DVD Special 09-10-12

* soundtrack * crossover * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *

 Marley BOOKs Special
 
 Studio Canal
 
 

Die Gratwanderung durch das Minenfeld der um die 1981 verstorbene Reggae-Legende herum entstandenen Interessengruppen war Regisseur Kevin MacDonald großteils gelungen. Das volle 144 Minuten lange Werk wird nach Berlinale-Premiere und kurzer Kinoauswertung noch in den Spätsommer der jamaikanischen Unabhängigkeitsfeiern hinein nun auf DVD veröffentlicht. Kinogänger dürften sich hier vor allem für das Bonusmaterial interessieren. Das ist nicht allzu üppig ausgefallen. Zählt man den natürlich interessanten Audiokommentar von MacDonald & Ziggy Marley nicht mit, bleiben nur drei Live-Video-Tracks. Diese stammen von 1975 aus dem (anfangs noch bestuhlten) Manhattan Center - eine aus dem Internet in voller Länge bekannte Aufnahme und hier leider in keineswegs besserer Soundqualität. Das ist dann doch etwas mau für den Anlaß.
Siehe Soundtrack-Tipp Aktuelle Bob Marley & The Wailers in Dub Vol1" CD www.bobmarley.com/marley_the_movie.php

 

 
 
 The Beatles - Yellow Submarine
 
 Apple / EMI
 
 

Wenn das nicht Bände spricht: Kein Geringerer als Disney-Kreativchef John Lasseter zieht im Booklet den Hut vor den an "Yellow Submarine" beteiligten Künstlern um den deutschen Art Director Heinz Edelmann, der sich hier auf einer separaten Tonspur zum Film äußert. Die vorbildliche Ausstattung dieser DVD (u.a. Folien der vier animierten Beatles-Charaktere) unterstreicht den sich im Jahr 1968 noch ungleich aufwendiger gestaltenden analogen Produktionsprozeß eines knapp 90-minütigen Zeichentrickfilms. Im Ergebnis stellt das psychedelisch bunte Gemeinschaftswerk, das auch die Beatles selbst im Ergebnis als "very witty, very clever and quite trippy"(Mccartney) bewerteten, in seiner mutigen Skurrilität einen wichtigen Beitrag zur Animationshistorie dar. Auch seitens der Kritik wird mittlerweile, nach einer Zeit der Einordnung als reines Songvehikel, anerkannt, was der Film für nachfolgende Kunstwerke (wie Bruno Bozzettos "Allegro Non Troppo" von 1976) offensichtlich geleistet hat. Neben einem 16-seitigen Farb-Booklet mit Behind the Scenes-Fotografien lässt auch das beinhaltete Bonusmaterial mit Originaltrailern und 60´s-"Making of" das Herz von Zeichentrick-Fans höher schlagen. Also ab in Käpt´n Freds gelbes Unterseeboot nach Pepperland und munter im Slalom durch Musik-Vakuumschlucker, Blaumiesen, fiese Schergen-Handschuhe und natürlich zwölf Fab Four-Originalsongs gekurvt. Auf den zugehörigen Soundtrack-Re-Release wurde an dieser Stelle ja bereits eingegangen.

 TIPP!


 
 Pink Floyd - The Story of Wish You Were Here
 
 Edel
 
 

Einen der jüngeren gemeinsamen Auftritte der beiden großen Opponenten Roger Waters, David Gilmour bei Live8 Anno 2005 nimmt die Dokumentation zum Einstieg in die Entstehungsgeschichte des von den meisten Bandmitgliedern als komplettestes Pink Floyd-Album bezeichneten, im September 1975 veröffentlichten "Wish You Were Here". In England und Amerika sowie vielen weiteren Staaten direkt nach Veröffentlichung auf Platz 1 der Charts notiert, ist das im letzten Jahr im Zuge der umfassenden Floyd-Edition der EMI digital remasterte Album ein All-Time-Classic der Populärmusik. Neue Interviews mit Waters und Gilmour (die interessanterweise als Bonus je eine akustische Soloversion zum Vergleich anbieten), Nick Mason (sowie Archivaufnahmen des verstorbenen Richard Wright), Cover-Artist Storm Thorgerson, Gastsänger Roy Harper, Abbey Road-Toningenieur Brian Humphries bis hin zu einem (sehr kurzen) Gespräch mit Stuntman Ronnie Rondell (der brennende Mann vom legendären Albumcover) bilden das Rückgrat des Films.
 
TIPP

 
 
 Hugh Hefner - Playboy, Activist & Rebel
 
 Edel
 
 


Auch wer Hugh Hefner heute als unverbesserlichen Lustgreis abtut, kann mittels der erfolgreich auf diversen Festivals gelaufenen Dokumentation der oscarprämierten Filmemacherin Brigitte Berman Einiges lernen. "Playboy, Aktivist und Rebell" zeichnet nicht nur die Anfänge mit dem Erwerb des legendären Marilyn-Monroe-Nacktbildes nach und würdigt den Anteil von Hefners Bunny-Imperium an der sexuellen Revolution der 60´s in den USA. Hinter der hedonistischen Playboy-Fassade engagierte sich Hefner auch für Jazz, farbige Musiker, Sänger und Stand-up-Comedians und trat als glühender Verfechter von Meinungsfreiheit und Bürgerrechten in einem seitens der Obrigkeiten zunehmend repressiv & konservativ geprägten Amerika auf. In stets wieder aufflammenden Streitigkeiten mit Behörden, Feministinnen und Kirche hat sich Hefner abseits seines bizarren Privatlebens immer wieder als ernstzunehmender kontroverser Geist behauptet. Brigitte Berman hatte daher offenbar wenig Mühe, auch unerwartete Fürsprecher wie Rev. Jesse Jackson, Pete Seeger oder Joan Baez (lediglich Gene Simmons´ Part fällt hier etwas ab) vor die Kamera zu locken.

Peter Gabriel - Secret World Live / Duran Duran Live / Crosby Stills Nash - 2012 alle: Edel

Drei im weitesten Sinne dem Pop-Genre zuzurechnende Musik-DVDs, die für das Format keine neuen Maßstäbe setzen werden (wie es Peter Gabriel mit seiner hier dokumentierten Tour von 1993 für nachfolgende Tourunternehmen vergleichbarer Größe teils geschafft hatte), gleichwohl aber mit solider Ausstattung aufwarten. Fotogalerien, Making of, Bonustracks werden -neben Interviews mit den Hauptbeteiligten- vom Fan auch zunehmend als Mindestausstattung erwartet, wenn er sich eine Konzert-DVD zulegt. Im Falle Gabriels ist das eindrücklicher gelungen, als bei der Reunion-Tour von Duran Duran, in beiden Fällen präsentieren sich die ganz unterschiedlichen Frontmänner, die aber ein die Stimmbänder besonders in Mitleidenschaft ziehender Gesangsstil eint (Gabriel 93, Simon Le Bon 2011) in bestechender Verfassung. Crosby Stills Nash dagegen lassen es ohne Herrn Young und altersgemäß auch stimmlich etwas ruhiger angehen, verbreiten sich jedoch auf dem vorliegenden Set zu ihrer letzten Tour gleich rüstig auf 3 (Bild-)Tonträgern: nämlich einer DVD & 2 Cds - was nach immerhin 20 Jahren ohne aktuelle Live-Konserve denn auch angemessen scheint.


Das Beste von Simon´s Cat
Universal

"Cat Man Do"-Fans aufgemerkt. Simon Tofields You Tube-Clip-Phänomen wurde auf der vorliegenden DVD zusammengefasst. Die kurzen Episoden bieten Katzenhaltern einige Deja-Vu´s, nutzen sich in Serie hintereinander aber doch schneller ab als einem durchgehenden DVD.Abend zuträglich - nicht zuletzt wegen der immergleichen Trademark-Musikschleife (Russell Pay), die auch noch für die Menüs herhalten muß. Immerhin interessant, daß der vierfache Katzen-Dad & Zeichner Simon Tofield auch für alle Kittylaute zuständig ist. Weiter im Bonusprogramm: Tofield zeichnet & kommentiert einen Charakter nach dem anderen. Mehr was für die ganz harte Fanbase.

www.simonscat.com


Rampart / The Hunter beide: Ascot Elite

Zwei solide ausgestattete DVDs-Ausgaben durchaus prominent besetzter Filme, denen die Kinoauswertung hierzulande dennoch nicht beschert war. "Rampart", in dem Woody Harrelson (in einem Ensemble mit Ned Beatty, Ben Foster, Ice Cube, Anne Heche, Sigourney Weaver, Robin Wright & Steve Buscemi!) als in die Krise geratener Anti-Held brilliert, lief zumindest vor kurzem auf dem Münchner Filmfest und dürfte sich auch auf der großen Leinwand wacker geschlagen haben. Die DVD-Aufmachung reiht den Streifen allerdings fälschlich eher ins Genre eindimensionalerer Action- & Gewaltstreifen ein, was in ähnlicher Weise auch für die Ausgabe von "The Hunter" zutrifft. Die Verfilmung von Julia Leighs Öko-Thriller lässt einen Willem Dafoe (neben Sam Neill & Frances O´Connor) als zunehmend mit sich ringenden Industrie-Söldner auf einer ungewöhnliche Mission agieren: Er soll down under das Gen-Material des letzten Tasmanischen Tigers sichern. Feine Zwischentöne und - kein Happy End. Neben der Originaltonspur sind "Making of" & Trailer jeweils inkludiert. www.ascot-elite.de


Marilyn Monroe - My Life / Elvis Presley - Das Idol einer Generation SchröderMedia

Klar, was für den Release dieser inhaltlich und verpackungstechnisch bescheiden ausgestatteten Uralt-Dokus in X-fach-Auswertung den Anlass geliefert hat: der 35. (Elvis Presley) bzw. der 50. (Marilyn Monroe) Todestag. Interessierte erfahren nicht nur wenig Neues über die jeweilige Ikone (noch am ehesten delektiert man sich in Elvis´ Fall an einem, auch gleich mehrfach verwerteten Originaltrailer des 1960 in Deutschland gedrehten "G.I. Blues"), sondern müssen sich mit zumeist magerer Bildqualität und teils asynchron laufender Tonspur begnügen. Eine adäquate Überarbeitung des großteils aus dem US-TV stammenden antiken Originalmaterial war hier offensichtlich nicht im Budget vorgesehen.
 

TIPP









 
 

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