Cat Stevens Deluxe Boxen: Mona Bone Jakon & Tea for the Tillerman
CAT STEVENS DELUXE - MONA BONE JAKON & TEA FOR THE TILLERMAN - BOXEN
1978 unterbrach der zypriotisch-stämmige Ausnahmemusiker Cat Stevens mit dem Übertritt zum Islam seine Karriere, in die er sich erst in den letzten 15 Jahren - als Yusuf - zurücktastete. Der Künstler besinnt sich zunehmend auf seine Großtaten der frühen 70er und veröffentlicht nun über Island zwei opulente Multimedia-Boxen des 1970er Doppelschlages Mona Bone Jakon und Tea for the Tillerman.
Die Box enthält je eine 2020er Remaster- & Mix-CD, weiter je einen Silberling mit Studio-Demos (incl. des bisher unveröffentlichten I Want Some Sun) & den BBC-Live-Aufnahmen sowie einen (klanglich sehr bescheidenen, gleichwohl historisch bedeutsamen) Bootleg-Mitschnitt vom Plumpton Jazz & Blues-Festival (August 1970). Vom hier ebenfalls enthaltenen Beat-Club-Auftritt mit Alun Davies gibt es auf der zusätzlich enthaltenen Blu-ray den zugehörigen Video-Clip (neben einigen weiteren stärker verhallten Songs, nebst Interviewpassagen aus dem französischen Fernsehen). Außerdem enthält die Blu-ray auch noch die je elf 2020er Remaster- & Mix-Tracks - in 24bit/48kHz-High Definition Audio. Die 180g-Vinyl-LP (mit dem 2020er Mix) überrascht mit einer farblich (silber) variierten Cover-Abbildung von Stevens´ Original-Illustration. Auf einer weiteren 12“ Vinyl-EP, dann noch einmal die 6 Plumpton-Tracks für Stevens-Komplettisten, der Clou hier die Picture-Rückseite. Das schön aufgemachte 100-seitige Hardcover-Buch im LP-Format enthält dagegen eine Vielzahl informativer Texte zur Entstehungsgeschichte, zu den einzelnen Tracks sowie Zitate Beteiligter und prominenter Fans. Das Buchcover-Foto (s.rechts) ist das gleiche wie auf der früheren MBJ-LP-Rückseite. Als Print-Gimmicks noch der Plumpton-Festival-Flyer, Aufkleber, ein Farbdruck mit Stevens´ Cover-Mülltonne, zwei Promo-Fotos und der damalige Island-`Waschzettel´ zum neuen Signing. www.youtube.com/watch?v=TaYrqG0tpPM&feature=emb_logo Unboxing-Teaser: www.youtube.com/watch?v=1H565S9CSMc |
TIPP⭐
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Enthalten sind im Grunde nur zwei ikonische Stevens-Songs: zunächst die UK-Top 10-Single Lady D´Arbanville, der ins Morbide lappende Opener des Albums über Cats Beziehung zur Schauspielerin Patty d´Arbanville. Weiter das unterschätzte Fill My Eyes, einer von Stevens Lieblingstracks.
Eine unerwartete Guest Appearance: Ein blutjunger, nervöser Peter Gabriel steuert Flötentöne auf Kathmandu bei. |
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Mit MBJ schien sich CS für sein noch im Winter des gleichen Jahres folgendes Meisterwerk Tea for the Tillerman warmgespielt zu haben...
Überbordende Kreativität: Stevens´ Meisterwerk, nur 7 Monate nach Mona Bone Jakon veröffentlicht. Erneut malt Stevens auch das Cover. Play Tracks 1-10. Nach 50 Jahren vom Schöpfer - in Ton & Bild - neu arrangiert: Tea for the Tillerman² ist Teil der Bei aller Opulenz ist hier die Überraschung, dass sich Yusuf nicht gänzlich auf den alten Lorbeeren ausruht, sondern es 50 Jahre nach der Tea-Veröffentlichung gewagt hat, sein eigenes Meisterstück, das seit 1970 mehrfach mit Platin ausgezeichnete Album, als Tea for the Tillerman² neu einzuspielen. Die 11 Tracks erklingen in gleicher Reihenfolge, nur - naturgemäß - von einer 50 Jahre (recht gut) gealterten Stimme gesungen, sowie meist nur sparsam umarrangiert. Ausnahme: das klezmerig umgemodelte Wild World. Bei Unboxing-Teaser:www.youtube.com/watch?v=1H565S9CSMc Und als Print-Gimmicks diesmal das Troubadour-Poster, Stevens-Original-Illustrationen & handschritlicher Songtext als Karten & Aufkleber...
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TIPP!⭐
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All Pictures: © Island / Universal © Text: cinesoundz 2021
Cat Stevens - Back To Earth
Cat-O-Log - BMG Rights / Warner
Höchst interessant, dass Anfang März 2020 bereits eine ebenso opulente Version von Cat Stevens letztem Album vor der jahrzehntelangen Karriereunterbrechung erschien - und zwar bei einem anderen Label: BMG Rights im Vertrieb von Warner. Stevens, der sich 1978, seinem Übertritt zum Islam folgend, entschieden hatte, sein Stardasein aufzugeben, war vertraglich noch verpflichtet, ein Album einzuspielen. Als bloße Pflichtaufgabe ist Back To Earth nicht abzutun, immerhin vereinte es den Künstler wieder mit Paul Samwell-Smith, dem Produzenten seiner wegweisenden Frühsiebziger-Alben (s.o.), auch Gitarrist Alun Davies spielte zumindest auf einem Track (Bad Brakes). Stevens, dessen Inspiration seit Mitte der 70er stetig abgenommen hatte, schien um einen plausiblen Abschied von seinen immer noch zahlreichen Fans bemüht, prangerte Luftverschmutzung an (New York Times) und widmete sich erneut Themen wie Familie oder Kindheit (Father & das für UNICEFs Year of the Child geschriebene Daytime). Indes - musikalisch war die Linie verlorengegangen: in den Opener Just Another Night verirrte sich eine Steel Guitar, die unentschiedene Ballade Randy scheiterte endgültig an einem Streichereinsatz von Manilow´schen Dimensionen (Derek Wadsworth, einer von 5(!) Arrangeuren) und der ausgebrannte Songwriter präsentierte mit Nascimento gar ein belangloses Instrumental. Back To Earth versammelte durchweg schwächere Songs, ein Album schlicht zu wenig gehaltvoll für eine aufgepumpte Super Deluxe Box, die normale Digipak-CD, remastered in den Abbey Road Studios, reicht als Dokument des Abgangs von Cat Stevens völlig. |
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© Text: cinesoundz 2020