reviews 26 - 4-5 - 06 - jazz

     reviews 26 - 4/5 - 06 - jazz :
     

    Chick Corea - The Ultimate Adventure
    Concord / Universal Jazz

    Chick Coreas neue Cd ist gespickt mit unterschiedlichsten Einflüssen, die der stilprägende Jazz-Pianist stilsicher in die brillanten, dynamischen Arrangements zu seinen 19 Kompositionen einarbeitet: seien es Flamenco, Orientalisches, Latin-Elemente oder afrikanische Grooves. Der legendäre Musiker gibt für dieses Album auch wieder den Bandleader wechselnder Ensembles, der Sound ist meist treibend, neben den Keyboards gibt es viel Flöte und Percussion zu vernehmen. Die Mannschaft: Airto Moreira (Percussion), Carles Benavent (Bass), Hubert Laws & Steve Kujala (Flöte),
    Frank Gambale (Gitarre), Vinnie Colaiuta & Steve Gadd (Schlagzeug). Souverän rockender (70s)Jazz der Meisterklasse. www.chickcorea.com


     

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    Terje Isungset - Igloo
    All Ice / Galileo

    Die rätselhaften Geräusche, derer die unter Eis scheinbar erstarrte Natur, ein Eiszapfen oder ein zugefrorener See dennoch fähig sind, haben den norwegischen Perkussionisten Terje Isungset so fasziniert, dass er sich seit geraumer Zeit gänzlich auf Musik mit einer Vielzahl naturgemäß vergänglicher Instrumente aus Eis spezialisiert hat. Für sein zweites Album „Igloo“ hat er seine Klänge mit der Stimme der renommierten Sängerin Sidsel Endresen kombiniert. Die entstandenen sphärisch-nordischen Klanggebilde dürften konkurrenzlos sein.

    www.isung.net




    Mina - L`Allieva
    SonyBMG Import

    Die italienische Nationalheilige mit einem Album (fast allzu) bekannter englischsprachiger Jazz-Standards (auch die beiden Jobim-Nummern "O Amor Em Paz" & "Dindi" in der englischen Version), von "These Foolish Things" über "Blue Moon" und "My Way" bis zu "Strangers In The Night". Die alternde Diva vermeidet Frontalfotographie im Booklet und offebart auch die eine oder andere stimmliche Schwäche, die vom "fremdsprachigen" Material auch schonungsloser offengelegt wird, als dies bei Canzone der Fall gewesen wäre. Aber die Signora hatte seit den 60ern schon immer einen bemerkenswert eigenen Kopf in künstlerischen Dingen. Enhanced CD (incl. "Blue Moon"-Video).


     

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    Salsa Caliente
    More Music / Edel

    Mambo, ChaChaCha, Rumba, Son : El Ritmo Latino. Immerhin Jazz Thing -authorisierte Doppel-CD-Sammlung von 30 Salsa-Perlen unter starker kubanischer Oldie-Beteiligung (Ibrahim Ferrer, Omara Portuondo oder Eliades Ochoa). der "wir kompilieren Ihnen alles" Company More Music. Salseros oder zumindest latin-freundliche Jazz-Fans, die sich in den nächsten drei Monaten für ein Abo der etablierten Monatsschrift entscheiden, kriegen das Doppelpack im "Papp"-Design als Prämie, die auch mit Namen wie Cesar Pedroso, Lalo Rodriguez, Doris Lavin, Omar Chocolate, Roberto Pla oder Salomé de Bahia ein breites Spektrum innerhalb der jüngren Salsa-Szene abzudecken weiss.


    Torun Eriksen - Prayers & Observations
    Jazzland / Universal

    Nach dem hochgelobten Debüt "Glittercard" und ausgedehnten Touren also das zweite Album der norwegischen Songschreiberin und Sängerin Torun Eriksen, erneut auf Produzent Bugge Wesseltofts Label Jazzland Recordings. Begleitet von ihrer bewährten Mannschaft: Saxophonistin und Flötistin Frøydis Grorud, Keyboarder David Wallumrød, Bassist Kjetil Dalland und Schlagzeuger Torstein Lofthus. Dazu gesellen sich bei einigen Stücken außerdem der Trompeter und Flügelhornist Ole Jørn Myklebust, der Gitarrist André Berg und ein Streicherensemble. Nach starkem melodischen Beginn - herausragend das Duett mit Pal Flate - hält die außergewöhnliche Phrasierung der jungen Mutter mit der hohen, samtigen Tremolo-Stimme das Interesse auch in den folgenden konventionelleren, mal R&B-näheren oder sehr ruhigen Songs aufrecht - insgesamt die stärkste Platte dieser Rubrik. Soon in a concert hall near you - die Auftritte der Tour im April sollte man wahrnehmen. Play Tracks 1,2,3,4,5.
    www.toruneriksen.no www.jazzlandrec.com


    Stephin Merritt - Showtunes
    Nonesuch / Warner

    26 Showtunes - Neues zwishen den Genres von Stephin Merritt, Kopf der legendären Magnetic Fields, der bereits mit dem Soundtrack zu "Pieces of April" für Aufsehen außerhalb des Indie-Pop-Zirkels gesorgt hatte. Die meist kurzen Tracks aus drei Musiktheaterstücken des international renommierten Regisseurs Chen Shi-Zeng werden allerdings nicht von Mr. Merritt selbst, sondern von Original Cast Members in Bühnenmanier gesungen, was, auch wenn die Songwriter-Qualitäten Merritts durchblitzen, oftmals eher anstrengend wird. Hübsch : "Shall We Sing A Duet?" (tracks 14 & 17).


    Chinaza - Changes
    Nagel Heyer / Edel

    Zum Einstieg gibt es eine verlangsamte Cat Stevens-Referenz: MHB. Dann ein bißchen was Fremdes ("Jealous Guy..ähm Girl" und "Whatever Lola Wants") und mehr eigene Kompositionen von Pianist Sebastian Weiss (Till Brönner u.a.) und Chinaza herself, wobei der Titeltrack melodisch heraussticht. Jazz with lots of pop wie ihn jüngst Norah Jones flächendeckend verbreitet hat und da soll die Reise für die bisherige Background-Sängerin erklärtermassen ja auch hingehen auf dem Weg zum Jazz Classic of Tomorrow... Keine schlechten Voraussetzungen, etwas mehr Dynamik & Power könnte dennoch im Spektrum nicht schaden. Ein paar aktuelle Tourtermine stehen noch aus. See & hear for yourself. www.nagelheyer.com www.chinaza.de


    Halma - Back To Pascal
    Sunday Services / Hausmusik / Indigo

    Rein aus Platzgründen beim Jazz gelandet. Die aus dem Fink-Umfeld hervorgegangene Hamburger Band Halma nennt Tortoise, Tom Verlaine und Calexico als Klangverwandte, auch an die gar nicht so weit entfernt und ähnlich sparsam musizierenden Berliner von Contriva fühlt man sich bei den atmosphärischen, weichen, bassbetonten (meist) Instrumentals des dritten Albums "Back to Pascal" öfters erinnert. Interessant. Jetzt im April sollen sie touren, Daten dazu unter www.sundayservice.de
    www.halma-music.com


    Sapporo Sound Motel - Musique Noir
    Phazz-A-Delic / Edel

    Mehr Adult-Pop mit Jazz-Einschlag von Pit Baumgartners und Haluk Peters Phazz-a-delic-Label. Mit hübsch-fernöstlichen Klangfarben macht sich das Bandprojekt um den Jazz-Gitarristen und Komponisten Christian Eckert und Vokalistin Eva Mayerhofer an den Start, in der Folge Eigenkompositionen mit Film- (Chaplin´s "Smile"), Brasil- (Jobim´s "Girl From Ipanema") und Jazz-Klassikern von Walter Gross ("Tenderly") bis Harold Arlen ("Come Rain Or Come Shine") gemischt und unter Schlagzeugverzicht - keine Schrägheiten, alles bleibt ansprechend, nett und um Einiges leichter und lichter als es uns die Coververpackung und der Albumtitel weismachen wollen. www.phazzadelic.de
     

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