Reviews Crossover 02-2016

Olivier Bogé - Expanded Places  
Naive / Indigo  
 
Wer durch Olivier Bogés 2013 von der Kritik hochgelobtes Album The World Begins Today mit Tigran Hamasyan, Jeff Ballard und Sam Minaie auf den französischen Multiinstrumentalisten & Komponisten aufmerksam wurde, darf sich freuen. Mit Expanded Places steht das zweite Album Bogés ins Haus. Auch diesmal kann sich die Besetzung sehen & hören lassen. Neben Bog é selbst, der Saxofon, Klavier, E-Piano, Gitarre und auch Gesang verantwortet, sind Nicolas Moreaux am Bass, Kari Jannuska an den Drums sowie bei vereinzelten Stücken Manon Ponsot am Cello und Guillaume B égni am French Horn mit von der Partie. Bogé & seine Mannschaft tupfen da neun präzise & fein arrangierte, zwischen jazzigen & klassischen Farben changierende Stücke hin und alles wirkt ganz leicht. 
www.olivierboge.com
Youtube-Teaser
 
 
 
Dag Taeldemann - Mount Olympus  
Label / H´ART  
 
Olympisch. To Glorify The Cult Of Tragedy...Auf zwei Cds wird aktuell Daeg Taeldemans Bühnenmusik zu Jan Fabres großangelegtem 24-Stunden-Projekt Mount Olympus veröffentlicht Der Zuschauer wurde dort mit "einem endlosen Strom von sich verwandelnden Körpern, durch die Zeit weggetragen und in Feldern der Energie badend" konfrontiert. Taeldemann, belgischer Komponist & Studiomusiker aus Antwerpen , der unter anderem bei Philip Catherine studierte, gründete 2002 die Band A Brand, mit der er fünf Studioalben aufnahm und weltweit tourte. In letzter Zeit konzentrierte er sich aufs Theater. Mount Olympus ist bereits seine fünfte Kollaboration mit Regisseur Jan Fabre. Zu dessen olympischen Angriff auf die Zeit kreiierte Taeldemann höchst unterschiedliche, wirkungsvolle Klänge, mal percussiv & rhythmisch bis zur Daft Punk-Kopie (Around The Body) , mal ambient-atmosphärisch Cocoon).

 


http://mountolympus.be

 
 
When Love Speaks  
Various Artists / Warner Classics  
 
"Shall I compare thee to a summer's day? Thou art more lovely and more temperate..." Vergisst man nicht, wenn man dank einer engagierten Oberstudienrätin im Englisch-Leistungskurs mit etwas mehr als dem einen obligatorischen Shakespeare-Bühnendrama in Kontakt gebracht wurde. Die obengenannten Zeilen aus dem Sonnet Nr. 18 singt auf dem vorliegenden Album nun kein Geringerer als Bryan Ferry- zu einer Komposition des 2003 in London verstorbenen Hollywood Komponist Michael Kamen, der die Veröffentlichung des vorliegenden Albums 2002 noch miterleben durfte. Mit Ferry, Annie Lennox, Keb'Mo, Rufus Wainwright oder Ladysmith Black Mambazo wurden Performer aus der ersten Reihe für die Musikparts gewonnen, während Schauspielstars wie Ralph & Joseph Fiennes, der eben verstorbene Alan Rickman, Diana Rigg, John Gielgud, Jonathan Pryce, John Hurt oder der übliche Verdächtige Kenneth Branagh die Sonnette rezitieren. "We are such stuff as dreams are made on, and our little life is rounded with a sleep.”  


Tracklist & Audio Samples

 
 
Salut Salon - Carnival Fantasy  
Warner Classics  
 
"In mir lebt ein ganzer Zoo!" Das stets fantasiebegabte Hamburger Klassik-Crossover-Quartett Salut Salon begibt sich auf seinem aktuellen Konzeptalbum auf eine musikalische Reise ins Tierreich. Für Carnival Fantasy gingen Angelika Bachmann (Geige), Iris Siegfried (Geige, Gesang), Sonja Lena Schmid (Cello) und Anne-Monika von Twardowski (Klavier) mit ihrem Bühnenprogramm "Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien" ins Studio. Neben Camille Saint-Saens' berühmter Kammerorchester-Suite streuen die Damen eigene Interpretationen inhaltlich 'tierisch' gearteten Repertoires ein, etwa eine spezielle Hummelflug-Version. Vielleicht erstmalig (zumindest auf deutsch) erklingt ein Liebeslied an die Leuchtqualle und im Shark-Medley wird munter John Williams' memorabler Weisser Hai mit Doldingers Das Boot und Kurt Weills Mackie Messer gekreuzt - schliesslich bewegt sich das Viech unter Wasser und hat bekanntermaßen Zähne ( und was für welche). Das Album ist als limitierte Deluxe-Edition mit exklusiver Bonus-DVD, die einen Vorgeschmack auf eine im Frühjahr anstehende Live-DVD geben soll. Auch 2016 ist das Hamburger Klassik-Quartett auf Tour, bis zum Sommer und dann wieder im Herbst - watch: www.salut-salon.com  


Auch als Concert-DVD.

 
 
Lil BUB - Science & Magic  
Joyful Noise / Cargo  
 
Katzenmusik gefällig? Auch nicht für einen guten Zweck? Stubentiger-Inhalte regieren bekanntermaßen das Netz. Auch Lil BUB (*2011) ist ein Internetphänomen - als aussehensauffällige Hauskatze. Andere Besitzer begnügen sich in einem solchen Fall damit, den lokalen Contest für das originellste/hässlichste Haustier abzuräumen. Nicht so Mike Bridavsky, der um das von Osteopetrose, Polydaktylie sowie genetisch bedingtem felinen Dwarfismus mit verkürztem Unterkiefer und Zahnlosigkeit geplagte Tier eine Internetkampagne mit in die Millionen gehen Social Web-Kontakten aufbaute. Ein Teil der über verschiedene Merchandising-Produkte mit BUB's Konterfei generierten Einkünfte werden an Heimtieren helfende Organisationen und Einrichtungen gespendet, erklärtermaßen auch die der vorliegenden CD. Die (relativ) sparsam mit BUB's Schnurren & anderen Lauten (Vocals - Lil BUB) angereichterte Space-Muzak von Executive Producer Bridavsky, Kollege Matt Tobey & Co. müsste man sich sonst wohl auch nicht zwingend anhören.
http://lilbub.com
 
 
 
 Reviews 12 - 2015 & 01 - 2016
© cinesoundz 2015

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