Nach den Zeitreisen der letzten Saisons - in die 60er, 70er und 80er Jahre widmet
sich unser Lieblingskanal ARTE mit „Summer of Girls“ diesen Sommer weiblichen Ikonen und
Idolen aus gleich fünf Jahrzehnten. Stets am Dienstagabend im Juli und
August übernehmen ganz unterschiedliche Diven das Kommando. Frauen wie Aretha Franklin oder Madonna, Meryl Streep oder Isabelle
Huppert, die Musik- und Filmgeschichte geschrieben, vor allem aber Einiges für
die Rolle der Frau geleistet haben. Spielfilme, Porträts,
Dokumentationen und Konzertmitschnitte gehören zum Themen- Schwerpunkt, den die vorliegende Compilation
auf drei CDs mit Songs einiger der wichtigsten
Interpretinnen flankiert. Soweit die Theorie. Praktisch sind „Wuthering Heights“
von Kate Bush, "La Vie En Rose" von Grace Jones, „No One“ von Alicia
Keys, „Nothing Compares 2 U“ von Sinead O’Connor oder "Girls Just Want To Hve Fun" von Cyndi Lauper vertreten und auch Nina Hagen, Tina Turner, Annie Lennox, Blondie, Dusty Springfield, Nico, Neneh Cherry, Shirley Bassey oder Dalida machen ihre Aufwartung. Allerdings könnte man in diesem Zusammenhang wohl u.a. über Lily Allen, Britney Spears, Katy Perry, Christina Aguilera oder die Spice Girls uvm. geteilter Meinung sein und das Bündel gegen beispielsweise eine Laurie Anderson eintauschen. Und wo steckt Madonna? Die ist indirekt dabei: über das exklusiv für den Programmtrailer aufgenommene „Material Girl“-Cover mit Eliza Doolittle am Mikro: Video-Clip. Wir verlosen dreimal eine Cd !
Kosher Nostra - Jewish Gangsters Greatest Hits
Various Artists - Compiled by Oz Almog & Shantel - Essay / Indigo
Die
60 Seiten des zweisprachigen Booklets zur luxuriös aufgemachten
musikalischen Anthologie des organisierten jüdischen Verbrechens führen
ein in ein noch wenig bekanntes, aber umso faszinierenderes Kapitel der
Geschichte Amerikas. Die sogenannte Kosher Nostra spielte vornehmlich
zwischen den Weltkriegen eine maßgebliche Rolle im kriminellen Geschehen
der US-Metropolen, was auch in einer Reihe Querverbindungen zur
Populärkultur der damaligen Zeit resultierte. In Musikclubs,
Revuetheatern und Spielkasinos entfaltete sich eine, von den Gangstern
indirekt oder direkt unterhaltene vielfältige Stilmelange, in die der im
Hauptberuf derzeit gewiss nicht unterbeschäftigte Shantel seit längerer
Zeit einzudringen versucht. Er konnte dabei auf die umfangreichen
Recherchen des Künstlers und Kurators im Jüdischen Museum von Wien, Oz
Almog zurückgreifen. Die Bündelung der Kräfte förderte denn auch eine
Reihe rarer Stücke zutage, wie die Tracks aus dem einzigen jiddischen
Connie Francis-Album, Tom Jones´ Ode an seine jiddische Mama oder Man
erfährt, das sowohl der spätere Surf-Klassiker "Misirlou", große Teile
der Musik aus dem "Jazz Singer" und so mancher anderer Gassenhauer
jüdischen Ursprungs waren: "Bei Mir Bist Du Scheyn".
Exotische Acts wie das Yiddish Swing Orchestra, Wilmouth Houdini oder
die Bagelman Sisters komplettieren diese sensationelle Sammlung
jüdischer Mobster Musik mit jeder Menge `Razz-(A)-Ma-Tazz´.
Paul McCartney - McCartney I & II beide: Concord / Universal
Auch die Standard-Versionen der in der vom Künstler höchstpersönlich betreuten Paul McCartney Archive Collection (in Deutschland zuerst!) neuveröffentlichten beiden ersten Soloalben sind als remasterte Doppel-Cds bemerkenswert ausgestattet, Päule lässt sich nicht lumpen. Das erste, von McCartney komplett solo eingespielte Album "McCartney I" von 1970 (lediglich einige der Background-Vocals stammen von Linda McCartney). McCartney spielte "bass, drums, acoustic guitar, lead guitar, piano, Mellotron,
organ, toy xylophone, and bow and arrow". Insofern überrascht die Zahl der Instrumentals wenig. Für Mc Cartney sind auch die zahlreichen Bookletfotos Ausdruck von " great
memories of a very happy period" kurz nach der Trennnung der Beatles. www.youtube.com/watch?v=SKNVpjjGcBg
"McCartney II" erschien 1980, kurz nachdem die Wings nach 9 Jahren aufgelöst wurden Hier experimentiert McCartney besonders mit Synthesizerklängen. Das Album enthält "Coming Up" und als Bonustrack auf CD 2 eine Version von "Wonderful Christmastime" .
www.youtube.com/watch?v=f_XfD0IYR04&feature=related
Vier mehr oder weniger
luxuriöse Varianten (u.a. auch 180g Vinyl & DVD) stehen dem begüterten Fan von beiden Versionen zur
Auswahl, die hier nicht näher beschrieben werden soll, da es der
Rezensent auch mit der Basisversion zufrieden ist.
Jean Michel Jarre - Essentials & Rarities Disques Dreyfus / Soulfood
Wie sinnvoll es generell ist, eine "Essentials"-CD mit einer "Rarities"-CD zu
koppeln, sei dahingestellt. Zu unterschiedlich scheinen die Zielgruppen. Möglicher Kompromiss: die
"Rarities" werden hier auch separat als mp3-Download angeboten. Hardcore-Fans werden die Unvollständigkeit auch dieser Raritäten-Sammlung (2 Remixes von 2010 und Spätsechziger-Aufnahmen aus dem Pariser Music Research Center) bemängeln. Die "Best-of"-CD wiederum bietet Bekanntes ohne Chronologie durcheinandergewürfelt und teilweise ausgeblendet, also nicht gerade den besten Einstieg für potentielle neue Fans. Bleibt die Vinyl-Optik, die relativ aufwendige Papp-Verpackung mit Faltblatt und die erkleckliche Spielzeit: ca. 70 min. CD1 plus
ca. 50 min. CD2 als Plus. Ein neues Studioalbum würde wohl dennoch beide Zielgruppen glücklich(er) machen. Wie die Im November anstehende neue Tour der Elektronik-Legende: www.jeanmicheljarre.com
Very Best of Morrissey Major Minor/ EMI
Gunter Sachs ist von uns gegangen - Mozzer reklamiert damit den Titel "Last Of The International Playboys" möglicherweise verstärkt zu Recht. Inwieweit Steven Patrick Morrissey der treuen Fangemeinde mit der vorliegenden "Very Best Of" Sekt oder Selters serviert, klärt sich für professionelle M-Sammler vielleicht schon anhand der Tatsache, dass auf der CD das ursprünglich im Duett mit
Siouxsie aufgenommene "Interlude" als bisher nicht erhältliche Solonummer enthalten. Auf der beiliegenden DVD gibt es zusätzlich drei Videos erstmalig in diesem Format (und einen "rarely seen", dh. bisher nur online verfügbareb Konzertmitschnitt Kern
der Zusammenstellung sind die Alben, die in den frühen 90ern durch EMI vertrieben wurde (mit der der Künstler im Clinch liegt, was möglicherweise eine Menge erklärt). Live Mitschnitt auf DVD, laut Booklet
"rarely seen". "I´ve Changed My Plea To Guilty" singt Morrissey da - und spätestens da werden ihm die Fans kleine Mängel am neuen, alten Stoff verziehen haben.
| | GEWINNSPIEL ! s.u.
Welche französische Sängerin wurde im Clip des letztjährigen ARTE-Sommer-Schwerpunkts gefeatured? Mail an info @ cinesoundz.de
TIPP!
DOPPEL-VINYLTIPP
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