reviews 36 12-07 electronica

      Future Sounds of Jazz Vol. 11
    Various Artists - Compost / Groove Attack

    Compost-MD Michael Reinboth mit der neuesten Ausgabe der “Future Sounds Of Jazz Vol. 11“ - mit der Folge X war also noch lang nicht Schluss. Seit 1995 gibt es die hochgelobte Reihe für interessante Club-Musik mittlerweile, die über Genregrenzen hinweg Raritäten, bisher unveröffentlichte Tracks und zeitgenössische Klassikern präsentiert. Diesmal hängts für unsere Begriffe von 3-7 etwas. Ein schöner Opener von Joash, dann ein exklusiver Remix eines Koop-Tracks von Christian Prommer. Mit The Invisible Session & Dennis Ferrer wird tiefhausig (wer´s mag) und mit Nu Disco des Warschauers Woitek Urbanski (neues Compost-Signing) wieder interessant.
    Und am Ende erlaubt sich der Chef eine kleine 80´s Reminiszenz mit einer Maxi-Version des alten 400 Blows-Fegers "Movin´".


    Rodney Hunter - Hunterville
    G-Stone / Soulfood

    Der u.a. bei Uptight Productions involvierte US-Wiener liefert sein zweites Solo-Album auf Kruder und Dorfmeisters G-Stone Recordings (nach den "Hunter Files" ) ab. Hier hat neben Produzent Peter Kruder hörbar vor allem der große Quincy Jones Pate gestanden, dessen Michael Jackson-Alben oder "The Dude" hier an allen Ecken & Enden in Erinnerung gerufen werden. In a nice way, denn auch Melodien werden bei Hunter nicht vernachlässigt. Nicht gerade innovativ, aber sehr geschmackvoll und tanzbar. Am Mikro u.a. Earl Zinger, Jay Sebag, Ken Cesar & Zeebo (13th street)
    Play Tracks 2, 3, 4, 6, 7, 8 www.g-stoned.com


    Gusz- Building Grooves
    Pmb / Just Records Babelsberg

    Argentinische Electronica - zumindest außerhalb des Electrotango-Kontexts hierzulande ein seltener Gast. "Building Grooves" ist bereits das dritte Album des Duos Zaval & Mateos aka Gusz, erstmalig sind neben Vocoder-Einsatz bei der Hälfte der Tracks auch Gast-Vokalisten am Mikro: Lu Lanza Castelli, Fernando Pecora, E-Jay Ali, Catalina Claro oder Ernesto Castro. Letzterer gibt bei "Heart And Soul" sein Bestes, einem Klassiker der derzeit wieder anlässlich des Filmreleases von Anton Corbijn´s "Control" hochaktuellen Post-Punk-Legende Joy Division. Richtig packend wird es bei den antiquiert wirkenden Euro-Disco-Elaboraten der Argentinier aber nicht, trotz Melodien-Drillbohrer auf dem Cover, der sich im Booklet in den Gehörgang einer Schönen aufmacht.


    Casbah 73 - Pushin´ 40
    Soul Seduction / Soulfood

    Dem in Madrid lebenden Amerikaner Oli Stewart ist seit seiner abwechslungsreichen Compilation "Jazz Travels" unsere Aufmerksamkeit sicher. Nun schiebt er aus seinem Homestudio "Pushin´40" nach, wo es reichlich groovt. Afrobeat, Funk, Soul, Hip Hop & Jazz lassen hier locker aus der Plattenkiste grüssen. Für die Gesangsparts wurden Majka Edjo (von den spanischen Vintage-Soul-Revivalisten Sweet Vandals) und aus New York Underground-Rapper Prince Po und die Newcomerin Mariella Gonzales verpflichtet. Besonders - auch textlich - gelungen ist Stewart und Mariella der "Vinyl Junkie": "So damn funky - how much records do you need ?..." An instant classic. Play Tracks 2, 6, 8, 9 . Der Rest füllt die CD (nicht schlecht).
    www.hitprecords.com www.myspace.com/casbah73


    A Night out in Barcelona
    Various Artists - Luxury Lounge / Intergroove

    Die Luxury House / Daredo-Serie "A Night out in.." wird nach Amsterdam mit der spanischen Metropole Barcelona fortgesetzt, unter Beteiligung von Bob Sinclair, Axwell, Tune Brothers etc und Remixern wie Sébastian Léger, demn Martini Brös oder Tom Novy an den Reglern - Programm, das eigentlich gar nichts mt Barcelona zu tun hat und überall auf der Welt laufen könnte, gerade mal ein gewisser Eneas Soler wird im Pressetext genannt, findet sich dann aber nicht im Tracklisting...Da wird eine solche Serienaufmachung dann ad absurdum geführt Das Repertoire startet manierlich, um dann stark nachzulassen, erst in der CD-Mitte wieder Fahrt aufzunehmen und wieder beliebig zu werden. Play Tracks 1, 7, 8, 9.
     





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    Jasmon - Hammock Dreams
    Lemongrass Garden Vol. 2
    Various Artists - Lemongrassmusic / Nova Media
    Zweimal Lemongrassmusic, zweimal die Musikgärtner Gebrüder Voss. Roland & Daniel hegen nicht nur Ihr Duo-Projekt Jasmon (mit der mittlerweile vierten Cd), sondern pflegen auch weiter ihren exotischen Compilation-Garten. Dort spriessen & plätschern wieder samtige, wohlkingende Wellness-Tracks zuhauf. Gehauchte weibliche Vocals, perlende verhallte Gitarren & Saxophone, ewig sphärische Synthies, dezente bis sanfte Beats und natürlich Meeresrauschen - wahrscheinlich kann man das Ganze bei der Krankenkasse einreichen. Die Brüder selbst steuern als Jasmon "Lotus Love" und einen "Uncorn"-Remix, präsentieren das luftige "Habla Mi Corazon" mit der Sängerin Skadi, sowie vier Lemongrass-Remixe bei. Das französische Ensemble Kay Dee mit einer Panflöte meets R&B-Nummer hebt sich am ehesten über die Wohlklangs-Grasnarbe und der letzte Track ist konsequenterweise dann reine Natur-Atmo.

    Jasmons Komplett-CD mit den Hängemattenträumen bestellt ein ähnlich exotisch angehauchtes Feld, nur ein wenig rhythmus-orientierter. Gleich im ersten Track wirkt das ganze mit altbackenen Orchester-Sample-Breaks aber nicht ganz zuendegedacht. Das im Pressetext ungenannten "amerikanischen Hitproduktionen"(?) gleichgestellte "Maria" ist ein eher schleppender Stopper und ab da bringen auch noch so viel Tabla/Sitar-Anmutungen, exotische Vocal-Fragmente und "mysteriöse Flächen"(?) das Ganze nicht in Fluß. Die immergleichen Ideen werden ausgewalzt, bis man keine Lust mehr auf diese Hängepartienmatte hat oder am Ende im "Garden of Peace" eingeschlafen ist.
    www.lemongrassmusic.de
     

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    World of Circle
    Lukas Greenberg - Rhode Stories
    Various Artists - Circle Music / Plastic City / Intergroove


    Ganz angenehme Techhouse-Kopplung, deren Tracks auf der dem Rezensenten vorliegenden "Mixed Version" (einer von 2 Cds in der endgültigen Fassung) zumindest über 3/4 der Laufzeit derart homogen ineinandergleiten, daß man weniger den Eindruck einer Compilation denn eines durchgehenden DJ-Mixes erhält. Umgekehrt ist das auch Musik ohne Ecken und Kanten, keiner der beteiligten Dj-Producer vermag sich wirklich abzuheben oder individuell hervorzutun. Ein Circle sozusagen - ob runde Sache oder Teufelskreis, sei dem geneigten Hörer überlassen - Play Tracks 1, 2, 4, 9.



    Auch der Berliner DJ Nikolas Jakoby aka Lukas Greenberg wäre auf dem World-Circle-Sampler nicht aufgefallen, was man als Kompliment oder Ausschlußkriterium werten kann. Sein Album "Rhode Stories" fliesst mit seinen diversen Intros eben so dahin, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Das allerdings sollten Stories schon tun.
    Play Tracks 3, 4.
    TBA



    Alien Cafe - Chloe Says
    Blue Flame / Rough Trade

    Ein Neunziger-Revival ? Kaum etwas am handwerklich sauberen Projekt der Düsseldorfer Studiomusiker und Produzenten Ufo Walter und Christian Willeczelek hätte man nicht anderswo schonmal gehört, neben De-Phazz (ebenfalls große Kupferer) scheint insbesondere das Phänomen Ryuichi Sakamoto (speziell dessen Produktionen Mitte der Neunziger wie "Sweet Revenge") es den beiden angetan zu haben. Nun kann man YMO-Fans nicht wirklich gram sein, aber ein bißchen weniger offensichtlich hätte es schon sein dürfen, Leute. Immerhin bemüht man sich, mit wechselnder Instrumentierung und Guest-Vocals für Abwechslung zu sorgen. Wenn man sich also mit der mangelnden Originalität abgefunden hat, kann man das Album entspannt durchlaufen lassen. Play Tracks 2, 3, 6, 7, 11-15.

    Achtung : Verlosung: Drei favourite YMO-Tracks per Mail an: info AT cinesoundz.de ALL GONE !

     


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