reviews 2-3-10 electro

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Lindstrøm & Christabelle - Real Life Is No Cool
Feedelity/Smalltown Supersound - Alive

Erst nach einer Minute Rückwarts-Stimmengewirr gehts los. "Shall we start?" fragt Sängerin Christabelle Silje Isabelle Birgitta Sandoo (aka Solale) ihren Disco-Don Hans-Peter Lindstrøm einladend. Der hat sich einiges für "Real Life Is No Cool" einfallen lassen. Waber-Maestro Vangelis aufmischen, dem verblichenen King of Pop und der Rah-Band (eine Cameo-Hommage war gerüchteweise auch noch geplant) sehr gekonnt Referenz erweisen und natürlich regelmässig gen Südosten Richtung Giorgio Moroder verneigen. Oft auf den Punkt, nur manchmal gegen Trackende hin leicht zerfasernd: Mixtapekandidaten. Play Tracks 1, 2, 6, 8, 10. www.myspace.com/lindstromandchristabelle


Bomb The Bass - Back To Light
K7! - Alive

"Back To The Light" war Tim Simenon ja eigentlich schon mit dem freudig aufgenommenen "Comeback"-Album "Future Chaos" von 2008. Diesmal geht es unter überdeutlichen Beloved-Anleihen konsequent zurück in die frühen 90er und damit eben auch in durch den Cosmic- & Balearic-Trend geebnete Teile der elektromusikalischen Gegenwart. Da wundert es auch nicht, dass Kollege Gore vom einigen vielleicht gewärtigen Ensemble Depeche Mode auf dem am Ende des Albums an- und abschwellenden Instrumental-Track mit in die synthetischen Tasten greift. Das Stück stammt im Kern tatsächlich aus "Ultra"-Zeiten (wir erinnern uns, Simenon produzierte). Was für ein cleverer Schachzug. Am auffälligst-eingängigsten "Up The Mountain" mit Sarah O´Shura aka The Battle of Land And Sea". Und die Reaktionen diverser Remixer auf "Back To Light" gibt es separat in Form von vier digitalen "Singles" auf die Ohren. www.back-to-light.com



Eddy Meets Yannah - Fiction Jar
Compost - Groove Attack

In ihrer Homebase Zagreb gelten die international bestens vernetzten Produzenten & Künstler Eddy Ramich und Yannah Valdevit schon als Szene-Veteranen. Ihre "Kontrapunkt"-Nacht im dortigen Club Aquarius hat im Vorjahr 10-jähriges Jubiläum feiern können. Und "Fiction Jar", mittlerweile Album Numero drei des polierten adriatischen Future-Soul-Jazz-Entwurfs des Duos, ist nun in den Startblöcken. Mikro- und Zaungäste diesmal: Zed Bias, Capitol A und Ras Tweed (Rockers HiFi). Uns gefällt natürlich die Sakamoto-Hommage im zweiten Track besonders.
Play Tracks 1, 2, 3, 5, 11. www.eddymeetsyannah.com



Silke Wilhelm I. - Audiovisual Couture Vol.1 by koweSix
Conte De Conteur - Rough Trade

Herr Kowalski aka koweSix (von Moonbootica) mit der musikalischen Untermalungs-Compilation für die Paris Fashion Week Show (3.-12.3. 2010 !) der Modedesignerin Silke Wilhelm. Designerin und DJ haben sich für eine Uptempo ("Embrace") und eine getragenere CD ("Lucent") entschieden, von denen erstere hier empfohlen werden soll (zweitere findet nicht zusammen) Play I-3,4,5,7,8, Kowe & Silke hat das Ganze jedenfalls so gut gefallen, dass demnächst weitere Mode, Düfte und verführerische Klänge in gemeinsamer Regie entstehen sollen. Die vorliegenden Cds gibts schonmal in Deluxe-Box mit Parfum-Probe...
www.silkewilhelm.eu/
 


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Zeebee - Be My Sailor
Dope Noir - Soulfood

Dope Noir-Mastermind Klaus Waldeck reitet auf seinber Rhythmusbox auf den 10.Label-Geburtstag zu und folgrerichtig auf der verlässlich funktionierenden Welle seiner Elektro-Lounge-Chansons (siehe „Riviera“, Superflu“ und „Ballroom Stories“) weiter. Dieswiedermal am Mikro: Eva "Cyberbabe" Engel aka Zeebee aus Dschörmany, derzeit wohnhaft in Vorarlberg, unter anderem auf der Suche nach ihrem Seemann. Eine Single mit "Jealous", wo sie ganz stark auf Kate Bush macht, hätte eigentlich gereicht, aber nein, da sei Klaus vor. Und die Fans. Außerdem kann man auch das olle Satie-Sample von "In Peace We Live" (gabs schon als EP) gleich nochmal rauskramen. Wean, Wean. www.zeebeemusic.com
 


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Madita - Pacemaker
Gran Depot - Couch Records - Hoanzl

Und nochmal Wien...Edita Malovcic alias Madita kennen wir seit "Nordrand", (u.a. zuletzt auch "Der Knochenmann" und, autsch, "Zweiohrküken") als Schauspielerin. Nach "Too" bringt sie gerade ihr drittes Album "Pacemaker" heraus. Wave, Disco, Synthiebässe und 80´s-Pop sind weiterhin die bestimmenden Koordidinaten. Ein Vocoder erklingt bei "Runaway" und hin und wieder werden Giorgio Moroder oder New Order für den üppigen Sound bemüht. Produzent ist immer noch Vlado Dzihan (a.k.a. dZihan, die eine Hälfte des bekannten Wiener Duos dZihan & Kamien), dem man zugetraut hätte, Madita mehr vom Fleck zu bringen, als das auf dieser Strecke gelingt.. www.madita.com/
 


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Vienna Scientists V - The 10th Anniversary
Various Artists - Vienna Scientists Recordings -
Sunshine Enterprises

...und Wien zum dritten. Mario Hubers leuchtende Coneheads stehen als veritable "Vienna Scientists"-Trademark wieder im Regal. Die vier Vorgänger-Alben bei diversen Majors sind längst vergriffen, aber in der Szene um Rodney Hunter und die Schrauber hinter Madrid De Los Austrias, Freedom Satellite oder Makossa & Megablast ist noch jede Menge Leben, wie diese Jubiläums-Folge auf eigenem, bei Sunshine eingruppierten Label hören lässt. Soul, Downbeat, kicking Funk, animierende Disco- und Afro-Beats mit gelegentlichen Jazzeinschüben - alles eher warm im Sound als technoid und daher willkommen. Play Tracks 1, 2, 3, 4, 6, 7, 10.
www.viennascientists.com
 


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Michael Fakesch - Exchange
Musik aus Strom

Michael Fakesch, seit 2006 Ex-Funkstörung, hat sich seitdem vor allem mit Filmvertonung beschäftigt, gutbezahlte Sounddesigns für Werbekunden entwickelt und sogar den Grand Prix der Cannes Golden Lions 2009 gewonnen. Ein paar Remixe zwischendurch waren aber schon drin. Diese zuweilen sogar seltenen Arbeiten finden sich nun auf der Compilation "Exchange", die Aufträge prominenter Kollegen wie Matthew Herbert, Towa Tei, Bomb The Bass (s.o.), Booka Shade, Mr. Oizo aber auch von Non-Dance-Acts wie Notwist oder Raz Ohara beinhaltet.
www.musikausstrom.com www.michaelfakesch.com/
 

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Donnacha Costello - Before We Say Goodbye
Poker Flat Recordings - Rough Trade

"Before We Say Goodbye" ist das fünfte Album des Dubliner Produzenten und Live-Performers. Wer auf dessen sorgfältig kultivierten Vintage-Maschinenpark aus Roland SH-Synthies, Prophets oder Synclaviers steht und folglich Chicago House, Detroit Techno oder UK Ambient Techno und deren Grenzbereiche mag, wird bei Costellos neuestem Hybrid heimisch. Der Rest schaltet weiter.

www.myspace.com/donnachacostello
 

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Tosca - Pony (No Hassle Versions)
G-Stone - Soulfood

Wie nach jedem regulären Tosca-Album wird auch nach dem angenehmen, recht introspektiv ausgefallenen No Hassle von 2009 nun eine Remix-Scheibe mit gesammelten Antworten von, öfter auch befreundeten, Kollegen wie Nicola Conte, Rodney Hunter, Smith & Mudd oder Pete Herbert nachgeschoben. Hier geht es mehrheitlich wieder grooviger zu, ohne dass die Remixer den Tosca-Sound allzu deutlich überschreiben zu wagen würden. Aus der Reihe tanzt nur rosa als (Kuk) Streichquartett. Und das Cover? Ein Album mit Huftieren. "Irgenwie absurdo. Pony eben." (Richard Dorfmeister).
www.g-stoned.com

 
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Cobblestone Jazz - The Modern Deep Left Quartet
K7! - Alive

Nachdem das trockene Debütalbum “23 Seconds” uns Ende 2007 bereits nicht allzu sehr inspirierte, ist es auch mit dem in Berlin aufgenommenen Nachfolger von Mathew Jonson, Daniel Tate und Tyger Dula nicht viel anders, auch wenn das Trio weitere Unterstützung in Gestalt von Colin de la Plante (The Mole) bekommen hat , eines alten Bekannten, und dies sogar im Albumtitel thematisiert. Die Echtzeit-Mixe der kanadischen Analog-Techno-Jünger sind diesmal durch auffällig viel Vocoder und Rhodes-Präsenz gekennzeichnet.
Play Track 7. www.cobblestonejazz-mdlq.com
 

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Tettorybad - Unite
Sunshine Enterprises - Groove Attack

Als TettoryBad firmieren die Japaner Masaya Fantasista (Jazzy Sport) und Grooveman Spot (aka Tettory BLK) sowie der Londoner Simbad. aka Stanislaus Renouf). Ihr gemeinsames bislang nur in Japan erhältliches Album „Unite“ ist geprägt von Hip Hop, NuSoul , jazzigen Gesangs- und Instrumentalpassagen, präsenter Electronica & gelegentlichen Broken Beats. Gäste wie Paul Randolph (u.a. Jazzanova), Ty, Young Gun, Mika Arisaka, Yuri, Shea Soul oder Fatima lassen auch am Mikro keine Langeweile aufkommen.
www.myspace.com/tettorybad



zero dB - One Offs, Remixes and B Sides
Tru Thoughts - Groove Attack

In der Nachfolge von "Bongos, Bleeps and Basslines" von 2006 kommen zwei prallvolle CDs mit 23 mal sieheoben auf den Fan zu. Selbst von denen wird kaum einer alle limitierten Vinylscheiben oder Remixe, an denen Chris Vogado und Neil Combstock seither aktiv oder passiv beteiligt waren, sein Eigen nennen. Partnes in crime hier u.a. Bonobo, Rosalia de Souza, Moonstarr, Hexstatic oder die derzeit genreübergreifend beliebte Alice Russell (dieser Mixtrack ist sogar komplett neu eingespielt, A.R. siehe auch world music 2/3-10) .
http://zero-db.com/ nicht zu velwechsern mit www.zerodb.org/
 

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Ninca Leece - There Is No One Else When I Lay Down And Dream
bureau b - Indigo

"I am a tourist(e) in my mind..." wem ging es nicht schonmal so. Ninca Leece französische Weltbürgerin und Derzeit-Berlinerin, kommt uns mit ein bisserl Minimal House, Clicks & Cuts hier & da, und Synthiepopmelodien aus dem eigenen Studiolaboratorium. Das Album-Ergebnis fällt nach den ersten beiden Tracks ab, ohne dass sich weiter etwas bis zum Cure-Cover "Lovesong" (und das ist der zehnte, vorletzte Track) festsetzt. Tja. www.nincaleece.com


 

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 Previous Issue: 12/09- 1/10 © cinesoundz 2010

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