reviews 36 12-07 catalog

    * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * x-mas *

    The McCartney Years
    Warner

    Bei allem Erfolg - Paul McCartney war stets der am meisten polarisierende Beatle, der sich zuletzt unverständlicherweise bei diversen UK-Jugendmedien anbiederte. Die Solo-Verdienste des Mannes sind nun in dieser opulent ausgesteteten 3 DVD-Box nachzuarbeiten. Rund 40 Musikvideos aus den Jahre 1970 bis 2005 können nur ein heterogenes Bild seines Schaffens mit den Wings, Duettpartnern sowie komplett solo ergeben - und die Erkenntnis, daß die optische Umsetzung per Video meist ein schneller nahendes Verfallsdatum hat als die Musik selbst. Die anderweitig dokumentierten Videos der jüngeren Alben "Driving Rain" und "Memory Almost Full" fehlen hier übrigens. Mit den recht sparsamen Kommentaren des Meisters ist dennoch für jeden, dem schonmal eine McCartney-Komposition nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist, für Unterhaltung gesorgt. Ergänzt wird das Dreier-Paket durch Konzertauftriite mit den Wings, Unplugged 1991 als Headliner beim Glastonbury-Festival 2004 und durch die Doku "Creating Chaos at Abbey Road".

    Nirvana Unplugged in New York DVD
    Universal

    Die legendäre MTV-Unplugged-Show in New York vom 18. November 1993, und zwar erstmals auf DVD und erstmals parallel in der tatsächlichen Chronologie des Sets und der damals auf MTV ausgestrahlten Reihenfolge, ergänzt um die Probenaufnahmen und diverse Kommentare von Augen- und Ohrenzeugen aus dem Publikum und innerhalb der Crew. Bild- und Soundqualität gehen in Ordnung, nur gefühlt ist es manchmal länger als 15 Jahre her, daß Kurt Cobain und damit Grunge der Lebenswille verliess - auf dem Höhepunkt. www.nirvana.com
     

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    Tony Allen - Afro Disco Beat
    Orlando Julius - Super Afro Soul
    Vampisoul / Cargo

    Zwei willkommene Doppel Cds mit feinen nigerianischen Grooves, einmal mehr aus dem Hause Vampisoul. Die erste versammelt die kompletten Solo-Aufnahmen Tony Oladipo Allens aus den Jahren 1968 bis 1979. Der auch bei uns sehr bekannte Allen war lange Jahre nicht nur Trommler, osndern auch musikalischer Direktor bei Fela Kutis stilbildender "Afrobeat"-Formation "Africa 70". Die vier Solo-Alben "Jealousy" (´75), "Progress" (´76), "No Accomodation for Lagos" (´78) und "No Discrimination" (´79) sind hier enthalten, letztere mit Allens zweiter Formation The Afro Messengers. Wo all das hinführte, wissen wir mittlerweile: "Tony Allen got me dancing." (Damon Albarn)

    Ein weiterer, bei uns dagegen fast noch unbekannter afrikanischer Musikpionier ist Orlando Julius Ekemode, der in den 60er und 70er Jahren, vom Memphis Soul beeinflusst, nigerianischen Highlife mit Jazz, Soul und Funk aufmischte. Diese zweite Zusammenstellung enthält 23 seiner Songs, darunter Julius´ erstes Album "Super Afro Soul" von 1966 (mit den Modern Aces) sowie spätere Nummern, u.a. mit den Afrosounders.
    Die Doppel-Cds enthalten ein Booklet mit ausführlichen Liner Notes von Max Reinhardt, beide gibt es auch als luxuriöse 3 x 180g Vinyl-Ausgaben .

    Dankesschreiben sind zu richten an: www.vampisoul.com


    Import Export a la Turka
    Various Artists - Trikont / Indigo

    Die umtriebige DJane Ipek Ipekcioglu vom Middle Eastern Sound System Berlin zeigt mit ihrer zweiten Zusammenstellung für Trikont Strömungen in der deutsch-türkischen Musik von den 90ern bis heute auf. Auch vor Naidoo-Blaupausen, mediokrem Rap, aserbaidschanischem Volksgut und Arabesken-Schmalz wird dabei nicht zurückgeschreckt, das Interesse galt offensichtlich weniger einem musikalischen Flow als der Präsentation der Stilvielfalt eines interkulturellen Klang-Kosmos, die mittlerweile beeindruckend ausfällt. Die beiden Sprachen wechseln im Verlauf naturgemäß, verhaken sich hier & da um dann wieder zu harmonieren. Eine Fülle von Detailinfos zu den einzelnen Tracks breiten die Liner-Notes des Essayisten Kenan Zöngör im 28-seitigen, deutsch-türkisch-englisch-sprachigen Booklet aus.

     
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    David Byrne - The Knee Plays
    Nonesuch / Warner

    Das Nonesuch Re-Issue der "Knee Plays" enthält zunächst auf Cd David Byrne´s Score zu einem Teil des " CIVIL warS"-Theater-Zyklus von Robert Wilson, ursprünglich als Pausenmusik für die gleichnamige 12-stündige Oper gedacht. Ergänzt wird Byrnes Musik auf DVD mit einer Musik-Dia-Show von über 400 Fotos von JoAnn Verburg von der original Bühnenperformance. Wer Byrne bereits als Theater-Kollaborateur, beispielsweise aus der Arbeit mit Twyla Tharp, kennt, wird sich mit den hier dominierenden Bläserklängen leichter tun als Fans von Talking Heads-Alben oder Byrnes weltmusikalisch geprägten Solo-Projekten. Mehr zur Konzeption der Theater-Zwischenstücke
    im Falt-Booklet, das kaum in das zugehörige Jewel-Case passt oder auf der extra installierten Website : www.kneeplays.com


    Led Zeppelin - Mothership
    Rhino / Warner

    Dieses "Mothership" lässt auf zwei Cds mit 24 Tracks die Karriere der wohl erfolgreichsten Hardrock-Band aller Zeiten Revue passieren. Das Teil wendet sich damit vor allem an mutmaßlich jüngere Musikliebhaber, die bislang noch keine Led-Zeppelin-Veröffentlichungen im Regal stehen haben, seltenes Bonusmaterial fehlt völlig. Die Doppel-CD enthält bei einer Spielzeit von 136 Minuten Klassiker aus allen regulären Studioalben der Briten wie "Dazed And Confused", "Black Dog", "Whole Lotta Love", "Immigrant Song", "Stairway To Heaven" und "Kashmir", aber auch "Achilles Last Stand" oder "D´yer Mak´er" in remasterten Versionen. Für Vinyl-Liebhaber gibt es parallel eine aufwendige Vierfach-LP-Version. Atlantisch, darauf ein Luftgitarrensolo.


    Concert for Diana 2 DVD
    Various Artists - Warner

    Rechtzeitig zum Fest steht auch das Doppel-DVD-Set zum Gedenkkonzert zu Prinzessin Dianas 10. Todestag in den Regalen. Die Mega-Veranstaltung im neuen Londoner Wembley-Stadium ging auf die Initiative ihrer beiden Söhne Prinz William und Prinz Harry zurück und wurde von 500 Millionen Fernsehzuschauern in ca. 140 Ländern gesehen. 63.000 Menschen minus Prinz Charles und Queen waren vor Ort dabei. Das volle Konzert mit unterschiedich gelungenen Performances von vermeintlichen Di-Favoriten sowie anderen Entertainment-Grössen plus die während der Umbauphasen gezeigten Erinnerungs-Filmchen diverser karitativer Organisationen sowie eine Backstage-Dokumentation ergeben 5,5 h Stunden Material - was wohl nur beinharte Di-Fans ohne Schnellvorlauf überstehen werden. Immerhin kommt Eltons John, obwohl er Anfang & Ende der Show bestreiten darf, ohne die Kerze im Wind aus.

     

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