reviews 8-08 pop-rock

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Walter Becker - Circus Money
sonic360 / Rough Trade TIP !

 
 
 Seit 38(!) Jahren bildet Walter Becker nun zusammen mit Donald Fagen das legendäre US-Duo Steely Dan. Sophisticated Pop mit starkem Jazz-Einschlag, stilbildende Alben, perfekt produzierte Songs für die Ewigkeit - das muss an dieser Stelle reichen. Nach seinem Solodebüt "11 Tracks of Whack" aus dem Jahr 1994, dem Steely Dan-Album "Two Against Nature" (2000), einer weltweiten Steely Dan Tour und mehr als zwei Jahren Produktinszeit meldet sich nun also Becker mit neuem Material zurück, produziert von Starproduzent Larry Klein (u.a. Joni Mitchell, Herbie Hancock). Als bewährte Helfer sind die Steely Dan-Sidemen Keith Carlock (Drums) und Jon Herington (Gitarre) dabei, weiter die extra angeheuerten Keyboard-Player Ted Baker und Jim Beard. Hohe Erwartungen, die nicht enttäuscht werden. Offbeat & Dub spielen eine überraschend starke Rolle, Becker singt beiläufige Lead Vocals, spielt einen präzisen Bass und ein paar Gitarrenlicks, im Hintergrund jubilieren die Mädels fast wie einst die I-Threes. Ein Muss für Steely Dan-Fans. Auch wer stets Donald Fagen als den spannenderen der beiden Meister eingestuft hat, wird hier Beifall klatschen. Play Tracks 1, 2, 3, 8, 9, 10
 

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CSS - Donkey
 
 Sub Pop / Cargo
 
 

"Cansei De Ser Sexy" wurden für ihr Debüt von 2006 ungewöhnlich einstimmig von Feuilleton und Musikpresse umarmt. Das mittlerweile live und in der Werbung viel herumgekommene Quintett aus Sao Paulo, das die eh grassierende 80er Wave-Retrowelle mit ihrem brasilianischen Temperament aufmischte, klingt als CSS auf dem zweiten Album "Donkey" etwas geglätteter (produziert hat Mark "Spike" Stent). Unter der -mehr als den Pixies- auch den aktuellen B-52´s (Track4!,6) nicht unähnlichen Oberfläche schlummern aber durchaus mainstrem-unkompatible Texte wie "Rat Is Dead (Rage)", wo Frontfrau Lovefoxxx sich vorstellt, wie sie einen Mann umbringt, der ihren Freund verletzt hat. Die provokante Phase scheint auch nach dem Dauerzoff mit ihrem Ex-Manager dennoch vorbei. Willkommen im Pop-Biz. Eine ganz schnell erwachsen gewordene Sub Pop Band.
Play Tracks 1,4,5,6,8.
 


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Stereo MCs - Double Bubble
 
 PIAS - Rough Trade
 
 

Überwiegend positiv aufgenommen wird das Comeback der 90er Helden aus Brixton. Einige der treuesten Fans gibt es hierzulande, folgerichtig sind die aktuellen MCs bei einer deutschen Plattenfirma gelandet. Die alten Hasen Sänger Rob Birch und DJ Nick „The Head“ Hallam haben mit "Double Bubble" wieder zu einem tighten, aber lässigen Sound gefunden, der mehr Hüften bewegen dürfte als ihre letzten Elaborate. „Get On It“ istein ordentlicher Opener, der vom treibenden Folgetrack "The Here & Now" noch übertroffen wird. Drummer Owen If treibt die Band unentwegt voran, und der quirlige Backing-Chor mit Cath Coffey und Rachel Birch sorgt für den nötigen Soul. Auch Klangfarben wie Mariachi-Trompeten oder orientalische Klänge werden zwischendurch gekonnt eingebunden ("Gringo"). Und als ob ein ordentliches Album nicht genug gewesen wäre: auch die Uptempo-Bonus Bubble Cd mit ihren fünf Tracks fällt kaum ab. Welcome back, guys. In Deutschland u.a. beim Melt & Pop d´Europe in Berlin live zu sehen.
 
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The Whip - X Marks Destination
 
 PIAS - Rough Trade 
 

New Wave-Retro ist en vogue. Besonders The Whip aus Manchester werden mit NME-Rückenwind im UK grade schwer gehypt. Die überdeutlichen Joy Division-, bzw. New Order- und Psychedelic Furs-Referenzen scheinen dabei niemanden zu stören, im Gegenteil ist man auf beiden Seiten des Kanals ganz versessen auf den melodiösen Mix von Dance und Rock. Danny Saville, Lil Fee, Nathan Sudders und Bruce Carter haben mit dem hymnischen "Trash" (siehe auch AtoMix) sogar einen veritablen Indiehit. "Save My Soul" oder das mächtige Instrumental "Divebomb" könnten da nachkommen. Auch mit viel 80´s Wilderei wahrlich kein schlechtes Debüt, zudem fast durchgängig tanzbar. Der Cd liegt noch eine Live-DVD mit einem kürzlichen Konzert in der Academy 3 von Manchester bei.

Kidda - Goin Up
Skint / Alive

Kidda, aka Ste McGregor aus Brighton, neuestes Signing auf Skint Records, mit seinem Debutalbum "Going Under". Vom Motown-inspirierten Opener "Strong" (in der Tat stark) an spürt man das Bemühen um eine poppig-positives Feeling verbreitende Sommerplatte (allerdings mit stetig abfallender Tendenz). HipHop Beats, Rap-Passagen, Northern - Soul und Gast-Vocals von Gary Lightbody (Snow Patrol), Pyhco Les (Beatnuts) oder Lo Max (Blak Twang). Fatboy-Slim-artigen Produktions-Gimmicks kann man Kiddas Background als Music Director im Video-Biz und frühere Zusammenarbeiten mit X-Press2, Midfield General oder Kanye West anhören. Allein, all das Know How ersetzt nunmal nicht das Songwriting. Play Tracks 1, 2 (Bacardi-Werbespot). Gute Single, maues Album.
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The Grouch - Show You The World
Legendary Music
RZA as Bobby Digital- Digi Snacks
Bodog Music / edel
 
 
 
Neben seiner Beteiligung bei den Living Legends (aktuell draussen: The Gathering) hat Westcoast-Producer The Grouch (nicht zu verwechseln mit dem im Englischen namensgleichen grünlichen Kerl aus der Tonne der sesame Street) für seinen ersten Solotrip seit 5 Jahren die Vocal-Größen Raphael Saadiq (Tony! Toni! Tone!), MURS, Mike Marshall (Timex Social Club), Abstract Rude, Marty James (One Block Radius) und die Living Legends Kollegen Bicasso und Scarub! zusammengetrommelt. Der Grouch preist L.A., kreist um Familienthemen und disst "artsy people", alles zu relativ sonnigen Soundschnipseln (ins Cover-Artwork hat sich gar ein Schmetterling verirrt) - nur Melodienüberfluss herrscht leider nicht gerade.
www. therealgrouch.com Play Tracks 2, 11,12.

Der Wu Tang Clan Star und erfolgreiche Soundtrack-Composer, der auf den bürgerlichen Namen Bobby Steels hört, arbeitet bekanntermassen mit dem Bobby Digital-Charakter, wenn es an die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit geht. Digital ist der Rza der jungen, wilden Jahre. Bitches, Sex, Bling, einen auf dicke Hose machen. Dies ist die dritte BD-Platte und wir scheinen fast beim RZA der Gegenwart angekommen. Der möglicherweise selbstnicht mehr ganz durchblickt bei der Viezahl der im eigenen Hirn schlummernden Charaktere von Bling-Chef über Shaolin Monk bis zum Hip Hop-Hippie. Auch musikalisch fällt der Einstieg nicht leicht, zu viele Soundebenen werden im sich träge schleppenden Flow miteinander verschraubt, bis man ganz dankbar über einen flotten Track wie "Don´t Be Afraid" ist. "Good Night" & "Up Again" ziehen noch aus dem Stand in den RZA-Bann während "Money Don´t Own me" direkt zurück auf die Baumwollfelder führt. Vieles andere von Bobby Ausgetüftelte wird wohl mehrer Durchgänge benötigen. 2 Bonustracks auf der europäischen Version
 

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Jazzkantine - Hell´s Kitchen
 
 Sashimi / Rough Trade

 
 
Die Jazzkantine wird zum "Hell´s Kitchen". 13 - naja, "Metal"-Klassiker knöpft sich das seit 1993 aktive Kollektiv mit diversen Gaststars am Mikro vor. Das funktioniert mal auf recht charmante Art und Weise, wenn Sam Leigh-Brown mit "Jump" im Grunde einen Poptrack reinsten Wassers serviert bekommt. Wenn der brave Tom Gaebel sich dagegen an "Highway To Hell" verscucht, ist man gleich zu Anfang versucht, abzuschalten. An Xavier Naidoo scheiden sich die Geister eh, auch wenn er an keinem Metallica-Klassiker wie "Nothing Else Matters" Sakrilege begehen würde. Überraschend schmissig gerät Cappuchinos funkige "Iron Horse"-Version (Motörhead). Auch die Kiss-Hymne "I Was Made For Loving You" als Balladen-Steilvorlage für Pat Appleton (Ex-DePhazz), "Smoke on The Water" als locker swingendes Instrumental und der Dub-Track "Ain´t Talking Bout Love" mit Dr. Ring Ding gehen in Ordnung. Der Rest ist eher überflüssig, dennoch mehr Licht als Schatten in der Soundküche.
 

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Sido - Ich & Meine Maske
 
 Aggro Berlin / Universal
 
 
 
Der Aggro-Rapper aus dem Märkischen Viertel in Berlin kann nicht mehr als reiner Proll- & Unterschichten-Rapper abgetan werden, zu offensichtlich sind neben diversen weiter provokanten, aber teilweise auch recht witzigen Texten die Pop-Talente von Paul Würdig alias Sido. Nach "Maske" von (2004) und "Ich" (2006) ist der schlüssige dritte Teil eben "Ich und meine Maske". Kinderchöre & naive Botschaften, die Berliner Zwiegespräche von Peilermann & Flow und mit "Carmen" eine Art "Jeanny"-Reprise mit Roxanne-kompatiblem Text im reinsten Arthur Baker-Soundgewand - all das gibt auf dem schwer durchwachsenen Album. Möglicherweise ist die "Scheiss Drauf"-Fäkal-Phase beim nächsten Werk ja auch abgehakt, schließlich löst sich die Maske, die Sido groß gemacht hat, auf dem Cover schon zur Hälfte auf. Im Septemer auf Deutschland-Tour.
 

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Sigur Rós - Med Sud I Eyrum Vid Spilum Endalaust
 
 EMI
 
 

Sigur Rós, die Isländer, die keine Interviews mehr geben, fahren gut mit ihrer Strategie. Die selbstbewusste Sakral-Truppe um Falsett-Sänger Jonsí Birgisson gelten als Kontrollfreaks am Rande der Paranoia und lehnen auch schonmal Entwürfe ihres berühmten Landsmannes Olafur Eliasson ab. Nun ziert ein -passendes- Photo namens „Highway“ von Ryan McGinley das Cover. "Med Sud I Eyrum Vid Spilum Endalaust" benutzt neben der eigens entwickleten Kunstsprache „Hopelandish“ und Isländisch nun auch Englisch. Dennoch entziehen sich letztere Texte ebenfalls dem Verständnis derer außerhalb des Parallel-Universums der nach Jonsís Schwester Sigurrós („Siegesrose“) benannten Gruppe. So bedeutet der Albumtitel in etwa „Mit einem Brummen in den Ohren spielen wir endlos weiter“... Produziert von Starproduzent Flood (Depeche Mode, U2, Nick Cave) und teilweise mit Orchester und Chor in den legendären Abbey Road Studios ergänzt, sind auch hier wieder eigentümlich-fragile Soundscapes vorherrschend. Mit Brummen oder nicht, Sigur Rós schweben und spielen weiter in ihrer eigenen Liga. www.sigurros.com www.myspace.com/sigurros
 


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Honeyroot - The Sun Will Come
 
 Just Music / Edel
 
 
 
Mit den Namen von Glenn Gregory, seines Zeichens Sänger und Frontfigur von Heaven 17 und Keith Lowndes (ex ABC) verbindet man ganz andere Klänge, als sie ihr Projekt "Honeyroot" nun bietet. „The Sun Will Come“ hat wenig mit den früheren Inkarnationen der beiden Musiker zu tun, sondern steigt mit Sigur Ros (s.o.)-artigen Schwebeklängen ein. In der Folge gibt es Morcheeba- und Massive Attack-Anklänge, dann ein munteres Retro Elektronik-Instrumental, mehr Jean Michel Jarre als Moby (der dafür deutlich im letzten Track grüssen lässt). Der nächste, sanfte Offbeat-Track mit der Stimme von Country-Sängerin Kim Richey setzt sich wieder zwischen alle Stühle. Briony Greenhill darf Sam Cookes "A Change Is Gonna Come" als fragile Ballade vorbeiwehen lassen etc etc. Ein überraschendes Album, im zweiten Teil weniger aufregend, dennoch beachtlich versiert. www.myspace.com/honeyroot
 

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 Sorgente - Let Me In
 
 Soulshine

 
 
Sorgente mit ihrem zweiten Album "Let Me In". Die spielfreudige Band hat sich unterwegs offensichtlich vielfältig inspirieren lassen und spricht nach erklärt ausgedehnter Reflektion über das eigene Tun von "Psychedelic-Groove-Rock". Der Einstieg bietet Kravitz-artigen Retrorock , Heavy-Pop mit "Partytime", "One Time" versucht sich am Sound der alten Happy Mondays, "Spacelord" verbreitet Wohlklang, bis das Stück ausufert. Die Prince-Referenzen beim Titeltrack wären noch ok gegangen, k.o. gehen sie bei den folgenden "Good Lookin", "Mr. Miller", "High All Night" und "Push Ya Body" klingen wie outtakes des Prinzen. Ganz überflüssig das überlange Softrockdings "We Are The Same" am Ende. Fafuu, Ojam, Peti, Dungi, Mr. Jacobson und Tobsen weiter auf der Suche nach Richtung, Linie und möglicherweise einem tighten Produzenten. Play Track 6. www.sorgente-music.com

Karmadeva - Disgrace
Horus / Cargo
Atomic Bees - Start Breathing
India / Rough Trade

Das (New) Wave-Revival ist in vollem Gange. Karmadeva (Wortspiel aus dem indischen Gott der Liebe, Kamadiva und Karma) manövrieren da irgendwo zwischen Patty Smith und Siouxsie & The Banshees, mit gelegentlichen Stranglers-Bass. Frontfrau JJ Stanness kommt optisch dagegen eher der jungen Chrissie Hynde von den Pretenders nahe und steht live natürlich im Mittelpunkt, wobei sie wohl auch auf die verzichtbaren Ausflüge in eine jodelartige, hohe Stimmlage gekommen ist. Da die Stilzutaten alle bekannt sind, wäre bald etwas mehr Originalität beim Songmaterial gefragt, so ein Revival dauert ja nicht ewig.
Noch klarer überziehen es die italienischen Atomic Bees bei ihrem Debütalbum. Das erste Stück heisst wohl nicht umsonst "Fuck all the Rules". Gianmatteo Matullo trimmt seine Vocals genauso schamlos auf Cure- Frontmann Robert Smith, wie der zweite Track von Kollaborateur Diego Leanza aus Versatzstücken von dessen Band und von Depeche zusammengesetzt ist. Track Nr. 3 ist dann ganz 80s - ein Bronski Beat-Cover mit Forest-Gitarre. So geht es weiter. Dass Gianmatteo im bürgerlichen Beruf Archäologe ist, muss ein Witz sein. Keiner, dass der Comic-Künstler Igort das Cover gestaltet hat. Für Radio Gong-Moderatoren - oder Spätgeborene, die das länger als 3 Stücke witzig finden. In Neapel, möglicherweise.

Wolf Parade - At Mount Zoomer
Sub Pop - Cargo

Die Musikpresse blickt nach Montreal. Das zweite, im Vergleich zum Vorgänger "Apologies To Queen Mary" beachtlich anders ausgefallene "At Mount Zoomer" (das Studio des auch für Aufnahme & Engineering zuständigen Banddrummers Arlen Thompson) von den Indie-Kanadiern Wolf Parade findet eine Linie zwischen eingängigen Hooks und einer beachtlichen Komplexität in den Arrangements. Die flugs entsprechend bestickerte Musikexpress- Praktikantenplatte des Monats bietet progrockartig mit Ideen vollgepackte, mit fragil-überkippender Stimme gesungene, auch mal überlange Songs mit einer gelegentlichen Prise Melancholie, in denen Gitarren & Keyboards miteinander wetteifern.
www.myspace.com/wolfparade

Jonathan Richman -
"Because Her Beauty Is Raw and Wild"
Vapor Records / Rough Trade

Jonathan Richmans "Because Her Beauty Is Raw And Wild" hört sich noch etwas mehr nach Wohnzimmerproduktion an, als beim Minimal-Songwriter aus San Franzisko eh üblich. Nach dem "Something About Mary"- Popularitäts-Zwischenhoch, backt der Mann wieder kleinere Brötchen - immerhin wieder eine Veröffentlichung nach vier Jahren reiner Live-Präsenz. Auf den Mainstream ist Richman nicht angewiesen -dank seiner treuen Fangemeinde, die auch die kleinen Geschichten dieses Albums wieder dankbar annehmen wird. Richman streut holpriges Spanisch & Französisch ein, gibt ein Leonard Cohen-Cover zum Besten, besingt wie immer humorvoll die Liebe und schert sich wenig um eventuelle Kritiker. Melancholische Töne gibt es auch und ein Remake eines frühen Songs von seinem Debüt mit den Modern Lovers ("Old World").

The Wedding Present - El Rey
Vibrant Records / Rough Trade

Auf dem achten Wedding-Present-Album, dem ersten seit drei Jahren, hat mit Steve Albini ein alter Studiohase an den Reglern gesessen, der schon 1991 für "Seamonsters" mit der immer noch aktiven Truppe um Sänger David Gedge zusammengearbeitet hat. Ergebnis sind diesmal elf gewohnt melancholische Geschichten, verpackt in Schrammelnummern, sich alle wieder melodisch zu ähnlich, um gross Furore zu machen, diesmal aber entstanden in West-Hollywood, wo Gedge ein gutes Jahr verbracht hat: "The themes are lust, jealousy, betrayal, regret, obsession, super-heroes...the usual."
"Eternally unfashionable - but respect is overdue." Mojo Magazine
 

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Pivot - O Soundtrack My Heart
 
 Warp / Rough Trade
 
 

Warp soll sich die Dienste des australischen Trio Pivot, Ricahrd & Laurence Pike sowie Dave Miller, tätig an der Schnittstelle zwischen Prog-Rock & Elektronik, erklärtermaßen für 16 (!) Alben gesichert haben. Das von John McEntire (Tortoise) abgemischte aktuelle Album "O Soundtrack My Heart" wäre dabei erst die Nummer eins... Pivot geht mittlerweile auch in Deutschland der Ruf von explosiven Liveauftritten voraus, aber schon im Studio sind die umfassenden Talente und die Energie der Band zu spüren. Verschiedenste Einflüsse werden von diesem erstaunlichen Trio geltend gemacht (alle sind auf einzelnen Tracks nachvollziehbar): 70'er Synthesizer-Künstler Jean-Michel Jarre, ihre Warp-Kollegen Autechre sowie die Talking Heads. Noiserock gehört da wohl auch noch dazu. Braucht unbedingt mehrere Hördurchgänge www.pivotpivot.net

Brendall Adams Trio - 17 Eternities
boomslang records / Broken Silence

Der Wahlschweizer Brendan Adams ist (als Nicht-Schwarzer) vor der persönlichen und gesellschaftlichen Perspektivlosigkeit seiner Heimat Südafrika (genauer:Kapstad) nach Europa geflohen und spielt mit seinem Trio sachte angejazzte, minimalistische Singer/Songwriter-Musik mit melancholischer Note. Anders als aus den Kompositionen eines Jack Johnson (der meistgezogene Vergleich) scheint aus den Songs des zweiten Longplayers nicht gerade die Sonne. Produzent Alfred Vogel, der dem Trio auch als Drummer zur Verfügung steht, hält das Ambiente spartanisch, Ausnahmen wie die gelegentliche sparsame Percussion oder effektiv im Hintergrund murmelnde Chöre auf Track 7 bestätigen diese Regel. Der Fokus liegt auf den über Adams beiläufige, auf jede Akrobatik verzichtende Gesangsstimme transportierten Geschichten. Im zweiten Teil der Cd singt Adams völlig solo, kann dem Album aber wenig hinzufügen, was er und seine Kollegen in den ersten 10 Tracks nicht schon gezeigt hätten.
Play Tracks 1,4,6,7,9,10. www.brendanadamstrio.com

Donna Summer - Crayons
SonyBMG

Donna Summer (59) orientiert sich bei Single & Album-Opener "Stamp Your Feet" deutlich hörbar an Cher, also jemand mit ähnlich langer Liste musikalischer Erfolge (14 Nummer-1-Hits, zwölf Gold- und Platin-Singles, fünf Grammy Awards, sechs American Music Awards, zwei Doppel-Platin-Alben, ein Platin-Album und acht Gold-Alben,Oscar,Golden Globe) und, den Cover- und Pressefotos nach zu urteilen, ähnlich fähigen plastischen Chirurgen. Nach 17 Jahren will es Frau Sommer durchaus selbstbewusst ("The Queen Is Back") nochmal mit einem Album ausschließlich neuer Songs wissen. "I Am A Fire" enterte auch postwendend US-Club Dance Charts. Das bereits im Juni 2008 releaste "Crayons" pendelt trotz der Mitarbeit der Diva und Writern und Produzenten wie Greg Kurstin (Lilly Allen, Pink), Danielle Brisebois (Natasha Bedingfield, New Radicals), JR Rotem (Sean Kingston, Rihanna), Evan Bogart (Co-Writer von Rihannas Top Hit ´SOS´ & Sohn des legendären Casablanca-Records-Gründer Neil Bogart, einst Donnas Mentor) sowie Lester Mendez (Shakira, Santana) unentschieden zwischen den Stilen hin- und her. Disko, R&B, Brazil, Ballade, House, Radio-Mainstream, sogar eine Art Swamp-Blues und Afro-Referenzen - erstaunlich. Für jeden etwas, aber doch ein bißchen viel auf einmal.

 


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