REVIEWS JAZZ 11-2018

 


 

 

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 Ed Motta - Criterion Of The Senses

Musthavejazz / Membran

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Artwork: Edna Lopes * Im November gibt es weitere 12 Konzerte in Venues hierzulande, u.a. bei den Ingolstädter Jazztagen (am 14.11.) und am 17.11. bei den Jazztagen Dresden. Mit gut geölten Stimmbändern ist Motta auch live eine Wucht - möge der Mann aus Rio im mittlerweile zugigen Europa von einer Erkältung verschont bleiben.

TIPP
&
LIVE
 

Stevie Wonder- & Steely Dan-Fans - aufgemerkt. Seit Mitte Oktober stellt das brasilianische Jazz-, Soul- & AOR-Schwergewicht Ed Motta sein vielleicht bestes, mittlerweile dreizehntes Album live in Mitteleuropa & Skandinavien vor - mit zwei einzelnen Ausreißern nach München und Hamburg. Mit diesem Criterion of the Senses beweist der Platten-Sammler & Lebemann erneut Gespür für stilsicheres Navigieren in jazzy, funky Fusion-, Blue Eyed Soul- & Yacht-Rock-Gewässern. Gleichwohl haushaltet der Koloss von Rio mit seinen Kräften. Der komplett selbst komponierte, arrangierte & produzierte Longplayer enthält nur acht Tracks mit roundabout 40 Minuten Spielzeit, die aber haben es in sich, bis sich Motta mit 80´s-Reminiszenzen, dem Disco-Funk-Track Your Satisfaction Is Mine und dem ironischen Shoulder Pads auch schon wieder empfiehlt - "it ended so fast". Perpetual Gateways-Rezension 02-16

https://edmotta.com * Tourtipp

Fola Dada - Earth

Künstlerhafen / Edel
Groove is in the Heart. So nennt sich die von Fola Dada kuratierte Konzertreihe im Stuttgarter Jazzclub Bix. Ähnlich offen für Elemente verschiedener Genres gestaltet die afrodeutsche Jazz- und Soulsängerin, Frontfrau von Hattler und regelmäßiger Gast der SWR-Big Band, auch ihr neues Album Earth. Vier Jahre hat es bei den vielfältigen Live-Verpflichtungen Dadas gebraucht, um die Songs für den Longplayer zu schreiben - an zehn der Tracks ist Fola als Autorin beteiligt (hinzu kommt Bob Marleys Waiting in Vain). Der Club-Sound ihrer ab 2016 ebenfalls im Bix zusammengekommenen Band speist sich wie Folas souveräner Gesang, vornehmlich aus Jazz & Soul. Das Kernteam: Ulf Kleiner (u.a. De-Phazz), Tommy Baldu (u.a. Ringswandl) & Krischan Frehse (u.a. Heavytones) mit Drums, Standbass, Fender Rhodes, Hammond-Orgel, Piano & bisweilen sachten elektronischen Effekten. Im November & Dezember ist Fola Dada ständig live zu sehen - in verschiedenen Formationen. Check out: www.fola-dada.de/#termine
LIVE
 

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Lionel Loueke - The Journey / Dhafer Youssef - Sounds of mirrors

Aparté / Harmonia Mundi * Anteprima / Broken Silence

Lionel Loueke, der westafrikanische Shootingstar der internationalen Jazzszene, gilt als herausragender Gitarrist, der mittlerweile mit Größen wie Herbie Hancock, Wayne Shorter, Sting oder Chick Corea auftritt. Seine Bandbreite reicht dabei von traditionellen afrikanischen Rhythmen bis zu Straight Ahead Jazz. Für The Journey, sein erstes Soloalbum auf Aparté, mehrheitlich ein Klassik-Label, zieht der Blue Note-erfahrene LL alle Register - zu den Saitenklängen und Louekes Gesang (in den westafrikanischen Sprachen Fon, Yoruba & Mande) kommen noch percussive Sounds unter vollem Körpereinsatz, inklusive der Klicklaute, die der Vokalist aus der südafrikanischen Xhosa-Sprache in seinen Vortrag importiert hat Zudem hat der Gitarrist sich hier mit einer erlesenen Riege von Mitstreitern umgeben - etwa Pino Palladino (b), Patrick Messina (cl), Vincent Ségal, (cello) Mark Feldman (violin) oder Cyro Baptista (perc). Produziert wurde das Album vom mehrfach Grammy-dekorierten Robert Sadin. Ende September gabs 3 Gigs in Deutschland. * www.lionelloueke.com

 
 

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Meisterhafter Autodidakt: Kurzhalslauten-Spitzenkraft Dhafer Youssef.

TIPP
LIVE 2019

Oud-driven World Jazz. Der tunesische Lauten-Virtuose Dhafer Youssef spielt auf seinem neuen Album Sounds Of Mirrors mit langjährigen Bekannten: dem türkischen Klarinettisten Hüsnü Senlendirici, dem norwegischen Gitarristen Eivind Aarset und dem indischen Tablameister Zakir Hussain. Die hier versammelten zwölf neuen Stücke stammen alle aus der Feder von Youssef, der das vor allem in Mumbai aufgenommene Werk auch arrangiert & produziert hat. Die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammenden, aber seit langen Jahren im Jazz-Zirkel beheimateten Top-Musiker hier mal improvisatorisch, mal solistisch, dann wieder im Einklang zu hören, ist unbedingt lohnend. Play Tracks 1-3,5,7,9,11.
Erst im März 2019 stehen wieder Konzerte im deutschsprachigen Raum an. www.dhaferyoussef.com

Rebekka Bakken - Things You Leave behind / Holly Cole - Holly

Okeh / Sony * Universal Canada

Der Albumtitel signalisiert Neuanfang, aber auch Rückschau. Die Musik der dreifachen German Jazz Award-Preisträgerin Rebekka Bakken entfernt sich jedenfalls weiter von ihrer früheren Jazzbasis. Auf Things You Leave Behind haben die Singer/Songwriter-Einflüsse eindeutig das Kommando übernommen, Bakken steht damit auf den Schultern von Riesinnen wie Rickie Lee Jones, Carly Simon oder Carole King. 9 der 11 Tracks stammen aus ihrer Feder, weiter hat sie das bereits live gelegentlich ins Programm gerutschte Time After Time von Cindy Lauper als stille Piano-Ballade eingespielt. Todesfälle im Umfeld, Booking- & Labelwechsel, Umzug von New York ins heimische Norwegen, neuer Partner & Mutterschaft trugen wohl dazu bei, dass sich die 48-jährige Sängerin hier als gereifte Künstlerin präsentiert, die Gospel-, Blues-, Folk-, Country-, Jazz-, Vintage Pop- und Spoken Word-Elemente stilsicher in ihre Kompositionen einbindet. Auch skeptischere Hörer werden, bevorzugt im zweiten Hördurchgang, eingesammelt. Nach einem einzelnen Auftritt beim Jazzfestival Dresden (09.11.) wird es ab 21.03. eine ganze Reihe Konzerte im deutschsprachigen Raum geben, u.a. am 02.04. in der Münchner Muffathalle. www.rebekkabakken.com

LIVE ´18 &´19
 

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Play Tracks 2,4,5,7.

 

Die letzte Veröffentlichung der namhaften kanadischen Jazz-Sängerin Holly Cole liegt bereits einige Jahre zurück - das Konzeptalbum Night erschien 2012. Nun gibt es unvermittelt ein Lebenszeichen, 11 bereits im März 2016 eingespielte Aufnahmen, nun ans Bremer Label Tradition & Moderne lizensiert und grafisch (mit unkommentierten Blumenbildern im Digipak & höchst mäßiger Cover- & Backside-Fotografie) zunächst so spartanisch wie unentschieden daherkommend. Die Musik reißt es heraus. Inhaltlich werden zwar nur Standards gegeben, diese aber geraten zumeist frisch & abwechslungsreich: Cole macht Gebrauch von der ganzen Bandbreite ihrer wandlungsfähigen, voluminösen Stimme, kongenial begleitet von einer Handvoll Studiocracks um Pianist & Arrangeur Larry Goldings. Produziert wurde Holly vom Grammy-dekorierten Russ Titelman (Eric Clapton, Randy Newman, Ricki Lee Jones) im Sear Sound Studio, NYC. Zwei Konzerte am 02.02. in Worpswede, am 03.02.2019 im Mainzer Frankfurter Hof. * www.hollycole.com

LIVE 2019

jazz 10 18 Holly Cole 02 18 bisher import

Randy Waldman - Superheroes

Various Artists - Bfm Jazz / In-Akustik

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Als Zuckerli noch Cameos von Leinwand-Stars wie James Brolin, Jeff Goldblum oder Olivia Newton-John & John Travolta ! Live-Termine des Projekts oder von Waldman solo stehen demnächst nicht an, doch kann jeder (für 1000 US-$) einen Pianopart des findigen Waldman seiner eigenen Aufnahme hinzufügen - oder mit dem ausgebildeten Helikopter-Piloten von Burbank aus abheben: "Learn to fly with Randy and talk jazz, too." Is it a bird? Is it a plane? It´s Randyman!

 

Batman loves Jazz! Ein Dinnerplatz neben Adam West, dem Darsteller der legendären Batman-TV-Serie, war für Arrangeur, Komponist, Produzent & Pianist Randy Waldman die Initialzündung, ein Album mit Jazz-Arrangements bekannter Superhelden-Themen herauszugeben. Selbst vorrangig Superman-sozialisiert, wie im Booklet nachzuschlagen ist, verwendete Waldman die nächsten 5 Jahre auf das Projekt Superheroes, das nicht nur in den Marvel & Co-verrückten USA auf Interesse, auch abseits von Jazz-Zirkeln, stoßen dürfte - zumal einige `Supers´ der Szene mit Spaß bei der Sache waren - etwa George Benson, Randy Brecker, Arturo Sandoval, Wynton Marsalis, Chick Korea, Joe Lovano oder Schlagzeuger Steve Gadd. Da ist der bekannteste deutsche Trompeter Till Brönner in ausgesprochen guter Gesellschaft. Das Kernteam bildeten Waldman selbst mit Schlagzeuger Vinnie Colaiuta & Bassist Carlitos del Puerto. www.pledgemusic.com/projects/randy-waldman-superheroes * Promo-Trailer

Rocket Men - Twerk & Travel In Space / NACHTFARBEN - AIRA

Jazzlab / Broken Silence * Hey!jazz

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Twerken auf dem Mars. Mit den Rocket Men. Auch als weißes Vinyl.

 TIPP
 

Intergalactic Jazz, Dub und Bläsersätze für das Hier und Jetzt. Recht vielseitig und gar nicht akademisch klingt es aus der Rille (hat man die Vinyl-Version erworben), wenn das Jazzlab-Sextett Rocket Men aus Hamburg, Leipzig und Berlin zu Twerk & Travel in Space abhebt. Jazz & Fusion treffen hier auf Offbeat, Dub, World Music-Elemente aus Brasilien, Tansania oder Sansibar, sparsame elektronische Klänge und mit Bedacht ausgewählte Stimmsamples (u.a. drei US-Präsidenten) - im Ergebnis ein lohnender Weltraumspaziergang. Play Tracks 2,3,6,7,10,11. Im Oktober waren sie auf Tour, u.a. wurde schon die Elbphilharmonie ge-rocket. Derzeit machen die Overall-Raketenmänner eine Live-Verschnauf-Pause.

Tanz auf dem Mars-Video

www.rocket-men.com *

Space-Jazz, die zweite. Auch die Nachtfarben, "fünf Klang(raum)ästheten" aus der Leipziger Jazzszene um ihren Songschreiber & Mastermind Martin Bosch (Bassist, Komponist, Pädagoge aus Weimar) lassen rund um ihr zweites Album AIRA gern stellare Terminologie sprechen (mit etwas mehr Fantasy-Einschlag): "Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos." Das ist doch mal ein Waschzettel - unterhaltsam die Tracklist zitierend und - wie der Berliner sagt - so `jottwede´, dass es schon wieder gut ist. Tatsächlich ist diese weit über den (Hochschul-)Jazz hinausgehende Musik, die sich voll auf die lautmalerische Stimmpräsenz von Sängerin Ganna Gryniva verlässt, in sich geschlossen. Auch wenn der Slogan auf der CD-Rückseite und das Cover (Marco de Haunt) mit Wolkenbaum & Dali-Viertel-Pferd den Bogen vielleicht doch überspannt.
LIVE

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Ab 22.bis 26.11. fünf Konzerte u.a. in Hamburg, Lübeck, Jena oder Weimar. www.nachtfarben.net * Nachtfarben im Studio für AIRA

Allysha Joy - Acadie : Raw

Gondwana Records / Groove Attack

"Ich schreibe als eine Möglichkeit, die Emotionen zu verarbeiten, die mich im täglichen Leben verzehren, sonst würde ich explodieren". Erstmals international nicht gemeinsam mit den Kollegen vom 30/70 Hip Hop Kollektiv aus Melbourne unterwegs, stellt die australische Autorin, Sängerin & Pianistin
Allysha Joy aktuell ihr Solo-Debüt Acadie: Raw vor. Auch solo speist sich die dynamische musikalische Performance unter Joys rauhen Vocals aus Soul, Hip-Hop und R´n´B, doch der Jazz-Spirit ist hier noch allgegenwärtiger, insbesondere bei den solo am Fender Rhodes gegebenen, intensiven Stücken. Eine Abkehr von der heimischen Crew ist mit dem sich textlich für einen intakten Planeten & Female Power engagierenden Projekt dennoch nicht geplant: "Letztlich ist das auch bloß ein weiterer Ableger des Kollektivs". Nach einem Einzel-Gig am 31.10. in Berlin stehen erst einmal keine weiteren Konzerte hierzulande an.

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Wood & Steel Trio feat. Michael Schiefel / Karl Seglem & Christoph Stiefel Group - Hopp (And Smile) * Monsterjazz

Traumton / Indigo * Challenge / in-akustik

"Brecht beklagte sich, alles wäre ihm zu lau und diese ewige Blumenblüherei wäre überhaupt zum Kotzen. Da darf man sich auf keinen Fall gehen lassen, wenn die Luft so milde ist." Brecht-Kompagnon Hanns Eisler schrieb im kalifornischen Exil (1938 bis 1948) im "ganz knappen & konzisen Stil als Gegengift" nach Texten von Brecht, Hölderlin, Blaise Pascal oder Goethe sein bis heute wenig bekanntes Hollywooder Liederbuch - erklärtermaßen fast jeden Tag zumindest ein Stück. Eine Auswahl dieses70 Jahre alten Materials klingt angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingskrise teils erschreckend aktuell. Pianist Eric Schneider bannte daraus 1998 mit Sänger Matthias Goerne einige Kunstlieder auf Band, später befassten sich Schneider und Michael Schiefel erneut mit den Stücken - und veränderten für die vorliegende Hollywood Songbook-Aufnahme mit dem dreiköpfigen Wood & Steel Trio die Instrumentierung: nun hören wir zu Schiefels exaltierten Vocals Kontrabass, akustische Dobro-Gitarre, Vibraphon & Marimba. www.traumton.de * Label-Projekt-Website

 
 

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 Die Monster und der Jazz - gleich knallt´s...Cover: Gunvor Rasmussen 
LIVE

Ein schweizerisch-norwegisches Team um den Pianisten Christoph Stiefel und den Saxofonisten Karl Seglem befasst sich mit dem kindlich Verspielten im Jazz - intendiert für ein Publikum kleiner wie großer Kinder (von 5 bis 90). Wer kleinkindgerechtes Singalong erwartet, ist hier allerdings falsch. Sowohl der erste Teil Hopp (and smile!) für erfahrenere Hörer als auch der Monsterjazz des zweiten Teils, erklärtermaßen explizit für Kinder gedacht, beide voller kurzer Kollektivimprovisationen, geraten recht fordernd - `Jazz Journey For All Ages?´ Kaum.
www.karlseglem.no * Live-Video * Challenge Records-Projekt-Site

Ab 15. November gibt es Karl Seglem solo live zu begutachten - in Fürstenfeldbruck, am folgenden Tag in der Münchner Unterfahrt. Weitere fünf Termine bis incl. 24.11.

Tord Gustavsen Trio - the other side / Aapo Heinonen Quintet - Tara

ECM / Universal * Ozella / Galileo Music Communication

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Foto: Juan Hitters / Design: Sascha Kleis

LIVE
 

Tord Gustavsens letztes Trio-Album Being There, erschienen 2007. Dann verstarb Bassist Harald Johnsen und der Bandleader erkundete in den nächsten Jahren andere Besetzungen. Das von ECM-Labelchef Manfred Eicher produzierte The Other Side bedeutet nun die Rückkehr zum Klaviertrio, mit dem altgedienten Schlagzeuger Jarle Vespestad und dem neuen Bassisten Sigurd Hole, der norwegische Folkweisen in sein lyrisches Spiel einfließen lässt. Gustavsen widmet sich zudem seinem Faible für Kirchenmusik und arrangierte Bach-Choräle und ein Stück des dänischen Organisten Ludvig Mathias Lindeman für das Album neu.

Ab 17.11. bis 02.12. sechs Live-Termine in Deutschland & der Schweiz.
 

Furchtlos müsse man sein, wolle man Neues schaffen. Für sein neues, an nur einem Sommer-Wochenende eingespieltes Album Tara hat der finnische Tastenmann Aapo Heinonen sein Quintett durcheinandergewirbelt, nur Drummer Tomi Saikkonen ist aus der alten Besetzung noch dabei. Ansonsten setzen nun Gitarrist Héctor Lepe, Saxophonist Teem Takanen und Bassist Vesa Ojaniemi Heinonens Kompositionen & Arrangements um. Im Resultat manierliche, frischere Fusion-Grooves, ein Quantum Latin Swing und eine Menge Improvisier- & Spielfreude der neu gruppierten Musikertruppe - das Titelstück ist gleich zehn Minuten lang, das Album kommt bei acht Stücken auf über eine Stunde Spielzeit. "The best set of pieces I´ve composed so far" (Heinonen). Ozella-Artist-Page * Live-Termine

 

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Web Web - Dance Of The Demons

Compost / Groove Attack

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Illustration: Jan Steins - Artwork: Thomas Elsner Studio. Auch als Vinyl.

TIPP & LIVE

"Spiritueller Jazz mit Kante" (Jazz Thing). Nach dem von der Kritik äußerst positiv aufgenommenen ersten Web Web-Album Oracle ist Roberto Di Gioia, Tony Lakatos, Christian von Kaphengst & Peter Gall für das zweite Werk noch ein besonderer Besetzungs-Coup gelungen. Mit dem Gesang der marokkanischen Gnawa-Größe Majid Bekkas auf Dance of the Demons wird die Spiritual Jazz-Spur noch eindringlicher gepflügt, mit dessen Gembri-Performance dem Projekt eine zusätzliche World Music- Facette verliehen. Nach dem formidablen Ethio-Jazz- Opener Land of the Arum Flower bleibt das Niveau hoch. Und ein drittes Album steht in den Startblöcken, die Aufnahmen sollen in diesem Winter in München beginnen. Play Tracks 1,2,4,7,8. Am 8.11.18 Web Web live in der Frankfurter Milchsackfabrik, im Januar folgen weitere Auftritte. * Live-Video * https://webweb.bandcamp.com

FalkeviK - Louder Than I´m Used To / monika Kopmajer - spotlight on jazz

Drabant Music / Membran * Lucky Mojo Records

Und nocheinmal skandinavischer Jazz. Die norwegische Songwriterin, Pianistin & Sängerin Julie Falkevik Tungevåg aka Falkevik steht für nordischen Jazz mit auch mal etwas verschrobenen Gesangslinien. Auf ihrem aktuellen, mit Shooting-Star-Bassistin Ellen Brekken und der jungen Schlagzeugerin Veslemøy Narvesen eingespielten Album Louder than I´m used to finden sich unter den acht Stücken einmal mehr Songs mit dem facettenreichen Thema Angst (alleine zu sein etwa), die dennoch zugänglich und nicht zu schwermütig geraten. Der Herbstmusik-Charakter dieses Frauentrio-Projekts wird durch die Digipak-Gestaltung in Grautönen unterstrichen. Vom 25.10. bis 05.11. auf Deutschland-Tour, Beginn & Ende jeweils in Berlin. * www.falkevikmusic.com

LIVE
 

jazz 10 18 Falkevik live ab 25 10

Jazz it up a little. Mit Sängerin Simone Kopmajer präsentiert aktuell die wohl bekannteste Genre-Stimme der Steiermark ihr neues Album. 1981 in Schladming geboren, singt Kopmajer längst regelmäßig für ein internationales Publikum. Auf Spotlight On Jazz versammelt die pop-erfahrene Steirerin Genre-Klassiker (Billie Holidays Pennies From Heaven, Stompin´ At The Savoy von Benny Goodman oder Duke Ellingtons Mood Indigo), aber auch Titel aus eigener Feder, eingespielt mit dem Saxofonisten Terry Myers (Ray Charles, Natalie Cole), Paul Urbanek (p), Martin Spitzer (g), Karl Sayer (b) und Reinhardt Winkler (dr). Man landet dabei gefällig irgendwo zwischen Jazz und Swing. Überraschingsarm. Ab 30.10. bis 29.12. vier Auftritte in Österreich: www.simonekopmajer.com

LIVE
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Michael Naura Quartet - Call / Art van Damme - Ecstasy

beide: MPS / Edel

jazz 10 18 MPS Ed Motta Amb M Naura

Die Ausstattung dieser audiophil geremasterten Digipak-Reissue-CD lässt wenig zu wünschen übrig. Originalcover-Design von Wolfgang Baumann. Im zweisprachigen Booklet sind auch die ausführlichen Original-Liner Notes von Siegfried Schmidt-Joos enthalten. www.mps-music.com

 

 
 

Zwei prominente 50 Years-Empfehlungen aus dem Katalog der Jubilarin Musik Produktion Schwarzwald. 1 Michael Naura Quartet - Call - empfohlen von `Ambassador´ Ed Motta (s.o.): "Von wegen Fender Rhodes & Vibraphon passen nicht perfekt zusammen - dieses Album beweist, wie falsch dieses Vorurteil ist" wird der brasilianische Connoisseur auf der güldenen Banderole zitiert, die die Wiederveröffentlichung von Michael Nauras Call schmückt. Der 2017 verstorbene Jazzpianist & Redakteur produzierte lange Jahre den Jazzworkshop des NDR. Für Nauras stimmiges Album von 1971 entschied sich Pate & Motta, weil ihm ein passables Exemplar des seltenen Titels in seiner Sammlung noch fehlte - endlich würde er dergestalt eine exzellente Ausgabe bekommen. "Ich bin immer sehr beeindruckt von der Qualität der neuen MPS-Reissues. Um ehrlich zu sein: Einige klingen besser als die Originale. Genau richtig für Call."

 

2 "Art van Damme, meine Damen & Herren, ist für mich der größte aller Jazz-Akkordeonisten!" Empfohlen von `Ambassador´ Götz Alsmann, beide schon rein optisch ein homogenes Team. Alsmann verehrt den US-amerikanischen Jazz-Akkordeonisten seit Jahrzehnten. Für Ectasy reiste der amerikanische Virtuose 1967 erstmals nach Europa, im Schlepptau Girtarrist Freddy Rundquist. MPS bot mit dem Vibraphonisten Heribert Thusek, Drummer Charlie Antolini und Bassist Peter Witte famose Musiker aus der deutschen Session-Szene auf. Unter den elf Ergebnis-Tracks etwa Autumn In New York oder Duke Ellingtons Satin Doll, sowie das von den MPS´lern Hans Georg Brunner-Schwer & Toningenieur Willi Fruth beigesteuerte Bossa Nova-Stück Blue Light And Shadows. Der fruchtbaren Zusammenarbeit sollten weitere gemeinsame Alben folgen...

www.mps-music.com
 

jazz 10 18 MPS Art van Damme Ecstasy

Ebenfalls fein ausgestattet: AVD@MPS.

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