reviews 27 - 6-7 - 06 - soundtrack

     
    soundtrack :

    Die Soundtrack-Sektion im Juni 06 - so heterogen wie selten...

    * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz *
    * electronica * world music * classical * audiobook * football special *

    Breakfast on Pluto
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Milan / Warner

     
     
    Cillian Murphy als transsexueller Patrick/Kitten ist natürlich die Hauptattraktion in Neil Jordans erneuter Verfilmung eines Romans von Pat McCabe "Butcher Boy". Jordan strukturiert seinen Film um die Suche nach (sexueller) Identität -neben kleinen Spielereien wie Kapitel-Einblendungen und computeranimierten Rotkehlchen- vornehmlich über die Musik: Die 60´s & 70´s Atmosphäre im UK wird über eine Vielzahl von sorgfältig ausgewählten Source-Tracks vermittelt : The Rubettes, Harry Nilsson, Patti Page, Dusty Springfield, Morris Albert, Bobby Goldsboro´s Edelschnulze "Honey" und T.Tex mit den "Children of the Revolution" sprechen zum Zuschauer/Zuhörer. Den Filmtitel liefert dabei Don Partridge mit seinem gleichnamigen Track von 1968. Gavin Friday steuert zwei originär für den Film eingespielte Tracks bei, darunter das von Murphy selbst gesungene Lee Hazelwood-Kleinod "Sand". Auch wenn das Drama nicht an Jordans HIts "Mona Lisa" und "Crying Game" heranreicht, dieser von ihm mitproduzierte Soundtrack ist rundum gelungen.

     

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     Tsotsi
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Milan / Warner

     
     
    Als erster Film vom schwarzen Kontinent wurde das anrührende südafrikanische Gangsterdrama "Tsotsi" mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Sein Musik-Background führt den Hörer durch die urbane Musikkultur Südafrikas und mit Kwaito-Stars aus den Townships Johannesburgs zusammen, die bereits von Jay Rutledges verdienstvoller Trikont-Kopplung "Mzansi Music" ein Begriff sind, so Mafikizolo, Bongo Maffin und Zola. Letzterer, aka Bonginkosi Dlamini durch seine Rolle als Gangsta 'Papa Action' in der revolutionären TV-Serie "Yizo Yizo" in Südafrika bereits ein Star, prägt mit allein acht Tracks auch den nun von Milan veröffentlichten Soundtrack, ergänzt von fünf atmosphärischen Score-Tracks des Duos Mark Kilian & Paul Hepker, geschrieben für die schöne Lead-Stimme von Vusi Mahlasela.

     

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     The Da Vinci Code (Sakrileg)
     
     Original Soundtrack – Composed by Hans Zimmer - Decca / Universal

     
     
    Die überlange, relativ enttäuschende Verfilmung des Bestsellers von Dan Brown
    vermag als von Hans Zimmer und Gefolge inszenierter 100-Mann-Orchester plus Chor (und ein paar Computer)-Score schon eher zu überzeugen. Das aufwendige Werk lässt sich (ggf zur Lektüre...) durchhören und schafft besonders in den angemessen dosierten Chorpassagen eine dem Sakral-Thriller angemessene Atmosphäre. Zu pompös wird es selten. Regisseur Ron Howard, auch als Executive Producer des Soundtracks genannt (was in USA mehrerlei Bedeutung haben kann), lobt im Booklet den vor allem von Richard Harvey und Nick Glennie-Smith unterstützten Oscar-Preisträger naturgemäß als "great German artist" und stellt den oft schmerzhaften, von Umstellungen und Änderungen geprägten Entstehungsprozeß eines derart umfangreichen Scores heraus.
     

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     The Omen
     
     Original Soundtrack – Composed by Marco Beltrami - Varese Sarabande / Rough Trade

     
     
    Okult-Thriller haben Konjunktur - Seite an Seite mit dem Da Vinci-Sakrileg in den Kinocharts diese solide Neuauflage des in den 70ern in Serie gegangenen Diabolo-Schockers, die alleine etwas an der Vorhersehbarkeit des unheimlichen Geschehens krankt. Marco Beltramis, immerhin in den Londoner Abbey Road Studios mit Unetrstützung der Metro Voices aufgenommener Orchesterscore, begleitet die Story solide, ohne zu überraschen oder aus dem Schatten bekannter Errungenschaften zu treten. Geschichtsbewusst wird das Album denn auch dem unlängst verstorbenen Großmeister Jerry Goldsmith gewidmet, der 1976 den Oscar für seinen Score zum Original gewonnen hatte.

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    Angel A
     
     Original Soundtrack – Music by Anja Garbarek - EuropaCorp / EMI

     
     
    Das Frauenbild des Luc Besson dürfte hinlänglich aus seinen früheren Arbeiten bekannt sein. Auf den diesmal von Rie Rasmussen verkörperten stromlinienförmigen Model-Engel der neuesten Schwarz-Weiß-Parabel "Angel A" blickt man daher etwas ermüdet. Technisch nicht uninteressant (Farbenfilter etc), die Story zu vorhersehbar, musikalisch annehmbar könnte ein kurzes Fazit lauten, denn für die Tonspur schickt Besson Anja Garbarek und eine hochkarätige Band um Ihren Vater und Steve Jansen ins Rennen. Die Tochter des bekannten norwegischen Jazz-Saxophonisten Jan Garbarek, steht damit, kurz nach ihrem vierten Soloalbum "Briefly Shaking" mit dem Soundtrack zu Luc Bessons "Angel A", erneut im Neuheiten-Regal, wobei es nur eine Track-Überschneidung gibt: "Can I Keep Him". Neben ihren 14 Tracks werden noch vier weitere Songs geboten, darunter Radar mit der Retro-Exotica-Nummer "Crossroads".
     

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     Iberia
     
     Original Soundtrack – Albeniz/Banos - Deutsche Grammophon / Universal

     
     
    Das Musical "Iberia", durch die Arbeit des spanischen Komponisten Isaac Albéniz (1860-1909) inspiriert, bietet neben dessen, von Roque Banos und seinem Ensemble adaptierter und arrangierter Musik auf dieser Soundtrack-Doppel CD zu Carlos Sauras Filmversion insbesondere Beiträge der Pianistin Rosa Torres-Pardo. Die Bilder scheinen dabei ganz dem Rhythmus der Musik zu folgen, ohne wie so oft im Kino zu dominieren und die Richtung vorzugeben. Die Kamera folgt auch den Proben bis hin zum Auftritt der Künstler. Erstklassige Tänzer und Choreographen wie Sara Baras, Antonio Canales, José Antonio, Aida Gómez und Patrick De Bana. sowie die Musiker Manolo Sanlúcar, Gerardo Núñez und José Antonio Rodríguez (Gitarre), die Pianisten Rosa Torres Pardo und Chano Domínguez, der Flamenco-Jazz-Star Jorge Pardo sowie der großartige Sänger Enrique Morente und seine außergewöhnliche Tochter Estrella Morente sind mit von der Partie.

     

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     Curious George (Coco, der neugierige Affe)
     
     Original Soundtrack – Songs by Jack Johnson - Universal

     
     


    Ein entwürdigendes Gezerre um ein einziges Rezensionsexemplar des Soundtracks zu diesem munteren Kinder-Zeichentrick-Film bleibt neben dem Filmeindruck bei uns leider hängen. Jack Johnsons entspannt-beiläufige Songs wurden aufgrund des jüngst immensen Erfolgs des Songwriter-Surfers bereits weit im Vorfeld des Filmstarts veröffentlicht und waren, als Coco der neugierige Affe schließlich auch auf deutschen Leinwänden mit seinen wortwörtlich bunten Streichen am Start war, für die Major-Promo-Maschine als Charts-Titel schon kein Thema mehr. Auch die zuständige Film-Promotion hat sich in dieser Hinsicht wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, Beispiel für die oft arg verbesserungsfähige Zusammenarbeit zwischen Film- und Musik-Verantwortlichen.

     

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     X-Men - The Last Stand
     
     Original Soundtrack – Composed by John Powell - Varese Sarabande / Rough Trade

     
     

    Nun also zum dritten Male die Superhelden-Riege der X-Men (& Women) im Anflug auf die deutschen Multiplex-Sääle. Angesichts des Comic-Feuerwerks auf der Leinwand, auch wenn dem diesmal mehrmals die Luft ausgeht, ist es bei einem typischen Varese Orchester Action Score fast unerheblich, was ein John Powell sich dazu einfallen lässt, allzu unkonventionell darf es bei dieser Art Film unter den Augen strenger Hollywood-Produzenten eh nicht ausfallen. Tut es hier auch nicht.

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     Mohabattein
     
     Original Soundtrack - Music by Jatin Lalit - Saregama / Peacelounge

     
     
    Eine Vielzahl der jüngst auch bei uns als Folge diverser Fernsehausstrahlungen populären Soundtracks zu indischer Unterhaltungsware ist über einen Deal des Frankfurter Peacelounge Labels mit Saregama India in Deutschland offiziell erhältlich. Die Konkurrenz sowohl mit dem unreflektierten Ausstoß der Bonner Normal-Truppe als auch mit unschlagbar günstig ausgepreisten, wenn auch qualitativ oft zurückhängenden indischen Direktimporten ist dabei vorprogrammiert. Ausstattungstechnisch versucht man beim Booklet für "Denn meine Liebe ist unsterblich, wie "Mohabattein" aus dem Jahr 2000 in der RTL II-Redaktion exquisit getitelt wurde, mit deutscher Übersetzung ausführlicher Texte und Infos zu Story, Soundtrack und den einzelnen Songs Mehrwert auf der Rückseite des MIni-Faltposters zu bieten. So könnte dies auch gelingen.

    Koi...Mil Gaya
    OST - Music by Rajesh Roshan - Saregama / Peacelounge

    Bei "Koi...Mil Gaya" begnügt man sich dagegen mit einigen indischen Text-Auszügen und dem Nachdruck des Original-Einlegers. Man lässt die (Mainstream-) Musik von Rajesh Rohan sprechen - 4 Bonus-Tracks (2 vom gleichen Komponisten) und ein Sticker mit dem deutschen RTL II-Titel "Sternenkind" müssen da ausreichen, um sich von den oft im Doppelpack auf einer (zuweilen mp3) CD oder DVD beim Asia-Shop um die Ecke angebotenen "made in India"-Artikeln abzuheben

    One 2 Ka 4...(Der Babysitter Cop)
    OST - Music by A.R. Ramahn - Saregama / Peacelounge

    A. R. Ramahn ist der derzeit profilierteste indische Filmmusik-Komponist, der über Insider-Kreise hinaus Bekanntheit erlangt hat. Im Team mit der Bollywood-Allzweckwaffe Shah Ruk Khan als "Baysitter-Cop" RTL-II-Ausstrahlung zur besten Sendezeit ist auch weniger aufregenden Ramahn-Konfektions-Arbeiten wie "One 2 Ka 4" Aufmerksamkeit garantiert. Daß der Komponist zu Einfülsamerem fähig ist, hat er zum Beispiel mit seiner Musik zu Deepa Mechta´s "Fire" bewiesen, einer der ersten, noch für Colosseum Schallplatten in Deutschland realisierten, Cinesoundz-Veröffentlichungen - siehe Katalog 1997.


    Französisch Für Anfänger
    Original Soundtrack - Various Artists - Königskinder / SPV

    Ganz muntere Song-Kopplung zur Teenie-Komödie aus heimischer Produktion um einen deutsch-französischen Schüleraustausch. Intro/Outro vom Komponisten der Filmmusik, Philipp F. Kölmel, dann geben sich Wir SInd Helden, 2 Raumwohnung, Urban Delights, Stereo Total, Maximo Park etc musikalisch die Klinke in die Hand. Gleich dreimal am Start: Elke Brauweiler von vom Duo zur Soloveranstaltung geschrumpften Paula mit französischen Versionen von Pop-Klassikern à la "Champs Elysees" (Joe Dassin), "Porque Te Vas" und "Laisser Tomber Les Filles". Geht in Ordnung, in diesem Genre wurde schon weit uninspirierter zusammengekoppelt.
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    Shaggy Dog
    Original Soundtrack - Composed by Alan Menken - Hollywood / EMI

    Beim Remake der Familienkomödie mit Tim Allen ist natürlich Disney-Konfektionsware herausgekommen. Immerhin hat man auf dem Soundtrack neben 11 Score-Tracks von Alan Menken auch einige angloamerikanische Hunde-Schlager versammelt, neben dem zu erwartenden Radiohit "Whoof..("Who Let The Dogs Out"ist dagegen nicht dabei)und ähnlichem mit "Atomic Dog" von George Clinton als in diesem Zusammenhang nicht unbedingt zu erwartenden Höhepunkt. So, raise the whoof...
    http://disney.go.com/disneyrecords/soundtracks/shaggydog/index.html
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