankerkönig" aus dem Berliner "Go-In" - Anlass für diese Rückschau-Cd : Hannes Wader, das deutsche Liedermacher-Monument, hat gerade wieder einmal ausführlich die Hallen der Republik bespielt. Interpretationen von Bellmann- und Schubert-Liedern, Kollaborationen mit Reinhard Mey,Werner Lämmerhirt, Klaus Hoffmann, Konstantin Wecker, Ralf Illenberger, Eberhard Weber und anderen und Waders "Stellungnahme" zur grotesken Vereinnahmung einiger seiner Lieder durch Neonazis. Alle Texte sind im Booklet abgedruckt und vielleicht erreicht der engagierte Altmeister mit der markanten Stimme dergestalt auch den einen oder anderen neuen Fan, die kommunalen Mediatheken bieten ja Einiges mehr aus seinem Oeuvre zum Entdecken oder Wiederhören.


    Durch Todesfälle und anderen Unbill personell wieder einmal verändert präsentiert das altgediente Kleinkunst-Trio Liederjan auch auf der aktuellen Cd Selbstgeschriebenes und Traditionelles. Jörg Ermisch hat nun Hanne Balzer und Klaus Irmscher an seiner Seite. Aufgrund einer vom Empfang bei der Queen überlieferten Clapton-Anekdote wird diesmal nicht nur im Album-Titel (neben allerlei Geblasenem) Saiteninstrumenten mehr Raum gegeben. Von Platt bis "Phantom of the Opera"-Zitat & Kölsch - Liederjan ist wieder unterwegs, die Fangemeinde wirds freuen. www.liederjan.de
     

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     classical & x-mas-special :  
     Match Point
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Milan / Warner
     
     
     
    Woody Allen hat seinen aktuellen, meisterhaft inszenierten und besetzten Thriller mit italienisch gesungener Opernmusik von Verdi, Rossini, Donizetti, Bizet und Antonio Carlos Gomez unterlegt, dem kultivierten Setting in der Londoner Upper Class gemäß, in die sich Jonathan Rhys Meyers als ehemaliger Tennisprofi (Chris Wiltons Vorhand dürfte eine der wenigen Schwächen des Films sein) hineinmanövriert. Seinem packenden äußeren Auf- und innerem Abstieg, der u.a. Scarlett Johansson als Opfer zurücklässt, folgt man bis zum Schluss mit Spannung - und wie oft krankt es im Genre genau an einer guten Auflösung. In dieses außergwöhnliche Kinoereignis beamt man sich gern anhand historischer Caruso-Aufnahmen und anderer Preziosen zurück - und hier der Wink mit dem Zaunpfahl : Kinokarte und Soundtrack geben ein wunderbares Geschenk ab.
     

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     Manderlay (& Dogville)
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Milan / Warner  
     
     
    Die Kürze der von Joachim Holbek für Lars von Triers ersten und zweiten Film der Amerika-Trilogie arrangierten Auszüge aus Barock-Kompositionen von Vivaldi, Händel, Albinioni und Pergolesi haben einen Soundtrack erst nach "Manderlay" möglich gemacht. Eingespielt wurde vom English Concert Orchestra unte der Leitung von Allan Wilson. Auf Dialogstellen aus den theaternah inszenierten Produktionen wird komplett verzichtet, was schade ist.Komplettiert wird die Cd dagegen vom Abspanntrack von Dogville, Bowies "Young Americans", das den Release dann zumindest auf LP-Länge hieft. Eher fraglich ist derzeit, ob es im Rahmen dieses Konzepts beim unberechenbaren Genie von Trier überhaupt für den dritten Teil und weitere Filmmusik auf CD dazu reichen wird.
     

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     West-Eastern Divan Orchestra/Daniel Barenboim - Live In Ramallah  
     EuroArts / Warner Classics
     
     
     
    Dirigent Daniel Barenboim setzt sich aktiv für die Versöhnung zwischen Israel und seinen palästinensischen und arabischen Nachbarn ein. Für dieses Engagement jüngst Echo-prämiert wurde auch das von ihm angeführte Projekt, das West-Eastern Divan Orchestra, in dem junge Musikerinnen und Musiker aus Israel, Palästina und arabischen Nachbarstaaten spielen. Seither findet das West-Eastern Divan Orchestra jedes Jahr zu intensiven Proben und Tourneen durch Europa und die USA zusammen. Am 21. August 2005 gab das gemischte Orchester ein historisches Konzert in Ramallah (Palästina), wo junge Israelis und Araber Beethovens fünfte Sinfonie und die Sinfonia Concertante KV 297b von W.A.Mozart für ein Publikum begeisterter Palästinenser aufführten, Zugabe der "Nimrod" aus den Enigma-variationen von Elgar. Musik für den Frieden - im Brennpunkt. Guardian, SZ u.a. waren voll des Lobes anhand des außergewöhnlichen Ereignisses, das auch auf ARTE ausgestrahlt wurde, aber weniger Zuschauer als erhofft erreichte. Nun wird CD und auch eine DVD nachgeschoben. Arguably the classical concert of the year.
     

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     Giora Feidman / Matthias Eisenberg - Live At St. Severin
     
     Verlag "pläne"
     
     

    Auch so eine religionsübergreifende Integrationsfigur ist der virtuose Giora Feidman, der gerade auf dem Weltjugendtag mit Papstes Segen musizieren durfte. Klarinettist Feidman und Organist Matthias Eisenberg auf diesem Live-Mitschnitt aus der St. Severin-Kirche als sich ergänzendes Künstlerpaar. Jüdische Folklore-Klänge und christliche Kirchenkompositionen werden nebeneinandergestellt, in der Mitte der Cd findet sich gar mit "Nobody Knows The Trouble I´ve Seen" ein Blues. Dabei funktionieren die behutsameren Begleitungen auf der Orgel besser, als wenn Eisenberg von
    der Leine gelassen wird - mögen Fans des Instruments und sakraler Klänge auch widersprechen.
     

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     Slovak Radio Symphony Orchestra/Ivan Anguelov - Antonin Dvorak : Symphony No.9/Bohemian Suite
     
     Oehms Classics
     
     
     
    Dies ist nicht einfach nur eine der unzähligen Versionen von Antonín Dvoráks poulärster Sinfonie, denn Gesamteinspielungen der Sinfonien des Komponisten gibt es wesentlich weniger. Dies ist quasi die "Single-Auskoppelung" aus der ambitionierten Gesamt-Produktion des Slovak Radio Symphony Orchestra unter dem Bulgaren Ivan Anguélov (OehmsClassics OC 376), die u.a. in der Fachzeitschrift Fono Forum hoch gelobt wurde. Das in Bratislava ansässige Orchester hat sich in seiner 75-jährigen Geschichte zuletzt u.a. öfter als preisgünstige Filmmusik-Adresse empfohlen. In der Tat macht es über weite Strecken erneut Vergnügen der seelenvollen Aufnahme, hier kombiniert mit Dvoraks Böhmischer Suite op. 39 (mit ihrem ebenfalls recht bekannten Part ab Minute 2 des Preludiums), zuzuhören, eine kurze Irritation an sensibler Stelle nach dreieinhalb im Largo vielleicht ausgenommen. Mehr zum Dirigenten unter www.ivananguelov.com
     

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     audiobook :  
     
     Der Weiße Neger Wumbaba  
     Axel Hacke - gelesen vom Autor – HörKunst bei Kunstmann
     
     
     
    rKinder sind professionelle Verhörer – aber auch Erwachsenen spielen Liedtexte immer wieder erhebliche, teils absurde, teils poetisches Eigenleben entfaltende Streiche. Für den Münchner Autoren Axel Hacke ist dieses Phänomen mittlerweile willkommener Stofflieferant, denn die vielfältigen Raktionen auf seine beliebte SZ-Magazin-Kolumne "Das Beste aus meinem Leben" sind ein Selbstläufer. „Der Verhörende schafft sich gewissermaßen aus der Unverständlichkeit der Welt heraus einen eigenen Kosmos, ein Beweis für die kindlich-dichterische Kraft, die vielen von uns innewohnt, ohne dass wir eigentlich etwas von ihr ahnen“. Aus dem gleichnamigen Buch liest der Autor recht gleichförmig auf dieser Live-CD, die im Booklet auch mit einigen Original-Illustrationen von Michael Sowa aufwartet.
    Titelgebend : eine Stelle aus "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius, aus „und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar“ das Gehirn eines Musikenthusiasten „und aus den Wiesen steiget / der weiße Neger Wumbaba“ machte...und für den, der international weiter(ver)hören möchte noch ein spezieller weblink : kissthisguy.com - Welcome to The Archive of Misheard Lyrics...
     

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     Tormenta Jobarteh - Taling Taling
     
     BibiAfrica
     
     
     
    Der in München aufgewachsene Musiker Tormenta Jobarteh, der ab seiner Zeit in Gambia als wohl einziger weisser nichtafrikanischer Griot die Harfenlaute Kora und Mandinka-Gesang beherrscht, ist nicht nur Bandleader des World Music Ensembles Jobarteh Kunda. Weiterer Bestandteil der Mande-Kultur ist das Geschichtenerzählen, das Jobarteh nun ebenfalls in deutscher Version -und bereits preisgekrönt- praktiziert. "Taling Taling", das mit einigen Bandkollegen und vor allem Humphrey Cairo als Erzähler 2004 in München aufgenommene Musikhörspiel nicht nur für Kinder entfaltet charmante Wirkung, besonders in der Rückschau auf einen der empfehlenswerten Live-Auftritte des Duos Jobarteh & Cairo, die immer auch das Publikum aktiv einbeziehen. Aktuelle Konzert- und Erzähler-Termine auf
    der Künstlerwebsite: www.jobarteh-kunda.de
     

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     Vampirric - Die Unheimlichsten Vampirgeschichten
     
     LPL / Lübbe Audio
     
     

    Wieder mal bewährte LPL-Hörbuch-Gänsehaut : Sechs Vampir-Stories von Thomas Ligotti, Guy de Maupassant, Karl Hans Strobl, Horacio Quiroga, Leonhard Stein und Amelia Reynolds Long, vom Alien-Schöpfer HR Giger, der auch wieder die Intros im Stil eines irren Wissenschaftlers spricht, ausgewählt und nun auf 4 Cds in ansprechenderer Verpackung als die Einzel-Cds als Collector´s Box zusammengefasst. Highlight unter viel solider Synchronsprecherarbeit wohl Torsten Michaelis´ Lesung von Guy de Maupassants "Der Horla".

    www.lpl.de
     

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     H.P. Lovecraft - Der Flüsterer Im Dunkeln
     
     LPL / Lübbe Audio
     
     
     
    Mit den vorliegenden vier Cds wird die schwarze H.P. Lovecraft-Hörbuch-Serie bei LPL (Der Cthulu-Mythos u.a.) fortgesetzt. Über die ersten drei erstreckt sich der briefliche Austausch zwischen Erzähler David Nathan (Synchronsprecher von Johnny Depp & Christian Bale) und Thorsten Michaelis (u.a. Wesley Snipes) als seinem Widerpart Mr. Akeley, auf der vierten gibt es als Bonusprogramm die von Ex-Tagesschau-Sprecherin gelesene persönliche Erinnerung der Herausgeberin Muriel E. Eddy an den Phantastik-Autoren und die freigestellte Synthie-Musik der bisherigen Serienteile von Cutter & Komponist Andy Matern.

    www.lpl.de
     

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     x-mas special :  
     Snow 3
     
     Various Artists – USM / Universal
     
     
     
    Der erste von drei Tips zum Fest ist die dritte Folge der "Snow"-Qualitäts-Compilation-Serie vom eingespielten Team Kassel / Jastfelder. Die amerikanischen 60´s und 70´s sind eben ein weites Feld und geschmackvolle, distinguiert bis soulig swingende Christmas-Tunes gibt es so einige, auch diesmal wieder sind es sinnigerweise 24 fein abgestimmte Sammlerstücke, die von Institutionen wie Ella Fitzgerald, Dean Martin, Bing Crosby, aber auch von No-Names wie The Candy Store oder Geheimtipps wie Rhys O'Brien offeriert werden. Seltenes wie Nilsson "Schmilssons" Version von Randy Newmans "Snow" sind ebenfalls willkommen und kleine Schrägheiten wie „Peace at least" von The Rotary Connection in diesem Rahmen auch erlaubt. Smokey Robinson mit Motowns Funk Brothers im Rücken und The Singers Unlimited - Stilvolleres zum Geschenkeauspacken wird nicht einfach zu finden sein dieses Jahr.

     

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     A John Waters Christmas
     
     Various Artists – Silva Screen / Edel
     
     
     
    Wer´s etwas angeschrägt mag zu Weihnachten, kann mit Regisseur John Waters ("Hairspray","Pink Flamingoes" etc) in cheesy Pop & Novelty-Records stöbern und einen Blick in das in den USA ins Kraut schiessende Genre der Retro- und Oddity-Weihnachts-Kopplungen werfen. Baltimore-based wie Waters ist, eröffnet natürlich der lokale DJ-Hero "Fat Daddy" einen Reigen von den Chipmunks, bösen kleinen Gedichten von Little Cindy, "Schmaltz" diverser Couleur, Tiny Tim, Theremin-Instrumentals bis zu von Waters höchstpersönlich ersteigerten Offenbarungen wie "Santa Claus is a Black Man". Die Liner Notes machen zusätzlich Spaß : "Have a merry, rotten, scary,sexy, biracial, ludicrous, happy little christmas."  

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     Zauber der Weihnacht – Vol.1 & 2
     
     Pumpkin Pie Records / Edel
     
     
     
    Deutsche Weihnachten auf Schellack.

    Knud Wolfframs Berliner Raritäten-Label ist da die erste Adresse für zwei liebevoll gestaltete Digipacks und Liner Notes von Michael Rutschky und Wolffram selbst, die die technisch angenehm zurückhaltend bearbeiteten Aufnahmen in den historischen Kontext des rituellen Familienkults um Weihnachten einordnen.

    Der doppelte nostalgische Akustik Ausflug in Zeiten wo Musik, wenn live oder von (Schellack-)Platte gespielt noch Hauptprogramm und nicht rieselnder Hintergrund wa,r ist trotz des für heutige Hörer extrem pathetischen Vortragsstils ("Die Legende vom Tannenbaum" !) von Interesse:
    Kleine Hörstücke wechseln sich ab mit Chorgesängen und Salonorchestern, eingeleitet von "Vollgeläute", über "Weihnachtsbescherung bei Piepenbrinks" bis zu "Landwehrmanns Weihnachtstraum".

    http://www.zauber-der-weihnacht.de
     

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