Angelo - Kino-Start 28.11.2019

Auf den bereits bei diversen Festivals wie Toronto & München gelaufenen Film von (Co-)Drehbuchautor & Regisseur Markus Schleinzer konnte man gespannt sein, sind doch sich ernsthaft mit dem europäischen Kolonialismus beschäftigende Stoffe derzeit eher spärlich gesät.

Angelo ist angelehnt an die zweifelsohne faszinierende Biografie des als Kind aus Nigeria verschleppten Sklaven und späteren Freimaurers Angelo Soliman, der im 18. Jahrhundert nach Österreich gelangte, es im höfischen Wien tatsächlich bis zum `Kammermohr´ & Prinzenausbilder brachte, letzten Endes aber ausgestopft - als `afrikanischer Wilder´ - im Naturalienmuseum landete.

Was hätte das für ein spannendes Historiendrama für die große Leinwand werden können. Doch diesen Weg wollten oder konnten die Macher der österreichisch-luxemburgischen Ko-produktion offensichtlich nicht einschlagen.

Trotz Prämierung mit dem Österreichischen Filmpreis 2019 - für Maske, Kostüme und Szenenbild - gibt es eher wenig cineastische Schauwerte. 

Die von ihren Figuren seltsam distanzierte, eher Fernsehspiel- oder Theater-nahe Inszenierung raubt dem starken Stoff - für unseren unmaßgeblichen Geschmack - leider viel von seinem Reiz.