Ob es nun auch für den Umschlag der normalen Münchner Gebrauchsanweisung ein Maßkrug-Klischee sein musste, darüber ließe sich zünftig bei einem solchen bierbefüllten Literglas streiten, an einem der vielen "Stammtische der bayrischen Grantokratie".
Aber schließlich widmet sich (SZ-, AZ- & BR-)Autor Grasberger ja auch Münchens vermeintlicher Vormachtstellung beim Bierbrauen - obwohl das o.g. Oktoberfest längst nicht mehr von rein münchnerischen Edelstoff-Betrieben flüssiggehalten wird.
Die (heimliche) Hauptstadt jedenfalls steht nicht nur während der Wiesn hoch im Kurs, davon künden nicht nur die astronomischen Mietpreise im Glockenbachviertel, in Bogenhausen oder im Lehel. Grasberger versucht hinter die Touristen-Kulissen im Voralpen-Millionendorf zu blicken und widmet sich u.a. der Rivalitat zwischen roten FCB-Fans und (weiß-)blauen Löwen-Underdogs, dem stadtpolitischem Komödienstadel, oder der Frage, warum mehr Menschen von, sagen wir, Celle nach München, die in seinen Augen "vermutlich schönste Stadt der Welt", ziehen als umgekehrt.
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