reviews 12-09-01/10 jazz

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Nicola Conte - The Modern Sound of
Schema - Groove Attack

Jazz-Head Nicola Conte pendelt ja schon länger zwischen "aktiver" musikalischer Jazz-Betätigung, Remixer-Routine und dem Selekta-Tun hinter den Plattentellern. Hier versammelt der kundige Italiener auf 2 Cds seine Remixe aus den letzten Jahren, die nicht zufällig sehr jazz-affin daherkommen. Das Conte-Treatment erhalten hier Mark Murphy, Till Brönner, Sabrina Malheiros, das Five Corners Quintet, die Bobby Hughes Combination u.a. Ausserdem enthalten sind 8 bisher unveröffentlichte Tracks von Conte & seinem Ensemble selbst, die aus den Sessions zu den beiden letzten Alben stammen. Geschmackvolles Double-Digipak & Cds in Vinyl-Optik.

Milano Jazz Dance Combo
Record Kicks - Groove Attack

Ganz ähnlich unterwegs ist das Qunintett der Conte-Kollegen aus Norditalien um Gianni & Enzo Lo Greco, auch bekannt als die - u.a. für Schema Records tätigen- Lo Greco Brothers. Ihre Milano Jazz Dance Combo ist , wen wundert´s, dem Dancefloor Jazz verschrieben. Piano, Drums, Bass und hübsche Bläsersätze treiben z.B. folgende Gäste am Mikro an: Bugz in the Attics Colonel Red sowie die Damen Dionne Charles, Alice Ricciardi, Roxy Ray und Katherine Rüstow. Kollegen-Lob gibt es bereits zuhauf und Liveauftritte der Formation sind in Arbeit...
www.myspace.com/milanojazzdance

 

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Raah Project - Score TIPP!
Summer Dawn - Groove Attack

Die beiden Komponisten Ryan Ritchie und Tamil Rogeon aus Australien sorgen zum Jahresende auch hierzulande für eine veritable Überraschung. Gilles Peterson hat es natürlich schon früher gewusst: "I couldn´t believe how good it was. Definitely up there & beyond." The Raah Project kommt dem Hörer in der Tat mit flimischen Qualitäten und bewegt sich im improvisatorischen Spannungsfeld zwischen Klassik, Jazz, Slow Motion Hip Hop und Elektronik. Während Ritchie als Musiker für The Roots, Moby, Justin Timberlake u.a. gut im Geschäft ist, kommt sein Partner Rogeon eher aus der Kunstszene von Melbourne. Beide kennen sich vom Konservatorium und realisierten ihren "Score" mit einem 17-köpfigen Streicherensemble, der Australian Show (Big) Band sowie Jazzmusikern aus der lokalen Szene.
 



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Bern, Brody & Rodach - Triophilia
Jazzwerkstatt

An nur zwei Tagen Ende Februar in Berlin aufgenommen, lädt die CD des 2003 zu den Festspielen in der Hauptstadt gegründeten Trios zu mehrfachem Hören ein. Alan Bern (Akkordeon, Melodica & Piano), Paul Brody (Trompete, Flugelhorn) und der Gitarrist Michael Rodach bilden ein ,magisches Dreieck, in dem jeder auch als Komponist agiert und keiner sich durch übertriebene Soli in den Vordergrund spielen muss. Die befreundeten Virtuosen haben gerade eine kleine Tour durch Deutschland beendet, auf denen sich ihr Publikum auch live von den auf "Triophilia" gebotenen, öfter score-ähnlichen Qualitäten überzeugen kann. Play Tracks 1-5, 7.


 
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Fumio Yasuda & Theo Bleckmann - Schumann´s Favored Bar Songs
Winter & Winter - Edel

Die legendären Bratkartoffeln werden gleich zu Beginn gewürdigt: "Roastbeef & Fried Potatoes" spielt der japanische Pianist & Komponist Fumio Yasuda hier als Opener. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von "Schumann´s Bar Music" 2002 und dem Umzug der berühmten Münchner Promi-Bar in neue Räumlichkeiten am Odeonsplatz drei Jahre später war nun die Zeit reif für ein Folgealbum. Barkeeper & Besitzer Charles Schumann suchte seine Lieblingssongs aus, die nun von Yasuda und Sänger Theo Bleckmann, vom Refuge Trio intoniert werden. Komplettiert wird das geschmackvolle Package mit einem Booklet voller Sake-Cocktail-Rezepte.
 


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Putumayo presents Jazz Around The World
Various Artists - Putumayo - Indigo

Gejazzt wird auf der ganzen Welt. Grund genug für Putumayo, da auch mal hinzulangen, selbst wenn hier eher eine Sammlung eingängiger Songs mit World-Touch und Jazz in Spurenelementen herauskommt. Dass mit den hier versammelten 11 Beiträgen von Billy Cobham bis Hugh Masekela (um nur die bekanntesten Musiker zu nennen) der Weg des (Afro-)Jazz von New Orleans nach New York und Chicago, weiter in die Karibik und Brasilien bis zum Kap und nach Europa reflektiert würde, wie Booklet bzw. Presseinfo suggerieren, ist wohl in jedem Fall etwas zu hoch gegriffen.
www.putumayo.com
 

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The Embassadors - Coptic Dub TIPP!
Nonplace - Groove Attack

Dritte Zusammenarbeit des Multi-Instrumentalisten Hayden Chisholm aus Neuseeland mit Burnt Friedman und einigen Root 70 -Musikern. Wie das "Healing The Music"-Album von 2007 wurde die Aufnahmen der Musiker von Chisholm und Friedman (Nonplace Urban Field) produziert und schließlich von Friedman abgemischt. Anstelle von Soli-Eskapaden ("utterly free of American jazzbo specialization & dogma" Dusted) zieht sich mit Chisholms Saxophon , sanftem Akustik-Groove und etwas Elektronik ein angenehm ruhiger Flow durch das Album.
www.myspace.com/theambassadors
 

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Gil Evans Orchestra - Blues In Orbit
Enja - In-Akustik


Stellvertretend für die sechste Welle der Enja 24-bit Master Edition-Serie, sei hier auf "Blues in Orbit" mit Aufnahmen des Gil Evans-Orchestra (u.a. Billy Harper, Jimmy Cleveland & Alphonse Mouzon) von 1969, bzw. 1971 eingegangen. Der Titel der jetzt neu von den Original-Analogbändern geremasterten Takes ist mit Bedacht gewählt, schwirren die Arrangements des Meisters doch recht free mit Sun Ra und weiteren psychedelischen Materiesplittern in der gleichen Umlaufbahn. Klassischer Spaced out-Jazz zum (Wieder-)Entdecken. www.enjarecords.com
 

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Katia Labeque - Shape Of My Heart
Katia & Marielle Labeque - Erik Satie
beide: kml - Edel

Die gemeinhin unzertrennlichen Labeque-Klavier-Schestern teilen sich hier ausnahmsweise einmal auf. Für Katia Labeques Solo-Album "Shape of my Heart" nahm sich kein Geringerer als Sting Zeit, um zwei seiner populärsten Kompositionen, "Moon Over Bourbon Street" & "Shape Of My Heart" zur Begelitung der Kanadierin zu singen. Auch die nicht minder berühmten Mitstreiter aus mehreren Aufnahmen, Herbie Hancock und Chick Corea zeigen auf je einer Nummer Präsenz - an den Tasten. Chopin oder Radiohead - Katia Labeque liegt daran, ihre Vielseitigkeit zu demonstrieren, sowie augenscheinlich daran (eine über die Innenseite des 3er-Klapp-Digipak verteilte, hingeräkelte Portraitaufnahme) zu zeigen, wie gut es die Natur mit der 59-Jährigen gemeint hat.
Eric Saties "Gnosienne No. 3" bildet die Klammer zum ebenfalls vorliegenden, wieder gemeinsam mit ihrer Schwester Marielle aufgenommenen neuen "Erik Satie"-Album. Hier erklingen nicht nur die hundertfach bekannten "Gymnopedies" und "Gnossiennes" , sondern auch
unbekanntere und schwungvollere, manchmal augenzwinkernde Werke des stets auch bei Klassikverächtern populären Pentatonik-Impressionisten.
Aus Musik für zwei Hände wird Musik für derer vier, entsprechend dynamisch und mit Freiheiten in der Wahl der Tempi agieren die beiden alterslos scheinenden Klavierfeen hier.
www-labeque.com


 

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 Eliana Cuevas - Luna Llena
Rickie Lee Jones - Balm in Gread TIPP!
Rebekka Bakken - Morning Hours LIVETIPP
 
 Minor Music - Edel / Concord - Universal / Verve - Universal
 
 
 Lateinamerikanische Rhythmen haben es der Singer/Songwriterin aus Venezula angetan. Die in Kanada arbeitende Eliana Cuevas hat bereits Live-Erfahrung in Deutschland vom Reeperbahnfestival 2006 und gerade eine weitere kleine Tour hierzulande hinter sich gebracht. Vielfach gezogene Vergleiche mit Norah Jones sind wohl eher dem ähnlich hübschen äusseren Erscheinungsbild geschuldet, denn bei der Cuevas regieren weit mehr Latin- als Popeinflüsse. Viele ihrer Eigenkompositionen werden von ihrem kongenialen Partner am Kalvier, Luis Gerra vorangetrieben.
Endlich Neues von Rickie Lee Jones. Nach dem etwas spröden Vorgängeralbum "Sermon on Exposition Boulevard" aus dem Jahre 2007 versammelt RLJ hier, nach für ihre Verhältnisse sogar kurzer Wartezeit, wieder an ihre große Zeit in den Achtzigern, anknüpfendes Material, das über einen Zeitraum von 20 Jahren entstand. Illustre Gäste haben sich zudem eingefunden: Jon Brion, BenHarper, Vic Chesnutt, Bill Frisell, Alison Krauss. Zum Durch- und Immer-Wieder-Höern.
Die Carly Simon & Carole King-Vergleiche wird , Rebekka Bakkens auch mit ihrem dritten, in einer zum Studio umgebauten Kirche in der Nähe von Woodstock etstandenen Album nicht loswerden. Bis auf eine Ausnahme stammen alle Lieder aus Bakkens eigener Feder und werden von der hellen Stimme der Norwegerin zum Leben erweckt. Im Januar und Februar auf umfangreicher Deutschlandtournee. U.a. am 12.2.10 in München. Watch the News section...
 
 
 

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 Previous Issue: 10/11- 09 © cinesoundz 2009

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