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REVIEWS BOOK 02-2017

 



GEWINNSPIEL Taste of Havana Music - tba
 

books 02 17 moskwa

Art Record Covers

Taschen

books 02 17 art record covers

 

 TIPP
 

Künstler und die Schallplattenhülle - ein weites Feld der Interaktion. Salvador Dalí malt ein Bild für ein Jackie Gleason-Plattencover, Andy Warhol verpasst den Stones den berühmten interaktiven Sticky Fingers-Reißverschluss und Velvet Underground die dazu passende, nicht minder berühmte Banane - happy peeling! Daniel Richter bebildert Di Iries und Raymond Pettibon inszeniert Black Flag – es hat Tradition, dass Künstler Plattencover gestalten. Die vorliegende Sammlung zeigt über 500 Kollaborationen von den 1950ern bis heute. Über 350 Bands und Musiker, darunter Warhol-Coverboy John Lennon, Sonic Youth, Björk oder Kanye West stehen über 250 bildenden Künstlern, von Tauba Auerbach bis Christopher Wool, von Banksy bis Shepard Fairey gegenüber. Eine Art Referenzband für Kunstunterricht, wie ihn sich manche(r) in der Schule gewünscht hätte.

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Cinesoundz Special

75 Years of Capitol Records

Taschen

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Nach dem launigen Intro von 90´s Beatnik Beck widmet sich Barney Hoskins den Prä-Tower-Anfängen, worauf folgend Ereignisse aus der Firmengeschichte von den Sixties bis heute Revue passieren, und Sean Wilentz die Bedeutung der Capitol Studios herausstellt, am Fuße dieses futuristisch-runden Turms, der für viele aussah "wie ein Stapel Schallplatten in einer Musikbox." Sein so unverwechselbare Profil wurde zum Markenzeichen von L.A., gleich nach dem nahe gelegenen Hollywood-Schriftzug. Nicht umsonst fällt der Capitol Records Tower in Katastrophen-Filmen stets als erstes Tornados, Erdebeben oder den Aliens zum Opfer... Derartige Szenarien dürften bis auf weiteres beliebt bleiben, Capitol Records sei dennoch auch an dieser Stelle beglückwünscht:

Many Happy Returns ! 

 TIPP
 

Sie hatten Sinatra, sie hatten die Beatles (und wollten sie erst gar nicht), sie hatten die Beach Boys und das legendäre Blue Note-Label (hier nur am Rande erwähnt), sie hatten die fast ebenso legendären Studios A & B und sie hatten den Capitol Records Tower, ikonisches Wahrzeichen Hollywoods. Capitol Records, eine der einflussreichsten Plattenfirmen des letzten 75 Jahre, etablierte sich als Westcoast-Gegenstück zur Musikwelt im Einzugsbereich des Big Apple, New York...Der vom Taschen Verlag anlässlich 75 Jahren Capitol Records herausgegebene 500-seitige Prachtband verlässt sich nicht allein auf die Abfolge großformatiger Künstlerfotos, diverse Fachautoren widmen sich in ausführlichen Aufsätzen diversen Aspekten der 1942 in Hollywood gegründeten Musik-Firma. Den baulichen Aspekten eines der auffälligsten Firmensitze Amerikas widmet sich schließlich Architekturkritiker Alan Hess in seinem Text - vom zylindrischen Kern über die mit Porzellan glasierten Metallblenden bis zum stählernen Sendemast, in dem Vinyl-Fans gern eine abstrakte Plattennadel sehen. Seit seiner Einweihung im April 1956 "brachte der Turm in der Fantasie des Publikums eine Seite zum Klingen, die nie verstummte". 

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Moskau, Moscow, Mockba

Sandra Ratkovic - Hatje Cantz

Ein dreisprachiges Vorwort: englisch, deutsch, russisch. Wobei russisch schon an zweiter Stelle kommt und in kyrillischer Schrift. Das Vorwort stammt von Wladimir Kaminer, nach dem anderen Wladimir - Putin - der bekannteste Russe und der bekannteste in Deutschland residierende Russe sowieso. WK ist zur Stelle, wenn es um (fast) alles Russische geht, wenn es darum geht Russland zu erklären - auf Deutsch. Hier geht es um das in der früheren Sowjetunion omnipräsente Militär, seine Spuren in der Gesellschaft. Kaminers wie meist biografisch gefärbte Bemerkungen enden mit Kindern, die spontan Panzer und Raketen malen - die Jungs in blau, die Mädchen in rosa. Das passt in der Tat zu den Bildern der 1980 in Frankfurt a.M. geborenen Fotografin Sandra Ratkovic. Nach verlassenen Militärflughäfen, Kasernen und anderen Überbleibseln der Sowjetrmacht in Berlin & Umgebung dokumentierte sie auf einer Moskau-Reise 2015 Alltägliches, wo Militär- und Putin-Kult auf Kitsch und Folklore treffen. Mal nüchtern, mal augenzwinkernd dokumentiert der eher dünne als dicke (96-seitige) Fotoband eine Gesellschaft, die nicht mehr in den Kategorien der Verh´gangenheit denkt, aber auch noch keinen Plan für die Zukunft hat. Nach dem Hauptteil finden sich fünf Seiten mit Ortsangaben zu den Aufnahmen.

 
 

books 02 17 moskwa

Musicals / star wars - von 1977 bis heute

beide: Dorling Kindersley

1 `Musicals - die definitive illustrierte Geschichte´ versprach schon die englische Originalausgabe dieser Populär-Enzyklopädie Für die zur Buchmesse im letzten Jahr herausgekommene deutsche Fassung im golden glitzernden Einband leiten vier Extraseiten über deutschsprachige Musicalproduktionen von Tabaluga (Peter Maffay & Co) über Hinterm Horizont (Udo Lindenberg) bis Ich war noch niemals in New York (Udo Jürgens) den Anhang ein - Linie 1 vom Berliner Grips-Theater hatte es schon zu einer eigenen Seite im vorderen Teil geschafft. Dort wird in fünf Abschnitten die Entwicklung des modernen Musicals chronologisch und so kompakt wie reich bebildert rekapituliert. Weltweite (Film-)Klassiker wie The Wizard of Oz, Singin‘ in the Rain, My Fair Lady, West Side Story, Mary Poppins, Hair, Cabaret, The Rocky Horror Picture Show, außerdem die Webberschen-Bühnen-Hits von Cats bis Phantom of the Opera, aber auch spezielleres Programm wie Baz Luhrmans Moulin Rouge! oder das Spamalot der Monty Pythons finden statt - neben Biographien von George & Ira Gershwin, Fred Astaire, Cole Porter, Andrew Lloyd Webber oder Elton John. Auch für großformatige Fotos lässt das Layout hin & wieder Raum, etwa für das ikonische Bild von Gene Kelly an der Laterne in Singin in the Rain. Am Ende, nachdem per Kurzportraits auch die Eckdaten 100 weiterer, nicht ausführlicher behandelter Stücke aufgeführt werden, folgt ein Namensregister (eines auch mit Sachbegriffen wäre besser gewesen) und das Verzeichnis der eingestreuten Features, etwa zu Londons Westend, Zeichentrick-Songs, Jukebox Musicals oder Hollywood...

 
 

books 02 17 Musicals

 

 

 

 

 

Science Fiction-Kultfilme

Schüren 

Wir bleiben beim Thema. Der Ansatz der von Angela Fabris & Jörg Helbig herausgegebenen Aufsatzsammlung war weder die trashigsten noch, die beliebtesten oder prototypischsten Sci-Fi-Top Ten zu versammeln. Zwar sind dennoch 2001: Odyssee im Weltraum (GB/USA 1968), der erste Alien-Film (GB/USA 1979) oder Blade Runner (USA 1982) enthalten. Aber eben auch der polnische Film Der silberne Planet (1988), der italienische, im indischen Bombay spielende Streifen Nirvana – Jagd im Cyberspace (1997), oder unser aller Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion (Deutschland 1966) als TV-Serie. Auch The Rocky Horror Picture Show (GB/USA 1975), Kult allemal, hätten viele Leser wohl spontan weniger in eine Science-Fiction-Liste gepackt, doch schließlich ist Tim Currys Frank´n Furter Außerirdischer vom Planeten Transsexual. In diesem Buch werden also übliche Verdächtige und unerwartete Kandidaten als Science-Fiction-Kultfilme vorgestellt - immer als Anregung verstanden, den besprochenen Film (erneut) anzusehen. Revision mit möglicherweise geschärftem Blick.

www.schueren-verlag.de

 
 

books 02 17 sci fi

The Taste of Havana

Fackelträger Verlag


Lutz Jäkel, Foto- & Videojournalist sowie Buchautor und Dayami Grasso Toledano, gebürtige Kubanerin, Komponistin, Produzentin, Sängerin & Entertainerin, haben sich gemeinsam in Kuba auf eine kulinarische Spurensuche begeben. Dabei wurde Freunden, der Familie, Köchinnen und Köchen über die Schulter geschaut. Das Buch ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet, viele Fotos und persönliche Erzählungen der vorgestellten `Chefs´ wie Filmemacher Rolando Almirante oder Selmade-Bäckerin Yaniet Morena vermitteln einen Eindruck über die Lebensbedingungen & Träume zu Zeiten der Mangelwirtschaft, in der es galt besonders kreativ mit Bohnen und Reis zu kochen. Weiter aus dem Inhalt: Bolero am Spieß, Hühnchenrupfen nach Macho-Art oder Veggie auf kubanisch. Natürlich ist das Havana-Food hier fotografisch ansprechend inszeniert und lässt dem Leser das Wasser im Munde zusammenlaufen. Making-of-Fotos und Videos zu den im Buch Porträtierten geben Einblicke in die Entstehung des Buches im Frühjahr 2016 in Havanna: www.thetasteofhavana.de
 
 

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