reviews 32 4-07 catalog


    * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *

    Heavy Breathing - Vol. 3 & 4 Stop It! / Touch Me!
    Various Artists – Normal / Indigo
    Enter the sonic worlds of passionate monanings and groanings, of noisy hyperventilation and orgiastic screams... Part 3 & 4 sind nun erhältlich. Nach der zweiten Release-Party in Münchens Rote Sonne-Keller ist es Zeit Hias Schaschkos (aka IntimDJ Cpt. Schneider), Didi Neidhardts und Fritz Ostermayers Fortseztzung zu würdigen. Elektronischer geht es hier zu - 4 grossartige Tracks von James White, Chris & Cosey, dem Kompakt-Act Schaeben & Voss und "Sexual Attraction" (aus dem "Baise Moi"-Soundtrack) machen den Anfang, erst ab der zweite (Uptempo-)Track einer französischen "Tripe-Hot"-Compilation fällt ab, dto die Pling-Plong-Väth/Kittin-Version von "Je t´aime", aber das Original gabs natürlich nicht auf legalem Wege. Auch wenn hier erstmals im Verlauf der Serie etwas einfallsloser zu Werke gegangen wird, gegen Ende hat man Sex Act & Orgies und sogar eine Inuit-Sängerin zu bieten und ist flugs wieder auf auf Kurs.
    Enter Disco Heaven with Vol.4 - "Toch Me!" bringt uns "Kinky House Tunes & Ecstatic Techno" - ein weites Feld und schon Projektnamen wie Bam Bam oder Il Discocaines (mit "Lick The Alphabet") verbreiten Freude. Gelungen auch wieder die Liner Notes - z.B. mit dem intelligenten Verweis bei "I Just Don´t Know" (Whirlpool Productions) zu Kraftwerks "Tour de France" - der den (hier nicht enthaltenen) Track mit seinen schweren Atmern in ein ganz anderes Licht setzt. Die digitalen Passionen der vierten CD geben ein schlüssiges Sexy-Music-Kapitel ab und beschliessen dies enorme Fleiss-Projekt. Chapeau nochmal für 7 Jahre Recherchearbeit.
    www.heavy-breathing.de
     

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    Gozalo! Bugalu Tropical Vol.1
    Vampisoul / Cargo
    Boogaloo hat klar Konjunktur. Daß erst jetzt eine Kopplung der peruanischen Fachabteilung von Vampisoul ans Licht gezerrt wird, erstaunt da schon fast, ist "Black music genres meeting with Latin sounds doch angestammtes Terrain. iImmerhin lässt der kleine Zusatz bald noch mehr "Bugalu Tropical". Wir sind schon in freudiger Erwartung, denn schon bei der ersten Kopplung, die auch als Doppelvinyl veröffentlicht ist, gibt es eine Menge zu entdecken. Bugalú Tropical gibt gleich 26 Beispiele der von New York sozusagen rückimportierten Melange aus Mambo und Soul bzw.R&B. Alfredo Linares bspweise mixt mit Merengue einen weiteren Latin-Stil ein. Großartige Sache, bevor mit Salsa eine weit weniger interessante Latin-Welle lange ganz Südamerika zu nivellieren schien, gab es Bugalu Tropical. More, please...  

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    Boogaloo Pow Wow
    Honest Jon´s / EMI
    Gleich der Opener "Calypso Blues" von Willie Rosario setzt die Meßlatte dieser tadellos gelungenen, auf den Geburtsort und prägenden Schmelztiegel New York konzentrierten Boogaloo -Kopplung verdammt hoch. Das titelgebende "Pow Wow" von Manny Corchado spätestens sieht dann den ganzen Raum rhythmisch zucken. Kubanische und puertorikanische Exilanten fusionierten ihre Musik mit poulärem afroamerikanischem R&B, Rock & Roll und Soul. 17 x Begegnungen mit Cubop und Latin Soul, die derzeit in New York aber vor allem auch in Amerikas derzeitiger Party-Hauptstadt Miami auf Heavy Rotation laufen. Dancefloor endez-Vous in young Nu Yorika...Liner notes by Juan Flores (From Bomba To Hip Hop) & Abbildungen der Originalcover im Booklet. Coverfoto von Bruce Davidson (Magnum).  

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    Florida Funk
    Vampisoul / Cargo
    Das Krokodil schläft nicht, unlängst hat Caiman Records, dieser unscheinbare,auf amazon sein Geld machende Musikvertrieb mit Riesenwharehouse u.a. in Miami mal eben den klangvollen, aber bankrotten Namen Tower Records übernommen. Seit knapp einem Jahrzehnt geht e sin Florida allenhalben bergauf, bis die enorme Konjunkturblase irgendwann platzen muss. Solange aber kann man sich noch Luxus gönnen wie diese verdienstvolle Compilation des Jazzman-Labels, die bereits Texas in Sachen Funk durchstöbert haben. Sie bringt uns 22 "funk 45s from the alligator state", wie am Cover unschwer zu erkennen, nur quasi die Spitze eines Eisberg-Äquivalents aus den Everglades sozusagen..(Interessanterweise ist die CD in den USA sonst unverändert, aber mit alternativem Cover (Afro statt Croc) erhältlich). Umfangreicher als im beiliegenden 24-seitigen Booklet lassen sich Rare Groove & Funk der 60er & 70er im Vorfeld der Disco-Bewegung aus allen Winkeln Floridas kaum dokumentieren - thanks to Liam Large und dem Kompilatoren Team (Gerald Short & Malcolm Catto) Tip : "Super Cool" by Carrie Riley & The Fascinations. Und auch ein gewisser Jeremy Thomas kriegt sein Fett ab, auf die diesem Herrn teuer bezahlte Helene Smith-LP (auf Deep City) wartet das Team immer noch...
     

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    Crash of Thunder
    Vampisoul / Cargo

    Natürlich unbezahlbar, was Vampisoul hier wieder zusammengetragen hat - 10 gesuchte A- und B-sides der Labels King, Federal & Deluxe. Rare (Northern)Soul- und Funk-Scheiben, die der New Yorker DJ Matt "Mr. Fine Wine" Weingarden zu seiner Sammlung zählt und uns detailliert in den Liner Notes näherbringt - Stoff keineswegs aus N.Y., sondern auch aus den Criteria Studios in Miami, aus Georgia, oder Indianapolis, wenn nicht gar aus Kentucky. Schon möglich das Letztere bei Namen , die nur eingeweihten Funkstern etwas sagen - Charles Spurling, Jeb Stuart, Mickey Murray oder eben Lord Thunder. Für wahre Liebhaber gibt es diese Edition auch als neu aufgelegte 10x7inch Sammlung. Cheer up, vinyl enthusiasts.
     

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    Mexican Boleros
    Variuos Artists - Trikont / Indigo
    Und auch Trikont spürt Latin-Ursprüngen in der Pop-Musik nach. Der Bolero Mexicos war lange Zeit über die Grenzen im Norden und Süden des Landes hinaus ein überaus populärer Musikstil. Dabei waren die Boleroschnulzen nie billig produzierte Massenware, sondern sorgfältige Kompositionen - wie handgeschliffene Diamanten: wertig, raffiniert, oft auch abgründig - die frühen 30er. Hier werden nun zwanzig legendäre mexikanische Schellackaufnahmen dieser Jahre vorgestellt: verruchte Schlager des Bordell(!)-Komponisten Agustín Lara, Hymnen der „tropischen Königin“ Toña La Negra, die genialen Falsett-Kunstwerke des Gitarrentrios „Los Tres Ases“ und die Lieder vieler anderer Stars wie des "Tenors der Kontinente" Pedro Vargas. „Mexican Boleros“ ist eine Klangreise durch die Tanzpaläste und Kabaretts eines nur noch in der Phantasie existierenden tropischen Wunderlandes, ein "Spaziergang durch die Gefühlswelt von Machos, Masochisten und Liebeswahnsinnigen". Compiled by Stefan Wimmer, Autor des amüsanten "Die 120 Tage von Tulum".


    Harold Melvin & The Bluenotes feat. Teddy Pendergrass
    Epic / SonyBMG

    Wer in Philadelphia auf der South Broad Street den "Sound of Philadelphia Souvenir Shop " entert, ist auch gleich richtig bei den immer noch aktiven Herrn Kenneth Gamble und Leon Huff, die zwischen einigen CD-Racks (we´re sorry, no vinyl), einer ausrangierte Studiokonsole und Jukebox als Pappkameraden herumstehen. Philadelphia, traurigerweise derzeit zur Murder Capitol of the US aufgestiegen, kann seine bekanntesten Musikbotschafter gut gebrauchen, die gegenwärtig an einer "R & B-Hallo f Fame" werkeln. Nur ein Beispiel für die Vielzahl legendärer Gamble & Huff-Prduktionen sind die auf unserer digital remasterten Mitbringsel-CD erfassten Highlights aus der Karriere von Harold Melvin & The Bluenotes, denen Teddy Pendergrass lange Zeit als speziell neben dem Bandleader gefeaturter Sänger sein samitiges Timbre lieh, bis er seine Solo-Karriere starete. Ein möglicher Einstieg in den Sound of Philadelphia., den diverse Münchner bald gnadenlos abkupferten. www.gamble-huffmusic.com

     

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    Betty Davis - Betty Davis
    Betty Davis - They Say I´m Different
    Nilo Espinosa - Shaken Not Stirred
    Vampisoul - Light In The Attic / Cargo

    "If Betty were singing today she would be something.. like Prince only as a woman." wird Miles Davis in den 80ern über
    seine Ex-Frau, Betty Mabry Davis zitiert. Die beiden waren nur ca ein Jahr liiert, bis Miles sich scheiden liess - nicht
    nur Uschi Obermaier hatte eine Affäre mit Jimi Hendrix - "she was fire, a free spirit, too young & wild". Der raue, sexy
    Funk des ehemaligen Models war Wegbereiter für Vieles, was an schwarzer Musik seitdem folgte. "This ass invented
    fusion"...sogar Miles muß da Einiges mitbekommen haben. Ihr Debut und das ein Jahr später folgende "They say I´m
    Different" gehören in jede Black Music-Sammliung - punkt. Beide Alben sind, durch zwei unveröffentlichte Tracks von
    1974 ergänzt, nun auf CD erhältlich, dank Light in the Attic. Das "nasty girl" bot mit ihrer expliziten Musik im Amerika
    der 70er eine treffliche Zielscheibe ab und verabschiedete sich nach 3 Longplayern wieder vom Musik-Biz.
    Vampisoul Records stöbert sich weiter durch den Jazz-Soul-Tropical-Kosmos und liefert mit "Shaken Not Stirred",
    seinen 18 aus verschiedenen Alben zusammengestellten Tracks und ausführlichen LinerNotes alles, was man über den
    Flötisten, Saxophonisten und Orchesterleiter Nilo Espinosa (stiil active: www.niloespinosa.com) aus Peru wissen sollte.
    Hübsches, Latin-Easy Listening incl. einer unerhörten Version von Morricones "El Bueno, el Feo y el Malo".Empfehlung.


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