REVIEWS REGGAE SPECIAL 09-2018

 

 

 

world reg 08 18 Bristol

 Ziggy Marley- Rebellion Rises/ alborosie meets the wailers- unbreakable

Tuff Gong - V2 Benelux / H´Art * Greensleeves / Groove Attack

world reg 08 18 ziggy marley

Sympathiepunkte fürs Cover - eine weitere Marley-Generation und die großen Fußstapfen des Vaters... http://ziggymarley.com * Play Tracks 1,2,10.

 

1 Bevor es über Skandinavien & Israel auf große US-Tournee ging, stellte Ziggy Marley sein aktuelles Album auch zwei Mal in Deutschland vor, einmal davon beim Zeltival in Karlsruhe - am Montag, 16. Juli. Auf Rebellion Rises, dem im Mai erschienenen siebten Solo-Studiowerk ähnelt die Singstimme des ältesten Sohnes von Bob Marley zwar oftmals der seines berühmten Vaters. Dessen überragende Songwriter-Qualitäten hat Grammy-Sammler Ziggy jedoch nur bedingt geerbt - wo der Vorgänger Fly Rasta vor drei Jahren wenigstens den knackigen Uptempo-Titeltrack zu bieten hatte, ist der aktuelle Longplayer keiner seiner gelungenen . Passabel produziert, ist das hier versammelte Song-Material zu oft bestenfalls Durchschnitt. Und die rebellische Pose der Texte nimmt man ZM nicht recht ab, ist der Mann doch Chef eines recht verzweigten Unternehmensgeflechts, mittels dessen seine Familie Kapital aus dem berühmten Namen schlägt. 

2 Und nocheinmal führt die Spur zu Bob Marleys Lebenswerk. Auch was der notorische italienische Reggae-Botschafter Alberto D'Ascola aka Alborosie aus der aktuellen Steilvorlage, seinem `Treffen´ mit den früheren Wailers-Mitgliedern Junior Marvin, Tyrone Downie und Aston Barrett (plus Barretts Sohn A.B. Jr.) macht, ist insgesamt etwas dünn ausgefallen - trotz diverser prominenter Gesangs-Gastbeiträge (u.a. Jah Cure, Raging Fyah oder Beres Hammond). Immerhin enthält das vom Metallica-Cover The Unforgiven eingeleitete Meets The Wailers United einen Hit: das auch als Single ausgekoppelte Contradiction, wo wie vom Kollegen Protoje (s.u.) Chronixx ans Mikro gebeten wurde. Die restlichen Tracks sind durchweg so sauber wie überraschungsarm eingespielt, gleichen sich zu häufig und verebben ohne melodische Treffer zu setzen, obwohl sich D'Ascola auch selbst am Mikro beachtlich ins Zeug legt.  Ein solides Instrumental-Outro beschließt das Ganze. Ob Alborosie-typisch noch eine Dub-Ausgabe des Albums ins Haus steht? http://alborosie.com  
LIVE
world reg 08 18 alborosieWailers Nach langem Touren durch Europa noch zwei Mal live im deutschsprachigen Raum: am 23.08. bei den Wiener Afrika-Tagen, am 25.08. beim Octopode Festival in Genf.

soul of jamaica - here comes the duke / phyllis dillon - one life to live

V.A. * beide: Doctor Bird - Cherry Red / Rough Trade

world reg 08 18 Duke

Come Rock With Me in Jamaica... Unter diesem Titel war Teil 1 dieser wunderbaren Vintage-Sammlung in Jamaica bekannt. Soul... war dagegen der UK-Titel. Gegenüber dem 1997er Re-Release wurde jetzt um 14(!) Bonustracks aufgestockt. Im 16-seitigen 4c-Booklet Sammler Mike Athertons kenntnisreiche Liner Notes nebst vielen Fotos & Cover-Abbildungen. www.cherryred.co.uk/label/doctor-bird 

TIPP
 

1 Soul of Jamaica. Bei diesem Titel werden wir hellhörig - segelte doch auch das feine, folkige Roots-Projekt Inna De Yard im Vorjahr unter ganz ähnlicher Flagge. Für die vorliegende, kombinierte Doppel-CD-Ausgabe inklusive Here Comes The Duke werden allerdings - zum 50. Release-Jahrestag - alte Rocksteady- & Early Reggae-Perlen versammelt, die ursprünglich auf Arthur 'Duke' Reids´ Treasure Isle Records erschienen und im UK von Lizenznehmer Trojan ausgewertet wurden. Reids Hausband, Tommy McCook & The Supersonics, machen bei einer Reihe von Instrumental-Coverversionen (u.a. Angel of The Morning, das TV-Thema aus Our Man Flint oder gar Ol´ Man River) eine gute Figur, allein deren schnörkellose Darbietung von Burt Bacharachs What The World Needs Now ist den Anschaffungspreis wert. Weiter dabei: John Holt, The Paragons, The Sensations, The Soul Tops, The Jamaicans(!) oder Phyllis Dillon, von der weiter unten noch die Rede sein wird. "Jamaican Deep Soul with a Rocksteady Beat"...

2 Eines der besten Pferde im Stall von Duke Reid war Phyllis Dillon, `Queen of Jamaican Soul´. Die Ausnahmesängerin, 2004 nur 60-jährig verstorben, war die mit diversen Singles erfolgreiche weibliche Stimme des Rocksteady, glänzte aber auch mit Balladen und 60s-typischen, teils sachte reggaefizierten Coverversionen von US-Pop- & Soul-Repertoire (etwa Eric Donaldson's Cherry Oh Baby, hier : Eddie oh Baby). Aber auch der Calypso-Track Nice Time ist eines von Dillons zahlreichen Highlights, die die nächste Generation jamaikanischer Sängerinnen maßgeblich beeinflussten. Und das, obwohl Reid erst kurz vor Dillons selbstgewähltem Abschied von der Bühne ihre erste Langspielplatte herausbrachte: Das 1972´er Album One Life To Live, aktuell dankenswerterweise von Doctor Bird aus den Trojan-Archiven gezogen und `expanded´ - um einige Treasure Isle-Bonus-Tracks. "It can be argued that there was never a voice in Jamaican music so sweet and melodious." (The Gleaner)
TIPP

world reg 08 18 phyllis nelson

Trotz wenig schmeichelhaftem Cover - eine Top-Compilation. Play all Tracks... 

protoje - a matter of time

Mr. Bongo / Harmonia Mundi 

world reg 08 18 protoje

Lord Have Mercy - gute Musik-Gene. Protojes Vater: Calypso-Star Michael Ollivierre seine Mutter: Reggae-Sängerin Lorna Bennett.  www.protoje.com

TIPP

Während zuviele jamaikanische Acts ihr Heil in US-Hip Hop oder R&B suchen, machen die Hoffnungsträger Oje Ken Ollivierre aka Protoje & Kollege Chronixx bei ihren Kooperationen vor, wie moderner Reggae mit erheblichem Pop-Appeal funktionieren kann. Nach dem millionenfach Clicks & Streams einheimsenden Hit Who Knows vom Vorgänger Ancient Future legt Protoje für  A Matter Of Time drei Jahre später gleich zwei Coop-Tracks mit Chronixx auf: den mit orchestralem Intro versehenen Opener Flames und das starke No Guarantee. Mit Produzent Winta James entstand auch die Single Blood Money und das mit Video versehene Bout Noon. Die explizit politisch-sozialkritischen Texte hat Revivalist Protoje ebenfalls beibehalten, über illegale Müllhalden, verkaufte Babys und die sich weiter öffnende Schere zwischen Arm & Reich singen so nicht allzuviele Acts auf Jamaica. Play Tracks 1-5,7,9.

the maytals - MONKEY MAN / FROM THE ROOTS / the pioneers - long shot / battle of the giants

beide: Doctor Bird - Cherry Red / Rough Trade

Zwei frühe Trojan-Reggae-Trios revisited. 1 The Maytals, meist als Truppe hinter der rauen Kehle ihrer Rampensau Frederick 'Toots' Hibbert gehandelt, sind in der Tat bis heute das (von wechselnden Musikern ergänzte) Gesangs-Trio, das auch auf dem Cover des 1970er Albums Monkey Man posiert: Neben Toots auch `Jerry´ Mathias & `Raleigh´ Gordon. Gemeinhin wird deren Single Do The Reggay von 1968 als Geburtsstunde des neuen, Ska & Rocksteady als dominierender Popmusik-Stil ablösenden Reggae angesehen. Zwei Jahre später veröffentlichte das Dreigestirn aus May Pen gleich zwei Alben (mit Songüberschneidungen), wobei From The Roots nur eine Single abwarf, Monkey Man aber gleich eine ganze Handvoll. Auf der digital remasterten und erweiterten Doctor Bird-Kombi-CD-Ausgabe beider Alben finden sich also neben dem Titeltrack noch bekannte Titel wie Peeping Tom, She's My Scorcher, den UK-Hit Pressure Drop oder das John Lennon-Cover Give Peace A ChanceToots & The Maytals - nach über 50 Jahren immer noch ein Household Name im Reggae-Biz - und im September & Oktober mit neuer Single A Song Called Marley im Gepäck auf ausgedehnter Europa-Tour! Ein einziges Konzert in Deutschland: am 18.09. im Berliner Festsaal Kreuzberg.

 LIVE 
 

world 07 18 reg maytals

Immer noch `alive & kicking´: Toots & Co.

 

2 Ebenfalls digital remastered, neu aufgelegt & booklettechnisch aufgepeppt: Zwei Alben der wie die Maytals mit Produzent Leslie Kong in der Ska-Ära gestarteten The Pioneers. Ihr ein berühmtes jamaikanisches Rennpferd feiernder Track Long Shot Kick de Bucket brachte es 1969 gar zu Chartserfolgen im UK und ermöglichte Trojan den Release der gesamten Long Shot -LP (mit dem Race-Track-Cover der damaligen Trio-Besetzung Sydney Crooks, Jackie Robinson & George Dekker, letzterer Desmond Dekkers jüngerer Halbbruder ). Auch das nachfolgende Battle of the Giants, (dessen tolles Cover eine Booklet-Innenseite schmückt) reüssierte mitsamt Titeltrack in englischen Plattenläden. Innerhalb des vorliegenden Doppelpacks ist letzteres Early Reggae-Album erstmals in CD-Form erhältlich und macht mit sieben bisher unveröffentlichten Bonustracks einiges her. Trotz ihren Erfolgen, denen Anfang der 70er mit dem poppigen Let Your Yeah Be Yeah noch ein weiterer UK-Chartshit folgte - so langlebig wie die Maytals sind diese Pioniere als Band nicht. Seit Mitte der 70er lässt es das Trio ruhiger angehen. Obwohl nie offiziell aufgelöst, gab es danach nur noch sporadische Auftritte.  world reg 08 18 Pioneers longshot

 desmond decker - you can get it if you really want / action and INTensified

Doctor Bird - Cherry Red / Rough Trade

Desmond Decker Galore bei Doctor Bird... 1 Die Maytals-Kollegen, kurzzeitig unter dem Decknamen The Cherrypies auch als Backing Band Dekkers zugange, bevor dieser die (vier) Gebrüder Howard zu seinen Aces machte, zogen 1969 ihren Hut: Desmond Dekker Came First. Im gleichen Jahr permanent ins UK übergesiedelt, war Decker in der Tat der erste jamaikanische Star, der mit originär jamaikanischem Material im Ausland die Charts stürmte (Millie Smalls My Boy Lollipop hatte 1964/65 bereits das Feld bereitet, allerdings mit einer Coverversion eines US-Pop-Tracks). Mit einem Cover reüssierte der Mann mit der sich so effektvoll überschlagenden Stimme auch 1970, als er widerstrebend Jimmy Cliffs You Can Get It If You Really Want einspielte - und einen UK Nr. 2-Hit landete. Das von Trojan nachgeschobene Album mit dem gleichen Titel wurde schnell ebenfalls zu einem der LP-Topseller des Unternehmens. Kaum zu glauben, dass es den Longplayer (mit dem munteren UK-Top 50-Minihit Pickney Gal) jetzt erst erstmalig auf CD gibt: Amtlich verpackt und ergänzt um 11! (Creole Records-) Bonustracks, darunter Sing A Little Song (UK Top 20) .

 

world reg 08 18 Desmond D 1

 

2 Auf dem zweiten CD-Set werden zum 50. Jahrestag der Veröffentlichung von Desmond Dekkers zweitem Studioalbum ebenjenes Action! und das zwei Jahre später folgende Intensified kombiniert - inklusive der Hits (Ah) It Mek und (Poor Me)Israelites (1970 und 1975!) Ursprünglich auf Leslie Kongs Beverley's Records Anfang 1968 veröffentlicht, zeigt bereits Action! das immense Showtalent Dekkers und enthält 007 (Shanty Town), das auf dem das Reggae-Genre etablierenden Soundtrack zu The Harder They Come landete: Dekkers erster Hit im UK (#14) und damit auch die erste komplett jamaikanisch produzierte Produktion in angloamerikanischen Charts (s.o.) - sowie wohl der wichtigste Release auf dem ursprünglichen Doctor Bird Label Graeme Goodalls, jenes einflußreichen austalischen Master Engineers, dessen Mix  Israelites erst zum Welt-Hit machte. Der 2006 mit 64 zu früh verstorbene Entertainer Dekker, der auch Bob Marley dessen erste Studioaufnahmen ermöglichte, wird von seiner langjährigen Backing Band The Aces noch regelmäßig mit Tribute-Konzerten geehrt.
 

world 07 18 reg decker2

the bristol reggae Explosion - best of the 70´s/80´s

Various Artists - Bristol Archive / Broken Silence

world reg 08 18 Bristol

Aufmucken gegen die Dominanz Londons: mit überwiegend hörenswerten DIY-Roots from Bristol... Play Tracks 1-3,6,9,12,14.

4c-Booklet mit diversen Fotos und den detaillierten englischen Linernotes von Compiler Martin Langford.

www.bristolarchiverecords.com 

 
 

Bristol Archive-Chef Mike Darby, in seiner Heimatstadt Spezialist für Post Punk & Rock ab 1976, war 2010 selbst überrascht, wie gut die erste mit Kompilator Martin Langford produzierte Zusammenstellung von Reggae-Tracks `made in Bristol´ lief. Eigenlich als one-off Versuch einer nicht nach Label- oder Produzenten-Kriterien, sondern geographisch geordneten Compilation gedacht, folgten dieser Bristol Reggae Explosion Premiere `due to popular demand´ noch zwei  weitere (längst vergriffene) Alben, deren Highlights nun auf dem vorliegenden Sampler Best of the 70s/80´s zum zehnjährigen Label-Jubiläum zusammengefasst sind. Mit von der Partie hier etwa Joshua Moses & Dennis Bowell (Africa is our land), Alfred McIntosh oder Cool Runnings. Gewidmet ist die Produktion aus der Trip Hop-City dem jüngst verstorbenen Vibes-Mitglied Popsy Curious (Track 11), von dem auch das Coverbild stammt. Das Ende ist dies aber nicht: an einer neuen, mittlerweile vierten Folge wird bereits gearbeitet.

tetrack - lets get started / eastman dub

Greensleeves / Groove Attack  

Und noch eines dieser in den 60ern bis in die 70er hinein populären jamaikanischen Gesngs-Trios. Tetracks Let´s Get Started wurde 1978 von keinem Geringeren als Augustus Pablo produziert - und für die vorliegende Doppel-CD sinnvollerweise mit dessen zugehörigem Dub-Longplayer Eastman Dub gekoppelt. Das aus Bandleader & Songschreiber Carlton Hines, Paul Mangaroo und Dave Harvey bestehende Dreierpack war für seinen feinen Harmoniegesang bekannt und Mitte bis Ende der 70er Jahre in Jamaika erfolgreich. Let's Get Started wurde in drei Studios aufgenommen: Channel One, Harry J´s und Black Ark - mit den Musikern des Rockers International Kollektivs, am Mischpult Sylvan Morris. Das Digipak kommt mit zusätzlichem Booklet und ausführlichen Linernotes von Noel Hawkes daher. Der Dub-Teil ist passabel ausgefallen, beim Hauptprogramm vermisst der durchaus rootsaffine Rezensent hier und da die songschreiberische Finesse. 

 

 

 

 

 

 

 

world reg 08 18 Tetrack Pablo

johnny Clarke - creation rebel

17 North Parade / Groove Attack 

Hierzulande weniger bekannt, in Jamaika insbesondere Mitte der 70er aber ein Star: der bis heute konzertierende, mit enormer `African Roots´-Dreadlockpracht gesegnete Rasta Johnny Clarke, 1975 & 1976 `Jamaica's Artist Of The Year´. Dessen Serie von mit Produzent Bunny Lee produzierten Singles wurden hier auf zwei Cds zusammengefasst. Der Creation Rebel arbeitete sich aus einem Ghetto in Kingston ans College hoch und reüssierte bald in Talentwettbewerben, nach seinen haydays verlegte er seinen Wohnsitz in den 80ern von Jamaika ins UK, wo er aber musikalisch aktiv blieb und u.a. mit Mad Professor arbeitete. Die meisten der hier versammelten soliden, aber meist das besondere Etwas vermissen lassenden Tracks entstanden aber mit Clarkes ebenfalls populärer Backing Band The Aggrovators und King Tubby am Mischpult, alle 30 Titel sind re-mastered. Ausführliche Linernotes - ebenfalls von Noel Hawks - im 12-seitigen Booklet, das Ganze auch als Doppel-Vinyl im Gatefold Sleeve (hier `nur´ 23 Tracks). www.trojanrecords.com/artist/johnny-clarke 

 

world reg 08 18 reggae J Clarke

Linval presents Dub landing Vol.1 & 2

Greensleeves / Groove Attack

Zweimal das volle Dub in Space-Programm.

1 Greensleeves öffnet das Archiv zunächst für die erste Folge des erstmals 1981 erschienenen Dub-Reggae-Klassikers (zuzeiten unter dem Titel Scientist Dub Landing und als einfache LP auf dem UK-Label Starlight Records veröffentlicht). Die nun vorliegende, von Linval (Thompson) gepimpte Producer-Edition Dub Landing Vol.1 enthält die zehn damals mit den Roots Radics bei Channel One aufgenommenen Original-Songs jener LP, auf dem zweiten Tonträger aber noch weitere elf, erstaunlicherweise erstmals veröffentlichte Tunes aus diversen Aufnahme- Sessions - u.a. von Junior Reid, Al Campbell, Tristan Palma, Barry Brown oder Freddie McKay. Das Ganze jetzt neu als Doppel-CD & Doppel-Vinyl incl. Wimmelbild-Cover-Poster erhältlich : Die Dub Aliens im Anflug auf Mother Earth - "We ready ´fi drop!" Linval Thompson im Web(@ BBC)
2 Zum zweiten: Dub Landing Vol.2 - das ursprünglich ebenfalls von Starlight Records (im Jahr 1982) veröffentlichte Nachfolgealbum - nun präsentiert von Linval Thompson - gemischt von Scientist & Prince Jammy von King Tubbys Gnaden. Die Roots-Radics-Originale auf der ersten Scheibe (ob digital oder auf Vinyl) werden
ergänzt durch solide Session-Aufnahmen von Sister Nancy, Papa Tullo, The Viceroys, Eek-a-Mouse, Hell & Fire, abschließend Barrington Levy und erneut Freddie McKay. Auch hier wieder New Cover-Art von Tony McDermott - Touchdown in Dubtopia -Town...

 
 

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world reggae 06 18 DubLinval2

Unstoppable Fyah - still alive

Ziah Records

Gleich vorweg - das ist so gar nicht unsere Tasse Tee, was "Shooting Star" Jehorney Coulson aka Unstoppable Fyah nach Compilation-Beiträgen und EPs hier als Album-Debut veröffentlicht. Wer allerdings auf austauschbaren, unter exzessivem Autotune-Einsatz zusammengeschraubten R&B-Dancehall steht, mag hier zugreifen. Still Alive ist nach einem unversehrt überstandenen schweren Verkehrsunfall im letzten Dezember der neue Titel des Coulsons Sohn Ziah gewidmeten Longplayers (auf dem ebenfalls nach dem Filius benannten Kleinst-Label). Statt es erst einmal mit der einen oder anderen gepflegten Cover-Nummer zu versuchen, sind auf dem vom Kölner DJ Densen produzierten Werk gleich 14 mainstreamige Eigenkompositionen gelandet. Von denen nach dem pathetischen Spoken Word-Intro und dem einfach gestrickten, videounterstützten L.o.v.e. kaum etwas (hängen)bleibt. Da hätte das mehrheitlich deutsche Team um den Mann aus Ocho Rios noch sieben können, zumal ein physischer Vertrieb offenbar noch nicht geklärt ist. Live am 02.09. in Düsseldorf (D-Town Sting Reggae Culture Open Air) & am 22.09. im Stadtpark von Goch (Reggae meets Park).  www.facebook.com/unstoppable-fyah *

LIVE

world reg 08 18 UnstopFyah

 

Reggae Workers of the world - rww II

Badasonic Records / Broken Silence

Spätestens auf ihrer kleinen Deutschland Tour Ende Juni stellte sich heraus: Diese Reggae-Fabrikanten haben mehr als nur karibischen Offbeat im Programm. Die schmucke 180g-Reggae Workers of the World II Vinyl-LP des Trios Vic Ruggiero (The Slackers), Jesse Wagner (Aggrolites) und Nico Leonhard (Moon Invaders), erschienen auf dem belgischen Label Badasonic Records, folgt weiter den 2015 mit dem selbstbetitelten Debüt eingeschlagenen Vintage-Pfad durch Rocksteady, Ska, Soul, Rhythm & Blues, Beat oder frühen Rock´n Roll. Wer nur Lo-Fi erwartet, wird überrascht. Beim Durchlauf des runden Dutzends der hier versammelten Nummern wird es selten langweilig, auch weil das Trio sich nicht nur an diversen Musikstilen, sondern auch an einer Vielzahl von Instrumenten abarbeitet und ein dichtes Klangbild abliefert. Incl. Download-Code. RWW-Webpräsenz

VINYL

world reg 08 18 reggae Workers LP

Rebelution - free rein / Groundation - The Next generation

Easy Star / Rough Trade * Baco Records / Broken Silence

Die in den USA mittlerweile größere Hallen füllende, Grammy-nominierte kalifornische Rock´n Reggae-Band Rebelution bedient die Schiene des gefällig-mainstreamigen, radiotauglichen White-Boy-Reggae. Auch ihr aktuelles, auf dem bandeigenen Label  87 Music (in Kooperation mit dem renommierten New Yorker Reggae Label Easy Star) veröffentlichtes Studioalbum Free Rein reichert den Offbeat mit R & B-, Rock-, Jazz- und Folk-Versatzstücken an, ohne dabei Ecken & Kanten zu produzieren. Das videounterstützte Healing-Video ist eher eine Westcoast-Ballade. Die farbige Vinyl-LP-Version erscheint mit Klappcover und beinhaltet einen MP3-Download Coupon. Derzeit mit Stephen Marley auf US-Tour, Im Oktober geht´s nach Hawaii.  www.rebelutionmusic.com 

world reg 08 18 Rebelution

"Change is not bad - wait ´til you hear the album..." beschwichtigt Harrison Stafford besorgte Fans in einem Video-Teaser, der seine neue, aus Jazz-Musikern rekrutierte Band (unter altem Namen) präsentiert. Ende September meldet sich Groundation-Professor Stafford also nach einer dreijährigen VÖ-Pause zurück an der Roots-Front. Das neue Album The Next Generation betont den improvisatorisch-jazznahen Bezug Staffords zu seinem Lebensthema Reggae, entsprechend wurde auch das neue Personal ausgewählt. Zu akademisch wird es darüber nicht, was da an der Sonoma Jazz University mit dem altbewährten Toningenieur Jim Fox zusammengemischt wurde - aber auch nicht ausnehmend unterhaltsam. Staffords dünne Vocals sind eben jedermanns Sache nicht. Vorab drangen die beiden Einzeltitel My Shield und das videounterstützte Fossil Fuels an die Öffentlichkeit, allerdings siedeln bei letzterem des Professoren politisch-korrekte Teachings - gottlob auf englisch - bedenklich nah an einer Karikatur. https://groundation.com

 

 

world reggae 08 18 Groundation

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