Old White Men-Triple: Lloyd Cole - Sparks - Rodney Crowell
Lloyd cole - on painearMUSIC / Edel |
 Verkniffen wie immer schaut LC drein, auch auf dem Front Cover Portrait von Mark Dellas. Das Inner Sleeve, eine pixelige DIY-Spielerei mit Pixray, erschließt sich nicht, but - who cares? Die Musik stimmt . Formate: Digipak-CD (vorliegend), black Vinyl. * Play Tracks 1-4, 6-8. * Hörlink * Video Warm By The Fire - Textprobe: We got dead television pyres - Scraping up to the sky - Monuments to our ingenuity... * www.lloydcole.com * Live derzeit vor allem im UK unterwegs, ein Schlenker durch Rest-Europa beinhaltet dann zumindest auch einen Gig auf deutschem Terrain: 02.11., Tanzbrunnen, Köln.
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TIPP
LIVE |
Lloyd Cole, feiner Mid-Eighties- Songschmied & Gitarrenwerker, hat mit Blair Cowan & Neil Clark Teile seines Commotions-Ursprungsensembles als Musiker & Co-Songwriter (4x) für das aktuelle Werk On Pain rekrutiert. Über ein Dutzend Alben hat Cole seit seinem denkwürdigen Debüt Rattlesnakes mit Tracks wie Forest Fire, Perfect Skin oder Are You Ready To Be Heartbroken veröffentlicht, von denen auch wir die meisten irgendwie verpasst haben. Anyway, der Mann ist weiterhin live & im Studio tätig, daheim im The Establishment, wo auch die neuen 8 Tracks, weitgehend elektronisch untermalt eingespielt wurden (produziert von Chris Merrick Hughes, u.a. Adam & The Ants, Tears For Fears). Damit mag er bei manch Gitarren-Fan eher für Stirnrunzeln sorgen, wer aber beispielsweise weiland etwa Joan Armatrading auf Walk Under Ladders, ihre Synthie-Kollabo mit Thomas Dolby, gefolgt ist, könnte hier seinen 80´s-seeligen Spaß haben. Auch auf literarische Feinheiten achtende Hörer werden bedient - leider keine Texte im Booklet. Am allerwichtigsten: das Songwriting von Cole ist hier wieder voll auf der Höhe. Der Mann kann sich sogar leisten, nach einprägsamen Stücken wie Warm By The Fire (Single - ← kein Lagerfeuersong) oder The Idiot das starke This Can´t Be Happening nicht mal voll abheben zu lassen und mit dem vorab in diversen Mixes veröffentlichten Wolves einen getragenen Schlusspunkt zu setzen.
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sparks - the girl is crying in her latteIsland / Universal |
 Es bleibt schrill: die Gebrüder Mael zwischen L.A. Times ("a sad day for latte drinkers") und Kaffee-Tasse. Formate: CD, blaues Vinyl, digital Sparks @ Cinesoundz: * Play Tracks 1-3, 10,12,14. * Hörlinks * Video (feat. Cate Blanchett): The Girl Is Crying In Her Latte ; Graphic Videos: Veronica Lake, Nothing Is As Good As They Say It Is. |
TIPP |
"The Girl Is Crying In Her Latte - wow." Der nächste Wurf der Sparks - folgend auf ihr angeschrägtes Hollywood-Drüber-Musical Annette. Nach Marion Cotillard und Adam Driver bringen sie diesmal keine Geringere als Cate Blanchett zum Tanzen, die sowohl als "girl" im offiziellen Title-Track-Video wie auch beim Glastonbury-Festival eine sensationelle Tanz-Performance ablieferte. Mit diesem Coup geben sich die Maels (beide mittlerweile gestandene Mittsiebziger) Anno 2023 aber nicht zufrieden - ein ganzes Album sollte es sein. Also folgt weiterer ironisch-kauziger Wahnsinn im seit 50 Jahren & 25 Jahren bewundernswert konsequent durchgehaltenenKimono My House-Style, "so kühn und kompromisslos wie alles, was wir damals gemacht haben, oder auch zu jeder anderen Zeit unserer Karriere". Ob man sich die eklektisch-wilde Artpop-Mixtur in einem Rutsch oder häppchenweise zuführen sollte, ist wohl abhängig von der Tagesform der Hörerin. Kostproben: Das eingängig-repetitive Veronica Lake um die stilprägende Peek-a-boo-Frisur der 40´s-Aktrice, textlich vergnügliche Wall-of-Sound-Titel wie Mona Lisa's Packing, Leaving Late Tonight, ("no one knew she was so disturbed..." oder
Nothing Is As Good As They Say It Is, mit dem sich ein Neugeborenes nach 22 Stunden auf der Welt wieder in die mütterliche Fruchtblase zurückwünscht(!). Take A Ride - die Sparks nehmen Interessierte wieder mit in den Camp-Rollercoster und bleiben, wie Ron Mael das Publikum im Rolling Stone-Interview wissen ließ, ihrem irren Universum treu. Am Ende die Bilanz: Gee, That Was Fun. |
rodney crowell - the chicago sessionsNew West Records / H'Art |
 Nashville meets Chicago: Drei Getreue brachte Crowell mit in die `windy city´: Gitarrist Jedd Hughes, Pianistin Catherine Marx & Bassist Zachariah Hickman - vor Ort von Tweedy rekrutiert: die Schlagzeuger John Perrine & Spencer Tweedy (Producer Jeffs Sohn). Formate: CD, schwarzes Vinyl (limitierte blaue Fassung), digital. * Video Loving You Is The Only Way To Fly ; Lucky ; Everything All At Once |
TIPP |
„Nur ich und die Band zusammen in einem Raum, locker und live und wir haben Spaß.“ Den von Wilcos Jeff Tweedy im The Loft produzierten zehn Tracks der Chicago Sessions, die Nashville-Hall of Fame-Urgestein Rodney Crowell & Co. hier abliefern, ist genau das anzuhören. Der auch für feine Duette mit seiner früheren Frau Roseanne Cash oder Emmylou Harris bekannte Routinier hat hier wieder ein solches Crossover-Juwel am Start: Loving You Is The Only Way To Fly (nur warum sowohl beim Video als auch auf dem CD-Digipak jegliche Credits für Rodneys Gesangspartnerin Audrey Spillman fehlen, bleibt ein Rätsel). Wieder einmal bedient Crowell mit Tracks wie dem J.J. Cale-nahen Oh Miss Claudia neben der Country-Klientel (Making Lovers Out Of Friends) auch alle Anrainer & Americana-Connoisseure. Eine Townes van Zandt-Hommage musste sein und beim ebenfalls superben You´re Supposed To Be Feeling Good überwiegen sogar die West Coast-Anteile gegenüber der sonst mehrheitlich gebotenen, unaufgeregt-lockeren Roots-Mixtur. Die kann ol´ Rodney wieder einmal verlässlich abrufen und entlässt die Hörer mit dem sanften Ready To Move On.
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