Reviews 6-7-10 Catalog

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 Bustin´Out 1982
 
 Various Artists - Strut / Alive TIPP
 
 

Mit Bustin´Out Vol.1 hatte Strut sich erst kürzlich um die Aufarbeitung von New Wave & Post Punk verdient gemacht. DJ-Veteran Mike Maguire geht nun also mit dem zweiten, einzig das Jahr 1982 umfassenden, Teil der Reihe in Serie. Diesmal illustriert seine Mischung aus erwartbaren und weniger bekannten Titeln die Weiterentwicklung innerhalb des elektrifizierten Genres, so die Erweiterung um Dub- und Hip Hop. Nach dem polarisierenden Einstieg mit Die Krupps, kommen (erneut) Gary Numan, Chris & Cosey und Front 242, natürlich Afrika Bambaata & Soul Sonic Force (produced by Arthur Baker) und Man Parrish, dazu Colourbox, Mark Stewart (Pop Group), Dub Syndicate, Shriekback u.a. Eine echte Entdeckung für viele sicher Klein & M.B.O.´s "Dirty Talk". Play Tracks 3, 7, 9, 10-12. myspace.com/ayearzero

 

 
 Movements 3
 
 Various Artists - Tramp Records / Fx Distr.
 
 

Der umtriebige Münchner DJ, Veranstalter & Kompilator Tobias Kirmayer führt die auf Perfect Toy Records mit zwei Folgen begonnene Rare Groove-"Movements"-Reihe nun auf dem eigenen Label Tramp Records (siehe auch Jazz) weiter, diesmal mit auf Soul und Jazz ausgedehntem Konzept. Wieder hat es jahrelanger Vorbereitung und Lizensierung bedurft, bevor das 11er-Wunsch-Tracklisting mit dem Iris Bell Trio, Joe Viera oder Roy Burns beisammen war.Entdeckungen wie der von Luis Bacalov 1973 für den Italo-Soundtrack von "La Seduzione" geschriebene Track "Hello, Quincey" (Orchestra Luis Enriquez) oder den skurrilen Sprachmix von Ernesto Cardenal/PeterJanssens "Grito Pidiendo" gibt es hier zuhauf.
Am 11. Juni & 7. Juli ist die nächste Gelegenheit, Funkster Tobi Kirmayer in der Münchner Glockenbachwerkstatt live beim Auflegen zu erleben und zu Rare Groove Vinyl den Tanzflur mit eigenen "Movements" unsicher zu machen. www.tramprecords.com

 

TIPP ! & LIVE-TIPP!

 
 
 Cumbiabeat Vol.1
R&B Hipshakers Vol.1
 
 Various Artists - beide: Vampisoul / Cargo VINYL-TIPPS  
 

Vampisoul-Time again. Das lebensfrohe spanische Reissue-Label kommt uns mit Cumbia-Beat und 60´s R&B, spart allerdings leider bei der Promotion.

13 von 25 Titeln müssen dem Rezensenten reichen, und auch das 36-seitige Booklet, das der Endfassung von "Cumbiabeat Vol.1" beiliegen soll, kennt er nur vom Hörensagen. Die Auswahl scheint nicht schlechter als der vorausgegangenen "Back to Peru"-Sampler, fokussiert diesmal aber auf die "Chicha", die Cumbia aus Peru, in der sich 60-Beat, Rock, kubanische Elemente und Andenfolklore vermischen. Interessant und tanzbar zumeist , (Paradebeispiel mit Pfiff: "Un Silbido Amoroso" von Los Wembler´s De Iquitos) - aber leider eben nur der halbe Spaß.

"Teach me to monkey" hat der Compiler, Radio-DJ Mr. Fine Wine als Motto für die erste Folge seiner "Hipshaker" aus den Federal- und King-Archiven ausgegeben. Dabei gehen Willie Wright & Gus Sparklers, Charles Brown, Carol Ford oder Wilie Dixon zur Hand - mit R&B und Soul-Tracks aus der ersten Hälfte der Sechziger, denen man die Nähe zu Doo Wop und Rock´n Roll noch anhört. Ergänzt durch zwei frühreife Nummern von Little Willie John und Roy Milton & His Orchestra, jeweils aus dem Jahre 1956. Ein vergnügliches Unternehmen offensichtlich, auch wenn der Rezensent auch hier wieder nur 10 von 20 auf der finished Version enthaltenen Tracks zu hören bekommt. www.vampisoul.com
 


 
 
 

 
 Got A Light, Mac?
 
 Various Artists - BuzzolaChrome Dreams / In-Akustik TIPP
 
 
 
Themencompilations scheinen nur noch im lizenzfreien Bereich zu reüssieren. Über das britische Chrome Dreams-Label kommen nun einige Titel der Buzzola-Reihe mit ihren von Jon Storey im Vintage-Pin-Up-Stil gestalteten Covern zu uns. Natürlich dabei: Peggy Lee mit "Don´t Smoke in Bed", aber auch viele hierzulande kaum bejkannte Preziosen. Dass die diskografischen Angaben nicht genauer ausfallen sind (wie so oft bei Kopplungen aus dem angelsächsischen Raum), ist ein kleiner Wermutstropfen. Eigentlich erstaunlich, denn Zusammenstellung und Liner Notes für die 18 Fundstücke zum Thema Rauchen stammen vom quasi enzyklopädisch gebildeten, leider im Januar diesen Jahres verstorbenen Neil Kellas (übrigens auch einem Streiter gegen die Ausweitung der Copyrights-Schutzdauer). Da wirkt der wunderbare, von Mildred Bailey gesungene Track mit den Zeilen "A cigarette & a silhoutte create a mood that is blue..." wie ein musikalischer Nachruf.
 

 
 
 Roedelius - The Diary Of The Unforgotten
 
 Bureau B / Indigo VINYL-TIPP
 
 

Seine "Hommage à Forst", Hans-Joachim Roedelius 1990 erstmals veröffentlichte Innenansichten aus den Jahren 1972 bis 78, während derer er gemeinsam mit Kompagnon Dieter Möbius und zeitweilig auch Michael Rother in einem alten Gut in Forst (Weserbergland) wohnte und arbeitete - an der Grundlage diverser über die Jahre nachfolgender repetitiv-meditativer Alben. Roedelius´ Erinnerungen an diese ländliche Zeit sind genauso im Booklet dieses nun auch erstmalig als 180-Gramm-Vinyl vorliegenden Albums enthalten wie weitere ausführliche Liner Notes von Insider Asmus Tietchen. Und es sind weitere Roedelius-Veröffentlichungen in der Bureau-B-Pipeline...
www.roedelius.com www.myspace.com/roedelius
 
 
 
 
 Freddy Cole - The Cole Nobody Knows
V.A. - Now´s The Time
 
 beide: Sonorama / Groove Attack VINYL-TIPPS!
 
 

Zwei weitere Re-Issues auf Ekkehart Fleischhammers Berliner Sonorama-Label:
Zunächst Freddy Coles Soul-Jazz-Album "The Cole Nobody Knows", von 1976, eine bisher extrem seltene und gesuchte Privatpressung, nun erhältlich als Digipak-CD & limitierte Vinyl-LP. Der Sänger und Pianist ist der jüngste (mittlerweile 78-jährige) Bruder des legendären Nat "King" Cole. Und tatsächlich klingt er nicht unähnlich, doch ist sein Stil direkter, rauher, weniger samtig - eben so wie auf der von Insidern geschätzten Version von "Brother Where Are You".
www.freddycole.com

"'Now's The Time - Deep German Jazz Grooves 1956-1965" dagegen bietet genau das: 10 bislang weithin unbekannte, schmissige Tracks von sehr seltenen Schallplatten oder aus Archiven., zusammengestellt von Fleischhammer und Modern Jazz von (west-)deutschen Größen wie den Brüdern Albert & Emil Mangelsdorff, Rolf Kühn, Inge Brandenburg, Michael Naura, Joki Freund, Horst Jankowski u.a. Auch inklusive: ein Track von Attila Zoller für die Heinrich Böll-Verfilmumg "Das Brot der frühen Jahre". von 196. Dazu Liner Notes von "Rocklexikon"-Koryphäe Siegfried Schmidt-Joos.

www.sonorama.de myspace.com/sonoramarecords
 


 
 
 
 
 Previous Issue: 4/5 - 2010 © cinesoundz 2010

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