back to black
Studio Canal / Deutscher Kinostart 11.04.2024
Respekt. Marisa Abela spielt & singt Amy Winehouse - im großteils weichgezeichneten Biopic von Regisseurin Sam Taylor-Johnson.
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Tattoo you - Großmutter `Cynthia´ auf der linken, `Daddy´s´ auf der rechten Schulter,`Blake´s´ über der linken Brust - in der Hand einen Drink.
Die Wahrheit sah für Amy Jade Winehouse schon 2009 so aus: ein Strudel aus Beziehungsstress, Bulimie, Alkohol, Aufputschmitteln. Zwischendurch immer wieder fehlschlagende Entzugsversuche wie fernab vom UK, in der Karibik. (hier Aufnahmen vom abgebrochenen Konzert beim St.Lucia Jazz Festival).
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Nach Bob Marley - One Love startet nun auch - trotz Kontroversen im Vorfeld - die Amy Winehouse-Filmbiografie von Regisseurin Sam Taylor-Johnson, (50 Shades of Grey oder Nowhere Boy über John Lennon) im deutschen Kino. Zu konstatieren ist, dass das in weiten Teilen geglättete und beschönigende Biopic bei weitem nicht die Intensität von Asif Kapadias Oscar-prämiertem Portrait Amy - The Girl Behind The Name von 2015 erreicht. Vielmehr geht das nach dem zweiten (und letzten) Album benannte Back To Black nicht auch die dunkle Seite der emotional fragilen Ausnahmesängerin an, sondern begnügt sich damit, weichzeichnerisch aus dem familiären Umfeld der Winehouse zu erzählen, etwa von Großmutter & Mutter. Aber - What Is It About Men? Vater Mitch Winehouse, in Amy noch höchst kritisch beleuchtet, unterstützte die Fiction-Fabel, schmeichlerisch gemimt vom knuffigen Eddie Marsan & ist auch noch als Sänger im Abspann zu vernehmen.
"Daddy thinks I´m fine..." Eddie Marsan als Mitch Winehouse, Amy-Paps, -Nachlassverwalter & Film-Unterstützer.
Ähnlich romantisierend wird im Film mit dem im Wortsinn toxischen Ex-Mann Blake Fielder-Civil verfahren, der Winehouse an Heroin heranführte: Jack O´Connell als lässiger Sonnyboy, der Amy nach dem Billard an der Jukebox mit den Shangri-La´s betört. Die Dreiecksbeziehung mit Drogen aller Art als Love Story, die Amy W. zu einigen ihrer stärksten Texte inspiriert, verklärt.
Bei all dem punktet der Film auch: mit seiner Hauptdarstellerin. Die bislang wenig bekannte Marisa Abela (27, sic!) macht ihre Sache, nicht nur dank Maskenbild & Beehive frappierend look-alike, schauspielerisch ordentlich, sondern scheute sich auch nicht, für den Film in die übergroßen Fußstapfen der bewunderten Jazz- & Soulsängerin zu treten. Abela intonierte, anders als zunächst vorgesehen, all ihre Songs & Auftritte im Film selbst - Chapeau!
Ein tieftrauriger Moment kurz vor dem Abbruch einer wackeligen Performance.
Der Produzent der Filmsongs, Giles Martin, Sohn des großen Beatles-Producers George Martin, äußerte sich euphorisch über Abelas Leistung: "A phenomenal job - a celebration of Amy."
Dennoch finden sich auf dem erstaunlicherweise erst für Mitte Mai annoncierten `Songs from´ - (Universal) Soundtrack wohl keine von Abelas, sondern `nur´ Original-Winehouse-Songs - neben anderen Film-Sourcetiteln und der neugeschriebenen Ballade Song For Amy von Nick Cave, der mit Kollege Warren Ellis den Intrumental-Score beisteuerte.
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