reviews 26 - 4-5 06 - rubriken direkt

     

     
     cinesoundz - reviews 26 - 4/5- 06 soundtrack : 
     
    Good Night and Good Luck
     
     Original Soundtrack – Dianne Reeves u.a. - Concord / Universal

     
     
    Der exquisite Soundtrack zu George Clooneys in Venedig 05 erstmals gezeigtem Film hat bereits verdientermassen den Grammy als bestes Jazz-Gesangsalbum gewonnen. Die Aufnahmen sind interessanter- und praktischerweise direkt wärend der Dreharbeiten am Filmset entstanden. Schlüssig, da Clooneys Hauptfigur, der legendäre Nachrichtenmann Edward R. Murrow, nicht nur Kommunistenjäger McCarthy die Stirn bot, sondern als Jazz-Liebhaber in seiner "See it Now" - Show auch Grössen wie Louis Armstrong portraitierte. Diane Reeves ist auf dem Gebiet des traditionellen Jazz ausreichend bewandert, wie ihr 2003er Tribute-Album an Sarah Vaughan "A Little Moonlight" beweist. Die 14 Songs wie Nat King Coles "Straighten Up and Fly Right", Duke Ellingtons "Solitude", und Dinah Washingtons "TV is the Thing This Year" sind bei ihr und ihrer routinierten Begleitmannschaft also bestens aufgehoben - nur ein Track ist ein Instrumental - "When I Fall in Love".

     

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     Das Leben der Anderen
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Colosseum / Rough Trade

     
     
    "Das Leben der Anderen" ist als Film ein Ereignis. Einer der besten Filme aus Deutschland überhaupt, den die Berlinale in diesem Jahr nicht nötig zu haben glaubte. Ansonsten allerorten Lobeshymnen, die beim Bayrischen Filmpreis bereits gestartet waren. Auch bei der Musik liess Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck eine im deutschen Film ganz und gar nicht übliche Sorgfalt walten und erläutert seine Kriterien auch ausführlich in Presseheft und Interviews. Der Score wurde vom Oscar- und Golden-Globe-Oscar-Preisträger und Golden-Globe-Gewinner Gabriel Yared (with a little help from Stephane Moucha) komponiert, auf sein Konto geht das sehr schöne Hauptthema des Films, das vom Prager Philharmonic Orchestra in den Barrandov-Studios eingespielt wurde. Amiga-Songs von Ludwig Petrowsky, Angelika Mann, 4PS, Frank Schöbel, Pankow, Bayon, Hansi Biebl, Karat und Silly haben im Film ihren Platz, deren Running Order auf dem Soundtrack wirkt jedoch wahl- und planlos arrangiert, so daß diese CD als Ganzes dem Film nur bedingt gerecht wird. Schade, daß da auf den letzten Metern eine kenntnisreich ordnende Hand fehlte. Auch der Soundtrack hätte mehr sein können als die Summe seiner Teile.

     

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     The Producers
     
     Original Soundtrack – Music & Lyrics by Mel Brooks - Sony Classical / SonyBMG

     
     
    „Heil myself, ev'ry hotsy-totsy Nazi stand and cheer...“
    Mel Brooks mit dem Remake seiner eigenen irr- und aberwitzigen „The Producers“ von 1969. Nicht gerade die feinsinnigste Komik (die man vom alten Brooks eh nicht erwarten wird) aber eine ordentlich aufpolierte Golden-Globe-nominierte Tour de Force mit starken Performern von Nathan Lane bis Uma Thurman. Das als Waterloo geplante weltschlechteste Musical "Springtime for Hitler" als rasante funkenschlagende Nummernrevue, die sich als unerwarteter Broadway-Smash entpuppt und in der Nazimode-Klischees, Tucken aller Couleur, das Entertainment Biziness, die Schickeria etc ihr Fett wegbekommen (und die auch ohne die Optik auf CD Spaß macht). "If it´s murder, mayhem or rage - keep it mad, keep it glad, keep it gay !" Absurd but still fun. www.producersonbroadway.com

     

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     V for Vendetta
     
     Original Soundtrack – Composed by Dario Marianelli - Astralwerks / Virgin

     
     
    Die ambitionierte, aber krude und überlange Comicverfilmung der von ihren Matrix-Sequels offensichtlich ausgelaugten Wachowski-Brothers hat noch verhältnismäßig viel Lob eingeheimst. Man fragt sich, ob die entsprechenden Kritiker auch den gesamten Film abgesessen haben, der aufwendig und vor allem geschwätzig scheitert. George Orwell, Aldous Huxley, Thatcherism etc inspirierten Autor Alan Moore (u.a."League of Extraordinary Gentlemen") und den Zeichner David Lloyd zu ihrer Comic-Version eines geknechteten London des Jahres 1998. Diese gewinnt im Zeitalter des Terrorismus zwar erneute Aktualität, aber auch Oscar-Nominee Dario Marinellis wuchtiger Score, der ab und zu bei Kilars "Dracula"-Musik Anleihen macht, oder die drei Songs von Cat Power, Julie London oder Anthony & The Johnsons können “V wie Vendetta“ nicht retten. Wie 1984-Legende John Hurt stehen alle Beteiligten am Ende etwas planlos wie die Londoner vor den Big Ben-Trümmern.
     

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    3 Grad Kälter
     
     Original Soundtrack – Music by Corker & Conboy - Baked Goods / Blue Eyes Music

     
     
    Nach dem unerwarteten Silbernen Leoparden beim Filmfestival in Locarno liessen sich die Produzenten von Florian Hoffmeisters subtilem Debüt "3 Grad Kälter", eines atmosphärisch dichten Ensemblefilms, relativ viel Zeit bis zur von den Score -Schöpfern Corker & Conboy beschallten deutschen Premiere und dem Kinostart vor kurzem. Viel gab es zwischenzeitlich zu tun - in einer zunehmend schwierigen Kinolandschaft ging es schließlich mit eigenem Verleih und auch eigens produzierter Soundtrack-CD incl. englischem Booklet mutig an den Start - die Orchesteranteile der Filmmusik wurden mit den Nürnberger Symphonikern eingespielt. Elektronik und Orchester gehen auf dieser Cd eine bemerkenswerte Symbiose ein, die die Melancholie, Tristesse und Zukunftsängste im Leben der Protagonisten wirkungsvoll einfängt.

     

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     Transamerica
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Nettwerk / Soulfood

     
     
    Nicht nur Felicity Huffman (of "Desperate Housewives" fame), wurde für ihre Darstellung in "Transamerica" Oscar-nominiert, auch in der Kategorie "Original Song" war "Travalin' Thru" von Dolly Parton (wie zuvor bei den Golden Globes) dabei. Der auch mit kurzen Dialog-Bits versetzte Americana- und Country-Soundtrack enthält außerdem Tracks von Lucinda Williams, Nitty Gritty Dirt Band, sowie exklusives Songmaterial von Larry Sparks und Duncan Sheik. Diese Songs begleiten die Reise der Protagonisten quer durch die USA. Regisseur und Drehbuchautor Duncan Tucker suchte für den Soundtrack nach musikalischem Roots-Material für seine beiden Hauptcharaktere, das auch den körperlichen und emotionalen Fortgang ihrer Reise zu transportieren imstande war. Mission accomplished, auch wenn man dazu nicht auf Dolly Parton und ihre doch leicht gruslige Oscar-Performance stehen muss.

     

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     Habana Blues
     
     Original Soundtrack – Various Artists - DRO East West / Maestranzafilms / Warner

     
     

    Nix Buena Vista Social Club - in dieser spanisch -kubanischen Co-Produktion geht es rockiger zur Sache. Ein Kontrast zur eher tragischen Geschichte eines Films, der etwas unentschieden zwischen seiner sozialkritischen Story und dem dominanten Soundtrack scheint. Dieser schöpft aus der bunten aktuellen kubanischen Musikszene abseits traditioneller Folklore & Son-Nostalgie. Neun der 16 Songs werden vom stets gemischten Habana Blues-Musik-Ensemble beigesteuert. Das Bemühen einer Rockband mit dem Motto "nie wieder Rumba" im Musikbiz Fuß zu fassen, vor dem Hintergrund eines immer noch sozialistisch-planwirtschaftlich organisierten Alltags von Havanna, Kuba. Habana Blues... wwws.warnerbros.es/movies/habanablues/

     

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     Short Cut To Nirvana
     
     Original Soundtrack – Various Artists - Burn & Shiver /Strangeways / Indigo

     
     
    "70 millions pilgrims can´t be wrong", wie die N.Y. Times meint - Die Kumbh Mela, schon 1895 von Mark Twain beschrieben, ist eine der grössten religiösen Pilgerzusammenkünfte der Welt. Alle zwölf Jahre kommen dort am Ganges 70 Millionen (vor allem) Inder, vom Bettler bis zu religiösen Führern vom Range des Dalai Lama, zusammen. Dieses monströse Spektakel wurde 2001 von Maurizio Benazzo und Mick Day verfilmt. Der Soundtrack präsentiert dazu meditative indische Klänge, spirituelle Sitar-Meditationen mit Tabla-Rhythmen sowie von Multi-Percussionist Bob Muller an Handtrommeln, Bandir, Darbouka, Bodhran, Gamelan-Instrumenten, Rik, Metallplättchen und Rasseln eingespielte, mit Film-Originalton versetzte Stücke. Einige der 17 Tracks wurden zudem vom Pariser Remixer FAB bearbeitet, andere stammen von Duke Bojadziev und Badar Ali Khan.
     

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     Der Tiger und der Schnee
     
     Original Soundtrack - Various Artists - RCA / SonyBMG

     
     
    "You Can Never Hold Back Spring" hat Tom Waits (gemeinsam mit Ehefrau Kathleen Brennan) extra für den Freund aus "Down By Law"-Tagen, Oscar-Preisträger Roberto Benigni geschrieben. Der Song stellt in vier Variationen das Leitmotiv des Soundtracks zu Benignis aktueller poetisch-romatischen Tragikomödie unter Einbeziehung des andauernden Irak-Konflikts dar. Der passende Score ist in der orchestralen Anlage typisch italienisch, steuert aber ebenfalls ein starkes weiteres Hauptthema und gelegentliche orientalische Klangfarben bei und verbindet sich vortrefflich mit Waits´ Beitrag. Vor "Der Tiger und der Schnee" hatte Benigni bereits Nicola Piovani zur Untermalung seiner Streifen Pinocchio (2002) und Das Leben ist schön verpflichtet, für den Piovani ´98 dann auch den Oscar für die beste Score-Musik gewann. Und auch hier ist wieder etwas Besonderes gelungen.

    Me And You And Everyone We Know
    Original Soundtrack - Various Artists- Cooperative/V2/ Rough Trade

    Miranda Julys American Indie-Vorstadt-Charakterstudie war im deutschen Kino nur ein kurzes Intermezzo beschieden. Sundance-Preise und nicht einmal Cannes-Trophäen garantieren hierzulande eben noch keinen kommerziellen Erfolg auf der grossen Leinwand. Michael Andrews (Donnie Darko, Orange County, Cypher) Analog-Synthie-Score wird auf der Soundtrack CD mit Songs von Spiritualized, Cody Chestnutt und Virginia Astley ergänzt. Der farbenallegorische Kommentar der Regisseurin im Booklet unterstreicht, was Andrews damit für den Film geleistet hat.
    www.meandyoumovie.com

    Inside Man
    Original Soundtrack - Music by Terence Blanchard
    Varese Sarabande/ Rough Trade

    Für die erstaunlich altmodisch-wuchtige Musik zum unterhaltsamen Bankraub-Thriller “Inside Man” hat Terence Blanchard einige äußerst renommierte Musiker zusammengetrommelt, mit denen er auch schon sein Solo-Album “Flow” eingespielt hatte, so Brice Winston – Saxophon, Aaron Parks – Klavier, Derrick Hodge – Bass, Kendrick Scott – Drums. Die Orchesterparts wurden mit dem Hollywood Studio Symphony Orchester eingespielt. Der Main-Title wird von einem von A.R. Rahman geschriebenen Song bestritten, Panjabi MC performed by Sukhwinder Singh, Sapna Awasthi featuring Panjabi MC : Spike Lee bekommt einen "Bollywood Joint" gereicht.
     

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     other filmmusic : 
     
    The Library Vol.1 - Ennio Morricone
     
      Dagored / Cargo

     
     
    Erklärtermassen (aber nicht näher ausgeführt, Liner Notes fehlen) vom Maestro selbst zusammengestellte Auswahl aus eben nicht seit einiger Zeit in Sammlerzirkeln besonders beliebten raren Library-LPs, wie der Titel denken lassen könnte, sondern aus vier regulären Soundtracks, also doch "per il cinema", von denen drei als selten zu bezeichnen sind. René la Canne" (1977), "La Smagliatura - aka Weak Spot" (1975), "Un Genio, Due Compari, Un Pollo - aka Trinity Is Back Again" (1975) und der bekannte "Un Uomo Da Rispettare - AKA The Master Touch" (1972). Das ist musikalisch natürlich aus einer sehr attraktiven Phase, auch in der Verpackung ansprechend gelöst, der sicher bezweckte und von beispielsweise MovieGrooves auch prompt aufgegriffene Vergleich mit den unsereiner Mondo Morricone Compilations (2003 ergänzt wiederveröffentlicht) ist aufgrund der Compilierung und Ausstattung aber nicht ganz gerechtfertigt.

     

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     Elizabethtown
     
     Composed by Nancy Wilson – RCA / SonyBMG Import

     
     
    Nachdem bereits zwei Songsampler zu Cameron Crowes (für seine Verhältnisse etwas schwächeren) "Elizabethtown" mit Orlando Bloom & Kirsten Dunst erschienen sind, kommt nun auch der heimelig-atmosphärische Gitarren-Score von Crowes guter Freundin Nancy Wilson zu seinem Recht. Nancy Wilson from "Heart" wohlgemerkt, nicht die gleichnamige Jazz-Diva früheren Jahrgangs. Mit im Wohnzimmer musizierten Mike Inez, Ben Smith & Craig Bartock. Die Import-Cd enthält dabei auch einige nicht im Film verwendete Cues.

    www.elizabethtown.com www.heart-music.com



    The Ultimate Best of Federico Fellini & Nino Rota
    Various Artists – CAM / Edel

    Selten hat man eine schönere Beschreibung der magischen Momente einer kongenialen Partnerschaft zwischen Regisseur und Filmkomponist gelesen als die Fellinis, über die listige Art Nino Rotas ihn, den von seinen während des Drehs benutzten Musiken eigentlich vollends Überzeugten, dennoch dazu zu kriegen, sich dem Komponisten für eine noch einfühlsamere Lösung mit originär für den Film geschriebener Musik anzuvertrauen. Die betreffende Passage aus dem Text "L´Amico magico" ist mit detaillierten Texten zu allen berücksichtigten Filmen im Booklet der vorliegenden CD abgedruckt (ital./engl.). Im Fall von Fellini & Rota hielt die vertrauensvolle Zusammenarbeit über eine Vierteljahrhundtert, bis zum Tode Rotas im Jahr 1979 an. Jeder Film wurde bei der 1996 erstmals erschienen Kopplung mit einem Medley/Suite gewürdigt und für die neue Fassung mit Enrico Pieranunzis & Charlie Hadens "Fellini´s Waltz" von 2003 ergänzt.
    www.CAMOriginalSoundtracks.com
     

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    Mohicans (Special Edition)
     
     Various Artists – 3 Cds / Edel

     
     
    Achtung - bei diesem günstig im Handel offerierten Dreierpack handelt es sich nicht etwa um weitere, gar unveröffentlichte Musik aus Michael Manns legendären " The Last of the Mohicans" mit Daniel Day-Lewis, sondern um dem unveränderten Morgan Creek Original Soundtrack mit Musik von Trevor Jones & Randy Edelman flugs von Edel Italia beigepackte zwo Cds mit pseudofolkloristischem Fake-Indianer-Klangedöns einer italienischen Klangschmiede in Michael Cretu-Tradition. Diese Bonus-Sosse wird auch nicht durch die Portfolios aus "The North American Indian" im Booklet wettgemacht, neben ein paar Sprachsamples das einzig einigermassen Authentische dieses Kitschdoppels - stay away. Lieber den Soundtrack solo erwerben, der den Erwerb auf jeden Fall lohnt und den epischen Film mal wieder geniessen.

    Martin Böttcher . Karl-May-Melodien
    Telefunken / Warner

    Nun darf also Warner die Telefunken-Archive auswerten, nicht gerade der erste Sampler mit Bundesverdienstkreuzträger Martin Böttchers memorablen Orchesteraufnahmen, die die deutschen Karl May-Western so viel besser machten. In ansprechender Aufmachung erwarten den Erst- oder Wiederkäufer die Melodien genannten Hauptthemen "Old Shatterhand", "Winnetou", "Old Surehand", "Tramp", "Schut", "Ölprinz" und "Rih", mehr Streicher für die Helden, mehr Bläser für die Banditen. Das ist im zweiten CD-Teil eher wahllos als ansprechend kompiliert, zumal die mauen Liner Notes und die kurze Spielzeit sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, daß da noch Einiges mehr drin war.
     

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     Hi Hi Puffy Amiyumi
     
     Original TV Soundtrack – Various Artists - Epic / SonyBMG Import

     
     
    TV-Soundtrack zur Cartoon (Network)-Serien-Phänomen um das J-Pop-Millionenseller-Duo Ami Onuki & Yumi Yoshimura "Puffy", in den USA aus rechtlichen Gründen unter "Puffy Amiyumi" firmierend und im Gefolge der Serie auch in den Staaten immens erfolgreich mit ihrem für den Soundtrack meist englisch eingesungenen Schulmädchen Power-Pop. In der von knalligen Cartoons eingefassten Musik-Show "Pa-Pa-Pa-Pa-Puffy" treten regelmäßig Showbiz-Grössen von Lennie Kravitz & Garbage bis Harrison Ford auf. Für die Musik zeichnen vor allem Tamio Okuda (J-Pop Band Unicorn) und Andy Sturmer von Jellyfish verantwortlich, was in einem bunten Mix aus Shibuya-Kei-Pop und internationalen Pop-Referenzen (von den Beatles & ELO über die Carpenters bis zu Cyndi Lauper, mit der sie bereits gemeinsam "Girls Just Wanna Have Fun" performed haben, endet. Sugoi naa... www.puffyamiyumi.com


    Dieter - Der Film
    Original TV Soundtrack - Various Artists - SonyBMG

    Dasses Bohlens Dieter nochmal auf unsere Seite und ins Cinesoundz-Plattenregal schafft - wer hätte das gedacht. Aber nu hatter Filmmusik geschrieben - sozusagen. Der Sprung auf die grosse Leinwand ist dem Zeichentrick-Streifen um DB nach zwischenzeitlichem Knick in allem Möglichen ja nicht gelungen, aber ein paar Milliönchen TV-Augenpaare hat die Plotte kürzlich auf Rittl doch gezogen, sogar im Wettstreit mit Samstagabend-Gottschalk. Die Musik zum gar nicht mal schlecht animierten Rich-White-Trash-Projekt, in dem vor allem Verona F. ein paar Lacher ernten kann, stammt von Dieter, das wird keinen überraschen. Tja, des wars eigentlich dazu.

     

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     pop / rock : 
     
    David Gilmour - On An Island
     
     David Gilmour Music / EMI

     
     
    Pink Floyds Gitarrist hatte sich zuvor in seiner langen Karriere erst zwei Soloalben gegönnt, beide liegen über zwei Jahrzehnte zurück. Durch die spektakuläre One-Time-Live 8-Reunion der Band wuchsen auch die Erwartungen an "On An Island" nicht unerheblich. Nach Einhören werden diese nicht enttäuscht, auch wenn Verächter "Klangtapete" rufen werden - das ruhige Album ruft die Floyd-Atmosphäre mit seinem Füllhorn stilistischer Elemente aus Folk, Jazz, Rock und orchestralen Passagen (von keinem Geringeren als Zbigniew Preisner!), Gilmours lyrischem Lead-Gitarrenspiel und Gesang (beim Titeltrack backed by David Crosby & Graham Nashs Harmoniegesang) sofort auf. Roxy Musics Phil Manzanera und Chris Thomas legen zusammen mit dem Meister eine Alan Parsons-würdige Produktion hin. Auch die Nebenrollen sind exquisit besetzt: Robert Wyatt (Kornett), Georgie Fame (Hammond), Jools Holland (Piano) u.a. Mit dem zweimaligen Einsatz der (ehemaligen) Floyd-Fachkräfte Richard Wright (Gesang & Hammondorgel) und Rado "Bob" Klose (Gitarre) wird das ganze rundgemacht. Da wird sich Roger Waters ganz schön anstrengen müssen...

     

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     Kris Kristofferson - This Old Road
     
     New West Records / Blue Rose Records

     
     
    Das Kristoffersonsche Urgestein mit einem nach 10-jähriger musikalischer Kreativpause hochwillkommenen Alterswerk voller neuer stimmiger Eigenkompositionen zwischen Folk & Country, an dem neben Produzent Don Was noch weitere Spitzenkräfte wie Stephen Bruton und hin & wieder mal (u.a. Ry Cooder-) Drummer Jim Keltner mitgewirkt haben. KK erweist Referenz in alle Richtungen - Willie Nelson, Merle Haggard, Steve Earle werden gewürdigt ("Wild American"). And since Johnny Cash has recently left us - auch wenn gerade der schwächste Titel "The Show Goes On" heisst, Kristofferson in dieser Form bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten.
    www.newwestrecords.com www.kriskristofferson.com
     

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     Morrissey - Ringleader Of The Tormentors
     
     Sanctuary / Rough Trade
    Adam Green - Jacket Full of Danger
    Sanctuary / Rough Trade

     
     
    Zweimal frühlingshaftes Extremrauschen im Musik-Blätterwald - die Sanctuary-Promoabteilung dürfte Hefter an Hefter mit Presse-Clippings anhand der beiden vorliegenden Releases zu archivieren haben. Enfant Terrible Numero Uno Morrissey wirft sich auf dem Cover des neuen Albums bereits in Frack und Nigel Kennedy-Pose - im Forum Music Village in Rom angekommen, passenderweise Ennio Morricones Hauptwirkungsstätte, arrangierte der Maestro ihm dann flugs (unauffällig) die Streicher für den zweiten Track "Dear God, Please Help Me". Produzentenveteran Tony Visconti hat deutlich Einfluss genommen, die besten Tracks wie "Life Is A Pigsty" schliessen an Smiths-Tage an. Ansonsten alles -wie der Albumtitel- leicht over the top, Texte vom bewährten Kaliber "heartbreakingly profound at the same time killingly funny" - der Mann mit den vielen Qualitäten wird weiter polarisieren.

    Adam Green war bei der Auswahl seiner DDR-Grenztruppen-Cover- und Titeljacke mässig gut beraten. Erst wenig Zeit ist seit dem medialen Overkill des Vorjahres vergangen und schon wieder steht die Fachpresse stramm für großteils sinnlose Interviews. Der Deutschen Lieblings-Indiewuschelkauz meldet sich also mit einem wirklich überbewerteten vierten Album zurück. Durchgängig offenbar in Verwechslung mit Crooning maniriert tiefgehaltene Stimme und wenig Songmaterial, das hängenbleibt - auch die wenigen aufwendigen (Streicher)arrangements (Jane Scarpentoni) reissen es da nicht. Passable Ausnahme auf einem zahnlosen ‚Jacket Full Of Danger’: Track 10 - "Cast A Shadow".
     

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     Anthony Hamilton - Ain´t Nobody Worrying
     
     Zomba / SonyBMG Import
     
     

    Seit Mitte der 90er vor allem als Backgoundsänger vor allem im Hip Hop-Geschäft aktiv, ist Anthony Hamilton mittlerweile zu einer der profiliertesten aktuellen Soul-Stimmen gereift. "Ain´t Nobody Worrying" ist sein drittes voll verantwortetes Album seit 2003 und die Danksagungen füllen allein 4 (engbedruckte!) Seiten im Booklet. Wörtliche Textübersetzungen scheitern bei schwarzer Musik ja regelmässig, dennoch - die Platte groovt meist angenehm, hat bei allem Fokus auf den Vocals incl. einiger typischer Klischee- Gesangs Sperenzchen doch wenig mit dem die US-Charts dominierenden grellen R´& B´ zu tun und kann jedem Soul-Fan empfohlen werden. Play Tracks 1, 4, 6, 8, 11.
     

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    Soulounge - Say It All
    Content / Edel

    Eine durchweg positive Überraschung ist dieses zweite Album des Bandkollektivs aus dem Cultured Pearls-Umfeld : "Mistery" hätte his Princeness auf seiner aktuellen Cd durchaus gebrauchen können, Balladen wie "Safe And Warm", Souliges wie "Trees" oder der Titeltrack und gut gemachte Popnummern wie das folgende "Head Above Water", "Aretha" oder das gar an ELO erinnernde "Can´t Stop" machen Lust auf die just im April startende ausgedehnte Deutschland-Tournee, die am 5. Mai mit dem Auftritt beim auch auf der Cd schon vertretenen Filmorchester Babelsberg in Potsdam einen ersten Höhepunkt bereithält, bevor es auf diverse Festivals geht. Auf die ständig wechselnden, hochkarätigen Vokalisten darf man bei dieser Gelegenheit auch gespannt sein. Play Tracks 2,3, 4, 5, 6, 12 .


    Anja Garbarek - Briefly Shaking
    Virgin / EMI

    Die Tochter des bekannten norwegischen Jazz-Saxophonisten Jan Garbarek, der auch diesmal wieder mit Beratung, Inspiration und bei den Arrangements mitgeholfen hat, hat mit "Briefly Shaking bereits ihr viertes Soloalbum am Start - und sich genausolange der Vergleiche mit Björk und Kate Bush zu erwehren. Hier kontrastieren nach einem Disney-filmmusikartigen Intro vor allem die meist düsteren Texte mit dem heiteren, teilweise airplaykompatiblen Tenor der Musik. Als nächstes steht von der vielseitigen Künstlerin der Soundtrack zu Luc Bessons "Angel A" ins Haus (mit nur einem Track aus "Briefly Shaking" - "Can I Keep Him" we´ll keep you informed.
     




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    Ben Harper - Both Sides of the Gun
    Virgin / EMI

    Der vielseitige Ben Harper (Folk, Blues, Soul, Rock, Gospel - alles kein Problem für den Rast- und Ruhelosen und weitere Pläne werden geschmiedet) macht es diesmal nicht unter zwei CDs. Die beiden Alben werden nach Stimmungen getrennt, wobei CD 2 rocken soll es aber nur bedingt tut. Wie beim ganz ähnlich klingenden Lennie Kravitz ist vieles untadelig retrostylig ausgeführt, an den wirklich guten Songs und sich festhakenden Melodien fehlt es aber deutlich - Track 5 ausgenommen, klingt es zu oft nach Outtake. CD 1 dagegen präsentiert den introvertierten und gefühlvollen P.C.-Folk-Songwriter und deren 40 Minuten bewahren das Doppel denn auch vor der Aussortierung. Bis zum nächsten Reggae-, Blues- oder Soulalbum kann es ja bei Harpers Tatendrang nicht lang dauern.

    Emilie Simon - Vegetal
    Barclay / Universal Import

    Relativ kurz nachdem dem weltweiten Erfolg der Pinguin-Doku "La Marche de l’Empereur" (Die Reise der Pinguine) -wobei Emilie Simons eigenwilliger Score in den USA ausgetauscht wurde-, liegt das dritte Soloalbum des 27-jährigen Ausnahmetalents vor. Geblieben sind der abwechselnd (2/3 zu 1/3) französische und englische, hohe Kleinmädchengesang, der wieder eine Menge stimmliche Vergleiche zu den Anfängen von Björk, Kate Bush, Vanessa Paradis und (der von Simon verehrten) Cindy Lauper niederprasseln lassen wird. Ihr dem pflanzlichen Kosmos gewidmetes Konzeptalbum enthält 13 von Simon auch arrangierte und produzierte Eigenkompositionen, die erneut beeindrucken. Schade, daß bei der deutschen CD-Version der exklusive Open Disc-Inhalt (Fotos, 2 Remixe, ein unveröffentlichter Titel ("Papillon"), ein Live-Video und der spätestens den floralen Frühling einleitende Clip zu "Fleur de saison" nicht aktiviert zu sein scheinen. Auch live bewegt sich la Simon zunächst nur im frankophonen Sprachraum, aktuellen Auftritten in der Schweiz folgt eine grosse Frankreich-Tour. Play Tracks 4,5, 6, 7 http://emiliesimon.artistes.universalmus


     




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     Makrosoft - Stereo Also Playable Mono
     
     Ministry of Sound / Edel

     
     
    Daß die Herren Trini Trimpop (Tote Hose), Jörg Hahn (Studiomusikus) und Rüdiger Esch (Krupp) mit Ihrer komplett aus den Rezepturen von Moog Cookbook, Senor Coconut, Mike Flowers oder sogar Mambo Curt zusammengeklau(b)ten Soße mit "fresh, interesting and successful music" verwechselt werden, glauben sie wahrscheinlich selber nicht. Auf „Smells like Teen Spirit“, „Losing my Religion“, „Enter Sandman“, „London Calling“, „Imagine“ etc in neuer Instrumentierung loszugehen, haben sich wahrscheinlich schon mehr Musiker heimlich gewünscht (und noch mehr es dann bleiben lassen). Auch ist man zumindest neugierig, wie sich Namen wie Oscar Sala, Otto Sander oder Ricky Shayne in diesem Kontext niederschlagen. (Sanders Imagine zieht einem echt die Schuhe aus.) Unterschiedlich gelungen ist das dann alles. Daß sich die Copycats der zweiten Generation im Booklet aber in eine Reihe mit der originären Düsseldorfer Elektrotradition von Kraftwerk bis DAF stellen, werden viele nicht mehr als Satire begreifen.

     

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     The Bongolian - Blueprint
     
     Inverse / Cargo

     


    Big Boss Man - Multiinstrumentalist Nasser Bouzida (Nass) bringt mit seinem Projekt-Alter-Ego The Bongolian frisch-instrumentellen, leicht poltrigen Bongo- Funk & Soul mit einem gewissen Retro- und Filmscore-Touch an den Start. Hochgradig tanzbar, diese analog und solo eingespielten und gemischten Vibes, of course, auch wenn gegen Ende hin doch etwas Abwechslung gefragt wäre. Nass holt sich für die Auftritte zu seinem zweiten Bongolian-Lonplayer diverse Mitstreiter zur Unterstützung und war kürzlich im Vorprogramm und der Tourband von Holly Gollightly zu bewundern. Play Tracks 1, 2, 5, 10

    Stoppok - Instrumentaal Vol. 2
    La-La Land / Indigo

    Allroundtalent Stoppok hat sich für 13 flockige Instrumentaaals solo im heimischen Studio verbarrikadiert, nur gelegentliche Flüssignahrungslieferungen waren erklärtermassen über die Schwelle erlaubt. Nach soviel Arbeit an allen Instrumenten wie diversen Gitarren & Banjos bis Waldzither, Klavier und Räppelchen hat der Künstler irre Bilder gesehen und es für richtige Titelbezeichnungen der Stücke nur noch formal-gematechnisch gereicht, der Hörer ist zu Eigenkreationen eingeladen. Die Vorschläge wie "Solja", "Drackler" und "Bouzacka" klingen dennoch ganz hübsch - vor allem musikalisch natürlich, denn dort sollte der Dampf ja hin. Demnächst unter diversen TV-Beiträgen. Empfehlung.
     

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    catalog 1 :



    Massive Attack - Collected
     
     Virgin / EMI

     
     
    Dieses dunkle Best-of-Stilleben beginnt natürlich mit dem epochalen Wühlbass von "Safe From Harm". Seit den Anfängen 1990 in Bristol die erste offizielle Zusammenstellung mit Material aus allen Phasen der britischen TripHop-Pioniere. Die bisherigen Alben "Blue Lines", "Protection" , "Mezzanine" & "100th Window" werden dabei zu fast gleichen Teilen berücksichtigt - auch wenn das vierte klar nicht den Status seiner Vorgänger erreichte. Für das Frühjahr 2007 ist ein neues Album avisiert. Die auch auf der einfachen Version von "Collected" als einziges neues Stück enthaltene ordentliche Single „Live With Me“ (mit Terry Callier als adäquatem Vokalisten) lässt diesbezüglich auf eine qualitative Rückkehr zu alter Klasse hoffen. Die für Fans zu empfehlende, mit seltenem Material und allen Videos vollgestopfte Dual-DVD-Edition hat nicht zur Rezension vorgelegen. More @ : www.massiveattack.com


    Nancy Sinatra - The Essential
    Liberty / EMI

    Schick rosablond aufgemachte Best-of-Kopplung mit tollen Fotos, compiled & commented by Nancy herself. Neben den Massiv-Hits verschiedener Epochen (before and after Tarantino) wie 'These Boots are Made for Walking', 'Bang Bang', 'Somethin' Stupid' (mit Daddy Frank) natürlich Diverses von & mit Meister Lee Hazlewood, oder One-Time-Duets wie mit Morrissey. Auch ein unveröffentlichter Track lässt die Ohren spitzen: 'Machine Gun Kelly', während der immer schon verzichtbare Audio Bullys-Remix von 'Shot You Down' ohne das Video völlig leerläuft und dankenswerterweise wenigstens ans Ende verbannt wurde. Und im Mai bekommt Nancy ihren Star auf Hollywoods Walk of Fame. These Boots keep walkin´ over you... www.nancysinatra.com
     

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    Big Beat - Vol. 1
    Big Beat - Vol. 2
    Various Artists - Original Amiga Masters - Sony BMG

    Bisher nur auf einer länger vergriffenen CD zusammengefasst, werden die 30 Titel der beiden legendären Amiga-Big Beat-Sampler der Jahre 1964 & 1965 nun als erste Re-Issue-Titel im Rahmen der neu etablierten Reihe "Original Amiga Masters", jeweils ergänzt um 5 stilistisch verwandte Bonustracks von Theo Schumann & Konsorten, wiederveröffentlicht. Ansonsten ist die Ausstattung spartanisch - schade daß es nicht für Liner-Notes, die das musikhistorisch doch recht interessante Terrain spätestens an diesem Punkt ergänzend hätten ausleuchten müssen, gereicht hat.
    Nur wenige der vertretenen Bands wie Alexanders, Butlers, Franke-Echo-Quintett oder Sputniks durften allzulange weiterrocken, nachdem ZK-Ulbricht sich in seiner berüchtigten "Jeh, Jeh, Jeh" - Brandrede auf den Beat als zersetzendes Kulturungut eingeschossen hatte. Ausnahme hierbei : die politisch unbedenkliche, aber musikalisch vielseitige Dresdner Theo Schumann Combo, von der Ende April an gleicher Labeladresse zunächst eine Kopplung der erfolgreichsten Titel ins Haus steht (incl. Cinesoundz-Linernotes). Mehr dazu und zum kürzlich ins Kino gebrachten "Der Rote Kakadu", in dem die Combo im musikalischen Background zitiert wird, hier verlinkt. Bis dahin : Schnafte Big Beat einwerfen.

    Vol. 1 : Play Tracks 3,4,8,9,11,15,16.
    Vol. 2 : Play Tracks 1,4,10,17,18,20,21.


    Wheedle´s Groove
    Various Artists - Light in the Attic / Cargo

    Eine schon länger veröffentlichte Sammlung von funkbasierter Musik der Jahre 65-75 (mit zwei Ausnahmen) aus Seattle, die in den vorhergegangen Updates immer wieder Aktuellem weichen musste, soll endlich lobend erwähnt und empfohlen werden. Das, obwohl die obskuren Quellmedien des öfteren über die Jahre naturgemäß etwas gelitten haben, was aber nicht entscheidend ins Gewicht fällt angesichts der von Erfolg gekrönten Schatzsuche des bewährten Dachboden-Teams, das schon ankündigt, mit den 21 Tracks nur die Spitze des Eisbergs freigelegt zu haben. In den Liner Notes zu jedem Track wird auch das Geheimnis des Titels gelüftet, flankiert von so manchem fotografischen Fundstück - genug um sich einige Zeit mit diesen Grooves auf den Dachboden oder sonstige geeignete Plätze zurückzuziehen - worthwile. Play Tracks 2, 5, 9, 11, 16, 20, 21.
     

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    Soul Culture 01-03 - Straight Ahead - Sunshower - Elevate Our Minds
     
     Various Artists - SonyBMG Import
     
     
     More Soul Music ! Devoted to the undiscovered & underappreciated sounds of black America - welcome to the land of the Rare Groove. In Vinylwährung schlicht unbezahlbar, was auf diesen drei Cds an Bändern meist seltener Soul-Schätze zusammengetragen wurde. Eher lose wurde innerhalb des durchweg hörenswerten Materials unterteilt: Die erste Cd, "Straight Ahead", widmet sich dabei den jazznahen Fusion Grooves, die zweite "Sunshower", erkundet softeres Midtempo-Terrain, während Numero Drei, "Elevate Our Minds" einen Blick auf "the sunnier side of things" wirft - uplifting stuff. Diese dritte Cd wartet dann auch mit einigen bekannteren Namen auf. Definitive Funk Fusion - Sultry Mellow Groove - Metro Radical Beats - all leading to Rare Groove Heaven. Our favourite is Vol. 2...but the others come close. Enjoy !

    Play Tracks : 2, 4, 5, 8, 9, 15 (I) 1,2,3, 10, 14, 17 (II) 1,2, 6, 8, 15,16 (III)

     
     

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     electronica : 
     
    Gotan Project - Lunatico
     
     Ya Basta / Discograph

     
     
    Das zweite Album des Gotan Projekts nach dem immens erfolgreichen stilprägenden Debüt des Pariser Trios, das vor inzwischen 6 Jahren einer ganzen Tango-Nuevo Welle vorangesurft war. Bereits verschiedentlich draussen zu vernehmen war der opulente Uptempo-Track 3 "Differente", der nahtlos an die besten Tracks von "La Revancha del Tango" anschliesst.
    In Buenos Aires im alten (Piazolla) Studio Ion unter Anleitung der Tango-Grösse Gustavo Beytelmann aufgenommen und in Paris finalisiert, dringt "Lunatico", das nach einem Rennpferd von Carlos Gardel benannt wurde, noch tiefer in die Roots des Tango-Kosmos vor, ohne den Electronica-Appeal zu verlieren, den ein sozusagen herangebildetes Publikum mittlerweile nur noch in kleinen Dosen braucht, um sich erneut mit dieser Fusion einzulassen. Play Tracks 3, 6, 8, 11.

     

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     Nor Elle - Kombologi 
     Mole Listening Pearls / Daredo

     
     
    "Komboloi" - eine griechische Reliquie, titelgebend für ein Album, was sich schwertut aus der immer noch erheblichen Flut von Electronica-Titeln aufzutauchen, auch wenn bei Pressetext und künstlerischem Anspruch weit ausgeholt wird. Darmstadts own Norman Feller (aka Terry Lee Brown Junior) ist dabei sicher nicht "eins der perfektesten Downbeat-Alben, Meisterwerk & Meilenstein" gelungen (geht´s auch ne Nummer kleiner?), zu gleichförmig und anderweitig bekannt tönt es da auch den wohlwollendsten Mole-Sympathisanten aus den Lautsprechern entgegen. Ok produzierter Durchschnitt ohne den letzten kreativen Kick, der sich nicht abhebt oder einnistet.
     

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     Nightmares On Wax - In An Outta Sound
     
     Warp / Rough Trade
     
     

    George Evelyn aka Nightmares On Wax starten recht belanglos in ihr fünftes Album "In An Outta Sound" , erst ab dem zweiten Track blitzt etwas von der Klasse von "Smokers Delight" und Tracks wie "Les Nuits" auf - Genre-Highlights aus der Zeit Miite der 90er, als Downbeat noch die coolste Musik überhaupt war. Ruhige, entspannte Stücke mit Dub-Vibe und warmem flow sind denn auch die stärksten auf dem insgesamt leider nur durchschnittlich geratenen Album, dem flächendeckend aber noch viel Goodwill entgegenschlägt.

    Play Track 2, 3, 6 ,8, 9. www.nightmaresonwax.co.uk
     

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    Buddha Bar VIII
    Various Artists – George V / Wagram

    Auf dem Höhepunkt des Lounge-Booms waren die bei George V en Paris aufwändig schachtel-verpackten Buddha Bar-Compilations das Mass der Dinge, dem eine ganze Reihe von Epigonen mehr oder minder erfolgreicher Epigonen mit World-Music-Schuss folgte. Inzwischen fliessen nicht mehr die gleichen Mengen Klangtapete aus den grossen Märkten und Einrichtungshäusern ab, da haben es auch die früheren Platzhirsche schwerer, in die besten After-work-Locations vorzudringen. Gemäß den wechselnden Einsatz-Territorien von Kompilator-DJ Sam Popat, der auch je einen eigenen Track einstreut, sind die beiden aktuellen Seiten auf die Metropolen Paris und New York aufgeteilt. Soweit sich das von der halbierten Promo-Cd-Fassung beurteilen lässt, ist das immer noch tribal-house- adäquat ordentlich gemixt, wobei die Auswahl der Titel zwischen World, Kitsch & House einfach Geschmackssache bleibt.
     




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     This Is How We Lounge
     
     Various Artists - Sunshine Enterprises / Soul Seduction
     
     

    Vom Sofa auf den Tanzflur. Wenn inzwischen so geloungt wird bei den gemächlichen Wienern, meine Herren... Die neue Sunshine-Label-Compilation punktet mit gleich fünf Madrid de los Austrias-Titeln und einigem mehr von Parov Stelar & Bellcrash bis Nigel Heyes, teils in Remixversionen, die höchstens Uptempo-Loungen zulassen. Das gegenwärtig auch in Gastro-, Publishing- und Veranstaltungsbiz diversifizierende Label macht mit dieser offenen Bestandsaufnahme Appetit auf mehr.

    Loungin´ with an open mind. Play Tracks 2-7. www.sunshine.at



    Up, Bustle & Out– City Breakers - 10 Frames Per Second
    Various Artists – Collision / Groove Attack

    Abwechslungsreicher und dynamischer Reggae-driven Soundclash von den Ninja-Tune-Acts der ersten Stunde, Up, Bustle & Out im analogen 70er-Jamaica-Geiste King Tubbys. Dub trifft auf R´n B sowie Hip Hop und ersterer behält erfreulicherweise die Oberhand. Überraschungsgast: Nithin Sawhney. This album grows on you. 5 Bonus Tracks (Dubs & Mixes).

    Play Tracks 2, 4, 5, 7, 10, 13, 17. www.upbustleandout.co.uk
     

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     Telex - How Do You Dance?
     
     Virgin / Labels / EMI

     
     
    Telex, die Kraftwerk-light-Version aus Belgien, hatten nach 20 Jahren Funkstille wohl niemand mehr auf dem Zettel. Was Marc Moulin, Michel Moers und Dan Lacksman im Zuge des fast schon wieder verebbten 80´s Revivals jetzt wieder reitet, ihre C64-Synthiepop-Versionen von totgedudeltem Populärmaterial wie „Jailhouse Rock" oder „La Bamba" freizulassen, kann man nur vermuten. Vielleicht war es anhand schwächelnder Epigonen-Acts wie Daft Punk oder Moby allzu verführerisch, "On The Road Again“ (Original :Canned Heat) aus dem Archiv zu ziehen, das drei erklärtermaßen schon anno `80 in der Mangel hatten. Dieser Opener, „How Do You Dance?“, „This Is Your Song“ und die Sparks-Coverversion „#1 Song In Heaven“ sind dabei durchaus gelungen. Nach zwei verzichtbaren Titeln folgt mit „Move!“ und seinen durchgeknallten Vocals das beste Stück des Albums, bevor das Telex wieder schwächelt. Welcome back though. Play Tracks 1, 2, 3, 4, 7 !
     

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     catalog 2 : 
     
    Isaac Hayes - The Ultimate - Can You Dig It
     
     Stax / Universal

     
     
    Höchste Zeit, daß mal eine amtliche Isaac Hayes-Werkschau erscheint. Hayes, Pionier der Soul-Song-Symphonies mit um die 10 Minuten Länge und immerhin Oscar-Preisträger für seine legendäre Filmmusik zu "Shaft", wird auf der vorliegenden prall gefüllten Doppel-CD mit diversen Album-Tracks, Inedits, raren Singles und Songs aus der Zeit nach dem Weggang vom Hauslabel Stax, wo er seine Karriere als Songschreiber und Sessionmusiker in den frühen Sechzigern gestartet hatte, geehrt. Weiteres Plus der kenntnisreiche Liner-Text von Stax-Buchautor Rob Bowman, eingerahmt von vielen Fotos und Plattencoverabbildungen. Auch als Limited Edition incl. Bonus-DVD erhältlich - wer noch nichts von diesem wichtigen Soul Artist im Regal hat, sollte hier zugreifen.

    Future Folk
    Various Artists – Stereo Deluxe / Ministry of Sound

    Die neue "Future Folk"-Compilation auf dem zu Ministry of Sound überführten Labelrest von Stereo Deluxe versammelt ruhige, entspannte und wenn elektronische, nur sacht elektro-akustische Klänge, überwiegend aus dem Indiebereich mit zwei prominenten Alt-Ausreissern : Tracks der jüngsten Alben von William Shatner und Ryuichi Sakamoto. Das ist recht angenehm zusammengestellt vom neuen Personal (alte Hasen), wie ein Mixtape, und sicher wird schon an den nächsten Folgen gebastelt, hat man doch so einen griffigen Titel und so viel Material zur Auswahl derzeit. Die Klappcover-Textbleiwüste von Lars Brinkmann mit der dann evtl doch eine neue Whatever-Folk-Szene ausgerufen werden soll, ist allerdings Lesefolter & Zumutung, neue Schlichtheit hin oder her. That´s all, folks.
     

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    John Peel & Sheila - The Pig´s Big 78´s
     
     Trikont / Indigo

     
     
    Noch zu Lebzeiten hatte sich Radiolegende Peel an Trikont gewandt mit der Projektidee einer Schellack-Raritäten-Compilation. Diese wurde nun als legitime Nachlassverwaltung & Heldenverehrung, mit schöner Foto-Ausstattung als liebevolle Hommage an den Sammler der Sammler abschließend mit Unterstützung seiner Frau Sheila Ravencroft realisiert. Deren Liner Notes lassen bei aller Wärme auch anklingen, daß das Leben mit einem positiv Bekloppten wie Peel, der natürlich an keinem Plattenshop vorbeigehen konnte, auch für die musikalisch durchaus offene Lebenspartnerin nicht immer einfach gewesen sein dürfte. Da die Texte in deutscher & englischer Fassung vorliegen, fällt es nicht so ins Gewicht, daß die Mittelseite der engl. Fassung unbedruckt blieb. Die eklektisch-nostalgische Sammlung kann natürlich nur anreissen, was Peel wohl für unerhörte Schätze über Jahrzehnte gehortet haben muss. Incredibly strange & wonderful - what a pig of a programme...

     

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    The Bossa Club Night / Oriental Garden 4
    Lola´s Wolrd / Clubstar Records

    Die Untersparte von Clubstar Records entert mit seinen prall gefüllten Compilations, die das Motto "discover new world music" in die Clubgänger-Zielgruppe zu tragen suchen, seit einiger Zeit erfolgreich die Mediasaturn-Racks in größeren Stückzahlen. Dabei wird in Lolas Welt erfreulicherweise auf eine sorgfältige Auswahl der Titel und ergänzende Informationen zu den vertretenen Künstlern & Tracks Wert gelegt. Im Fall der "Bossa Club Night" bekommt der juvenile Interessent dementsprechend im Booklet nicht nur einen kurzen Infotext, sondern auch zeitgemäss eine Web- oder E-Mail-Adresse zum Weiterforschen. Eine durchgängig gut fliessende & empfehlenswerte Mischung alter Titel von bekannten Grössen aber auch vor allem neuen Entdeckungen aus dem Bossa-Kosmos, wobei die "Warm-Up Side" die stromlinienförmig-housigere "Primetime-Side" des Kompilators "von " Richthoven deutlich schlägt.
    Auch bei der bereits vierten Folge der "Oriental Garden"-Serie mit nahöstlichen Grooves wird das grundsätzliche Prinzip beibehalten, Kompilator diesmal die Funkhaus Europa-Kollegin & Fachfrau Gülbahar Kültür (gkultur.de), die auch Vico Torrianis "Cafe Oriental" einen überraschenden Schlager-Gastauftritt verschafft.
    Whatever Lola wants Lola gets... www.lolasworldrecords.com
     




     
     
     
     

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    Soul Survivors
    Vampisoul - Cargo

    Vampisoul macht sich weiter
    um rare Latin- und Soul- Ausgrabungen verdient. Das aktuell wiederveröffentlichte Debüt der Soul Survivors von
    1967 wird dabei von vier
    Bonus-Tracks ergänzt, die von wie das Album vom Gamble & Huff-Team produzierten Follow Up Singles stammen. High Energy White (..well more or less) Soul - check it out.
    Auch das gleichzeitig erscheinende wunderbare 60´s Reissue des New Swing Sextet mit jazzy Latin Soul vom Feinsten
    sei hier erwähnt und wärmstens
    empfohlen. www.vampisoul.com

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    Luis Eca
    Vampisoul - Cargo

    Brazilian Groove vom Pianisten des legendären Tamba Trios bzw der Tamba 4(Mas Que Nada - remember?). Diese auf Vinyl sehr gesuchte & entsprechend teure Rarität von 1978, die bereits 1970 aufgenommen wurde, konnte von den Originalbändern gemastert werden und bietet eine Mischung von jazzy Bossa Nova mit Soul- und Musical-Elementen, für die Eca ein Dutzend Musiker & Vokalisten um sich geschart hat. Bei Vampisoul wird bereits eine Compilation des mexikanischen Original-Labels RVV vorbereitet.
    Play Tracks 1, 4, 7, 8, 9, 10.

     















    Banda Uniao Black
    Vampisoul - Cargo

    Dies ist kein Re-Issue, sondern ein neues Album der wieder vereinten Band aus der Black Rio-Bewegung der späten Siebziger, produziert von Daniel Callas, der unlängst auch das bemerkenswerte Album von Joe Bataan veredelte, vor Ort in Sao Paulo. Banda Uniao Black haben zu dem für ihr gesuchtes 77er Album charakteristischen funkbasierten Sound zurück-gefunden, auch wenn aktuell nur vier Mitglieder des ursprünglich sehr viel grösseren Ensembles reaktiviert werden konnten. Black Brazilian Power
    revisited.
    www.vampisoul.com

     

     
     world music : 
     
    Wagner Pa & Brazuca Matraca - Melic
     
     Boacor - Galileo

     
     
    Der Exil-Brasilianer Wagner Pa hat für sein aktuelles wieder eine Band von Mitstreitern aus der Strassenmusikerszene von "Barna" aka Barcelona um sich geschart. "Melic" zehrt wie immer weniger von den überschaubaren Sangeskünsten des Frontmanns sondern vom unterhaltsamen Mix zwischen Brazil, US-Funk, Ska, spanischen Folk-Elementen und der Spielfreude, mit der dieser von der multikulturellen Truppe um Wagner Pa zelebriert wird. Seit seinen Auftritten beim Würzburger Afrika-Festival beispielsweise auch hierzulande ein Begriff, wird Pa mit diesem Album allerdings nicht aus dem Schatten des aus der gleichen Szene zum weltweit gefragten World Music Star aufgestiegenen Manu Chao treten können - will er vermutlich auch gar nicht, der in ähnlicher Optik gehaltenen Website www.brazucamatraca.to zum Trotz.
     

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     Lagos Stori Plenti  
     Various Artists / Out Here

     
     
    Die kürzliche Kollaboration von Adé Bantu mit Ayuba Adewale (Fuji Satisfaction/Piranha) machte bereits Appetit auf mehr Musik aus Nigeria. Out Here-Labelchef Jay Rutledge hat von seinem gemeinsamen Nigeria-Trip mit Bantu einen Koffer voll Urban Sounds from Lagos mitgebracht, die, gerade unterstützt von einer kurzen Tournee einiger der beteiligten Künstler, hierzulande zum ersten Mal aktuelle Musik der Generation nach Fela Kuti in einem der bevölkerungsreichsten und zukunftsträchtigsten afrikanischen Länder im Westen Afrikas live vorstellt. Hip Hop, Rap, Ragga & Dancehall, Afrobeat und R´& B´-Anleihen spiegeln, mit welchen Sounds die Musiker in Lagos aufgewachsen sind. Die Out Here-Pioniertaten haben sich schon bis zu ARTE rumgesprochen, Afro-Clubabende etablieren sich - vielleicht steht Nigeria bald für mehr als Öl & Spam-Mails... Play Tracks 1,4,10,11,12,13,14.
    Hörproben,ArtistInfos, Fotos & mehr: www.outhere.de/index.php?goto=r5
     

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    Kari Bremnes - Over En By
     
     Strange Ways / Indigo

     
     
    Alle selbst verfassten Texte für die 14 Songs auf Kari Bremnes 14. Album sind nach zwei für den internationalen Markt auch in englischen Versionen aufgenommenen Alben wieder konsequent auf norwegisch gehalten - klanglich durchaus angenehm - was den Fokus für Mitteleuropäer automatisch auf die Musik lenkt. Das Begleitheft enthält zudem deutsche Übersetzungen der interessanten, heiter bis melancholisch angehauchten Lyrics - vorbildlich. Die jugendlich wirkende, mittlerweile 50-jährige norwegische Institution hat mittlerweile auch hierzulande eine verlässliche Fangemeinde gewonnen, die sich durch dieses stimmige Album und die ab Ende April angesetzte - München leider aussparende- Deutschland-Tour sicher noch vergrössern wird.

     

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     Ravi Shankar - The Essential
     
     Columbia / Legacy / SonyBMG

     
     
    An die 100 Plattenveröffentlichungen, 60 Jahre als klassischer indischer Musiker, aber auch als international gefeierter Grenzgänger - die Karriere des mittlerweile 85 Jahre alten Rabindra Shankar Chowdery aka Ravi Shankar lässt sich schwerlich adäquat auf zwei Cds abbilden, dennoch wird dem Interessenten der Einstieg mit dem vorliegenden Doppelpack leichtgemacht, spricht der Meister selbst doch ein Intro über die Raga als Dreh- und Angelpunkt der indischen Musik. Diese wird denn auch auf der ersten CD "Out Of The East" (1957 - 1967) ausgiebig gefeatured. ,Into The West´, die zeite CD versammelt dagegen musikalische Kooperationen mit Phillip Glass, Yehudi Menuhin oder George Harrison. Bliebe als Ergänzung noch seine hier nur erwähnte oscarnominierte Filmmusik zu "Ghandi" zu empfehlen.

     

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    Marcos Valle - Jet-Samba
     
     Dubas Musica / Emarcy / Universal

     
     

    Als einer der größten brasilianischen Songwriter der 60er, der zweiten Bossa-Nova-Generation kann Marcos Valle gelten. Nach langer Funkstille wurde er in den 90ern quasi wiederentdeckt und lieferte formidable Alben ab, die im UK auf Far Out releast wurden. Auf "Jet-Samba" stellt Marcos Valle nun erneut seine Talente als Komponist, Arrangeur und Keyboarder unter Beweis. Eingespielt hat er die Nummern mit einigen der besten Musiker der Brasil- Szene: Trompeter Jessé Sadoc Jr., Saxophonist Renato Franco, Bassist Alberto Continentino, Schlagzeuger Renato "Massa" Calmon und Perkussionist Armando Marçal. Bei jeweils zwei Stücken stießen noch Posaunist Aldivas Ayres und Cellist Jaques Morelenbaum zum Ensemble. Dennoch wirkt das irgendwie allzu saubere Instrumental-Album mehr wie ein Easy-Listening-Platzhalter bis zu einem nächsten, grösseren Wurf.

     

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     Maurice El Medioni meets Roberto Rodriguez - Descarga Oriental  
     Piranha / Indigo

     
     

    Immer neue Musik-Kombinationen hält der globale Schmelztiegel bereit. Auf Initiative des rührigen Piranha-Labels trafen in New York der algerische Jude Maurice El Médioni, 77-jähriger, nach Frankreich emigrierter Meister des orientalischen Pianos und Rai-Jazz-Grenzgänger auf den in Diensten von Joe Jackson & Lester Bowie bis John Zorn weitgereisten Latin-Drummer & -Percussionisten Roberto Rodriguez aus Havana, Cuba. Das Ergebnis der New York Sessions, die 9 allesamt länger als 5 Minuten einnehmenden Titel der "Descarga Oriental", sind eine hörenswerte und sehr lebendige Melange aus den Backgrounds der beiden Veteranen. Extraordinario.

     

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     Fanfare Ciocarlia - Gili Garabdi
     
     Asphalt Tango / Indigo

     
     
    Einen besseren Einstieg in den Kosmos der seit 10 Jahren eiongespielten bunten Gypsie-Truppe als mit der Version des James Bond Themas kann sich der stets an Filmmusik-Grenzüberschreitungen interessierte Rezensent kaum vorstellen, auch meint man im Track 11 kurzzeitig noch den pinken Panther sich anpirschen zu hören, während Track 13 zwar "Godzila" heisst, aber keine Score-Reminiszenzen birgt. Natürlich geht es bei einem der über Indigo bestverkauften World-Music-Titel des letzten Jahres und der vierten Cd der Band nicht vordergründig um Filmmusik, sondern um die auch eine Vielzahl anderer Einflüsse jubelnd eingemeindende wilde Spielfreude des rumänischen Bläser-Dutzend-Trupps. Tempo Brass from Romania. www.fanfare-ciocarlia.com www.asphalt-tango.de
     

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     DJ Derek presents - Sweet Memory Sounds
     
     Various Artists - Trojan / Sanctuary

     
     
    Das britische Reggae-Urgestein DJ Derek ist kein typischer Plattendreher. Seit den 60ern hat der damals in unmittelbarer Nachbarschaft zur jamaikanischen Community von Bristol lebende Oldie Derek aus seiner Sammelleidenschaft und einem Gespür für die richtige Reihenfolge, in der seltene Rocksteady, Ska und Reggae-Scheiben zu kombinieren waren, um unterschiedliche Crowds bei Stimmung un din Bewegung zu halten, eine Hauptbetätigung werden lassen. Seine 'Sweet Memory Sounds' hat Massive Attack oder Nellee Hooper maßgeblich beeinflusst. Aus seinen schätzungsweise 26.000 besitztümern hat Derek 22 für ihn essentielle Tracks für die vorliegende Compilation ausgesucht, darunter seine erste Erwerbung, viele Klassiker von Toots, Dennis Brown, Junior Murvin und Max Romeo bis zu den Abyssinians und Marcia Griffiths - schöne Fotos im fold-out Booklet machen die Sache rund. 

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    Alpha Boys School - Music in Education
     
     Various Artists - Trojan / Sanctuary

     
     
    Und das weltweit maßgebliche Reggaelabel liefert uns aktuell noch mehr jamaikanische Musikgeschichte - Hier tönt einem zunächst trojan-untypischer Jazz entgegen - denn einige der Absolventen der altehrwürdigen Alpha Boys School in Kingston, Jamaica wie Bertie King, Joe Harriott und Dizzy Reece wurden später Jazzmusiker, während Künstler wie Lennie Hibbert oder Teile der Skatalites unter der Anleitung von Sister Mary Ignatius (verstorben 2003) u.a. ihre musikalische Grundausbildung erhielten. Auch zu späteren Rastafaris unterhielt die musikorientierte Ordens-Schule langjährig stets ein gutes Verhältnis, was die vorliegende, mit Hilfe der Alpha Old Boys Association zusammengestellte Sammlung ermöglichte. www.alphaboysschool.com
     

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    Värttina - Miero
     
     Real World - Virgin - EMI

     
     
    Nicht umsonst ist die Assoziation "BulgarianVoices", wenn man den Chorgesang der drei finnischen Sängerinnen Mari Kaasinen, Susan Aho und Johanna Virtanen (und ihrer 6 Backing-Musiker) vernimmt, auch die Musik des seit 20 Jahren gemeinsam musizierenden Ensembles ist von maßgeblich von alter, überlieferter Folklore oft keltischen Ursprungs, beeinflusst. Hier liegt auch der Grund, warum Värttina für die Mammutproduktion eines derzeit in Toronto angelaufenen "Herr der Ringe"-Musicals der Saul Zaentz Company in der Regie von Kevin Wallace mit Musik des indischen Starkomonisten A.R. Rahman angesprochen wurde. Die vorliegende CD "Miero"(Der Ausgestossene), ebenfalls ein inhaltlich verbundener Songzyklus dient vor allem als Vorbote zu dieser kommenden Grossproduktion, deren Soundtrack aber erst im Sommer aufgenommen werden kann. Bis dahin stehen noch Värttina-Konzerte in Europa auf dem Plan, drei davon im April auch in Deutschland. www.varttina.com www.lotr.com
     

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    Off The Beaten Track / Flamenco Nuevo / Tanzania
     
     Various Artists - Rough Guides / World Music Network / Edel
     
     
    Die Rough Guide Serie vom World Music Network mit weiteren drei Folgen: "Off The Beaten Track" fällt dabei als quasi-übergeordnetes Motto der Serie und auch gestalterisch als ins Digipak gekleideter Serien-Appetizer einen guten Einstieg für den Neuling, versammelt die Cd doch Tracks aus 16 Folgen.
    Die beiden übrigen Cds sind als reguläre Serientitel nicht nur mit kenntnisreichen Liner-Notes zu jedem einzelnen Track, sondern als Enhanced Cds auch mit Text-Info aus den jeweiligen Rough Guides & Interviews mit den Compilern Chris Moss (Flamenco Nuevo) und Werner Graebner (Tanzania) als Bonus-Material ausgestattet.
    www.worldmusic.net/radio ist das hier nochmals empfohlene (Internet-)Radioprogramm, das monatlich neu die Rough Guides Radio Show mit Interviews, regionalen Specials und natürlich ähnlich exquisit ausgesuchter Musik wie auf den Cds der Serie bietet.
    Play tracks 3, 5, 8, 14 (off) 1, 2, 7, 12 (flamenco) 2, 6, 8, 9 (tanzania)
     
     

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     jazz : 
     

    Chick Corea - The Ultimate Adventure
     
     Concord / Universal Jazz
     
     

    Chick Coreas neue Cd ist gespickt mit unterschiedlichsten Einflüssen, die der stilprägende Jazz-Pianist stilsicher in die brillanten, dynamischen Arrangements zu seinen 19 Kompositionen einarbeitet: seien es Flamenco, Orientalisches, Latin-Elemente oder afrikanische Grooves. Der legendäre Musiker gibt für dieses Album auch wieder den Bandleader wechselnder Ensembles, der Sound ist meist treibend, neben den Keyboards gibt es viel Flöte und Percussion zu vernehmen. Die Mannschaft: Airto Moreira (Percussion), Carles Benavent (Bass), Hubert Laws & Steve Kujala (Flöte),
    Frank Gambale (Gitarre), Vinnie Colaiuta & Steve Gadd (Schlagzeug). Souverän rockender (70s)Jazz der Meisterklasse. www.chickcorea.com
     

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     Terje Isungset - Igloo
     
     All Ice / Galileo

     
     
    Wer einmal über einen fest zugefrorenen See gelaufen ist, der weiß, zu was für rätselhaften Geräuschen eine Eisfläche fähig ist. Das klingt nach Klopfen, Knacken, seltsamen Sounds aus einer anderen Welt und kann den Flaneur in eine sphärische, weltferne Stimmung versetzen. Den norwegischen Perkussionisten Terje Isungset faszinieren diese vergänglichen Töne derart, dass er sich auf Musik mit Instrumenten aus Eis spezialisiert hat. Für sein zweites Fröstel-Album „Igloo“ hat er sich die Sängerin Sidsel Endresen als Partnerin an seine Seite geladen. Gemeinsam mit der skandinavischen Grande Dame der Avantgarde konstruiert er eigenartige Gebilde aus Klang, mehr Performances als klare Stücke und Kompositionen. Er bläst in, schlägt auf, streicht an Eiszapfen, ergänzt diese Installationen um Atem- und Stimmgeräusche, und so entstehen akustische Phantasmagorien des hohen Nordens, ein bisschen überdreht, aber außergewöhnlich genug, um konkurrenzlos zu sein.


    Mina - L`Allieva
    SonyBMG Import
    Die italienische Nationalheilige mit einem Album (fast allzu) bekannter englischsprachiger Jazz-Standards (auch die beiden Jobim-Nummern "O Amor Em Paz" & "Dindi" in der englischen Version), von "These Foolish Things" über "Blue Moon" und "My Way" bis zu "Strangers In The Night". Die alternde Diva vermeidet Frontalfotographie im Booklet und offebart auch die eine oder andere stimmliche Schwäche, die vom "fremdsprachigen" Material auch schonungsloser offengelegt wird, als dies bei Canzone der Fall gewesen wäre. Aber die Signora hatte seit den 60ern schon immer einen bemerkenswert eigenen Kopf in künstlerischen Dingen. Enhanced CD (incl. "Blue Moon"-Video).


     

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    Salsa Caliente
    More Music / Edel

    Mambo, ChaChaCha, Rumba, Son : El Ritmo Latino. Immerhin Jazz Thing -authorisierte Doppel-CD-Sammlung von 30 Salsa-Perlen unter starker kubanischer Oldie-Beteiligung (Ibrahim Ferrer, Omara Portuondo oder Eliades Ochoa). der "wir kompilieren Ihnen alles" Company More Music. Salseros oder zumindest latin-freundliche Jazz-Fans, die sich in den nächsten drei Monaten für ein Abo der etablierten Monatsschrift entscheiden, kriegen das Doppelpack im "Papp"-Design als Prämie, die auch mit Namen wie Cesar Pedroso, Lalo Rodriguez, Doris Lavin, Omar Chocolate, Roberto Pla oder Salomé de Bahia ein breites Spektrum innerhalb der jüngren Salsa-Szene abzudecken weiss.


    Torun Eriksen - Prayers & Observations
    Jazzland / Universal

    Nach dem hochgelobten Debüt "Glittercard" und ausgedehnten Touren also das zweite Album der norwegischen Songschreiberin und Sängerin Torun Eriksen, erneut auf Produzent Bugge Wesseltofts Label Jazzland Recordings. Begleitet von ihrer bewährten Mannschaft: Saxophonistin und Flötistin Frøydis Grorud, Keyboarder David Wallumrød, Bassist Kjetil Dalland und Schlagzeuger Torstein Lofthus. Dazu gesellen sich bei einigen Stücken außerdem der Trompeter und Flügelhornist Ole Jørn Myklebust, der Gitarrist André Berg und ein Streicherensemble. Nach starkem melodischen Beginn - herausragend das Duett mit Pal Flate - hält die außergewöhnliche Phrasierung der jungen Mutter mit der hohen, samtigen Tremolo-Stimme das Interesse auch in den folgenden konventionelleren, mal R&B-näheren oder sehr ruhigen Songs aufrecht - insgesamt die stärkste Platte dieser Rubrik. Soon in a concert hall near you - die Auftritte der Tour im April sollte man wahrnehmen. Play Tracks 1,2,3,4,5.
    www.toruneriksen.no www.jazzlandrec.com


    Stephin Merritt - Showtunes
    Nonesuch / Warner

    26 Showtunes - Neues zwishen den Genres von Stephin Merritt, Kopf der legendären Magnetic Fields, der bereits mit dem Soundtrack zu "Pieces of April" für Aufsehen außerhalb des Indie-Pop-Zirkels gesorgt hatte. Die meist kurzen Tracks aus drei Musiktheaterstücken des international renommierten Regisseurs Chen Shi-Zeng werden allerdings nicht von Mr. Merritt selbst, sondern von Original Cast Members in Bühnenmanier gesungen, was, auch wenn die Songwriter-Qualitäten Merritts durchblitzen, oftmals eher anstrengend wird. Hübsch : "Shall We Sing A Duet?" (tracks 14 & 17).


    Chinaza - Changes
    Nagel Heyer / Edel

    Zum Einstieg gibt es eine verlangsamte Cat Stevens-Referenz: MHB. Dann ein bißchen was Fremdes ("Jealous Guy..ähm Girl" und "Whatever Lola Wants") und mehr eigene Kompositionen von Pianist Sebastian Weiss (Till Brönner u.a.) und Chinaza herself, wobei der Titeltrack melodisch heraussticht. Jazz with lots of pop wie ihn jüngst Norah Jones flächendeckend verbreitet hat und da soll die Reise für die bisherige Background-Sängerin erklärtermassen ja auch hingehen auf dem Weg zum Jazz Classic of Tomorrow... Keine schlechten Voraussetzungen, etwas mehr Dynamik & Power könnte dennoch im Spektrum nicht schaden. Ein paar aktuelle Tourtermine stehen noch aus. See & hear for yourself. www.nagelheyer.com www.chinaza.de


    Halma - Back To Pascal
    Sunday Services / Hausmusik / Indigo

    Rein aus Platzgründen beim Jazz gelandet. Die aus dem Fink-Umfeld hervorgegangene Hamburger Band Halma nennt Tortoise, Tom Verlaine und Calexico als Klangverwandte, auch an die gar nicht so weit entfernt und ähnlich sparsam musizierenden Berliner von Contriva fühlt man sich bei den atmosphärischen, weichen, bassbetonten (meist) Instrumentals des dritten Albums "Back to Pascal" öfters erinnert. Interessant. Jetzt im April sollen sie touren, Daten dazu unter www.sundayservice.de
    www.halma-music.com


    Sapporo Sound Motel - Musique Noir
    Phazz-A-Delic / Edel

    Mehr Adult-Pop mit Jazz-Einschlag von Pit Baumgartners und Haluk Peters Phazz-a-delic-Label. Mit hübsch-fernöstlichen Klangfarben macht sich das Bandprojekt um den Jazz-Gitarristen und Komponisten Christian Eckert und Vokalistin Eva Mayerhofer an den Start, in der Folge Eigenkompositionen mit Film- (Chaplin´s "Smile"), Brasil- (Jobim´s "Girl From Ipanema") und Jazz-Klassikern von Walter Gross ("Tenderly") bis Harold Arlen ("Come Rain Or Come Shine") gemischt und unter Schlagzeugverzicht - keine Schrägheiten, alles bleibt ansprechend, nett und um Einiges leichter und lichter als es uns die Coververpackung und der Albumtitel weismachen wollen. www.phazzadelic.de
     

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     classical : 
     
    "Fußball a tempo" mit Monique Mead & dem Münchner Rundfunkorchester
     
     BRW Service

     
     
    Klassik & Fußball? Auch im WM-Jahr dürfte da doch wenig zusammengehen, oder? Den Gegenbeweis versucht dieser Cd-Mitschnitt eines interaktiven Konzerts des Münchner Rundfunkorchesters unter der Leitung von Geiger & Dirigent Andres Mustonen anzutreten. Das Konzept stammt von der aus den USA stammenden Geigerin und Musikpädagogin Monique Mead. Ravels Bolero als Paradebeispiel für Strategie, Prokofjews "Montagues und Capulets" für Zweikampf etc - "Die Streicher geben das Motiv nicht wieder her.." Mead greift beim Ziehen der inhaltlichen Parallelen zwischen Orchester und Mannschaft auf ihre Erfahrungen aus dem Schulbereich zurück und ist vor allem bemüht, Barrieren gegenüber Klassik beim einem neuen Publikum von Fussballinteressierten mit unterschiedlich effektiv(haschend)en Mitteln abzubauen. Da wird ein Fanschal umgelegt, auf der Bühne im Takt gekickt oder der volksnahe "Schwiegermutter"-Text auf Bizets "Carmen" gesungen. Das Experiment gelingt dennoch - bei genauem Hören durch ihren Kommentar Einiges an Wissens-Zugewinn über Zusammenspiel des Orchesters und den Aufbau klassischer Musik erzielen und am Ende gibt es als "Zugabe" ein vom Chor auf übliche Stadion-Chants deklamiertes Medley: "Song of the Champions-Songs aus dem Fußballstadion" (und 6 Stücke noch einmal unmoderierte Version).
     

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    Harald Feller – Phantomes
     
     Oehms Classics
     
     

    Eine auch für Filmmusik-Fans interessante Cd des Münchner Orgelvirtuosen Harald Feller, die Orgel-Kompositionen von Nino Rota und Enjott Schneider (natürlich die Toccata aus "Schlafes Bruder") mit einer Star Wars-Suite nach John Williams und Bachs archetypischer "Toccata & Fuge" in d-Moll zusammenbringt. Gleichwohl wird nicht das vermeintlich Populäre betont: Namengebend für die auf der Goll-Orgel von St. Martin in Memmingen eingespielte CD ist eine Komposition des nur Spezialisten bekannten Notre Dame-Organisten Louis Vierne, während die Version von Rossinis "Wilhelm Tell"-Ouvertüre wenig "Organ Spectacular" bietet und eher übersprungen werden kann..


    Susanne Kessel - Californian Concert
    Oehms Classics

    Die 1970 geborene Pianistin Susanne Kessel aus Bonn hat sich mit Ihren individuell geprägten Programmen bereits einen Namen gemacht. Für den Kinofilm „Blueprint“ doubelte sie Franka Potente in ihrer Doppelrolle einer weltberühmten Konzertpianistin und spielte auch den klassischen Soundtrack mit Stücken von Beethoven, Bach, Mozart, Schumann, Cage u.a. ein. "Californian Concert" beim WDR aufgenommen, versammelt erneut Cage und amerikanische Komponisten wie Gershwin, Henry Cowell und Charly Chaplin zu einem "Treffen" mit den europäischen Immigranten Walter Jurmann, Schönberg, Stravinsky und anderen, viele von Ihnen zumindest zeitweise auch in der Traumfabrik beschäftigt. Schlüssiges Konzept, das u.a. im Rahmen eines Konzerts in der Villa Aurora (Pacific Palisades) in Erinnerung der Leistung der Immigranten und im Geist eines transatlantischen Kulturaustauschs umgesetzt wurde.


    Giora Feidman & the Georgian String Quartet –
    Crossing Borders
    Verlag "Pläne" / Indigo

    Zum kürzlichen 70. Geburtstag des umtriebigen Klezmer-Grenzgänges erscheint im Mozart-Jahr eine CD mit dessen Klarinettenquintett in A-Dur KV 581. Zwei ausgesuchte Werke der Dichterin, Malerin und Komponistin Ora Bat Chaim, die durch ihre Beiträge zu den Filmmusiken zu „Jenseits der Stille“ und „Comedian Harmonists“ auch einem breiten Kino-Publikum schon "vorspielen" durfte, spannen den Bogen zu einem Tango von Astor Piazzolla. Unterstützt wurde Giora Feidman bei den Aufnahmen in der Münchner "Stettenkaserne" vom Georgischen Streichquartett und Murat Coskun an der Rahmentrommel.

     

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     audiobook : 
     
    Im Wunderland der Triebe
     
     Ein tönender Sexreport von Robert Gernhardt, F.K. Waechter & F.W. Bernstein – Kunstmann/Indigo

     
     
    Besonders das Glied ist aus keinem Geschlechtsakt mehr wegzudenken und zwar meine ich dabei nicht das Glied an sich, sondern das erigierte Glied" . Retro-Highlights wie dieses aus der "Pardon"-Schmiede Anno 1968 ausgegrabene Tondokument werden natürlich rezensentenseitig sehr willkommen geheissen. Insbesondere wenn das schönste Redaktionsmitglied Anita P. aufgeboten wird oder man erfährt, wo sich Otto Waalkes für seine 70er "Milz an Großhirn"-Kaskaden offensichtlich inspirieren liess. Und auch Woody Allens "Was Sie Schon Immer über Sex Wissen wollten", der vor allem beim Spermien-Run ins Gedächtnis drängt, war eben erst 4 Jahre später fertig... Pionierbonus also allemal für die kühnen Frankfurter 68er und die Sprecherriege. Schade, daß in Volker Kühns Regie zuwenig berücksichtigt wird, daß, ggf anders als beim GV, gagtechnisch meist in der Kürze die Würze liegt. Der wiederholt des Mithörens verwiesene minderjährige Erwin Mühlmeister, die nervtötenden Gesangseinlagen und manch eher schlampige Toneffekt lahmen, so daß das Interesse dann doch früher als geplant & erhofft erschlafft. Play Track 4..


    Japan Hören
    Silberfuchs Verlag

    jDer junge Hamburger Verlag punktet beim Japan-Hörbuch von Autorin Corinna Hesse und Regisseurin Antje Hinz zunächst mit exquisiter Verpackung - zu schön schmiegt sich beim Aufklappen des edel verarbeiteten und bedruckten Digipaks Hokusais große Kanagawa-Woge seitlich um den Haltepunkt der CD, komplettiert von kurzen informativen Texten und effektiv ausgesuchten Farbabbildungen zu Seidenmalerei, No- und Bunraku-Theater, Bildrollen und Holzschnitten. Gesprochen wird der sich an Musik- und Kulturgeschichte(n) Japans entlangrankende Text durchgängig vom markanten Rolf Becker, ergänzt und aufgelockert durch Klangbeispiele, wobei der öffentlich-rechtliche Kulturradio-Background der Macherinnen deutlich wird. Empfehlung auch für die Website zum Thema: www.japanhoeren.de. Ein Mozart-Hörbuch und eine "Niederlande hören"-Ausgabe gibt es außerdem bereits und für den September ist "China hören" bei Silberfuchs angekündigt - man darf gespannt sein.


     

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     Europa Hörspiel-Klassiker – revisited... feat. Jules Verne
     
     Europa / SonyBMG

     
     
    Nachdem der an dieser Stelle ausdrücklich begrüssten ersten Staffel der klassischen Europa-Hörspiele bereits die zweite (auf CD) folgte, sollen noch einmal innerhalb der zwanzig Titel drei hervorgehoben werden: die Bearbeitungen von Abenteuerstoffen des grossen französischen Science-Fiction-Pioniers Jules Verne, dessen Werk ja im letzten Jahr medienübergreifend umfassend gewürdigt wurde.


    In 80 Tagen um die Welt - Staffel I (1)

    Reise zum Mittelpnkt der Erde - Staffel II (19)

    20.000 Meilen unter dem Meer - Staffel I (6)


    Die Umsetzungen der Jules-Verne-Stoffe in der Regie von Heikedine Körting bieten neben den gewohnt soliden Ensembles auch bekannte TV-Charakterköpfe wie Horst Frank als Kapitän Nemo oder Klaus Schwarzkopf als Professor Lindenbrock, deren Mitwirkung bei den Spätsiebziger Europa-Klassikern keineswegs alltäglich war.


    Extra-Empfehlung für Neu-Einsteiger: die neugestaltete Website der Europa-Redaktion mit reichlich Triple-Hörproben aus den aktuellen Re-Issues und Fotos aus dem Klassiker-Tonband-Archiv von Heikedine Körting, wo an den Rändern der bisher schwerpunktmässig wiederveröffentlichten Abenteuer-Stoffe noch Diamanten wie die legendäre Bearbeitung von Bram Stokers Dracula oder Kurt Meisel als (Goethes) Reineke Fuchs schlummern....


    http://www.euopa-klassiker.de
     

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