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That´s all, folks! - Bye Bye, Gabriel Filmtheater München - 18.9. ab 15.00

THAT´S ALL, FOLKS ! Bye Bye,Gabriel Filmtheater - das älteste bespielte Kino weltweit schließt.

NEWS: Nun gibt es noch einmal die Möglichkeit, sich von den Räumlichkeiten zu verabschieden. Am Mittwoch den 18. September können alle Münchner Filmbegeisterte ab 15 Uhr das Gabriel Filmtheater ein letztes Mal besichtigen. Alexandra Gmell und Walter Büche sowie Schauspielerin Selma Schwesig erzählen Geschichten aus dem traditionsreichen Haus, während alle Räumlichkeiten – einschließlich der Katakomben – alte Filmrollen und -Plakate zu bestaunen sind.

Dem Patienten ging es nicht gut. Man munkelte, dass zum Jahresende wohl Schluß wäre, dann hieß es: schon im Spätsommer. Und nun ging es noch schneller zu Ende. Am 16. Mai gegen 18.00 schloss sich der Vorhang vor der Leinwand im großen Kinosaal des Gabriel Filmtheaters zum letzten Mal.

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Mit dem Gabriel unweit des Münchner Hauptbahnhofs schließt eines der ältesten Kinos weltweit. "Die Tradition hier bringt uns keinen einzigen Zuschauer mehr. Es ist genug", sagt Alexandra Gmell, vor zwanzig Jahren von ihrem Vater Hans Walter Büche in die gemeinsame Geschäftsleitung geholt. Dessen Großeltern hatten das 1907 von Namensgeber Carl Gabriel eröffnete Lichtspielhaus 1936 übernommen. Als erstes Kino Münchens öffnete es 1945 nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder, überstand diverse Umbauten, den TV-Boom und die Kinokrise der 70er & 80er - zwischenzeitlich als Pornokino. Nach einer Modernisierung Mitte der 90er lief vor allem Hollywood-Mainstream - stabil, bis in den letzten 10 Jahren massive Kino-Investments in der Innenstadt sowie Netflix & Co. Häusern wie dem Gabriel die Zuschauer abspenstig machten. Die letzte Vorstellung war eine vom Verleih bezahlte Pressevorführung. Bis zu vier davon ließen sich sich nacheinander an manchen Tagen fahren, ohne dass die Abendvorstellung für das normale Publikum ausfallen musste. Doch es kamen zuletzt einfach zuwenig reguläre Besucher, um die laufenden Kosten zu decken.

 

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Die Zeichen stehen auf Verkauf der Immobilie - ob die Stadt zum Zug kommt, ist noch unklar. Schlußstrich unter mehr als 100 Jahre Münchner Kinogeschichte und vier Generationen Familienbetrieb?


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"Wenn das Matthäser nur zwei Säle hätte und nicht 14, gäbe es uns wohl noch," meint Hans Walter Büche, der heute noch einmal an der Kinotheke mit den letzten Zuschauern fachsimpelt. Doch Büche sperrt äußerlich ohne Wehmut zu. "Davon muß man sich lösen", sagt er. "Das ist der Wandel." Den sieht man gerade überall im Münchner Bahnhofsviertel... sr


© Pics, Slides & Text cinesoundz 2019 - Historische Fotos aus der bis zuletzt laufenden Ausstellung im Kinofoyer: © Fam. Büche