reviews 32 4-07 filmmusic


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    Nouvelle Vague - Coming Home
     
     Filmmusic Compilation - Various Artists / Stereo Deluxe / Ministry of Sound
     
     
     
    Stereo Deluxe, vor zwei Jahren entkernt, geschluckt und seitdem auf dem Weg die eigene Identität wieder zu finden, hat seine frühere Lounge-Serie "Coming Home" recycled. Als erste liefern jetzt die derzeit unvermeidlichen Nouvelle Vague-Macher Olivier Libaux und Marc Collin ein interessanteres DJ-Set, als man aufgrund der endlos rollenden 80´s CoverWeichspülwelle vermuten konnte, denn sie bringen uns bis auf Marc Collins eigenen Exclusiv-Track "Armand & Claire" ausschließlich Musik aus internationalen Soundtracks, vor allem der 60´s & 70´s: John Barry, Lalo Schifrin, Serge Gainsbourg, Nino Rota - und natürlich weitere atmosphärische französische Meister, all das eröffnet von Gato Barbieris "Last Tango In Paris". Auch lange nicht Gehörtes wie David Shires aufmarschierendes "Taking to Pelham" sorgt für abwechslungsreichen Hörgenuss. Auch vom Flow, der nur durch ein hektischeres Sarde-(zudem der einzige zweimal ausgewählte Künstler?) Stück unterbrochen wird, insgesamt keine schlechte Auswahl.
     

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     Travelling
     
     Filmmusic Compilation - Various Artists / Discograph
     
     
     
    Ein vom Bureau Export de la Musique gefördertes Projekt im weltweiten Vertrieb von Discograph. Singende französische Schauspieler - das hat Tradition, nicht erst seit der Nouvelle Vague (hier gemeint die originäre, filmische - obwohl man bei Helena´s Kylie Minogue-Version schon kurz befürchtet, daß frankophon-gehauchte Bossa-Cover das Kommando übernehmen). Französische Leinwandgrössen wie Catherine Deneuve, Jeanne Moreau, die Regisseurin Agnes Jaoui, Julie Delphy, Isabelle Huppert treten ans Mikro. Es gibt klassische Duette von Anna Karina & Jean Claude, Kooperationen von Divine Comedy mit Valerie Lemercier oder Tausendsassa Benjamin Biolay mit Chiara Mastroianni. Und auch Entdeckungen warten in Form von hierzulande weniger bekannten Namen wie Arielle Dombasle, AaRON oder Jeanne Balibar. www.discograph.com  

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     Matthew Herbert - Score
     
     K7 / Rough Trade
     
     
     
    Dass Electronic Wizard Herbert seit Mitte der Neunziger Jahre auch im Bereich Filmmusik aktiv ist, wissen nicht allzuviele. Die Compilation "Score" versammelt Edits von Soundtracks für (Kurz-)Filme, die in der Zeit von 1996 bis 2006 entstanden sind. Darunter befinden sich ausschliesslich europäische Filme wie "La Confiance Regne" von Etienne Chatiliez (einer von Frankreichs Top-Regisseuren), "The Intended" des dänischen Dogma-Regisseurs Kristian Levring, sowie Blanca LiZs "Le Defi". Herberts sehr gelungener Soundtrack für "Vida Y Color" gewann sogar den Preis für die beste Filmmusik beim Toulouse Cine Espana Festival. "Manolete" mit Penelope Cruz und Adrian Brody kommt gerade in einigen Territorien in die Kinos. So vielseitig Herbert als Künstler ist, so divers sind auch die Stile der Tracks auf "Score" ausgefallen: Big-Band-Jazz, Can Can, Klassik, Elektronik & ein Cover des Klassikers "Singing in the Rain" sowie und einee Alternativversion vom Clubhit "Cafe de Flore" den er schon unter seinem Alias Doctor Rockit veröffentlicht hat. Sicher wird in Zukunft noch mehr vom Filmmusiker Herbert zu vernehmen sein. Watch this space.
     

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     El Embajador Y Yo
     
     Original Soundtrack Composed by Jaime Delgado Aparicio - Vampisoul / Cargo
     
     
     
    Nun versucht sich Vampisoul also auch an (südamerikanischer) Filmmusik - gut so. Jaime Delgado Aparicio (*1943 +1983 in Lima), ehemals Dirigent des Orquesta Sinfonica Nacional de Peru und einer der wichtigsten Jazzmusiker von Peru schrieb den Soundtrack zu "El Embajador Y Yo" 1966 und bietet als background zu einer Kreuzung aus ,James Bond"- und Blake Edwards-Filmen eine großteils unterhaltsame Mischung aus Groovy Listening, Jazz, Surf Sounds, dramatischen Bläsersätzen vor großem Orchester, Bossa-Passagen, einer hübschen, tontechnisch leicht beschädigten Gesangsvariation des Filmthemas und einem..ähm..Marsch. Über vierzig Jahre nach der Premiere des in Vergessenheit geratenen Genrepieces beschert uns Vampisoul mit diesem Meisterwerk noch als Bonus fünf Aufnahmen des Jazz-Trios von Aparicio aus dem Jahre 1964, dazu extensive Linernotes und ein Mini-Foldout-Filmposter. Gern mehr davon.

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