Reviews 21 - 6-05

     
     cinesoundz - Reviews 6 - 05  
     
     Schon isses Sommer. Munich Compilation Capital: Drei 1a-Zusammenstellungen in Zusammenarbeit von lokalen Labels und Materiekennern lassen aktuell Hoffnung im darbenden Markt aufkommen. Es leben die kleinen, feinen Einheiten, die immer noch musikalische Vielfalt garantieren, wie sie im Kino weiterhin herrscht. Auch sonst kein Mangel an hörenswerter Musik. Jon Brion, Ry Cooder, Amadou & Mariam, diverse Jazz & Electronica-Highlights.
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     soundtrack:  
     
     I (Heart) Huckabees  
     Original Soundtrack – Composed by Jon Brion - Varese Sarabande / Colosseum / Rough Trade  
     
     
    "Jon Brion is a superman - on the planet of music for sure". Derart bedankt sich Regisseur David O. Russell im Booklet der Soundtrack-Cd zu seiner mehr als nur angeschrägten Sinnkrisen-Komödie beim offenbar seelenverwandten Komponisten solch bemerkenswerter Filmmusiken wie "Magnolia" oder "Punch-Drunk Love". In der Tat hat Aimee Mann-Produzent Brion hier erneut sein außergewöhnliches Talent für Songwriting und interessante Arrangements abseits eingefahrener Hollywood-Schemata unter Beweis gestellt. Die in den USA schon im Winter 04 veröffentlichte CD enthält wieder die Brion´schen Zutaten: Beatles, Brian Wilson oder auch Randy Newman, Spieluhr-Melodien, Flöte, Euphonium und Wurlitzer, Spinett- & Piano-Tupfer, bis hin zu 60´s-TV-Serien-Jazz, Streicherflächen & Sunshine-Pop. Die skurril bis alberne, aber gut besetzte Groteske ist nur noch hier und da in deutschen Programmkinos zu erhaschen. Und bevor die Cd mit der exquisiten Musik dazu aus den Soundtrack-Regalen an die Hersteller retourniert wird, hören Sie auf Jon Brion, - das Hauptthema wird Sie verzaubern - greifen Sie zu ! "For the time being, some of the raw materials of the universe have taken the form of this CD and you. I hope you enjoy your time together."  

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     Per Anhalter Durch Die Galaxis - Hitchhiker´s Guide to the Galaxy  
     Original Soundtrack – Composed by Joby Talbot - Hollywood Records / Warner  
     
     
    Wenn nun, immerhin 27 Jahre nach Veröffentlichung des Kultbuches, die britische Verfilmung von Arthur Dents unfreiwilligem Trip durch den Weltraum die Kinos erfolgreich entert, wird Sie mehr Lob als Tadel für die Umsetzung ernten: it has "Monty Python" written all over it. Wie sehr hätte auch eine effektlastige Bombastverfilmung a la 0815-Hollywood der bizarr schwarzhumorigen Vorlage auf der Leinwand den Garaus machen können. Verantwortlich für den Score zeichnet ein interessanter junger Musiker, ebenfalls von der Insel: Joby Talbot. Der studierte Musiker (Klavier, Oboe) und inzwischen mehrfach ausgezeichnete TV-Komponist war u.a. Mitglied von The Divine Comedy, weswegen wohl auch Neil Hannon´s Swing-Version von "So Long & Thanks For All The Fish", des grandiosen Main-Title-Tracks, der wohl seinen Platz in der Filmmusik-Historie bereits sicher hat, zustandekam. Dazu lockern drei weitere exquisite Songs die sonst nicht allzu aufregenden, dienstbeflissenen Orchesterklänge auf : Zwei Soul-Tracks von Betty Wright und Al Green, sowie Perry Como mit Burt Bacharachs & Hal Davids "Magic Moments". Vom glücklicherweise enthaltenen Intro des Films hangelt man sich über diese Highlights bis zu Track 33, wenn mit dem um Ian Dury´s fast gleichnamige Vorlage in Python-Manier herumkomponierten "Reasons to be miserable" der depressive Roboter Marvin das letzte Wort hat. Fliestext hier  

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     Star Wars Episode 3 (Revenge of the Sith)  
     Original Soundtrack – Composed byJohn Williams - Sony Classical  
     
     
    Braucht man eine weitere Star Wars-CD mit dem bekannten Breitwand-Sound des John Williams, auch eingedenk der diversen Spezial-Ausgaben der Musiken der bisherigen 5 Teile, insbesondere der umfänglichen 3 RCA-Doppel-Cds von 97? Zumal es nach dem Kinobesuch scheint, daß die Musik diesmal ganz im Dienst des dunklen Finales der Saga (die eigentlich der Mittelteil ist..) steht und weniger eigene prägnante Themen etabliert. Die Antwort ist dennoch JA, und wäre es nicht für die raffinierte Aufnahme von Themen aus allen Teilen (und Ähnlichkeiten zum Beispiel zum "Lord of the Rings") die Oscarsammler Williams über 70 Minuten abschließend zelebriert, dann für die außergewöhnliche "Beilage" dieser CD, denn nicht genug mit dem Faltposter-Booklet: Die Bonus-DVD Star Wars: A Musical Journey ist das eigentliche "Must" des Packages: 70 Minuten mit 16 Videoclips in einer Montage aus den spektakulärsten Filmszenen, Originaldialogen, Soundeffekten und dem im 5.1 Surround-Sound remastertem Score, jeweils eingleitet von Ian McDiarmid (Palpatine/Emperor) vor Abbey-Road-Studio-Kulisse - hier wurde wahrlich nicht gekleckert. Wer danach noch nicht genug hat, mag, da das vorliegende Album ja "nur" 15 von ca. 40 Stücken, welche das London Symphony Orchestra aufgenommen hat, enthält, weiterer "ultimativer" Ausschlachtungen des Materials harren.  

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     Batman Begins  
     Original Soundtrack – Composed by Hans Zimmer & James Newton Howard - Warner Home Ent.  
     
     
    Ein weiterer (britgeprägter) Superlativ im Kino 2005: das mit Spannung erwartete "Prequel" zur Batman-Serie in der Regie des Shooting-Stars Christopher Nolan ist zwar überspannten Ami-Effektorgien wie Spiderman allemal vorzuziehen, vermag die hohen Erwartungen dennoch nur teilweise zu erfüllen.Trotz hochkarätiger (Brit-)Besetzung und der erwartungsgemäß in den Mittelpunkt gestellten Charakterstudie wäre die durch mannigfaltige Wiederholungen erzeugte Überlänge nicht nötig gewesen. Musikalisch vor allem bemerkenswert, daß zwei Komponisten der ersten Hollywood-Garde sich den Job beim elektronisch aufgemotzten Orchesterscore "teilen": erklärtermassen nicht etwa zwangsweise nach Hineinregieren des Studios, sondern als abgesprochene Focussierung James Newton Howards auf die Psychologie der Titelfigur sowie von Hans Zimmers Team auf die Action, überwiegend im zweiten Teil incl. Finale. Ebenfalls nicht alltäglich sind die Titel der 12 Tracks - Vespertillio, Myotis, Nycteris etc - alles diverse Fledermaus-Species. Na denn, let Batman Begin.  

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     Crossing The Bridge  
     Original Soundtrack – Various Artists - Warner Jazz  
     
     
    Fatih Akin Superstar - "the sky is the limit" gilt derzeit für den begehrten Regisseur aus Hamburg-Altona. Eben noch in der Cannes-Jury und - kumplig-charmant filosofisch- in der ZEIT, stellt er tags drauf seinen neuen Musik-Dokumentarfilm „CROSSING THE BRIDGE – The Sound of Istanbul“ persönlich in den Kinos der Republik vor. Seit "Im Juli" war ein Draht gelegt zur Musikszene der Metropole am Bosporus, die Akin immer weiter verfolgte und jetzt Neubauten-Musiker Alexander Hacke durchstöbern lässt. Das hier schon öfter zu Ehren gekommene Doublemoon-Label, seit von Cinesoundz vermitteltem Vertriebsdeal auch in Deutschland erhältlich, sei in diesem Zusammenhang genannt. Die das Filmplakat zierende Tänzerin, die sinnigerweise vom Cover der BabaZula-Kooperation mit dem Dub-Wizzard Mad Professor stammt, weist denn auch den Weg über die die Okzident & Orient verbindende Brücke der einzigartigen Metropole, wo wir Musiker wie Sezen Aksu, Sertab Erener, Aynur oder Orient Expressions(wieder) entdecken. "Willst du einen fremdes Land und seine Bewohner verstehen, studiere zuerst ihre Musik" (Konfuzius) Akins Liebeserklärung an die weltweite Schmelztiegel-Metropole hat einen adäquaten Soundtrack, diesen.  

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     Schatten der Zeit  
     Original Soundtrack – Composed by Gert Wilden jr. - Varese Sarabande / Colosseum / Rough Trade  
     
     
    Wie beim 2001er Kurzfilm-Oscar-Preisträger "Quiero Ser" bleibt Regisseur Florian Gallenberger für sein in Indien angesiedeltes Liebesdrama "Schatten der Zeit" Komponist Gert Wilden jr. treu. Der Sohn des gleichnamigen Filmmusik-Altmeisters ("Schulmädchen"-Report etc), selber als Jazzer mit Ethno-Einflüssen bekannt, beweist spätestens hier kompetenten Umgang mit dem grossen Orchesterapparat (des Slovak Radio Symphony Orchestra Bratislava).Obwohl sich die Exotismen innerhalb des Scores in engen Grenzen halten und eher eine allgemeingültige Liebesgeschichte musikalisch begeleitet wird, muß anhand der lebhaften Schilderungen des Komponisten die Begegnung mit der indischen Thematik einen besonderen Reiz dargestellt haben. Problematisch: Wie bei Wildens frühere Arbeit "Leo & Claire" sind Jazztitel in den ruhig-melancholischen Score eingestreut (hier drei eher überflüssige Dixieland-Titel der Firehouse Jazzmen - leider dreimal deplatziert, wie Colosseum "Executive Album Producer" Francoise Lemporte entgangen sein muss.  

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     Kung Fu Hustle  
     Original Soundtrack – Various Artists - Varese Sarabande / Colosseum / Rough Trade  
     
     
    Seit Anfang des Monats ist der erfolgreichste chinesische Film des letzten Jahres auch im deutschen Kino angekommen. Die knallbunt-sinnfreie Martial Arts-meets-CG-Party von Regisseur, Produzent & Hauptdarsteller Stephen Chow dürfte auch hierzulande auf der großen Leinwand gut funktionieren.Chow, der auch als Executive Album Producer in Erscheinung tritt, ist des weiteren für den Opening Track verantwortlich, den Raymond Wong dann als Mischung aus europäischer 60´s Retro-Filmmusik a la Peter Thomas und asiatischer Percussion ausbaut & weiterführt. Wong schreibt seit 1994 Filmmusiken und bekam für "Butterfly Lovers" gleich den Hong Kong Film Award.(Kung Fu Hustle erhielt dort 2004 wieder eine Nominierung.) Neben seinen eher einfach gestrickten Score-Brücken gibt es einen bunten Mix aus Hong-Kong-Traditionals, schwungvoller Klassik (Sarasate, Khachaturian) und dem von Huang Sheng Yi & Chor gesungenen Schlusstrack. Nicht viel mehr als Soundbed für optisch memorable Szenen mit Musikbezug wie die durchschlagenden Geister-Geschosse, die das glatzköpfige Killer-Duo von Ihrem Saiteninstrument abfeuern. Chinese Popcorn rules.  

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     Fateless  
     Original Soundtrack – Composed by Ennio Morricone - Virgin / EMI  
     
     
    Ungewohnt viel internationale Schelte erhielt der Maestro für die lyrische, requiemgleiche und für sein Spätwerk typische Filmmusik zu Lajos Koltais Verfilmung der Imre Kertesz-Erzählung über Ausschwitz und Buchenwald.
    Kaum eine Filmkritik über den düsteren Berlinale-Beitrag, der nicht Morricones Score kritisierte, der mit dem Hungarian Radio Orchestra & Choir im letzten Jahr in Budapest aufgenommen wurde und den Gesang von Lisa Gerrard und die Panflöte von Ulrich Herkenhoff featured. In der Tat scheint es zuweilen ein beschönigendes "Zuviel" im Zusammenspiel von Bild & Musik bei der schwierigen & trostlosen Thematik zu geben, im Vergleich bleibt Morricone zudem etwas unter seinen atmosphärischen Möglichkeiten und zitiert frühere eigene Werke. Der für sich genommene Soundttrack ist für Fans des Italieners dennoch ein Muß. Laut Regisseur wollte der angesichts der ersten Filmvorführung zu Tränen gerührte Meisterkomponist sich mit seinen drei Hauptmotiven jedoch vollkommen in den Dienst des Films stellen. Das von Kertesz angestrebte Aufzeigen der "Depersonalisierung" der Opfer stellt sich nun auch als Filmwerk der Kritik. "Es gibt keine Absurdität, die man nicht ganz natürlich leben kann." See for yourself. Kino-Freikarten für den Film für Selbstabholer - first come first served : Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
     

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     Kingdom of Heaven / Königreich der Himmel  
     Original Soundtrack – Composed by Harry Gregson Williams - Sony Classical  
     
     
    Kolportiert wird ein Tausch der Madagascar- und Kingdom of Heaven-Projekte zwischen Hans Zimmer und seinem Protegé Gregson-Williams. Nur fehlt Zimmer in den zahlreichen thankyous der Soundtrack-CD völlig. In der Tat hätte man den "Gladiator"-Komponisten auch bei Ridley Scotts neuem Monumental-Werk erwartet. Musikalisch arbeitet Gregson-Williams aber eh sehr ähnlich. Vielschichtige, transparente Arrangements unter enormem Aufwand: Das London Session Orchester unter Gavyn Wright, The Bach-Choir, Gesangssolisten wie Lisbeth Scott (The Passion Of The Christ), gezielt eingesetzte Perkussion und fünf türkische Instrumentalisten (u.a. Mercan Dede) ergeben eine stimmige Score-Balance mit opulenten und ätherischen Momenten. Das Abspann-Stück wird von Natacha Atlas gesungen (& getextet). Betont mittelalterlich geht es nicht zu, die Betonung wird eher auf (lateinische oder nur lautmalerische) Chöre und türkisch-arabische Klangfarben als Ergänzung der Orchester-Breitwand gesetzt. Der Durchhörbarkeit der gut eine Stunde langen CD kommt dieser Ansatz zugute. An der musikalischen Begleitung von Scotts erneut atemberaubenden Bildkompositionen liegt es also nicht, warum der Film die hochgesteckten Erwartungen bei aller Opulenz letztendlich über die Story nicht ganz erfüllen kann.  

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     Garden State  
     Original Soundtrack – Various Artists - Epic / Sony  
     
     
    Regisseur & Hauptdarsteller Zach Braff hat für sein bemerkenswertes Debüt auch als Produzent die Soundtrack-CD zusammengestellt - nur logisch, denn selten gelingt in einem US-Streifen der Fremdmusik-Einsatz derart effektvoll wie in "Garden State", arguably. In der Tat ist an öfter zu vernehmenden Parallelen zu "The Graduate" auch musikalisch einiges dran, wie man anhand der meist ruhigeren (keineswegs brandneuen) Songs von Coldplay, The Shins, Zero 7, Colin Hay, Nick Drake etc (und nicht nur weil tatsächlich ein Simon & Garfunkel-Original Verwendung gefunden hat) überprüfen kann. Der 2000er Thievery Corporation-Klassiker "Lebanese Blonde" und Frou Frous "Let Go" setzen auch in diesem Kontext willkommene Midtempo-Highlights.  

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     Monster-In Law (Schwiegermonster)  
     Original Soundtrack – Various Artists - Silva Screen / Edel Contraire  
     
     
    Auf Jane Fondas Leinwand-Comeback nach 14 Jahren durfte man gespannt sein. Die die Plattform für hoffentliich Bedeutenderes darstellende belanglose Hollywood-Komödie, in der sie sich mit Jennifer Lopez im Overacting messen darf, hat zumindest einen einigeraßen vertretbaren Mainstream-Songsampler hervorgebracht. Das sonst eher auf Neuaufnahmen anderweitiger Filmmusik-Originale spezialisierte britische Silva Screen-Label (siehe Rubrik "Other Filmmusik") versammelt immerhin hochkarätige Künstler(innen!-durchweg) wie Madeleine Peyroux, Joss Stone oder die demnext hier rezensierte Rachael Yamagata.  

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     Kebab Connection / Basta. Rotwein Oder Totsein / Am Tag Als Bobby Ewing Starb  
     Original Soundtracks – Various Artists – Normal Records / Indigo  
     
     Weiter wirft Normal Records munter Soundtracks zu deutschen Filmen auf den darbenden Markt. Neben den hier nur kurz erwähnten Cds zu "Katze im Sack" und "One Day in Europe", die das Kino schon wieder verlassen haben, sind dies aktuell zuerst die auf Fatih Akins Drehbuch basierende ganz-nett-aber-nicht-mehr Kiez-Kömödie "Kebab Connection" (die der Shooting-Star instinktsicher nicht mehr selber in Angriff genommen hat.Im Booklet ein Interview mit Wüste-Ersatz-Regisseur Anno Saul zu Projekt-Hintergründen. Musikalisch wechseln sich Marcel Barsottis folkloristisch gefärbter Score mit türkischen Pop-Einlagen unspektkulär ab. Auch der frühere Akin-Mitstreiter Ulrich Kodjo Wendt ist mit einem Stück vertreten.
    Akin-Kumpel Moritz Bleibtreu variiert derweil seinen tumben Killer aus "Knocking on Heaven´s Door" für die deutsch-österreichische Koproduktion um kochende (Russen)Mafiosi erneut. Der als "kulinarische Gangsterkomödie" vielversprechend startende, von Pepe Danquart angerichtete Wiener Melange geht zum Ende hin zwar die Luft aus. Im Booklet macht der den Temp-Track zu seinem eigenen Tem-Track und gibt Einblicke in seinen Umgang mit Filmmusik - schonmal mehr als man von den meisten inländischen Booklet-Beilagen zu Soundtracks behaupten könnte. Der letztlich gegenüber Fremdmusik gewählte neueingespielte Background der Musiker um Walter W. Cikan streift folgerichtig Russenpop, Rock, Disko, Bar-Jazz, Klezmer und Tziganes oder klaut mal dreist bei Massive Attack (sind selber Piraten) ohne großartig aufzufallen/regen.
    "Am Tag Als Bobby Ewing Starb" hingegen fällt vor allem durch sein von Comic-Zeichner gestaltetes Filmplakat & Plattencover auf. Kein Fleisch. Keine Gewalt. Kein Dallas - der Untertitel beschreibt, wo´s thematisch mit Peter Lohmeyer, Richie Müller, Nina Petri & Konsorten hingeht. Anti-AKW-Bewegung im Norddeutschland der 80er, Machart Komödie - in Saarbrücken ausgezeichnet. Score Paul Rabiger , Songs Jacob Ilja. (Musikalisch) sehr brav das Ganze.
     
     
     

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     Bride & Prejudice – Saathiya  
     Universal / UMIS - Saregama PLC  
     
     
    Bollywood-Hit-Movies laufen neuerdings auf RTL, steigen hoch in die Media Control-DVD-Charts ein und bekommen reguläre Kinostarts. In der Folge werden auch die dazugehörigen Soundtracks, ein wichtiges Glied in der Vermarktungskette der geschäftstüchtigen Produzenten des Subkontinents für hiesige Labels interessant. Normal Records war mit zuerst am Start und wird mit seinen aktuellen Veröffentlichungen in der nächsten Update-Ausgabe vorgestellt werden. Aber auch Majors durchforsten ihre indischen Affiliates nach Verwertbarem. Kürzlich auf der Münchner Langen Nacht der Musik wurde "Bride & Prejudice", ein bereits auf den internationalen Markt hin gezieltes Starvehikel um die Hindi-Julia Roberts Aishwarya Rai, im Doppelpack mit dem von Star-Komponist A.R. Ramahn vertonten "Saatiyah" (female star hier: Rani Mukherjee) erstmals in Deutschland präsentiert. Frisch aus Indien importiert wurden auch gleich 2-Film-DVDs (zu 6 EUR) und Soundtrack.-CDs für die gleiche Summe feilgeboten - was perspektivisch noch ein Problem im deutschen Markt mit seiner anderen Preisstruktur werden könnte. "Saatiyah" lebt von Ramahns einprägsamer Musik, die in Umfragen indischer Soundtrack-Foren zu seinen drei stärksten Soundtracks gerechnet wird. Gesungen wird auf Hindi und Tamil - während bei "Bride & Prejudice" die englische Version zur Rezension kommt. Im direkten Vergleich zeigt sich wie so oft, daß die Originalsprache mehr Geheimnis und Schönheit birgt - zu schnell ist man bei Refrains wie "No Live Without Wife", wobei die grundsimpel-bunt-fröhliche Spiessigkeit des Gros der Bollywood-Filmschwemme gerade ihren Massenappeal auszumachen scheinen - wobei wir wieder bei RTL wären.  

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     other filmmusic:  
     
     Angels In America  
     Original Soundtrack – Composed by Thomas Newman - Nonesuch / Warner  
     
     
    Von zwei Spirituals und einem Duke Ellington-Stück aufgelockert, enthält diese Nonesuch CD den wie immer einfallsreich instrumentierten, ruhigen und für TV-Verhältnisse sehr aufwendigen Score von Thomas Newman zum vor kurzem auch in der ARD ausgestrahlten US-Kabel-HBO-Event mit Emma Thompson, Meryl Streep, Al Pacino u.v.a. Erfolgsregisseur Mike Nichols ("Die Reifeprüfung") hatte das sechsstündiges Fernseh-Drama um AIDS in der Reagan-Ära, um Sinnsuche und Menschenwürde 2003 gedreht, es regnete Preise. Thomas Newman ("American Beauty", "Findet Nemo"), Cousin von Randy Newman, bereits fünf mal für den Oscar nominiert, wird mit seinem vielseitigen Orchester-Score dem traumähnlichen & romantischen Charakter des Films und Nichols feiner Inszenierung gerecht. Der Oboen-Main Title nimmt gleich gefangen. Ein seltenes TV-Highlight, und das - noch seltener - auch akustisch.  

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     Six Feet Under - Everything Ends (Vol.2)  
     Original Soundtrack – Various Artists - Labels / EMI  
     
     
    Und auch für diese erfolgreiche HBO-Serie, von der in den USA die fünfte und letzte Staffel im Herbst anlaufen wird, hat Thomas Newman den Score geschrieben. Da dieser aber bereits auf der 2003 erschienen ersten Cd berücksichtigt wurde, versammelt diese zweite "Everything Ends"-Ausgabe lediglich Fremdmusiken von Nina Simone & Irma Thomas bis Phoenix & Radiohead. Für die fünfte Season exclusiv eingespielt wurden die Songs von Interpol, Arcade Fire und den Caesars (zwei davon so geheim, daß sie auf der Promo-CD fehlen...).Vox ist bei Staffel vier angelangt, der schwarzhumorige Spaß läuft also hierzulande noch etwas länger, allerdings (mittelprächtig) synchronisiert.  

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     Improved Sound Limited - The Ultimate Collection  
     Longhairmusic / Malesch Records  
     
     
    Die bereits bis 2004 auf insgesamt 5 CDs wiederveröffentlichten Werke der deutschen Rock-Band "Improved Sound Limited". wurden Ende des letzten Jahres mit 64-seitigem Booklet in eine opulente Box, zusammen mit einer sechsten Bonus-CD verpackt. Drei remasterte CD Wiederveröffentlichungen der Original-LPs plus 2 Zusammenstellungen bisher unveröffentlichter Tracks. Interessant beim Schaffen dieser großzügig dem sogenannten Krautrock zugeschlagenen, aber vor allem von Beatles & Byrds beeinflussten fränkischen Band-Legende ist der hohe Anteil von Filmmusik im Gesamtschaffen: Ob Wim Wenders´ "Im Laufe der Zeit" oder diverse Filme von Michael Verhoeven - hier gab es eine besondere Symbiose von Film & Band-Musik. Auch das "Engelchen"-Sequel von 1969 profitierte von den ISL-Klängen. Leider hat sich das Cinesoundz-Projekt einer Ausgabe mit den teils sehr interessanten Musiken der "Kommissar"-Kultserie bisher nicht verwirklichen lassen - die Musik zur ebenfalls von Michael Verhoeven gedrehten Folge "Dr. Meinhardts trauriges Ende" ist nun auf der CD "The Final Foreword" mit zwei bemerkenswerten Stücken enthalten, unveröffentlicht bleiben leider die Background-Instrumentals. Die der Box vorbehaltene sechste CD enthält Musik für einen Dokumentarfilm über den amerikanischen Dichter Ezra Pound, das die Band wegen stilistischer Diskrepanz zu den anderen CDs zunächst nicht freigeben wollte. Der Verdienst, dieses und die vorgenannten Juwele von Axel Linstädt, Johnny Fickert, Uli Ruppert & Rolf Gröschner wieder ans Licht geholt zu haben, gebührt Malesch-Records-Inhaber Manfred Steinheuer. Details in dessen Booklettexten & natürlich im Buch der Box. Zu ordern über www.longhairmusic.de. Dicke Empfehlung.  

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     Music from the Films of Steven Spielberg  
     City of Prague Philharmonic - Silva Screen / Edel Contraire  
     
     
    Preisgünstige Neu-Einspielungen von Original-Filmmusiken sind traditionell das Markenzeichen des UK-Labels von Reynold da Silva. Ein "Spielberg" war da wohl schon seit längerem zwingend, legt der mächtigste US-Regisseur doch weiter munter nach. Von "Duel" bis "Terminal" sind die, natürlich überwiegend von John Williams gestalteteten Themen der bekannten Filme Spielbergs auf den 2 Cds enthalten. Allerdings fehlt der aktuell auf uns zukommende "War of the Worlds" in dieser Zusammenstellung noch, obwohl die Kopplung wohl darauf spekuliert (siehe Cover) auch ein bißchen in den Sog des bald aktuellen Kinostarts des Blockbusters zu geraten.  

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     The Essential Elmer Bernstein Filmmusic Collection  
     City of Prague Philharmonic a.o. - Silva Screen / Edel Contraire  
     
     
    Der im letzten Jahr leider verstorbene Elmer Bernstein wird mit der zweiten aktuellen Silva Screen-Doppel-CD aus der "Essential"-Serie gewürdigt, wie zuvor Max Steiner, Alfred Newman, Maurice Jarre und Nino Rota. Aus dem Booklet mit den informativen Liner Notes von David Wishart erfährt man nicht nur Details zu den Filmarbeiten von Klassikern wie "The Magnificient Seven", "To Kill A Mockingbird", "The Man With The Golden Arm" oder "The Birdman of Alcatraz" (hier als "World Premiere Recording" ausgewiesen), sondern auch vom Produzenten James Fitzpatrick, daß er die letzten Aufnahmen des Filmkomponisten Ende 2003 in Prag leitete. 2 Cds - 110 Minuten - The Man and his Music. Essential.  

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     Big Boss / Die Todesfaust des Cheng Li  
     Original Soundtrack – Composed by Peter Thomas - Bungalow / I-Tunes  
     
     
    Auch für Labels wie Bungalow wird die Luft dünn. Die Labelchefs ständig auf DJ-Tour, auch kleine feine Auflagen kosten Geld, warum also nicht mal I-Tunes-only-Releases wie die hier vorliegende Premiere ausprobieren ? Peter Thomas, den Berlinern seit der Neuauflage der "Raumpatrouille" wohlgesonnen, steht lt. Labelchef Marcus Liesenfeld mit weiteren 8 Filmmusiken in den Startlöchern, wenn die unterhaltsame Musik zu "Die Todesfaust des Sheng Li", einem Bruce-Lee-Vehikel, auch im auf den I-Pod zugeschnittenen Web-Vertrieb funktioniert. Dies ist zu wünschen, denn noch immer schlummern kleine feine Überraschungen in den Archiven des angeschrägten Genies im Schweizer Exil. Vereinzelte Tracks sind von Thomas-Compilations bekannt, dennoch eine lohnenswerte (Web-only) "Veröffentlichung"/Anschaffung für den entsprechend ausgestatteten Filmmusik- & Retro-Fan.  

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     pop/rock:  
     
     Ry Cooder - Chavez Ravine  
     Perro Verde / Nonesuch / Warner Jazz  
     
     
    Nach Ry Cooders herausragender Kooperation mit dem kubanischen Gitarristen Manuel Galban musste man extrem gespannt auf das erste Solo-Album der Post-Buena-Vista-Ära sein. Nach drei Jahren Vorbereitung ist Ry Cooder ein überzeugendes Konzeptalbum gelungen: eine Amerikanische Nachkriegs-Erzählung um „Cool Cats“, Radios, erdachte Charaktere, UFO-Sichtungen, J. Edgar Hoover und Baseball. "Chávez Ravine" ist eine Hommage an die ehemalige Mexican Community in Los Angeles, wo während der 50s das gleichnamige arme, aber vibrierende Chicano-Viertel dem Erdboden gleich gemacht wurde, um Platz für das Football-Stadion der 'Dodgers' zu schaffen. In Gedenken an den Sound der 50er und 60er Jahre hat Ry Cooder nach BV-Manier alte East L.A. -Vokalisten, wie die Commagere- und Arvizu-Geschwister oder den jüngst verstorbenen Patriarchen der Chicano-Musik Lalo Guerrero, den Pachuco Boogie-König Don Tosti, den Frontmann von Thee Midniters, Little Willie G. etc. Corrido, R&B, Latin-Pop und Jazz, sowie ein Schuß Exotica in Track 9. Ein neues begeisterndes Kapitel in der persönlichen Geschichtsschreibung dieses Ausnahmemusikers und -produzenten.Play tracks 5-9, 15 - and fall in love with this album...  

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     KT Tunstall - Eye To The Telescope  
     Relentless / Virgin / EMI  
     
     
    Die schottisch-chinesische Singer-/Songwriterin KT Tunstall überzeugte beim kürzlich in die eh schon umfangreichen internationalen Tour-Aktivitäten der jungen Dame eingeschobenen Media-Showcase in München mit einer ansteckend energiegeladenen Solo-Performance und ihrer an Melissa Etheridge gemahnenden Röhre. Ihr vom renommierten Steve Osborne produzierte Debütalbum „Eye To The Telescope", für das die Plattenfirma aktuell kräftig kurbelt, ist etwas geglätteter ausgefallen und erinnert eher an Heather Nova oder Sheryl Crow. Auf diesem durchaus befahrenen Highway wird sich die Newcomerin durchsetzen müssen. Dass aber für exzeptionell talentierten Nachwuchs immer wieder noch Platz ist, zeigt der Erfolg einer Joss Stone. Mit exzessivem Touren sollte auch KT Tunstall eine wachsende Anzahl Fans überzeugen können. Play tracks 2 & 9.  

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     Lambretta - The Fight  
     Polar / Universal  
     
     
    Erstaunlich, daß die Schweden 4 Jahre nach ihrem memorablen Zweitling (incl. Hits "Bimbo" & Creep") verstreichen liessen, nur um jetzt in gleicher Manier und vor allem ohne die genretypischen Ausfälle auf der dritten CD weiterzurocken. Begründet war die Pause durch Tourbelastungen und folgenden internen Zoff. Die melodische Mainstream-Pop-Rock Mischung, die Pat Benatar, an die Frontfrau Linda Sundblad stimmlich auch erinnert, vor Dekaden mal gut beherrschte, ist in Skandinavien allemal für Platin gut und sollte auch hier wieder ihr Publikum finden - mit dem druckvollen Sound und ihrer energetischen Sängerin, die gelegentlich bei Apocalyptica aushilft, eigentlich prädestiniert für die Sommer-Festivals, auf deren Plakaten man
    den Namen außerhalb der nordischen Heimat aber noch vergeblich sucht - wo hakts? http://www.lambrettamusic.com
     

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     2Raumwohnung - Melancholisch Schön  
     BMG.Sony  
     
     
    Zuerst überwiegt beim Hören dieser Promotion-Fassung mit nur 8 von 11 Tracks gelinde Enttäuschung, was vielleicht mit den hohen Erwartungen zu tun hat. Inga Humpe & Tommi Eckart haben für dieses zwischengeschobene "Sommeralbum", das überwiegend Alternativ-Versionen alter Titel enthält, den Electronica-Kontext abgespeckt, verlassen sich auf sparsame Instrumentierung und Ingas Stimme. Deutscher Bossa-Nova-Pop - na gut. S´hat Füller diesmal. Aber so ist das. Die Festivals im Sommer wollen ja auch gespielt sein. Eine große deutsche Handelskette wird eine Exclusiv-Version incl. drei Bonus-Remixen in Umlauf bringen. Die 2Raumwohnung bezieht ihr Sommerdomizil. Wellenrauschen auf der Website. Muß nur noch das Wetter sich mal einkriegen.  

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     Andreas Dorau - Ich Bin Der Eine Von Uns Beiden  
     Mute / Virgin  
     
     
    Steht man auf Hamburgs Dorau oder Andreas oder beide, ist auch das lange vorbereitete neue Album wieder ein Fest. Findet man AD´s Simpel-Texte- und immer von Plattenfirma bis Feuilleton schnell zu catchy-Super-Hits erklärten Melodien auch mal einfach doof, gibts mit keinem von beiden ein Happy End. Hier entwicklen lediglich drei schrägdeutsche House-Tunes, nämlich "Wir sind keine Freunde", "40 Frauen" und "Im September" Autoradio-Charme erst, wenn die Frauenchöre & Streicher (bei ersterm Synthie) ins Spiel kommen, ohne sie fällt peinvoll auf, daß zumindest einer beiden lispelt und besonders solo nach vorn gemischt nervig-schlecht "singt". Der Rest ist bestenfalls kauzig und dem aufwändigen Renaissance-Portfolio (incl. der kompletten Dorau-Diskographie) der textlich sehr engagierten Plattenfirma zum Trotz von anspruchsvoller deutscher Unterhaltungselektronik doch recht weit entfernt.  

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     Glen Phillips - Winter Pays For Summer  
     Lost Highway / UMG / UMIS  
     
     
    Zweites Solo-Album des langjährigen Toad The Wet Sprocket-Masterminds. In den USA war diese Band eine grosse Nummer mit Millionenverkäufen. "Winter Pays For Summer" als Major Debüt für Lost Highway wird in Europa zumindest wohl ein weit bescheideners Dasein fristen - zuwenig heben sich die gefälligen und stimmig instrumentierten Songs aus der Masse der
    Veröffentlichungen heraus, wobei auch die Durchschnitts-Stimme von Glen Phillips zuwenig Akzente setzt. Stellt man sich Tracks wie "Finally Fading", "Simple" oder "Falling" von beispielsweise Tom Petty oder James Taylor gesungen vor - das entscheidende Quentchen würde nicht länger fehlen. (US)-prominent besetzt sind die Instrumental-Parts : Bassist Jim Anton und Drummer Pete Thomas spielten schon für Elvis Costello und Los Lobos.Michael Chavez (John Mayer) und Ausnahmekomponist Jon Brion (siehe I (Heart) Huckabees-Rezension) an den Gitarren und weitere Unterstützung durch Ben Folds und Dan Wilson (Semisonic). Schöne Cover-Malerei von Glens Frau Laurel Phillips.
     

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     Yvonne Moore - Put Out The Trash  
     Pläne / BMG ARIS  
     
     
    Yvonne Moore, in der Schweiz unter diesem Künstlernamen (?) seit bald 20 Jahren im Geschäft, ist in Deutschland noch weniger bekannt. Als Lead- oder Chorsängerin hat sie an der Seite von Phil Carmen, Joe Cocker, Philipp Frankhauser, Sina, Polo Hofer, dem Vienna Art Ochestra, Walter Wolfman Washington und auch Udo Jürgens gearbeitet. Ihr gerade veröffentlichtes Album “Put out the Trash“ wird zwar von einem grässlichen "Fett der Soulsuppe"-Promotext begleitet, enthält aber immerhin eine solide gesungene rockige Mischung auf Basis von Soul, Funk und Blues - ohne großartige
    Ausreisser, aber auch ohne Ausfälle. Die 13 Songs stammen dabei sämtlich aus der Feder des Gitarristen von Moores Begleitband, Mat Callahan. http://www.yvonne-moore.ch
     

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     The Dissociatives  
     Eleven / Virgin  
     
     
     
    Das australische Duo The Dissociatives führen auf ihrem gleichnamigen Album zwei musikalische Welten zueinander. Der Mastermind von Silverchair, Daniel Johns und der Electro-Klangbastler Paul Mac haben sich über Remixe der Band kennengelernt und musizieren nun einträchtig in einer Art verspieltem Pop-Pleasuredome a la Todd Rundgren voller Querverweise & Einflüsse. Die Zitatsammler einer früheren Generation XTC zuallererst. Auch die 80s Texturen eines Thomas Dolby kommen ins Gedächtnis. Demnächst auf Europa-Tournee - watch out. Anspieltip Track 1, 7, 8. Die bemerkenswerten, von Regisseur James Hackett realisierten Visuals des Projekts im Stil des Booklets (u.a. Best Australian Video) sind auf www.thedissociatives.com in Bewegung zu bestaunen.  

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     Bombay 1 - Strobl  
     Groenland / Virgin  
     
     
    Bombay 1, also "Pyrolator" Kurt Dahlke an Tasten & Reglern und der Düsseldorfer Alround-Künstlers Stoya mit Text & Gesang, liefern ein aus dem legendären "Der Plan"-Umfeld nicht ohne weiteres zu erwartendes Album ab : Statt kühl-experimenteller Elektronik dominieren warme, natürliche Instrumente, persönliche Texte zu Trennung und (Beziehungs)Krise, Pink Floyd-Anklänge und traditionelles Songriting. Der österreichische ländliche Aufnahmeort gab dem Werk den sonderbaren Namen, afterwards wurde in den Londoner Mayfair-Studios abgemischt. Beim zweiten Hören legt sich die instinktive Skepsis gegenüber dem Ergebnis der düster verpackten Kooperation, die Songs gewinnen Format und ergeben gar ein Konzeptalbum. Wobei wir wieder bei Pink Floyd wären...  

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     The Kilaueas - Profesor Volcanova  
     Allscore Media / Indigo  
     
     
    Die Stuttgarter Lava-Surfer haben mit ihrem dritten Album nun um die Ecke bei Allscore Media eine Heimat gefunden. Produziert wurde diesmal in Hamburg von Elbtonal-"Looney Tunes" Thomas Ritter, der auch bei den Chören mitwirken durfte. Schon immer für ungewöhnlich viele Eigenkompositionen bekannt, gibt es auch unter den 21 Kilaueas-Tracks von "Profesor Volcanova" nur vier Covers, die allerdings das Spektrum abstecken : Surf-Twang, leichte Beat- & Agentensound-Anklänge und Filmmusikvorlieben. Ganz konkret wird es in Richtung Italo-Western mit "El Hombre Invisible". Farbiges Lava-Vinyl selbstverständlich auch im Angebot. Die Mannen um Bandleader & Songschreiber Ralf Hermanutz sind das ganze Jahr über auf den Bühnen der Republik im Einsatz. Der von Cinesoundz begleitete Auftritt auf dem Münchner Filmfest vom letzten Jahr ist noch in bester Erinnerung- Live ne Rakete - Check them out ! www.kilaueas.de  

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     The Broken Beats / King Khan & the BBQ Show / John Q Irritated  
     Hazelwood / Indigo  
     
     Dreimal News aus dem Frankfurter Hazelwood-Swamp :
    1. 60s & 70s Reminiszenzen, fein arrangierter, aber nicht glattgebügelter Songwriter-Pop mit Indie-Wurzeln - willkommen in der Welt der dänischen Broken Beats um Songwriter Kim Munk."Them Codes..Them Codes" schließt qualitativ an das 2003er Debüt "The Weather Beats The Rhythm" an, wenn auch Hits diesmal fehlen. Zudem : Gesangs-Phrasierung, Chor- oder Klavier-Einsätze, Bläser-Arrangements, Textpassagen, die Gitarrenbasis der meisten Tracks - nichts davon ist wirklich neu, der Griff in den Grabbeltisch der Pop-Historie ist wohldosiert, aber zumeist auch ohne melodische Höhepunkte. Anspieltips der Enhanced CD, die auch noch ein Video zu "The Magnificient Original" enthält, wären tracks 5 & 6.Es besteht im Sommer noch die Möglichkeit, den guten Live-Ruf der Broken Beats zu überprüfen - die Combo tourt derzeit wieder mal die Republik - alle Daten auf http://www.brokenbeats.de .
    2. "The King Khan & BBQ-Show" führt zwei alte Bandmembers der Gruppe Spaceshits wieder zusammen, die nach "King" Arish Khans deutschem Stax-Ausflügen der gemeinsamen Rock´n Roll-Leidenschaft mit einer rauh kickenden Mischung aus Rockabilly, rotzigem Garage-Pop & Punk-Ansätzen frönen - und zwar mit lauter Eigenkompositionen.
    3. Dirk Hess aka John Q Irritated schließlich füllt mit "To Your Letter of June 29th", einem in 3 Tagen entstandenen Garagenalbum die Zeit bis zum nächsten Mardi Grass bb-Release (ohnehin nie besonders lang) mit kräftigem New Orleans Brass Sound aus, dessen Schwachstelle auf Albumdauer der leicht verfremdete Gesang ist.
     
     
     

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     catalog:  
     
     Cheatin´ Soul  
     Trikont / Indigo  
     
     
    Traumhaft gute Southern Soul-Themenkopplung von Jonathan Fischer. Das Leben - ein ewiges Drama. Thematisiert wird das Zwielicht & Dickicht der Liebe und die damit verbundenen allgegenwärtigen Themen Moral, Schuld, Reue & Rache, Hoffnung & Verzweiflung: Cheatin´Soul. Dreiecksbeziehungen. Verliebtsein. Verlassenwerden. Heaven & Hell.
    Zwei musikalische Highlights unter vielen deepen Tracks zum Thema sind Ann Sextons Ehefrauen-Klarstellung "I´m His Wife (You´re Just a friend) und das wunderbare Duett von Ruby Andrews und Elvin Spencer " I Don´t Wanna Wake Up (Feeling Guilty About Tonight)". Weitere Titel wie "My Desires Getting The Best of Me" oder "Feel Like Breaking Up Someone´s
    Home" stecken das Terrain weiter ab - für jede im Liebes-Clinch verstrickten Seele zumindest kurzzeitige Linderung der Seelenqualen - anderen ging und geht es auch nicht besser....Abgerundet durch das wie immer umfängliche Trikont-Booklet mit den richtigen Fotos und eine perfekte sexy Außen-Verpackung ist dieser Sampler ein absolutes Must-Have. Get it, if you´re lovesick. If not, get it too.
     

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     Creative Musicians Vol.2  
     Perfect Toy / Groove Attack  
     
     
    Florian Keller hat für seine zweite "Creative Musicians"-Kopplung mit dem gleichen Ansatz wie Vampisoul (s.u.) "more highly underrated masterpieces of the funk era" zusammengetragen. Der allein in München schon mit Hochhauscafe, Registratur, Atomic Cafe, Ampere und Prager Frühling sowie seiner Into Somethin´ Radioshow schwer beschäftigte, zu den internationalen Top-Funk & Soul-Auflegern zählende Münchner hat dennoch die Zeit gefunden, nach der Partykeller-CD auf Compost für Perfect Toy ein weiteres Album mit Tracks von außerhalb der einschlägigen Sammler-Zirkel Unbekannten wie Betty Barney, Bo Baral, Pamoja oder The Darling Dears (u.v.a.) Die letzten vier Tracks sind Balladen. Großartiger Abschluß zudem mit Frank Hatchett (but who´s the female singer?) und einer zerbrechlichen Version des Rose Royce-Klassikers "Wishing On A Star": (Galaxy. Discover those artists - Ausführliche Liner Notes im Digipack.  

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     The Smart Club  
     Panatomic / Indigo  
     
     
    Gerade eben, am Fr. d. 10.6., ist die Compilation-Releaseparty für den Smart Club Sampler mit einem Moneybrother-Konzert begangen worden - Eigentlich erstaunlich, daß dieser Rolls Royce unter den Clubabenden des beliebten Münchner Szenetreffs relativ lange für eine "eigene" Kopplung gebraucht hat, gibt es ihn unter der Ägide von Marc Liebscher (u.a. Manager der Sportfreunde Stiller) doch schon seit 1997. Zudem ist es doch ein feiner Job, aus dem derzeitgen überreichen Angebot junger ähnlich klingender Gitarrenbands (die zudem fast alle schonmal vor Ort waren) eine runde Scheibe destillieren zu dürfen. “Indie Disco Galore!” sozusagen unter Mitwirkung von Kasabian, Scissor Sisters, Mando Diao, Kings Of Leon,
    Timid Tiger, Robocop Kraus wobei nicht immer die stärksten Tracks der Bands Verwendung gefunden haben (was mehrere Gründe haben mag, möglicherweise auch nur Geschmackssache ist ...Besonders stark der Einstieg mit zwei Krachern von Bloc Party und den Münchner Lokalmatadoren Cosmic Casino. Weitere Anspieltipps : Tracks 5, 8, 20, 21
    Great CD - weitere Folgen vorgesehen -ab 13.6. im Handel oder auf der dem Club angeschlossenen Label-Website: http://www.panatomic.de
     

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     I Gotta New Dance  
     Vampisoul / Cargo  
     
     
    Mit einem großartigen Track des in der letzten Ausgabe gelobten King of Latin Soul, Joe Bataan, startet diese gern genommene Zusammenstellung des verdienstvollen Vampisoul-Labels, die einen guten Überblick über die Bandbreite der spanischen Perlenfischer liefert : Betty Davis, Ruth Brown, Boris Gardiner, Cal Tjader oder die Fania All Stars sowie ein Dutzend "names, that never really made it". Ein Fest an Entdeckungen - schon die Track-Titel machen Spaß und lassen die Füsse zucken : "Inca Snow", "Humpty Bump", "Soul Nuevo","Guajira Boogaloo", "No Me Molestes" - 23 Vampisoul soul, funk, latin torpedoes gonna rock your boat ! check it out : www.vampisoul.com  

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     Holly Golightly - My First Holly Golightly Album  
     Damaged Goods / Cargo  
     
     
    In der Tat das erste Holly Golightly-Album für den Rezensenten und sicherlich für Viele die erste und willkommene Gelegenheit, auf den 17 Tracks (6 davon selbst geschrieben) das Beste aus den letzten 10 Jahren im Schaffen der Dame Golightly (KEIN? Künstlername ??, ha ! ) auf dem Damaged Goods-Label abzuchecken. Von der Garage her kommend ist Sixties-geprägter Folk-Blues ihr Ding, zunehmend popularisiert das Ganze durch ihre kürzliche Zusammenarbeit mit den White Stripes. In etwa das vielgelobte Live-Programm auf diesem Studio-Sampler, den die Sängerin auch selbst produziert hat. Nice Packaging, by the way. www.hollygolightly.com  

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     electronica:  
     
     Nippon Connection - Exchanging Tracks  
     Das Modular / Alive  
     
     

    Schon zum diesjährigen Frankfurter Nippon Connection Film- und Kulturfestival im April waren die ersten Exemplare dieser aufwendig im Hochformat (incl. Daumenkino) verpackten Remix-Kompilation des neuen ambitionierten Modular-Labels von Mastermind Pedo Knopp erhältlich, das hoffentlich die verdiente Anzahl qualitätsbewusster Käufer finden wird.
    Anspruch des schwarzen Design-Paketes ist es, im Geiste des namengebenden Festivals, für das in etwas anderer personeller Konstellation vor zwei Jahren bereits eine Remix CD auf Basis der Erkennungsmelodien der Tokyoter U-Bahn entstand, traditionelle und moderne japanische Kultur vorzustellen. Die Shakuhachi- und Koto-Klänge des Shingetsu Ensembles (Tony Clark/Myoko Oshima) wurde von internationalen Remix-Künstlern re-interpretiert, wobei die jeweiligen Impressionen eine Art persönlichen Filmscore ergeben sollten : Exchanging Tracks - geschlossen wurde der Kreis dadurch, dass die Remixe zurück nach Japan gegeben wurden, wo sie von jungen Filmemachern aus der Region Osaka zu Kurzfilmen verarbeitet wurden (hier haperte es allerdings in der Umsetzung - viel Mediocres & Leerlauf). 2 Banks Of 4, Beanfield, Fabrice Lig, Curse, Motorcitysoul, Blumentopf, Kabuki und Hacienda sind nun einige der musikalische Vielfalt garantierenden Namen auf den wie folgend aufgeteilten Cds: CD 1 - Kigen (Ursprung – die Originale) - CD 2 - Shikake (Angriff - Clubtracks- hier liegen vor allem die Stärken) und CD 3 - Moku So (Meditation - Loungemusik). Spielzeit insgesamt: 190 Minuten..Die reguläre Vermarktung begann gerade erst, das Package ist z.B. auch über den Compost-Mailorder erhältlich - weitersagen. Tourtermine tba (Weiterleitung auf die Seite des Labels über www.nipponconnection.de/d/kiosk/index.php - eine von Cinesoundz angeregte Performance auf dem Münchner Filmfest scheiterte leider in letzter Minute. Anspieltips: II 1,4,7,9 und III 3, 9 .
     

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     Mo´ Horizons - Some More Horizons  
     Stereo Deluxe - Ministry of Sound  
     
     
    Musikalische Horizonterweiterung für die Ferien: Nach etwas VÖ-Pause ein Lebenszeichen von Stereo Deluxe, jetzt in die Berliner Ministry of Sound-Struktur eingemeindet. Das Zugpferd Mo´Horizons liefert auf der vorliegenden CD willkommene roots, inspirations & remixes : u.a. neben den soliden eingestreuten eigenen Nummern alte Schätze von Howard Tate, The Impressions oder Caterina Valentes (86er) "Die Sprache des Regens", einen ungarischen Cha Cha Cha aus demDunstkreis des Anima Sound System, eine finnische(!) Nummer von 1972 oder die brasilianische Version einer brasilianischen Schulklasse von "Hit The Road Jack" - sowie noch einen Werbeplatten-Cha Cha als Hidden Track-Rausschmeisser. Für die geschmackvolle Sommer-Party gerade recht.  

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     Barbara Morgenstern & Stefan Lippok - Tesri  
     Monika / Indigo  
     
     
    Barbara Morgenstern und Robert Lippok (To Rococo Rot) laden ein in ihr elektronisches Musiklabor und testen die seit 2001 und den "Ocean Club"-Kompilations bestehende gegenseitige Chemie. "Tesri"(arab./türk. für "Beschleunigung") ist ein melodisches Album mit Hauptstadt-Morse-Elektronik geworden. Morgenstern singt diesmal nicht selber (auf dem schon bekannten "Sommer" wird gesummt), dieser Part wird von Gaststimmen wie Mieko Shimizu & ihren japanischen Vocals allerdings hervorragend bekleidet. Play Tracks 2, 4, 5, 8, 9, 10.  

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     Trio Exklusiv - International Standards  
     Klein Records  
     
     
    Klein Records sicherte sich im Lizenzdeal das neue Album des Trio Exklusiv, nachdem deren letztes Album auf Universal erst wenige Monate zurückliegt - soll uns recht sein, denn schon der Disco-Opener begeistert spontan - Doors Open ! Dann folgen feine Vocal-Guest Appearances von Terry Callier, des New Yorkers G. Rizo und Louie Austen (produziert hat Cheap-Maestro Patrick Pulsinger). Trio Exclusiv kommen uns (als Quartett) mit knalligem 70´s-Agentenkino-Soundtrack ("Hunting Dr. No"), mit Breakbeat (Tracks 6,7) oder rockig ("A Good Advice"), immer auf Funk- & Jazz-Basis, am Ende gibts noch einen Dub auf den Weg. Mit Elektronik und Dj-ing haben die Herren Klammer, Zrost, Reisecker und Wolfsteiner in der Wiener Szene früher genug zu tun gehabt, jetzt geht es wieder schwerpunktmäßig handgespielt & live ab - hoffentlich auch bald "bei uns im Norden".  

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     Verve Remixed 3  
     Various Artists - Universal Jazz  
     
     
    Die beiden Vorgänger-Compilations setzten Maßstäbe - diesmal wird sich aufgrund der grossen Bandbreite, die auf die Verve-Ladies (& 2 Gents) losgelassen wurde, mehr Kritik einstellen. Es gibt Überflüssiges wie die "Fever" oder "Peter Gunn"-Remixe oder gewagt Misslungenes wie Danger Mouse-verhackstückt-Dinah Washington oder Brazilian-Girls-tear- Blossom-Dearie-to-shreds. Anhand dieser Beispiele fällt auf, daß bekannte (zumal Vokal-)Klassiker oft nicht die beste Grundlage für einen guten Remix darstellen. Gerade Non-Hits auf gleich hohem Performance-Niveau, die es
    nicht nur im Verve-Katalog ja zuhauf gibt, enfalten gegenüber bekannten oder auch durchgekauten Standards in inspiriertem & gut umgesetzten neuen Instrumental-Kontext den grösseren Charme, weil weniger Hindernisse beim vorbelasteten Hörer im akustischen Gedächtnis bestehen. Aber natürlich gibt es auch Gegenbeispiele und Highlights, die das runde Ergebnis einfach für sich sprechen lassen oder das Original in einen neuen, interessanten Kontext stellen, so die opulente Bent-Version von Billie Holidays Classic "Speak Low" oder mit Abstrichen auch das neue fordernde "Gentle Rain"-Gewand von RJD2. Auf Folge 3 aber insgesamt zuwenig.
     

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     Felix Laband - Dark Days Exit  
     Compost / Groove Attack  
     
     
    Es gibt schon länger eine funktionierende Live- & Clubszene in Capetown & auch Durban, in der sich nach Abflauen der Ravewelle auch Remixer, Homefrickler und Elektronica-Artists einnisteten. Das neue Südafrika-Signing von Compost vereint nun hypeverdächtiges Remixer-Kollegen- und Kritikerlob auf sich. Nur weil sich der stete bpm-Zwang bei Acts wie Fauna
    Flash öfter in leeren Endlosschleifen erschöpft zu haben scheint ? Hinwendung zu soundtrackartigen Klängen allerorten in der Electronica-Scene. Aber Leute, so noch nicht gehört ? Kommt auf den Background an, denn für sich genommen sind die meist angenehmen ambience- & sample-gestützten, melancholienahen Collagen-Klänge from down under dann nicht aufregender als Bekanntes aus dem bereits "air"schlossenen Grenzbereich von 70s-Elektronik, Minimalismus, Filmscores
    sowie Theater- und Performance-Musik. Nicht nur der (Kinder)Stimmeinsatz in Track 7 & 10 erinnert zudem an Millenia Nova, München, Virgin anno 1999 - unprätentiöser versteht sich. Hipster, face it. Zwei African-Dope-Alben von Laband waren seit 2002 bereits über PublicPropaganda(rip) erhältlich. Der Musiker selber bleibt auf dem Teppich mit seiner Einschätzung von "simply sunday afternoon shagging music", was Sympathiepunkte bringt. Das Totenschädel-Hingucker-Design & Artwork ebenfalls by Laband himself. Play Tracks 7, 8, 9.
     

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     Eddy Meets Yannah  
     Compost / Groove Attack  
     
     
    Mediterrane Broken Beats-House-Jazz-Fusion-Sommerplatte aus Zagreb, Kroatien. Nothing new but well shaken. Verantwortlich : Eddy & Dus-Mastermind Edy Ramic und seine Gesangs- & Lyrics-Partnerin Jana Valdevit. Deren R&B-Vocals und deren Schichtung sind das große Plus der Platte, während sich die glatten Instrumental-Arrangements & Melodien auch mal an der Grenze zur Beliebigkeit bewegen. Schon der Eddy & Dus-Remix auf der Compost-Cinesoundz-Kooperation "Ennio Morricone Remixes" ließ aufhorchen. Hier gibt es nun keine Ausfälle, aber auch keine wirklich herausragenden Tracks. Personal Favourite Track 6 though. Eine DJ and Live Tour 2005 ist angezeigt sowie ein Pop-Komm-Auftritt im September in Berlin. Play Tracks 6, 9.  

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     Fauna Flash - Worx. The Remixes  
     Compost / Groove Attack  
     
     
    Im Gegensatz zum letzten, auch schon drei Jahre zurückliegenden Fauna Flash-Release mit Fremd-Remixen ihres "Fusion"-Albums ("Confusion") legen Christian Prommer & Roalnd Appel für "Worx" Hand an diverse Tracks von so unterschiedlichen Künstlern wie Marsmobil, Abdullah Ibrahim, Rivera Rotation, The Underwolves, Passport oder Minimal Compact (gibt´s die noch/wieder?) Zwei der 13 Stücke sind dabei bisher unveröffentlicht. Im zweiten Teil der CD tut sich allerdings musikalisch erschreckend wenig. Insgesamt mehr für den Club als fürs Wohnzimmer. Falls das Rezensionsexemplar Endprodukt darstellen sollte, kommt das Packaging und die Grafik für Compost-Verhältnisse zudem ungewöhnlich schlampig daher, die Credits auf der falsch vermassten Inlaycardinside sind eine Zumutung, Steg-Bedruckung fehlt etc. ? Play Tracks 1, 6 .  

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     Jasmon - Cosmic Trigger  
     Nayla / SPV  
     
     
    Die Gebrüder Voss (u.a. Lemongrass, Weathertunes, Genetic Grugs) fusionieren wieder diverse Ethno-Elemente (insbesondere exotische Vocals aus verschiedensten Ecken der Welt) wie Flamenco, Afrikanisches, Muezzin-artige Chants, japanische Sprache oder Rap. Das Basis-Soundgeflecht ist dabei abwechslungsreich genug, um das Album im Electronica-Veröffentlichungs-Wust bestehen zu lassen : Anspieltipps sind die Tracks 5, 9, 10, 11, 13. Album-Titel inspiriert von Robert Anton Wilson. Trigger Happy.  

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     Playboy - The Mansion  
     Koch Records / UMIS  
     
     
    Wer sich aufgrund des Titels bei Dimitri from Paris wähnt, sei gewarnt- dies ist der House-Soundtrack zum im Frühjahr europaweit veröffentlichten Computerspiel "Playboy: The Mansion". Für den Mix der Compilation (u.a. DJ Sneak, Armand Van Helden, Johnny Fiasco etc, incl. vier exclusiver tracks) ist Felix Da Housecat verantwortlich - es pumpt also von Anfang bis (fast zum) Ende incl. 2step-, Pirate-Disko- & Electro-Anklängen. Hefner goes House...  

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     e:gum - Keyboard Lies  
     Klein Records  
     
     
    Furioser Anfang mit einem poppigen Elektro-Song-Monster : Stop 2. Ganz so energetisch geht es dann zwar nicht durchgängig bis zum Ende der CD weiter beim Debut von e:gum, einem weiteren Projekt von E-Wizzard Hans Platzgumer und seiner "Queen of Japan"-Sängerin Catriona Shaw, sowie Jens Döring - es wird sperriger, aber bleibt auf hohem Niveau, zumindest solange Miss Shaw singt. Bizzarr knarzender Maschinen-Funk für das nächste Jahrzehnt. Programmatisch der Track "System Crash Reporter": "Don´t you s-m-s with my feelings, don´t e-mail with my pride...cause I know your keyboard lies...Play Tracks 1, 3, 6, 7 ( and skip 8 & 9..).  

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     world music:  
     
     Amadou & Mariam - Dimanche A Bamako  
     Radio Bemba / Because / Warner Jazz  
     
     
    So unwahrscheinlich wie faszinierend: die Liebes- und Erfolgsstory des blinden Sängerpaares Amadou Bagayoko & Mariam Doumbia aus Mali- seit 1973 leben und arbeiten die beiden zusammen und erklimmen über die Stationen Burkina Faso und Abidjan eine Erfolgsstufe nach der anderen. Schon das letzte Album und erste Auftritte (auch in Deutschland) bereiteten ihren Siegeszug auch außerhalb Afrikas vor. Mit dem selbst extraordinär erfolgreichen Weltbürger Manu Chao hat das Duo nun seinen musikalischen Traumpartner gefunden. Das in Mali aufgenommene "Dimanche A Bamako" ist neben der Mandingo-Basis mit Blues, Latin und Reggae angereichert, bei aller Komplexität im Sound leicht, schwungvoll und durchweg so gelungen, wie es Chaos legendäres Debütalbum war. Der Franzose weiß die Musik des Paares durch seine Beiträge & Produktion glänzend in Szene zu setzen. In Frankreich bereits im letzten Jahr veröffentlicht und prompt mit dem "Victoire de la musique" ausgezeichnet, sollte dieses Meisterwerk nun auch hierzulande reüssieren. World Music at its Best.  

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     Bantu feat. Ayuba - Fuji Satisfaction  
     Piranha - Indigo  
     
     
    Fuji ist der Sound der Strasse von Lagos, Nigeria - Diese anstrengende & gefährliche Metropole ist aus naheliegenden Gründen noch weitgehend unentdeckt, was ihren musikalischen Output angeht. Peace for Nigeria... Brothers Keepers-Mastermind Adé Bantu nun kommt eben daher - und macht auf dieser Cd weit spannendere Musik als mit dem vorgenannten
    Kollektiv. Mit Fuji-Sensation- Soundclash in Lagos bringt er uns eine treibende Synthese von Stammesmusik, Yoruba-Percussion- & Talking Drums, flirrenden Gitarren, Hip-Hop- & Ragga-Einflüssen, Pidgin-englischen Raps & afrikanischen Vocals. Dazu kooperiert er mit Adewale Ayuba, dem "Skindles"-Club-Betreiber und konditionsstarker Fuji-Live-Performer.Wenn der Hip Hop nicht Überhand nimmt, eine Granaten-Mischung. Bitte (Live) Mehr Davon.
     

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     Globalibre  
     Various Artists – Audiopharm / SPV  
     
     
    Audiopharm versucht sich nach den heterogen in Aufmachung und Zusammenstellung ausgefallenen Reihen Brazilectro, Asia Lounge oder Nova Soul mit einer neuen: Globalibre soll das Feld ethnisch beeinflusster Clubmusik beackern. Die nun vorliegende Folge macht Hoffnung. Ragga, Reggae, Afro, Latin, Turka, Flamenco und Grooves unterschiedlicher Machart werden geschüttelt & verquirlt in einer Tour von Spanien über Uruguay bis Indien und ..Köln : Auch die guten alten Unknown Cases werden geremixt ausgegraben. Gelungen bis vertretbar, nur 2-3 Ausfälle. Der japanische Track 12 kickt ! Otherwise play Tracks 2, 3, 4, 9.  

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     Revista Do Samba - Outras Bossas  
     Traumton Records / Indigo  
     
     
    Samba = Brasilien : Leben, Liebe, täglich Brot. Rhythmus und Poesie. Gitarrist Beto Bianchi, Sängerin Letícia Coura (& Cavaquinho, die Samba-Mandoline) und Vitor Da Trinidade (Pandeiro Percussion) = Revista Do Samba , nicht etwa aus Rio, sondern aus Sao Paulo. Nun für Deutschland auf Traumton gesignt, liefert dieses in der Heimat vielbeschäftigte Trio eine wunderbare Samba (nicht etwa Bossa Nova)-Platte ab, die noch lange ihren Gebrauchswert behalten wird. "Outras Bossas" bedeutet vielmehr in Anspielung auf ein Zitat des brasilianischen Poeten Noel Rosa "andere Beulen" (neben leeren Taschen) als Begleiterscheinung des Samba in den armen Favelas. In der Folge wurde "Bossa" zur geflügelten Bezeichnung für die kreativen Schübe & Eigenheiten von Musikern in Brasilien. Bis in die 30er geht das Repertoire der vorliegenden Cd folgerichtig zurück, um die Musikgeschichte des grössten und wichtigsten Landes Süd- und Lateinamerikas abzubilden. Auch wer dabei den textlichen Feinheiten mangels portugiesischer Sprachkenntnisse nicht zu folgen vermag, wird "Outras Bossas" durchweg geniessen können. Durchweg empfehlenswert. www.revistadosamba.com.br  

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     Albert Kuvezin and Yat-Kha - Re-Covers  
     Pläne / BMG ARIS  
     
    Das von Sänger Albert Kuzevin dominierte Yat-Ka Ensemble begibt sich im Vergleich zum Vorgänger "Tuva Rock" weiter auf den Pfad der verwestlichung sozusagen, immer noch ist es der ultratiefen Kehlkopf-Gesangsstil Kanzat, der neben den Saiteninstrumenten Igil und Morinhuur eine archaische Note aus den Steppen Zentralasiens transportiert und den Sound der Band einzigartig macht. Auf "Re-Covers" stehen jedoch titelgemäß vor allem Fremdkompositionen auf dem Programm. Dies funktioniert bei Kraftwerks "Man Machine" hervorragend, auch "Exodus" ist ein interessanter Ansatz - bei den meisten anderen ausgewählten Tracks (eine wilde Mischung von "In A Gadda Da Vida" oder "Black Magic Woman" bis "Play With Fire" weniger. Bei "Love Will Tear Us Apart", "The Wild Mountain Thyme" oder dem Schlussstück wird es gar unfreiwillig komisch...Vermutlich ist doch was an den gern gezogenen Parallelen vom despotischen Bandleader zu Dschingis Khan, der hatte wahrscheinlich auch wenig Kritiker (lange) in seiner direkten Umgebung..  

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     Boris Kovac & La Campanella - World After History  
     Piranha / Indigo  
     
     
    Das neue Album des Komponisten, Saxophonisten und Multimedia-Artists Boris Kovac aus Novi Sad beschäftigt sich mit der Frage, was nach der (blutigen) Geschichte der Menschheit übrig bleibt: "World After History". Bei dem bunten Balkan-Haufen La Campanela geben sich zumindest Jazz und Folk(lore), Tango, Walzer swingend die Hand - to entertain you. Ruhige Momente herrschen auf der der laut Untertitel der Platte mediterran-pannonischen Reise um den Balkan vor. Akkordeon & Klarinette ergänzen den Bandapparat. Neben Emir Kusturica oder Goran Bregovic eine weitere Balkan-Soundtrack-Option. Wie meint der politisch besorgte Bandleader zum Karussell Leben: "Ich kann die Geschichte nicht ändern oder anhalten - aber mit dieser Musik ist es für einen Moment als sei sie vorbei."  

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     Steve Skaith Band - Empires & Us  
     Pläne / BMG ARIS  
     
     
    Ex-Latin Quarter-Sänger Steve Skaith hat mit der 2. CD seiner gleichnamigen Band die mexikanischen Einflüsse des letzten Albums hinter sich gelassen obwohl auch in Mexico-City aufgenommen wurde und folkt unter Nutzung sachter afrikanischer Stiltupfer wieder vor sich hin. Geliebt wird er von der sandalentragenden Anhängerschaft seit jeher für die anspruchsvollen & gesellschaftskritischen Texte. Der immer leicht dramatische, kirchentagsartige Vortrag allerdings ist es, der seinen Kritikern regelmässig die Fußnägel hochrollt. Zwischen beiden Fraktionen wird es auch bei "Empires & Us" keinen Frieden geben.

     

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     jazz:  
     
     Lizz Wright - Dreaming Wide Awake  
     Universal Jazz  
     
     
    Dicke Empfehlung für diese schöne (zweite) Platte der jungen, hochtalentierten Sängerin Lizz Wright aus Georgia - mehr Singer/Songwriter-oriented als das vorangegangene. Dezente Arrangements (Produktion: Craig Street - Holly Cole, k.d.lang, Norah Jones, Me´Shell Ndegeocello - noch Fragen?) lassen neben drei Eigenkompositionen vor allem Stücke, die durch Künstler wie Neil Young, Frank Sinatra, Herb Alpert oder gar Madonna bekannt geworden sind, glänzen und neue Facetten entwickeln, Lizz Wright macht sich diese scheinbar mühelos mit Ihrer an Tanita Tikaram erinnernden Stimme zu eigen, in der immer Gospel & Spiritual mitschwingen. Jazzelemente sind diesmal in der Minderheit, Special guests wie Bill Frisell oder Marc A. Thompson a.k.a. Chocolate Genius bereichern zusätzlich dieses geschmackvolle Album.  

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     Ruth Young - This Is Always  
     Nagel Heyer Records  
     
     
    Jetzt wird es jazziger - Ruth Young, als Chet Bakers Partnerin aufgefallen in Bruce Webers Baker-Doku "Let's get lost" Ende der 80er und dann erneut aus dem Rampenlicht verschwunden, singt als intime Widmung an die gemeinsamen Jahre 1973-82, ruhige 12 Cooljazz-Tunes ganz in der Bakerschen Tradition, ohne Schlagzeug ("they make too much gaddammed noise"). Begleitet von den in und um München ansässigen Jazzgrößen Herb Geller, Walter Lang und Rocky Knauer, wurden die Aufnahmen zu diesem Album in Augsburg vom hervorragenden Vibraphonisten & Komponisten Wolfgang Lackerschmid betreut, der bereits mit Baker (& Young) tourte. Danach dauerte es offenbar weitere 2 bzw 3 Jahre bis zur Mischung und aus der Widmung Youngs geht zudem hervor, daß eine Version von "My Funny Valentine" aus dieser Session von Ihr nachträglich nicht genehmigt wurde. Ein leidenschaftliches Auf und ab offenbar - Ruth Youngs Stück gelebter Musikgeschichte - eindrucksvoll.  

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     Hipnosis - Carrousel  
     Perfect Toy / Groove Attack  
     
     
    2.Album der Münchner Jazz-Combo, die jetzt bereits im Ausland, insbesondere in Japan eine Fan-Gemeinde aufbauen konnte, erschien das vorliegende Album doch dort bereits vor dem deutschen Release. Das (u.a.für Gastvokalisten) offene Konzept der Band von Groove bis Free Jazz scheint Hardcore-Jazz-Jünger wie Nu Jazz-Interessierte anzusprechen, wobei der Auftritt ganz im Stile alter 60s MPS oder auch Amiga-LPs zelebriert wird. Die Vocals von Merit Ostermann auf Track 1 & 7 sind dem Rezensenten jedenfalls willkommen. Das Album wurde just am Tag des Update-Release (11.6.05) in der Münchner Monofaktur mit einem Konzert und Releaseparty (mit DJ Tobias Kirmayer, dessen feine Rare-Groove Compilation im vorletzten Update gewürdigt wurde) gebührend begangen. More at www.hipnosis.de  

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     Jazz Indeed with Michael Schiefel - Blaue Augen  
     ACT - Edel Contraire  
     
     
    Die auch schon mal auf Traumton beheimateten Berliner Jazz Indeed tun sich mit Sänger (& Professor für Jazzgesang in Weimar) Michael Schiefel für das vorliegende NDW meets Jazz-Projekt zusammen. Die Musiker, von 64-73 geboren, haben die damaligen höchst heterogenen musikalischen Zuckungen, die zur sogenannten "Neuen Deutschen Welle" gerechnet wurden, größtenteils miterlebt. Genauso unterschiedlich sind nun auch ihre Neu-Versionen ausgefallen, mit denen sie den Mai über auf Tour gewesen sind. Geschmackssache das Ganze, insbesondere Schiefels exaltierter Gesang. Der Reiser-Song aber geht gar nicht. Übrigens finden sich auch 5 Eigenkompositionen fast aller Bandmitglieder eingestreut auf der Cd, von denen uns Track 9, Hotel Garni am besten gefällt.  

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     Nils Landgren - Funky Abba  
     ACT - Edel Contraire  
     
     
    Schon laange draussen, aber durch den Auftritt des schwedischen Posaunisten Nils Landgren am 28.6. auf der Münchner Bungesgartenschau ergibt sich die willkommene Gelegenheit, noch vor Release des nächsten regulären Vocal-Jazz Albums Ende Oktober bei ACT auf diese gelungene, immer wieder aktuelle Produktion hinzuweisen. Vor vielen Jahren von Benny
    Andersson selbst ins Studio gebeten, um den ABBA-Song "Voulez-Vous" mit seiner Posaune anzureichern, veröffentlichte Landgren "Funky Abba" genau zum 30-jährigen Jubiläum von ABBAs Sieg beim Grand Prix d'Eurovision und des allbekannten internationalen Durchbruchs mit "Waterloo". Im Polar Studio A, wo auch alle ABBA-Songs entstanden waren, wurden schließlich wirklich coole Funkjazz-Versionen mit wechselnden Voklaisten (Sharon Dyall und Viktoria Tolstoy, sowie "Microphone Poetry" von Magnum Coltrane Price) eingespielt, sogar Benny Andersson gibt sich auf dem Bonustrack (the only one not funky) am Flügel die Ehre. Weniger Cover als inspirierte Weiterentwicklungen jeder einzelnen Vorlage "Liebenswürdiger Geniestreich" hieß es da - könn´wir unterschreiben. Thank You For The Music.
     

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     JazzyMental Mood Vol. 2  
     Various Artists – Edel Contraire  
     
     
    Mit "In A Jazzymental Mood" soll in Zusammenarbeit zweier Edel-Media-Abteilungen und der Zeitschrift "Jazzthing" eine Reihe mit hochwertigem Jazz auf Doppel-CD langfristig etabliert werden.Verstärkte Presse- und Online-Promotion sollen in schwierigen Zeiten & gegen harte Konkurrenz Qualitätsmusik in die Charts hieven. Nach dem ersten Testlauf im Herbst 2004 erscheint jetzt bereits de zweite Folge programmgemäß mit hohem Anteil an Eigen-Labels wie ACT oder Nagel Heyer. Ob der angedachten hohen Frequenz leicht skeptisch, registriert der Rezensent in verbesserungsfähiger Aufmachung zunächst die Masse Material : 31 Tracks (seehr breites (Mainstream-)Spektrum von Paul Anka über Nicola Conte feat. Till Brönner oder Candy Dulfer bis zu den Brand New Heavies oder Michael Bolton...Let´s see who wants to get (into) this jazzymental mood.  

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     inbetween:  
     
     Theo Bleckmann - anteroom  
     Traumton / Indigo  
     
     
    anteroom : large entrance or reception room or area. Eine musikalische Reflektion über das Warten / den Moment ist diese Solo-Vocal-Suite des nach New York ausgewanderten deutschen Sänger, Performer & Komponisten Theo Bleckmann, bekannt u.a. aus dem Vokal-Ensemble von Meredith Monk oder der Zusammenarbeit mit Schlagzeuger-Composer John Hollenbeck. Wobei im "anteroom" keine Stimme "solo" erlebt wird, immer sind diverse Vokal-Spuren im Zusammenspiel. Durch Stimmüberlagerungen und Dynamikvariationen entsteht ein stetig an- und abschwellender meditativer Stimmen-Klangraum, sachte an minimalistische Kompositionen angelehnt. Die unterschiedlichen Live-Programme Bleckmanns würde man gerne auch hierzulande kennenlernen. Traumton, bitte kommen... www.theobleckmann.com  

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     classical:  
     
     Morton Feldman - Triadic Memories  
     Sabine Liebner – Oehms Classics  
     
     
    Die vor allem als Interpretin zeitgenössischer Musik aktive Pianistin Sabine Liebner frönt auf dieser Doppel-CD ihrer Vorliebe für amerikanische Komponisten des 20. Jahrhunderts. Nach ihrer Einspielung von John Cages "Music For Piano" widmet sie sich nun einem weiteren Vertreter der "New York School", Morton Feldman und seinen "Triadic Memories", laut Komponist in Anspielung auf die gut zweistündige Spielzeit "einer der grössten Schmetterlinge, die je eingefangen wurden". Die sehr meditative, leise und sparsame Musik entfaltet diskret ihre Wirkung, auch für den klassisch unbeleckten Hörer, der die formale Strukturvon Feldmans Komposition ggf. nicht intellektuell, aber instinktiv zu würdigen vermag. BR-Koproduktion.  

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     Balkan Rhapsody  
     Ulrich Herkenhoff - Oehms Classics  
     
     
    Die im DeLuxe-Jewelcase erhältliche Zusammenstellung führt den mittlerweile international gefragten ("Lord of the Rings", siehe auch "Fateless"-Rezension) Panflöten-Aktivisten zu seinen musikalischen Wurzeln in der Folklore des Balkan zurück. Gegeben werden jeweils für die Panflöte umgeschriebenen "Rumänische Tänze" von Bartok und die "Bulgarischen Tänze" von Hadijev (12-92), Herkenhoffs eigene Arrangements rumänischer Weisen und ein "Balkania" betiteltes, auf einem vom Schweizer Musikethnologen Marcel Cellier eingesammelten Wiegenlied basierendes zuviel wollendes Stück des Münchner Herkenhoff-Partners & BR-Klassik-Fachmannes Matthias Keller, von dem auch die Liner Notes stammen. Es spielt das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung der Dirigenten Toshiyuki Kamioka und Henry Raudales. Ebenfalls eine BR-Koproduktion.  

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     audiobook:  
     
     Draculas Gast / Necrophobia 1 & 2  
     LPL Records / Lübbe Audio  
     
     Drei weitere Doppel-Cds aus dem Programm des "Gänsehaut für die Ohren"- Labels, dramaturgisch aufbereitet und produziert von Verlagsleiter Lars Peter Lueg. Die von Lutz Riedel (selber Synchronregisseur und deutsche Stimme von Ex-Bond Timothy Dalton) markant vorgetragenen drei Gruselgeschichten aus der Feder des "Dracula"-Schöpfers eröffnen mit dem titelgebenden Fragment aus dem Originalroman, das in dieser Form separat veröffentlicht wurde. Auf den beiden "Necrophobia"-Doubles werden erklärtermassen die besten Horrorgeschichten der Welt versammelt. Helmut Krauss (Marlon Brando u.a.), Joachim Kerzel (Jack Nicholson), Nana Spier (Drew Barrymore, Marianne Gross (Anjelica Houston) und andere sprechen Stories von bekannten und unbekannteren, klassischen und zeitgenössischen Autoren. Für einen ruhigen Abend oder längere Autofahrten sehr zu empfehlen - der Grusel ist eher subtil, auf Schockeffekte wird verzichtet.
    Auf der Website stehen noch Event-Daten vom März... Wie wärs denn mal mit einem Hörspiel ?
     
     
     

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