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Electro Top 3-Triple - Leftfield, Sven Väth , Kae Tempest

 

electro 20 10 Yello

leftfield - this is what we do

Virgin / Universal

electro 20 10 YelloMit einem Steve McCurry-Foto auf dem Album-Cover geht Leftfield optisch neue Wege - musikalisch mischt man eher Bewährtes.


Play Tracks 4-7.


http://leftfieldmusic.com



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Leftfield im Dezember schwuppdich das erste Studio-Album seit sieben Jahren ankündigten, stellte sich sogleich die Frage, ob das frühere UK-Genre-Schwergewicht an seine mächtige Downtempo-Vergangenheit - mit den legendären Alben Leftism (1995) & insbesondere Rhythm & Stealth (1999) des Duos Neil Barnes & Paul Daley anknüpfen würde. Oder an das letzte, von Barnes mit Engineer Adam Wren verfertigte, weniger gut gealterte Breitwand-Techno-Werk Alternative Light Source von 2015? Nun, Barnes & Wrens This Is What We Do versucht einen Spagat. Mit Lemn Sissay & Earl 16 kehren zwei der Stimmen vom Debütalbum zurück ans Mikro, diesmal neben Fontaines D.C.-Frontmann Grian Chatten. Obwohl hier kein neues Swords enthalten ist - Barnes verarbeitet Pandemie und persönliche gesundheitliche Probleme immerhin zu einem abwechslungsreichen Electro-Album. Geboten werden Wumms (das vorab veröffentlichte Pulse), ein ordentlicher Schuss Progressive House, als auch diverse Referenzen: etwa an Massive Attack (Rapture 16), Kraftwerk (City of Synths), Jean-Michel Jarre (Come On) , YMO (Machines Like Me - unser Favorit) oder Underworld (Full Way Round). Dance floor. Human. Positive. And I love the bass. It’s Leftfield.Neil Barnes lobt sich selbst.

sven väth - katharsis

Wordandsound - Cocoon / Indigo

electro 20 10 Tricky

Ganz bei sich: Space-Mönch Sven Väth auf dem Tanzflur-Planeten.


Play Tracks 1,4,5,7,11,12.


Regelmäßig an dieser Stelle als Selecter zu Gast: DJ-Ikone Sven V.


www.cocoon.net/sven-vath

 

 TIPP
 

Noch deutlich länger dabei als das 90´s-Phänomen Leftfield: Balearen-Groove-Altmeister Sven Väth. Der DJ-`Babba´ aller Klassen brachte unlängst (erstmals seit 20 Jahren wieder) ein Album mit ausschließlich eigener Musik unters Volk, das 50.(!) auf Cocoon - und auch gleich seine persönliche Catharsis. Im programmatischen siebeneinhalb-minütigen Opener offenbart sich Väths Seelenreinigung vor allem als Rückblick: "Soundwaves that became my DNA - what I used to play." (s.u.) Danach geht es erstmal rein instrumental weiter, bei The Inner Voice elektronisch-melodiös, im Titeltrack perkussiv-repetitiv. Das mit deutschem Sprechgesang versehene Feiern ist hypnotisches Programm, beim bretterigen Butoh folgen ein paar japanische, in Silvi´s Dream französische Sprachschnipsel. Zwischendurch wird auch mal meditativ Luft geholt (The Cranes of Gangtey Valley), bevor der Mann noch einen tanzbaren Slogan unterbringt: We are (what our thoughts have made us). Sparsam und versiert integriert Väth eklektische Einflüsse in seine Beats der Jetztzeit, zu identifizieren vor allem für Hörer- und Tänzer*innen, die schon länger bei des Plattenlegers Abfahrt dabei sind. Und für die kündigt Väth auch in den Digipak-Liner Notes ein während der Corona-Zeit entstandenes Buch mit Fotos aus seiner 40-jährigen Karriere an - plus eine thematisch Compilation: What I Used To Play. Da darf man gespannt sein.

kae tempest - the line is a curve

American - Fiction / UMG

pop 20 11 kylie

Das `t` ist nun weg, die Haare kurz. (Seit 2019) trans/nichtbinär-explizite words & beats by Kae Tempest. Cover-Foto des renommierten (früheren Spex-) Fotografen Wolfgang Tillmanns.


Play Tracks 1-5,7,9,11,


Bis auf weiteres nur am anderen Ende der Welt live unterwegs: Kae T. tourt derzeit in Australien & Neuseeland.


https://www.kaetempest.co.uk

TIPP

Aller guten Dinge... Auf Kae (früher: Kate) Tempests fünftem Album The Line Is A Curve  ist - wie beim neuen Leftfield-Opus - Grian Chatten von Fontaines DC als Gastvokalist am Start (auf I Saw Light).

Weiter veredeln auch Lianne La Havas, Brockhampton-Hip Hopper Kevin Abstract sowie Assia Ghendir jeweils einen Track, mal Das literarisch & musikalisch begabte Multitalent, tätig in Literatur, Lyrik, Musik & Schauspiel, zieht wie Väth bereits Bilanz: "I used to make plans, now I make decisions."

Und stellt nicht zufällig eine glasklare Huldigung für die Spoken Word-Electro-Pionierin Anne `Sleeper in Metropolis´ Clark an die pole position, mit dem ein paar Nummern später folgenden, ebenfalls wunderbaren Salt Coast als engste Verwandte. Doch auch die ruhigeren, von Tempest & Produzent Dan Carey nur sparsam electronisch, percussiv oder beatlesk (Don´t You Ever) unterfütterten Tracks schlagen die Zuhörer*innen zunehmend in ihren Bann.

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